Presse: Bei Thiel Logistik rollen Köpfe

Presse: Bei Thiel Logistik rollen Köpfe      


 
Einem Zeitungsbericht zufolge will sich die Thiel Logistik AG von vier Managern trennen. Im Laufe des Dienstags seien die Mitarbeiter per E-Mail informiert worden, dass etwa die Hälfte der Manager unmittelbar unter dem Vorstand gehen muss, berichtet die "WirtschaftsWoche" ohne Angaben von Quellen.

Die Geschassten seien der Kommunikationschef Hans Dettmer, der Leiter der Abteilung Recht/Versicherungen, Martin Könebruch, der oberste Konzernstratege Franz Nothardt sowie der Personalchef Walter Hartmann. Die vier gelten laut "WirtschaftsWoche" als Vertraute des ehemaligen Thiel-Vorstandsvorsitzenden Klaus Eierhoff, der in diesem Frühjahr das Unternehmen verlassen musste.



 

Ist die Nachricht von gehen der Vier nun positiv, oder plänkeld die Aktie in Zukunft weiter so vor sich hin?  

Wenn sich das Personalkarussel alle sechs Monate wirbelnd dreht und teure Abfindungen für Leute anstehen, die von gleich schlechten oder noch schlechteren gefolgt werden, ist das dann gut oder schlecht? ;-)

Hat eigentlich mal jemand versucht, allein die gefeuerten Kommunikationschefs der letzten fünf Jahre aufzulisten. Das dürften allein sieben oder acht sein. Auf die Idee, dass es bei Thiel nicht an der Kommunikation liegt, als vielmehr an den Herren Verwaltungsräten kommt aber anscheinend keiner...

Immerhin: Manager, die was vom operativen Geschäft verstehen, sind nicht unter den Entlassenen. Oh: es gibt ja gar keine Leute mehr in Grevenmacher, die was vom Logistik-Geschäft verstehen, so dass das auch gar nicht ging... ;-)

Ist das nun gut oder schlecht?

Gurkenkönig  

haben Manager keinen Rechtsanspruch auf Abfindung, weil sie Führungskräfte sind und außertariflich bezahlt werden.

Ich denke eher es verhält sich so, das bei thiel eine Übernahme bevor steht.

Der Großaktionär "Quandt" hat doch den Vorstand von Thiel abgezogen und überhaupt nicht mehr neu besetzt.

Thiel wird schon jetzt von Quandts Unternehmen aus gesteuert. Dies ist in der Meldung von vor einigen Tagen ersichtlich.

Eine Übernahme von Thiel durch den Mehrheitsaktionär ist somit mehr als wahrscheinlich.

Unglaublich, dass da noch niemand vor mir drauf gekommen ist !!!!! Wehe ich kriege keine grünen Sterne für diesen Hinweis! ;-)  

...haben auch Leitende einen Abfindungsanspruch (wenn auch nur einen kleinen), sofern der Arbeitgeber keine tragfähige Begründung für die Kündigung benennen kann.
Die hohen Kosten kommen hier aber nicht durch die gesetzlich zustehdenden Ansprüche zusammen, sondern durch die vertraglich vereinbarten. Die vier Burschen, die da jetzt gehen, sind zusammen garantiert 500.000 Euro oder mehr an Abfindungen schwer. Auch das wäre noch in Ordnung, wenn stattdessen bessere kämen oder die Positionen unbesetzt blieben. Aber genau das passiert seit Jahren eben bei Thiel nicht. Und das, obwohl (oder weil?) die Delton AG spätestens 2003 die personelle Führung bei Thiel übernommen hat.

Die Übernahmefantasie ist ja an sich nichts Neues (dennoch ein guter Hinweis). Natürlich könnte es sein, dass da ein Konkurrent zuschlagen will. In Branchenkreisen wurden K&N sowie Exel genannt. Letztere scheiden nach jüngsten Meldungen wohl aus. K&N soll nur Interesse an Teilbereichen haben, nachdem man sich das Unternehmen genauer angesehen hat.
Ich sehe da vorerst keinen Käufer, zumal durch Abwarten das Desaster bei Thiel täglich größer wird und damit der Preis gedrückt werden kann. Wenn da eine Übernahme kommt, dann nur auf dem Niveau des ATL. Nachfolgend werden die runtergewirtschafteten Teile geschlossen, namentlich der Bereich Automotive und die Möbellogistik. Delton selbst kann das nicht machen, weil dann Stefan Quandt sehen würde, dass Microlog ein kompletter Fehlkauf der Herren Winter und Wagner war, mit dem sie mehrere hundert Millionen Euro versenkt haben. Immerhin scheint er inzwischen so viel mitgekriegt zu haben, dass er noch größere Beteiligungskäufe von Delton bei Thiel verboten hat.
Die Herren Delton-Vorstände (jetzt ja auch offiziell Thiel-Verwaltungsräte) wiederum müssen auf Quandts Kosten und Teufel komm raus an diesem Katastrophen-Investment auf dem bisherigen Niveau festhalten, weil ihre eigenen Köpfe sonst sofort rollen würden. Das werden sie aber spätestens im Frühjahr 2006 sowieso, wenn die gewaltigen Verluste, die die Jungs auch dieses Jahr wieder fahren werden, öffentlich bekanntgegeben werden.

Nur Günter Thiel lacht sich einen Ast, dass er damals mit den Deltons Dumme gefunden haben, die ihm für eine wertlose Schrottbude eine Menge Geld gegeben haben. Damit versucht er übrigens gerade, die Deutsche Post auf dem Markt des Brieftransports anzugreifen. Das ist für sich genommen allerdings auch schon wieder unterhaltsam. Bestimmt will er in Kürze wieder an die Börse mit einer hübsch verpackten Wachstumsstory... ;-)

Gurkenkönig  

So. Die erste "außerplanmäßige Abschreibung" ist mit Heppenheim durch. Das sollte für dieses Jahr genug sein. Aber ein Blick in die nächsten Jahre kann ja nicht schaden. Was haben wir da für Leichen zu erwarten, die völlig überraschend auftauchen werden?

Mein heißester Kandidat heißt: Firmenwert Overbruck. Wobei ich allerdings gar nicht weiß, ob Overbruck überhaupt mit einem Firmenwert in der Bilanz steht. Was ich aber weiß, ist, dass Overbruck eigentlich nur einen Wert hat, wenn sie den bundesweiten Pressevertrieb für den früheren Eigentümer (Springer-Verlag) weiter machen.
Und ob das nach dem Zusammenschluss von Pin AG, Springer-Verlag und Holtzbrinck-Gruppe sowie (erschreckend genug, denn die drei anderen Partner galten bisher ja als seriös) Günter Thiel mit dem Ziel eines bundesweiten Post-Versands noch der Fall sein wird, steht eher in den Sternen. Der Vertrag mit Springer läuft zwar noch bis 2008, aber Springer wird sich ja wohl nicht mit drei anderen eine "zweite Post" aufziehen, wenn sie tatsächlich vorhätten, ihre Presseartikel weiterhin über Thiel/Overbruck abzuwickeln. Ich glaube also nicht, dass es da einen Folgeauftrag gibt. Und dann hat Thiel mit Overbruck eine große, tote Spedition mehr am Hals. Natürlich werden die Herren Thiel-Vorstände das frühestens 2007 bemerken und erst Ende 2008 jammern, dass das ja keiner hätte ahnen können und jetzt leider außerplanmäßige Abschreibungen das Ergebnis drücken...
;-)

Allerdings sind nach der Pressemitteilung ja auch jetzt schon 5 Mio. Euro Firmenwertabschreibungen gemacht worden. Ob das Overbruck oder Microlog betrifft, darüber schweigt sich Thiel natürlich aus. Ich tippe auf Microlog, die ganze Overbruck-Sonderabschreibung kommt also noch in den nächsten Jahren. Würde mich nicht wundern, wenn in dem Zusammenhang plötzlich auch wieder diverse Lager nicht ausreichend ausgelastet wären, die dann wiederum millionenschwere Sonderabschreibungen bewirken.

 Gurkenkönig  

Der Logistik-Sektor müsste ja bald durchstarten.
Internet boomt, Wirtschaft boomt - und die Globalisierung geht auch weiter - da müssten doch Logistiker die nächste Superbranche sein!?

Nachdem Thiel in der Nähe eines mehrjährigen Tiefs (Allzeittief war Anfang 2002 bei 2,11) steht wäre eine Übernahme doch recht gut denkbar.  

hab die thiel bei 16€ gekauft nach dem sie von mehreren empfohlen wurde ,hab sie leider immer noch wird zeit das da mal wieder was geht ,warum ich nie verkauft habe weiß auch nicht bin halt zu blöd gewessen ,dachte immer wird schon wieder ,und wo sie heute steht das weiß mann ja (geldrausschmeißer) .