Post warnt vor Herunterreden des Postbankwerts
BONN:
Nach Berichten über eine möglicherweise zu hohe Bewertung der Postbank hat die Deutsche Post DPW.ETR den Finanzmarkt vor einem "überzogenem Herunterreden" des Börsenwerts und damit einem Platzen des Börsengangs ihrer Finanztochter gewarnt. Die Spekulationen über den Wert der Postbank seien Versuche, den Emissionspreis zu drücken, sagte Postsprecher Martin Dobychai am Montag in Bonn. Der Logistikkonzern halte unverändert an dem geplanten Börsengang fest.
"Wenn die Investoren jedoch den Börsengang so herunter reden, dass auch dieser platzt, dann hat niemand etwas davon", sagte der Postsprecher. "Die Käuferseite hat natürlich ein Interesse daran, andere Preise in die Welt zu setzen." Jedoch dürften die Anleger dabei nicht überziehen, wie dies momentan der Fall sei, sagte der Sprecher.
Im Februar habe Postchef Klaus Zumwinkel den Wert der Postbank mit mindestens 6 Milliarden Euro beziffert. Die Post habe seitdem nichts gesehen, was für eine gesenkte Bewertung spreche, sagte Dobychai. "Ausschlaggebend sind die 19 Berichte von Finanzanalysten die den Aktienpreis zwischen 32 und 38 Euro je Aktie sehen." Präzise werde der Wert der Postbank am kommenden Wochenende festgelegt, wenn die Spanne für die am 7. Juni beginnende Zeichnungsfrist festgelegt werde.
In der vergangenen Woche war ein internes Papier des Konsortialführers Deutsche Bank an die Öffentlichkeit gelangt, wonach der Marktwert der Postbank mit lediglich 4,4 bis 5,3 Milliarden Euro angesetzt worden war. Der zweite Konsortialführer Morgan Stanley soll den Wert der Postbank nach Medienberichten sogar nur bei 4,5 bis 4,8 Milliarden Euro sehen.
Wörtlich übersetzt heisst das also, dass das IPO zunächst überteuert geplant war; dass nunmehr echte Zahlen auf dem Tisch liegen (ob seriös mitgeteilt, sei dahingestellt) und dasss das Herunterreden der Emission grundsätzlich in Ordnung ist.
Es würde mich nicht wundern, wenn die Deutsche Bank einen grossen Teil der Aktien in ihr eigenes Buch übernimmt, um den bereits gescheiterten Börsengang nicht vollends zur Lachnummer zu machen.
Ciao B.l.
Außerdem denkt die Post darüber nach, der Deutschen Bank das Honorar zu kürzen. Selbst Schadensersatzforderungen werden erwogen. Das will die "Welt am Sonntag" aus Post-Kreisen erfahren haben. Am Dienstag soll über das weitere Vorgehen entschieden werden.
Offenkundig liegt ein Verstoß gegen die so genannte Blackout-Period vor, in der die Konsortialbanken keine Aussagen über die Bewertung der jeweiligen Börsenaspiranten machen dürfen. Die Periode begann am 22. Mai, das Papier der Deutschen Bank soll noch danach verteilt worden sein.
Die Deutsche Bank hat den Fauxpas mit einem knappen Fax kommentiert. Darin heißt es, das umstrittene Papier sei zwei Wochen alt und gebe nicht die aktuelle Einschätzung des Hauses wieder. Insider zweifeln an diesem beschwichtigenden Statement. Immerhin soll die Deutsche Bank vor gut 14 Tagen noch darüber diskutiert haben, die Postbank selbst zu kaufen. Die Post soll sechs Milliarden Euro verlangt haben, die Deutsche Bank wollte nach Medienberichten aber nur 4,3 Milliarden Euro zahlen.
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Jedoch sollte auch die Postbank ihre rentabilität erhöhen um auch International
anerkannter zu werden.
Gut so!!! Wieder ein Zockerstück abgeschrieben.
Ciao B.L.
Die Fonds und Institutionellen wollen nicht über 30,-- zeichnen.
Was heisst das?? Angebot und Nachfrage sind nicht deckungsgleich, daher kein Vertrag--oder besser IPO!!!
Der dilettantische Umbau der Bundesrepublik geht weiter...LKW Maut, Dosenpfand,...
Unter Buchwert würde ich auch nicht verkaufen. Kaufst du grundsätzlich nur Aktien unter Buchwert? Alles andere sind Zockerstücke? Dann hast du kaum Chancen irgendwas an der Börse zu kaufen....
Grüße
ecki
Zum Buchwert: Der Buchwert von "Staatsunternehmen" ist das Papier nicht wert,auf dem er errechnet wurde. Wie war noch der Buchwert der Telekomimmobilien??
Also, Deutschland spielt zu Recht bald in 2.Liga--und das nicht nur im Fussball!!
Ciao B.l.
BONN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Postbank will Berichte von Händlern und Markteilnehmern über ein angeblich starkes Gewinnwachstum im ersten Quartal nicht kommentieren. "Dazu können wir uns nicht äußern", sagte ein Sprecher auf Anfrage am Donnerstag und verwies auf die für Samstag angepeilte Veröffentlichung des Prospekts für den Börsengang und auch eine Pressekonferenz am kommenden Montag. Der Börsengang selbst soll am 21. Juni stattfinden.
Händlern zufolge kursieren im Markt Berichte, wonach die Postbank nach Steuern im ersten Quartal das Ergebnis auf 92 Millionen Euro gesteigert hat, nach 60 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Der Zinsüberschuss - der Überschuss aus dem Leihen und Verleihen von Geld - sei hingegen von 433 auf 364 Millionen Euro zurückgegangen. Die Kosten seien von 475 auf 437 Millionen Euro gesunken.
Die Zahlen stammen nach Einschätzung von Händlern und Analysten möglicherweise aus dem Kreis der 19 Konsortialbanken, die den Postbank-Börsengang begleiten. Diese Institute bekamen die Quartalszahlen vorab zur Verfügung gestellt.
Damit sind im Zusammenhang mit dem Postbank-Börsengang wieder einmal vertrauliche Informationen an die Öffentlichkeit gelangt. Die Deutsche Bank hatte in einem nur für interne Zwecke bestimmten Papier den Wert der Deutschen Bank auf 4,4 bis 5,3 Milliarden Euro geschätzt. Der zweite Konsortialführer Morgan Stanley schätzt den Wert der Postbank Medienberichten zufolge auf 4,5 bis 4,8 Milliarden Euro.
Ich kaufe jedenfalls nicht. Die Postbank--hier in Berlin gern in Mc Paper Filalen beheimatet--mit charmanter blau gelber Kordel als Sicherheitsbereich, ist nicht mein Ding. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die jemals Geld verdienen.Hier wird doch so viel gefaked mit Kunden und Produkten.Und dann die ganzen Altlasten mit Pensionen etc.
Nein, die Postbank brauchen wir nicht um jeden Preis.
Ciao B.L.
Die Deutsche Postbank AG stellt ihren Aktionären für das Jahr des Börsengangs einen erneut höheren Jahresüberschuss in Aussicht. Die positive Entwicklung des 1. Quartals und der bisherige Verlauf des 2. Quartals stützten diese Einschätzung, heißt es im Verkaufsprospekt für die Aktien, den das Bonner Kreditinstitut am Samstag veröffentlichte. Demnach ist 2004 mit einem höheren Ergebnis aus dem Eigenhandel und aus Finanzanlagen zu rechnen. Auch der Provisionsüberschuss dürfte sich positiv entwickeln, insbesondere im Wertpapiergeschäft.
Der Zinsüberschuss hingegen werde wegen des niedrigen Zinsniveaus voraussichtlich erheblich unter Vorjahr liegen, führte die Postbank weiter aus. Der neue Geschäftsbereich Transaction Banking, also die Abwicklung des Zahlungsverkehrs für andere Banken, werde ab dem 2. Quartal erstmals Außenumsatz generieren. Auf der anderen Seite werden diese Tätigkeiten, welche die Postbank bereits für Deutsche und Dresdner Bank erbringt, den Angaben zufolge zu einem Anstieg beim Verwaltungsaufwand führen, vor allem bei den Personalkosten.
2003 erzielte die Postbank einen Nettogewinn von 352 Mio nach 132 Mio EUR im Geschäftsjahr zuvor. Das 1. Quartal schloss das Institut, das am 21. Juni an die Börse will, mit einem Überschuss von 92 (60) Mio EUR ab, wie aus dem Börsenprospekt hervorgeht. Während der Zinsüberschuss auf 364 (433) Mio absackte, legten das Handelsergebnis auf 41 (36) Mio und das Ergebnis aus Finanzanlagen auf 88 (36) Mio EUR zu. Der Provisionsüberschuss stieg in den ersten drei Monaten dieses Jahres auf 126 (114) Mio EUR.
Bei einer auf 134 (132,6) Mrd EUR gewachsenen Bilanzsumme kletterte das Volumen der Spareinlagen auf 35 (33,7) Mrd EUR. Vor Steuern ergibt sich eine Rendite auf das Eigenkapital von 11,4 (10,0)%, nach Steuern liegt der Return on Equity bei 7,4 (7,1)%. Das Verhältnis der Aufwendungen zu den Erträgen (Cost-Income-Ratio) verbesserte sich deutlich auf 70,6 (76,1)%. Bei dieser wichtigen Kennzahl will die Postbank nach eigenem Bekunden mittelfristig einen Wert "in den 60ern" erreichen.
Die am Börsengang der Deutschen Postbank AG beteiligten 19 Bankhäuser können mit einer Provision von insgesamt bis zu 3,1%des Preises rechnen, zu dem die Aktien platziert werden. Das geht aus dem Verkaufsprospekt hervor, den die Postbank am Samstag veröffentlichte. Demnach ist zum einen eine feste Provision von 1,4% je Aktie vorgesehen. Darüber hinaus können die Emittenten nach freiem Ermessen eine Erfolgsprämie von bis zu 0,9%des Platzierungspreises zahlen.
Falls von der Aktienreserve (Mehrzuteilungsoption) Gebrauch gemacht wird, sollen die Konsortialbanken weitere 0,84% Provision erhalten. Die Kosten der Emission veranschlagt die Postbank auf rund 20.5 Mio EUR. Das Bonner Kreditinstitut strebt am 21. Juni an die Börse. Platziert werden sollen bis zu 49,9% des Kapitals. Angeboten werden zunächst maximal 73,8 Mio Aktien, die Mehrzuteilungsreserve umfasst weitere rund 8,2 Mio Papiere.
Die Preisspanne, zu der die Titel zwei Wochen lang angeboten werden, will die Postbank am Sonntag nennen. Anleger müssen mindestens 20 Aktien ordern.
Beim Börsengang der Deutschen Postbank AG dürfen die Konsortialbanken Kurspflege betreiben. In dem am Samstag veröffentlichten Verkaufsprospekt für die Aktien heißt es, die Banken könnten "Maßnahmen ergreifen, die auf die Stützung des Börsen- oder Marktpreises" der Postbank-Papiere abzielten, "um kurzfristig sinkende Kursbewegungen auszugleichen".Gestattet seien solche Interventionen innerhalb von 30 Tagen nach der Börsennotierung, die für den 21. Juni vorgesehen ist.
Der Platzierungspreis darf den Angaben zufolge durch die Maßnahmen nicht überschritten werden. Koordiniert würden sie durch die Investmentbank Morgan Stanley als "Stabilisierungsmanager". Das Institut fungiert gemeinsam mit der Deutschen Bank als Globaler Koordinator des IPO und steht an der Spitze des Emissionskonsortiums aus 19 Banken. Im Verhältnis zwischen Deutscher Bank und Postbank gab es im Vorfeld erhebliche Irritationen.
Morgan Stanley ist laut Verkaufsprospekt berechtigt, Aktien der Postbank am Markt zurückzukaufen, um Kursschwächen zu begegnen. Darüber hinaus können die Konsortialbanken Anteilscheine aus der Mehrzuteilungsreserve (Greenshoe) erwerben, die bis zu rund 11% des Postbank-Kapitals ausmacht. Direkt angeboten werden am Markt zunächst maximal rund 38% der Aktien. Insgesamt will sich der Eigentümer Deutsche Post AG höchsten von 49,9% der Postbank-Anteile trennen.
Mitarbeiter der Deutschen Postbank AG haben bereits vor dem Börsengang im Rahmen einer garantierten Zuteilung Aktien im Volumen von insgesamt 51,1 Mio EUR gezeichnet. Das teilte das Bonner Kreditinstitut in seinem am Samstag veröffentlichten Verkaufsprospekt für den Börsengang am 21. Juni mit.
Insgesamt können die inländischen Beschäftigten der Postbank noch bis zum 11. Juni Papiere im Gegenwert von bis zu 5.270 EUR bestellen. Dieses Beteiligungsprogramm läuft seit dem 19. April.
Zum einen haben die Mitarbeiter dabei die Gelegenheit, Aktien im Volumen von bis zu 270 EUR zum Platzierungsplatz zu zeichnen, wobei der Arbeitgeber maximal die Hälfte der Summe als steuer- und abgabenfreien Zuschuss gewährt. Darüber hinaus können ohne diese Vergünstigung weitere Aktien in Paketen von 400, 1.000, 2.500 und 5.000 EUR erworben werden. In beiden Fällen ist die Zuteilung garantiert.
"Der Eintritt dieser Risiken kann die Geschäftstätigkeit der Postbank wesentlich beeinträchtigen und erhebliche nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben", heißt es zusammenfassend. Die mögliche bittere Konsequenz: "Der Börsenkurs der Aktien könnte aufgrund des Eintritts jedes dieser Risiken fallen, und Anleger könnten ihr eingesetztes Kapital ganz oder teilweise verlieren." Wie hier durchzieht der Konjunktiv das gesamte Kapitel; über die Eintrittswahrscheinlichkeit wird nichts gesagt. Der meiste Raum ist Risiken aus der Geschäftstätigkeit gewidmet.
So heißt es, das Bankenumfeld in Deutschland dürfte auf absehbare Zeit schwierig bleiben. Schon ein längeres Anhalten der schwierigen konkunkturellen Lage könnte zu einem Rückgang der Nachfrage nach den Produkten und Leistungen der Postbank und vor allem zu einem weiteren Anstieg des Ausfallsrisikos bei notleidenden Krediten führen. In diesem Bereich ist das Institut zwar relativ geringfügig engagiert, will sich aber verstärken. Zudem bestünden Konzentrationsrisiken, denn die Postbank habe "Kredite in erheblichem Umfang an eine begrenzte Zahl von Schuldern ausgereicht."
Anhaltend niedrige Zinsen belasten Ergebnis
Wegen seines verhältnismäßig geringen Ausleihvolumens hat das Institut einen besonders großen Einlagenüberhang. Von daher ist seine Ertragslage "im Vergleich zu Wettbewerbern in besonderem Maße vom Zinsergebnis abhängig". Das niedrige Zinsniveau macht der Bank bereits jetzt zu schaffen. Ein längerfristiges Anhalten werde das Zinsergebnis weiter belasten, heißt es im Börsenprospekt. Wenn aber die Zinsen wieder anziehen, muss die Postbank mit negativen Folgen für das Finanzanlageergebnis rechnen. Denn sie hat einen hohen Bestand an längerfristig verzinslichen Kapitalanlagen, deren Preise bei einem Zinsanstieg sinken.
Des weiteren weist die Postbank darauf hin, dass die Branche in Deutschland vor allem im Bereich der Privatkundenbanken "durch eine starke Fragmentierung und hohe Wettbewerbsintensität geprägt" sei, die vor allem auf Überkapazitäten beruhe. "Der anhaltende Wettbewerbsdruck kann dazu führen, dass andere Banken zur Kundengewinnung und -bindung ihre Konditionen für Spar- und Girokonten verbessern oder mit attraktiven Konditionen versuchen, neu in den Markt einzudringen", warnt der Börsenaspirant. Die möglichen Folgen: Eine Abnahme von Tempo und Umfang der Kundengewinnung und ein "erheblicher Abfluss von Sicht-und Spareinlagen".
Die künftigen Aktionäre sollten sich außerdem darüber im Klaren sein, wer letzten Endes bei der Postbank den Ton angibt: Die Mutter Deutsche Post AG und dahinter der Bund als deren Mehrheitsaktionär könnten unmittelbar oder indirekt "einen beherrschenden Einfluss auf die Gesellschaft ausüben", heißt es. So bestehen neben den kapitalmäßigen und wirtschaftlichen Verflechtungen - vor allem durch die Mitbenutzung der Post-Filialen - auch enge personelle Bande zwischen dem Börsenkandidaten und dem Mutterkonzern.
"Doppelmandat" des Vorstandsvorsitzenden
Denn der Postbank-Vorstandsvorsitzende Wulf von Schimmelmann sitzt gleichzeitig im Konzernvorstand der Deutschen Post, und deren Vorsitzender Klaus Zumwinkel steht dem Aufsichtsrat der Tochter vor. Beide sind in das Aktienoptionsprogramm der Post eingebunden. Ferner ist die variable Vergütung Schimmelmanns und seiner Kollegen teilweise "an den Erfolg des Deutsche-Post-Konzerns geknüpft". Insgesamt sei nicht auszuschließen, dass die Einbindung der Postbank-Vorstände in die Konzernstrategie der Post oder das eigene wirtschaftliche Interesse an deren Erfolg dazu führten, dass Einzelne zum Nachteil der Postbank die Interessen des Mutterhauses wahrnähmen.
Schließlich schweben potenzielle Gefahren aus Brüssel über der Postbank, wo die Europäische Kommission in den vergangenen Jahren bereits der Deutschen Post schwer zu schaffen machte. Die Bank macht darauf aufmerksam, dass die Vergütung, die sie der Muttergesellschaft für die Nutzung von deren Filialnetz zahlt, eventuell eine unerlaubte staatliche Beihilfe darstellt. Post und Postbank seien allerdings gegenteiliger Ansicht. Außerdem bestehe neuerdings durch eine aktuelle Brüsseler Entscheidung wieder Unsicherheit, ob nicht die überwiegende Versorgung der Postbank-Beamten durch den Bund verboten ist und eine Rückzahlung zur Folge haben könnte.
Die Aktien der Deutsche Postbank AG werden zu einem Preis zwischen 31,50 und 36,50 EUR zum Kauf angeboten. Das teilte der Mutterkonzern Deutsche Post AG, beide Bonn, am Sonntag mit. Von Montag an laufe für zwei Wochen die Zeichnungsfrist. Platziert werden bis zu 50% minus einer Aktie. Bei den ersten Gespräche im Rahmen der vorangegangenen 14-tägigen Vorvermarktung sei das Angebot bei den Investoren auf "gute Resonanz" gestoßen.
"Die Rückmeldungen überzeugen uns, dass die nun gefundene Preisspanne die richtige ist, erklärte der Post-Vorstandsvorsitzende Klaus Zumwinkel. Das Premarketing, die Marktforschung und die Studien der Analysten hätten eindrucksvoll bestätigt, dass die Postbank ein solides und wachstumsorientiertes Unternehmen sei.
Die Preispanne spiegelt nur an ihrem oberen Ende die Vorstellungen wider, die Zumwinkel in den vergangenen Wochen zum Unternehmenswert der Postbank geäußert hatte. Lediglich bei einem Emissionskurs von 36,50 EUR würden bei insgesamt 164 Mio Aktien die 6 Mrd EUR erreicht, mit denen der Vorstandsvorsitzende das Institut veranschlagt.
Mit dem unteren Ende der Spanne errechnet sich lediglich ein Unternehmenswert von knapp 5,2 Mrd EUR, der nicht sehr weit über dem mutmaßlichen Buchwert von 4,9 Mrd EUR läge. Im Vorfeld waren seitens potenzieller Investoren auch Preisvorstellungen von weniger als 30 EUR je Aktie geäußert worden.
Angespannt: Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Postbank AG, Wulf von Schimmelmann
Frankfurt/Main - Der Postbank-Börsengang soll das IPO des Jahres werden - und daher ist er für manche Banken die beste Gelegenheit, Kleinanleger nach den schlechten Zeiten in Aktien zu locken. Zumindest denkt sich das die Comdirect: Sie bietet bei Depot-Eröffnung eine Postbank-Aktie gratis. Wer rechnen kann, weiß, dass sich das kaum lohnt. Zumal wohl bis kurz vor Ende der Zeichnungsfrist nicht sicher ist, ob die Postbank nun an die Börse kommt oder nicht. Bis zum ersten Handelstag am 21. Juni kann die Post als Verkäufer der Aktien das IPO noch stoppen. Für Anleger, die einen Kaufauftrag abgegeben haben, hätte das aber keine Folgen. Er würde nur verfallen.
Preisspanne: Die Preisspanne für die Aktie hat die Postbank-Mutter Post mit den Konsortialbanken nach Umfragen bei Investoren auf 31,50 bis 36,50 Aktien festgelegt. Das entspricht einer Unternehmensbewertung von 5,16 bis knapp sechs Mrd. Euro. "Die Rückmeldungen überzeugen uns, dass die nun gefundene Preisspanne die richtige ist", ließ Post-Chef Klaus Zumwinkel mitteilen. Wenn er sich da nicht täuscht: Fondsmanager wollten bei Umfragen in den vergangenen Tagen häufig nicht mehr als 26 bis 30 Euro je Aktie zahlen. Zwar kommt die Aktie Gelb II in ein attraktives Umfeld - seit 1997 schlugen sich Konkurrenten bis auf das Jahr 2000 meist besser oder so gut wie der Dax. Die gewählte Preisspanne aber ist gewagt.
Preis Der endgültige Preis wird am 20. Juni festgelegt.
Aktien Mit dem Börsengang will sich die Deutsche Post von bis zu 50 Prozent minus einer Aktie ihrer Postbank-Anteile trennen - das sind bis zu 81,9 Mio. Anteilsscheine inklusive einer Platzierungsreserve von 8,2 Mio. Papieren. Wie viele Aktien tatsächlich an den Markt kommen, ist offen. Dies hängt von der Nachfrage während der Zeichnungsphase ab. Die Aktionäre haben auf der Hauptversammlung Stimmrecht. Sie sind für das Gesamtjahr 2004 dividendenberechtigt. Egal, wie hoch der Streubesitz ist, für die Aufnahme in den Deutschen Aktienindex Dax wird der Börsenwert wohl nicht reichen. Der Aufnahme in den MDax sollte bei der nächsten Indexanpassung nichts im Weg stehen.
Zeichnung Ab heute bis Freitag, den 18. Juni um 12 Uhr können Anleger die Aktien zeichnen. Die Mindestorder sind 20 Stück. Dabei können Interessenten die Aktie mit oder ohne Limit zeichnen. Fehlt eine Begrenzung, müssen sie bei Zuteilung den Emissionspreis zahlen. Wer ein Limit setzt, macht deutlich, welchen Preis er maximal zahlen will. Liegt der Emissionspreis höher, geht er aber leer aus. Ab dem 21. Juni kann jeder bei seiner Bank erfragen, wie viele Aktien er bekommt.
Zeichnungsanreize Privatanleger werden stiefmütterlich behandelt. Während der Mutterkonzern Post vor seinem Börsen-Debüt im Herbst 2000 noch mit Frühzeichnerrabatten und Bonusaktien lockte, soll es nun höchstens bei der Zuteilung der Postbank-Aktien Zugeständnisse geben. Übersteigt die Nachfrage nach den Postbank-Papieren das Angebot können Aktionäre der Deutschen Post, sowie Mitarbeiter und Kunden der Postbank mit Vorteilen bei der Zuteilung rechnen. Wer jetzt noch Postbank-Kunde werden will, kommt aber zu spät. Stichtag war der 5. Mai 2004. Der genaue Zuteilungsschlüssel wird am 19./20. Juni erstellt.
Zielgruppe Die Postbank begründet den sparsamen Umgang mit Kaufanreizen damit, dass die Aktie gerade nicht als Volksaktie gedacht sei. Das Unternehmen wolle Investoren ansprechen, die wissen, dass Aktien auch fallen können. Vor allem institutionelle Anleger aus In- und Ausland sollen die Orderbücher füllen. Wie aus Konsortialkreisen zu hören ist, wird derzeit ein Privatanlegeranteil von 20 Prozent angestrebt.
Chancen Die Postbank gilt als schlafender Riese unter den hiesigen Banken. Als einzige Großbank ist das Kreditinstitut sehr stark auf das Geschäft mit Privatkunden ausgerichtet. Dieses ist weniger riskant als das Firmenkundengeschäft. Mit 11,5 Mio. Kunden belegt die Postbank hinter Sparkassen und Genossenschaftsbanken den dritten Platz im Markt. Was sich fantastisch anhört, spiegelt aber Schwäche und Chancen der Postbank wider. Denn von den 11,5 Mio. Kunden haben nur 4,5 Mio. Kunden ein Girokonto bei der Postbank und sorgen aktiv für Umsätze. Damit macht das Kreditinstitut weniger Ertrag pro Kunde im Jahr als die Konkurrenten. Gelingt es Postbank-Chef Wulf von Schimmelmann, seine Vertriebsmaschine zum Laufen zu bringen, schlummert in der großen Anzahl an Kunden aber ein riesiges Potenzial.
Risiken: Analysten weisen vor allem auf die Verflechtung mit der Mutter Post. Die Postbank hat keine Filialen, sondern nutzt die 9000 Geschäftstellen der Post. Damit ist ihr Einfluss auf Mitarbeiter und Filialpolitik begrenzt. Der Vertrag darüber läuft unbegrenzt und kann erstmals mit einer Frist von drei Jahren zum Jahr 2010 gekündigt werden. Insgesamt aber sind die Risiken so gering wie bei keinem anderen deutschen Börsengang in 2004. Das Geschäftsmodell funktioniert. Das Haus macht Gewinn - im Vergleich zu Konkurrenten aber auf niedrigem Niveau.
-Die Welt-
Kritik an der Preisspanne für die Postbank-Aktien DPW.ETR hat die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) geübt. "Die Preisspanne liegt erstaunlich hoch", sagte Reinhild Keitel, Geschäftsführerin der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) der "Berliner Zeitung" (Montagausgabe). Die Deutsche Post hatte am Sonntag die Spanne für die Postbank-Aktien mit 31,50 Euro bis 36,50 Euro angegeben.
Zuvor seien schließlich Spannen zwischen 26,50 und 36 Euro im Gespräch gewesen, sagte Keitel. "Ich bin überrascht, dass die Spanne über der Marke von 31 Euro liegt". Eine niedrigerer Preis wäre angemessener gewesen, sagte Keitel. "Schließlich sollte man sich in Erinnerung rufen, dass Anleger mit Aktien des Bundes in der Vergangenheit wenig Freude hatten.
Die erste Taxe der Postbank im Handel per Erscheinen liegt am Montagmorgen zu Beginn der Zeichnungsfrist bei 31,50 zu 32,50 EUR. Der Graumarktpreis befindet sich damit am unteren Rand der Bookbuildungspanne von 31,50 zu 36,50 EUR. Händler zeigen sich von dieser Spanne überrascht. "Zu teuer", heißt es unisono. Ein Teilnehmer bezeichnet die Preisvorstellungen der Mutter Deutsche Post sogar als "unverschämt". Im Vorfeld der Zeichnungsfrist hatten institutionelle Anleger signalisiert, nicht mehr als 30 EUR für die Postbank-Aktie ausgeben zu wollen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Analysten und Fondsmanager kritisieren die Preisvorstellung der Deutschen Post DPW.ETR für den angepeilten Börsengang der Tochter Postbank als "zu hoch" und befürchten ein Absage der Emission. "Zu dem Preis wird es sehr schwer, die Aktien zu platzieren", sagte Fondsmanager Andreas Thomae von der HVB-Tochter Activest der "Financial Times Deutschland" (FTD, Montagausgabe). "Es wird spannend, ob das Ganze klappt", sagte ein anderer Fondsmanager einer großen deutschen Gesellschaft.
Die Deutsche Post hatte am Wochenende als Zeichungsspanne für die Aktie der Postbank 31,50 bis 36,50 Euro genannt. Investoren hatten einen wesentlich niedrigeren Wert erwartet. Postbank-Chef Wulf von Schimmelmann verteidigte die Preisspanne. "Mit dieser Spanne wurde allen Interessen Genüge getan. Zu hoch ist sie nicht", sagte er dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Sein Unternehmen habe noch nicht alle Potenziale ausgenutzt. Man könne zum Beispiel noch wesentlich mehr Produkte pro Kunde verkaufen.
ZEICHNUNGSFRIST
Die Wertpapiere können von diesem Montag (7.6.) an bis zum 18. Juni gezeichnet werden. Anschließend wird der endgültige Emissionspreis festgelegt. Der Börsengang der mit rund 11,5 Millionen Kunden größten Privatkundenbank Deutschlands ist für den 21. Juni geplant.
Mit dem vorgelegten Angebot liegt der Bonner Logistikkonzern über dem Buchwert, denn der Wert der Postbank in den Büchern der Deutschen Post entspricht einem Preis von etwa 29,75 Euro je Aktie. Deutsche-Post-Chef Klaus Zumwinkel hatte in der Vergangenheit den gesamten Wert der Banktochter mit sechs Milliarden Euro veranschlagt. Das würde rein rechnerisch bei insgesamt 164 Millionen Aktien einen Stück-Preis von 36,59 Euro ergeben.
Die Deutsche Post will von den 164 Millionen Aktien ihrer Bank-Tochter bis zu "50 Prozent minus eine Aktie" an die Börse bringen. Die Post würde damit auch nach der Ausgabe von fast 82 Millionen Postbank-Aktien weiterhin die Mehrheit halten. Der Postbank-Börsengang wäre die drittgrößte Neuemission der vergangenen fünf Jahre an der Frankfurter Wertpapierbörse - hinter der Deutschen Post und Infineon IFX.ETR. Der Börsengang der soliden und gewinnträchtigen Postbank gilt als wichtiger Test für den Finanzplatz Deutschland und könnte das derzeit eher flaue Geschäft mit Neuemissionen wieder beleben. In diesem Jahr trauten sich mit dem Fahrrad-Produzenten Mifa FW1.FSE und dem Geldautomaten-Hersteller Wincor Nixdorf WIN.FSE erst zwei Unternehmen aufs Parkett, drei Börsengänge wurden abgesagt.
Kinners, das ist ein "Eichel-IPO". Nicht vergessen.