Opa Bernecker konsolidiert die Märkte nach Plan
Seite 3 von 3 Neuester Beitrag: 29.06.01 09:31 | ||||
Eröffnet am: | 30.05.01 10:26 | von: cap blaubär | Anzahl Beiträge: | 55 |
Neuester Beitrag: | 29.06.01 09:31 | von: cap blaubär | Leser gesamt: | 7.283 |
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Mails/Nachrichten vom 26.06.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
eine solch mühsame Konsolidierung nach dem ersten Rallyansatz im Frühjahr habe ich selten erlebt. Bereits in der 6. Woche und die Markttechnik verbessert sich nur in kleinsten Schritten, sowohl auf der Daily- als auch auf der Weekly-Basis. Verständlich, daß die Nervosität wächst. Meine jedoch nicht, denn wenn ich mir die Kurse von gestern in New York anschaue, bin ich sehr zufrieden. Das wiederum dürfte Sie überraschen. Es bleibt aber dabei: 10.300/10.600 im Dow Jones sind die Basis für das Ende. Im Tief waren es gestern 10.468 mit Schluß 10.500. Dabei haben sich die bekannten Relationen etwas verschlechtert, doch nicht signifikant. Deutlich verbessert sogar gegenüber den letzten Tagen im Nasdaq! Wie jedoch angekündigt: Nach den Pharmatiteln geht es nun den Bio- und Gentiteln an den Kragen. Biogen mit minus 10 % war der "Spitzenreiter" gestern. Minus 3,8 % schafften Medimmune und minus 5,6 % Protein Design Labs. Meine Mahnungen/Warnungen kann ich nur
wiederholen.
Wall Street noch konkreter: Ergänzend zur Allgemeintechnik achten Sie auf Compaq. Der Rückzug aus der Chipproduktion (Abgabe an Intel) und Konzentration auf Software, Service neben PC ist richtig. Eigentlich längst überfällig. Apple Computer zog bereits wieder auf 23,50 $ an. Hier lagen meine Limits mit rd. 19 $ recht optimal. Micron Tech hat den Gewinneinbruch sehr gut verdaut. Gestern rd. 39 $. Dazu müssen Sie allerdings die nächste AB lesen. Philip Morris und Procter & Gamble setzen zum nächsten Aufschwung an. Bei ersterer ist der Prozeß verkraftet, bei P&G die folgende Umstrukturierung. Eindrucksvolle relative Stärke demonstriert weiterhin IBM.
Lucent kroch wieder mühsam über die 6 $-Marke und Nortel schaffte immerhin 9 $. Ich hatte auf diese Aktie nach dem Absturz im letzten Brief Bezug genommen und bitte um Lektüre in Nr. 25.
Erfreulich auch: Hewlett Packard konnte die Marke 25 $ verteidigen. Inzwischen 27 $. Also müßte dieser Boden für weitere Käufe geeignet sein. Gleiches gilt für Motorola, die gestern allerdings noch einmal schwächer waren. Schließlich Xerox: Je breiter dieser Boden, desto sicherer das kommende Potential. Ich bin jedenfalls auf die 6-Monatszahlen einigermaßen gespannt.
Neubörsianer tun sich mit solchen Extremsituationen immer schwer. Dafür habe ich Verständnis. Wenige wissen aber: Weltkonzerne dieser Art sind für die, die warten können, zu 95 % ein Supergeschäft. Ich wüßte im Moment noch nicht einmal ein Beispiel, für die restlichen 5 % als Gegenbeweis zu nennen. Daran knüpfe ich eine Ermahnung: Ich werde immer wieder - vor allem in den letzten Wochen - dafür gerügt, daß ich eine Aktie z. B. bei 12 - 14 $ als Kauf einschätze, dieser Titel aber dennoch auf 10 $ zurückfällt. Flugs wird dann der Prozentsatz für den Verlust genannt und mithin die Schieflage. Weit gefehlt, wer in einer solchen Situation wie jetzt so rechnet. Das Finden des Tiefstkurses ist am Ende einer Baisse immer stets sehr schwierig.
Für die reinen Spieler: Broadvision hatte ich bei rd. 4 - 4,50 $ als Trading bezeichnet. Für CMGI sind es rd. 3 $. Wer also spielen möchte, tut dies und 3 - 4 $ bzw. 2 $ höher wird wieder verkauft. Aber bitte: Kleines Geld und schnelle Kasse machen.
In Deutschland wird ebenfalls über die Pharmaaktien nachgedacht. Das ist nach dem Merck-Schock in den USA verständlich, aber nicht ganz richtig. Dennoch: Ich rate zur Vorsicht und Reduzierung der Positionen. Der Grund: Die supernervösen Analysten werden jede Gelegenheit nutzen, ihre bisherigen Urteile zu revidieren. Dem folgen automatisch die Fondsmanager. Ende offen. Wohl gemerkt: Mit dem Wert der Unternehmen hat das nichts zu tun, aber mit der Verteilung der Engagements in diesen Werten.
Vielleicht ist es Ihnen noch nicht aufgefallen, aber ich hatte kürzlich ausführlich dazu Stellung genommen: Die amerikanische Energiekrise und ihre Perspektiven können Sie jeden Tag an den Kursen von RWE und E.ON ablesen. Hier bildet sich ein neuer Trend, weil dahinter gravierende Entscheidungen der Amerikaner stehen, die im Moment aber noch nicht konkret greifbar sind. Schließlich handelt es sich um eine politische Entscheidung.
Am Neuen Markt schaffte der größte Verlierer gestern 60 %. Das ist doch schon mal was. Wie oft habe ich auf diese Überbewertungen hingewiesen. Extron ist ebenfalls gerade dabei, seine faire Bewertung zu suchen. Ich schätze sie deutlich unter 20, vermutlich um 15 E. Hier genügte eine kompetente Bankenwarnung, bevor es losging. Effekt siehe oben. Schauen Sie sich die Liste für den Nemax 50 in aller Ruhe an. Gut 10 Titel haben den gleichen Stukaflug noch vor sich. Für die beiden Logistiker nehme ich die Limits leicht zurück, nämlich für D.Logistic auf 10 E. und für Thiel ebenfalls auf 10 E. Näheres in der AB.
Die Termine von heute: Jenoptik feiert heute 10-jährigen Geburtstag, aber die gestrige Abstufung um 5,6 % ist kein Geburtstagsgeschenk. Mal sehen, was Herr Späth heute zu sagen hat. Schließlich schaut ihm der Bundeskanzler in die Augen. Der Bilanzpressekonferenz von Beru sehe ich mit Erwartung entgegen. Hier ist eine Aufstockung sehr wahrscheinlich richtig. Gleiches gilt für Kässbohrer, die allerdings eine Konsolidierung vertragen. Schließlich muß Gesco nach langem Schweigen erklären, wie der Einstieg in die Technologie des Mittelstandes bislang gelaufen ist. Die an sich gut geführte Mittelstandsholding wagte sich bekanntlich im Boom des Neuen Marktes auf dieses gefährliche Terrain. Ich bin gespannt.
Die Sonne scheint heute weiterhin, bleiben Sie durchaus zuversichtlich, aber bitte denken Sie daran: Was zu teuer ist, stürzt weiter ab. Was billig geworden ist, ist bereits ein klarer Kauf. Auf diese Differenz kommt es an und nicht auf den Tagesindex oder so manche Obskurität in den Medien.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
Mails/Nachrichten vom 27.06.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
wenn Merrill Lynch eine Gewinnwarnung gibt, fallen alle Banken- und Brokeraktien rund um den Globus. Es regiert also die Nervosität und nicht der Verstand. Nervöse Börsen sind aber keine Trendbörsen, sondern stets das Ende gewisser Rhythmen, wie ich beschrieben habe und wobei es bleibt. Eines ist allerdings zu berücksichtigen:
Was Ihnen täglich über die Medien als mehr oder weniger sensationelle Meldung verkauft wird, ist eigentlich die Meldung nicht wert. Ich rufe dies aus gutem Grund ins Gedächtnis: Der Wert von Aktien orientiert sich am Originalgeschäft des Unternehmens und nicht am Stimmungsbild der "Zuschauer". Das soll auch kein Trost sein, aber eine Erklärung. Beispiel:
Wenn Philips als zweiter Großer aus dem Handygeschäft aussteigt und nach Ericsson ebenfalls einen Asien-Partner aufnimmt, zeigt es Ihnen, wie Supertrends auslaufen, über die Sie vor wenigen Monaten noch wahre Wunderdinge lasen, obwohl es jedem simpel klar sein mußte, daß die Wachstumsraten, die diesen Aktien unterstellt wurden, nicht stimmen konnten. Meine vehemente Kritik am Beispiel Nokia kennen Sie. Auch diese Aktie ist leider noch nicht unten. Gestern allein minus 8%. Kommentar überflüssig.
Wall Street aktuell: Nach wie vor gute Markttechnik, aber miese Stimmung. Die bekannten technischen Daten A/D sind in beiden Segmenten (Big Board und Nasdaq) unverändert positiv. Etwa im Verhältnis 1 zu 3. Bei new high/new low sogar 113:46 am Big Board und 114:86 an der Nasdaq. Besser geht's nicht.
Das Umsatzvolumen ist dagegen leicht rückläufig, aber natürlich warten alle auf die nächsten Zinssignale. Ich weiß gar nicht warum. Denn daß der kurze Dollarzins bei mind. 3,5 % landen muß, habe ich Ihnen mehrfach begründet. 3,0 % sind möglich, aber das ist erst im August/September zu entscheiden. Orientieren Sie sich also nicht an solchen Wetten.
Bei den Technologieaktien halten Sie bitte daran fest: Meine in der letzten Woche gegebenen Limits bleiben gültig, obwohl einige Leser auf meinem Board mir den Vorwurf machen, daß ich leichtfertig mit 3 - 4 $-Schwankungen umgehe, wenn der Originalkurs z. B. 12 oder 14 $ beträgt. Denn das seien immerhin Differenzen bis zu 40 %. Dazu gilt nur ein Wort: Tennisballeffekt bzw. Volatilität. Wer damit nicht umgehen kann, läßt jetzt die Finger ganz davon. Zwei Sorgenkinder werden mir immer wieder vorgetragen: Silicon Graphics, die auf 1,02 $ abgestürzt sind, und Iomega. Zu Silicon: Dieser Weltmarktführer für CAE-Workstations erreicht etwa 2,2 Mrd $ Umsatz, bei ca. 400 Mio $ langfristigen Schulden. Er leidet aber unter den hohen Preisen seiner Produkte, die im Moment von den Kunden, die alle schwach geworden sind, nicht akzeptiert werden. Zudem ist der Markt für CAE-Workstations zur Zeit kein Wachstumsmarkt. Angesichts dieser Finanzsituation sehe ich keinen Grund für echte Sorgen, aber aufmerksam müssen wir die Halbjahreszahlen studieren. Börsenwert 195 Mio $ oder 8 % des Umsatzes. Iomega ist weitaus besser positioniert. Praktisch keine langfristigen Schulden, Börsenwert 670 Mio $ für 1,3 Mrd $ Umsatz im Sektor Disc Drives. Auch hier warte ich auf die 6-Monatszahlen und werde darüber in der AB berichten.
In Deutschland schlug der Infineon-Schreck mit 24 Stunden Verspätung durch. Das sehe ich mit großem Mißvergnügen, weil ich seit vielen Wochen immer wieder die Markttechnik der 4 Technologieaktien mit größtem Mißtrauen verfolge. Ich bin dazu ebenfalls heftig kritisiert worden, bleibe aber dabei: Was hier für Unsinn geschrieben worden ist, mit Hoch- und Runterstufungen nebst sonstigen Perspektiven, grenzt teilweise an Lächerlichkeiten. Kommt aber ein solches Gebäude ins Rutschen, wird es eng. Der unverändert schwierigste Titel ist dabei SAP, aber es gilt ebenfalls: Siemens darf 63 E. nicht unterschreiten. Dazu lesen Sie bitte die nächste AB. Fest steht schließlich: Die Kurse dieser Titel werden zu 90 % von den Fonds bzw. den Eigenhändlern der großen Banken bestimmt. Und hier wird kräftig gespielt.
Heute ein Blick auf den Dow Jones Euro Stoxx 50 aus wichtigem Grund: Alcatel verlor gestern noch einmal 5 %. Damit war ich etwas zu früh, wie so oft, aber richtig. Die Kaufbasis bleibt um 20/23 E. Ericsson hat sich dagegen bereits gefangen, nämlich um rd. 50/52 skr oder knapp unter 6 E. Zu Nokia siehe oben, und ich halte 15/16 E. für durchaus machbar. Dann ist diese Aktie genau so ein Kauf wie Nortel bei 8 E. Bitte prägen Sie sich diese Systematik ein. Ich habe zu diesen Aktien in der AB mehrfach Stellung genommen.
Der Tarifkonflikt bei VW ist unschön, aber nicht substantiell. 1 - 2 E. Risiko mögen im Kurs stecken, mehr nicht. Was im übrigen für fast alle großen DAX-Papiere gilt: Sie haben heute keinen Handlungsbedarf.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
Mails/Nachrichten vom 28.06.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die amerikanische Zinssenkung um nur 25 Basispunkte bedeutet zweierlei: Die FED geht davon aus, daß sie zunächst nicht mehr als nur diesen kleinen Schritt machen müsse. Folglich sind die Zahlen der Konjunktur vermutlich besser als erwartet. Sie bedeuten andererseits aber auch, daß sie sehr vorsichtig auf das Inflationspotential schielt. Das Ganze gefällt mir nicht bzw. ist nicht befriedigend. Es wird also auf die Halbjahreszahlen ankommen. Die Wackel-Reaktion der Börse zeigt es. Insgesamt jedoch:
Die Konjunkturerholung wird damit sicherer. Die vielen Gewinnwarnungen der Unternehmen, in denen zum Schluß bzw. bis heute eine Menge "Prophylaxe" steckte, werden sich nicht mehr fortsetzen. Die darin übervorsichtigen Manager dürften ihre Prognosen sehr schnell wieder nach oben drehen. Das muß nicht dramatisch sein, aber im Grundzug.
Wall Street konkret: Beide Indizes sagten gestern nichts aus. Das trifft auch meinen persönlichen Eindruck. Erneut eindrucksvoll positiv blieben die bisher bekannten technischen Daten. Zu einzelnen Titeln:
Meine bisherigen Limits halte ich aufrecht. Da weder Stochastik noch MACD für beide Indizes schon ein Kaufsignal geben, verändere ich sie nicht. Ich zahle lieber 1 $ mehr, wenn ich jetzt abwarte, um anschließend sicher zu gehen, daß es 5 oder 10 $ Gewinn gibt.
Bei den Technologiewerten ist Verschlankung weiter "en vogue": Alcatel will zum "fabriklosen Unternehmen" werden. Von fast allen der 100 Fertigungsstätten will man sich trennen. Lediglich die Produktion von besonders anspruchsvollen Produktgruppen wie Unterseekabel, Satelliten und optischen Elementen will man in eigener Hand behalten. Damit folgt nun auch Alcatel dem Trend, den zuletzt Ericsson und Philips vorgemacht hatten. Der Aktienkurs indes konnte sich bisher nur leicht erholen. Palm
will nach dreistelligen Millionenverlusten bereits in 6 Monaten schon wieder schwarze Zahlen schreiben. Die Quittung: + 16 %. Seit April ist die Bodenbildung nun im Gange. Spätestens das Überwinden der 10 $-Marke wäre ein technisches Kaufsignal. Die Gewinn- und Umsatzwarnung von Xilinx hingegen dürfte nun niemanden mehr überraschen. Die Runde der Gewinnwarnungen im Halbleitersektor dürfte damit nun fast komplett sein.
Deutschland wird dem amerikanischen Trend im Wesentlichen folgen. Ob der Dreh in den Indizes noch vor dem 30.06. erfolgt, bleibt offen. Ein wesentliches Risiko ist jetzt nicht mehr drin. Skeptisch bleibe ich nach wie vor für die Markthaltung der Technologie-Aktien, für die ich kürzerfristig keine Prognose wage. Die sehr differenzierte Einschätzung dieser Aktien durch Fonds und Analysten (und umgekehrt) führt zu einer Volatilität, die sich auch im VDAX ausdrückt, der zeitweise immerhin auf über 22
angestiegen ist. Das ist in der Regel ein Zeichen der Unsicherheit.
Bei den Unternehmen gibt es heute nicht sehr viel zu berichten:
Die Deutsche Bank senkt ihre Gewinnschätzung für Siemens auf 1,88 Euro für 2001 und 2,45 Euro für 2002 und liegt damit unter den Erwartungen der meisten Analysten. Dieser Schritt kommt indes nicht unerwartet und dürfte in den Kursen bereits abgearbeitet sein. BHW Group kündigt Zusammenarbeit mit der Citigroup im Bereich Eigenheimfinanzierung und im "saving and loan market" an. Große Fantasie sehe ich deshalb jedoch nicht. Auch die Kooperation der Direkt Anlage Bank mit der Victoria-Versicherung bringt für beide nur kleine Vorteile, die den Kurs nicht bewegen. Die Nordsee hat ihr Börsendebüt vorerst verschoben. Das zeigt, daß der Markt aktuell nicht gerade aufnahmefähig ist.
Nach Merck und BASF folgte nun auch Bayer mit einer Gewinnwarnung. Statt 3,3 Mrd. E. nur noch 3 Mrd. E. operativer Gewinn in diesem Jahr. Auslöser für die Gewinnrevision für das Gesamtjahr war das schwache 2. Quartal, das "deutlich unter Vorjahr" gelegen hat. Die Gewinnwarnung kam für den Markt nicht ganz unerwartet. Der Kurs hat in den letzten Tagen schon einiges vorweggenommen. Zuletzt konnte sich der Kurs gar schon wieder etwas erholen. Ein Verkauf kommt nun nicht mehr in Frage. Südzucker will offensichtlich Schöller Eiskrem an Nestlé verkaufen. Das wäre zum ersten eine Stärkung von Nestlé auf dem deutschen Eiskremmarkt, konnte man doch bisher mit der Marke Motta nur den dritten Platz hinter Unilever und Schöller einnehmen. Im Gegenzug könnte Schöller durch den Verkauf seine Profitabilität erhöhen. Die Rendite des gesamten Nahrungsmittelgeschäftes lag bei Südzucker im 1. Halbjahr lediglich bei 2,6 %. Die Rendite im Gesamtkonzern lag dagegen bei 8,2 %. Ein Verkauf von Schöller dürfte Südzucker über 200 Mio E. in die Kasse spülen. Damit bleibt die Aktie ein Kauf. Auch Balda am Neuen Markt gibt Produktionskapazitäten ab: Der Verkauf des Stammwerks wird zum 30. September über die Bühne gehen. Damit folgt man dem Trend der großen Handyhersteller, die gleichzeitig die Hauptkunden von Balda sind. Der Erlös für das Werk wird bei 5 Mio. E. liegen. Darüber hinaus soll ein Teil der verbleibenden Produktionskapazitäten an den kostengünstigeren chinesischen Standort verlegt werden. Notwendige Maßnahmen, die richtig sind, aber noch keinen Kauf begründen.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
Mails/Nachrichten vom 29.06.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
technisch ist der Dreh perfekt. Es gibt noch kleine Unsicherheiten, aber das Halbjahresergebnis wird sich, in den Indizes gerechnet, deutlich verbessern. Sehr interessant ist, wie der gesamte Verlauf der Konsolidierung verlaufen ist. Ich hatte 10 300/10 400 im Dow Jones als untere Basis beschrieben. 10 398 waren es intraday. Schaut man auf die Daily- und Weekly-Basis, ist der nächste Anlauf des Dow Jones zum Break 1000 Punkte höher eigentlich vorgeschrieben. Was läßt sich daraus machen? Wer schnell handelt, springt kurzfristig auf. Für Tradings ist das geeignet, und Sie konnten es schon gestern nachvollziehen: Extrem überverkaufte Märkte reagieren sehr hektisch, schnell und überproportional. Dann springen engere Titel locker um 10 - 20 % pro Tag. Das gilt nicht nur für New York, sondern auch für Frankfurt. Betroffen sind alle, die in den letzten 4 - 5 Wochen die großen Verlierer waren. Andererseits halte ich es für sehr indikativ, wie Microsoft laufen wird. Die Nicht-Zerschlagung wurde gestern mit einem Gewinn bis knapp 74 $ honoriert. Schauen Sie also auf das, was ich in der vorletzten AB schrieb. IBM und Microsoft sind die Leitbullen im "Großformat".
Wall Street konkret: Die bekannten technischen Indikatoren haben sich deutlich verbessert: Advance/Decline gestern 1850:1217 am big board und 2224:1436 an der Nasdaq. Die Relation new high/new low erreichte 150:43 bzw. 140:45. Das deckt sich mit obiger Einschätzung. Alle Technik-Aktien sind so ein Kauf, wie in den letzten Briefen beschrieben. Wer also in der schwachen Phase den Mut nicht hatte, in fallende Kurse hinein zu kaufen, muß jetzt handeln oder gar nicht. Dafür gibt es heute morgen kein Limit. Konzentrieren Sie sich darauf, was Sie schon haben, also zu verbilligen haben. Es macht deshalb keinen Sinn, wenn ich Ihnen jetzt an dieser Stelle 25 Aktien nenne. Nehmen Sie sofort die letzten 4 - 5 AB's zur Hand, schauen sich die Charts an, dazu meine Begründung, komplettieren die Charts, und dann ist die Order fertig.
Wie weit das Ganze tragen wird, ist im Moment noch offen.Über die Zinspolitik muß man jetzt nicht diskutieren. Mich interessiert nicht mehr, ob, wann und wie noch weitere 25 Basispunkte drin sind, oder die EZB hinterherläuft. Wichtig ist der Trend.
In Frankfurt sieht es genauso aus: Der Vola-Index ist wieder unter 20 gefallen und damit ist Entspannung angesagt. Auch hier: Wer am meisten gefallen ist, wird am stärksten steigen. Wenn Dt. Telekom gestern beinahe 6 % zulegte, sehe ich darin ebenfalls nur die Bestätigung dessen, was auch in New York gilt: Extrem überkaufte Märkte reagieren auch extrem. Das steht völlig im Gegensatz zu so mancher "Analyse" oder Rückstufung, wie in den letzten Tagen praktiziert. Der DAX hing zwar wirklich am seidenen Faden, aber es bleibt bei der Einschätzung: 6400/6500 sind auf jeden Fall drin. Die anschließende Ziellinie liegt bei 7400, aber darüber ist im Moment noch nicht zu diskutieren. Im Moment geht es auch nicht um Fundamentales, sondern um reine Markttechnik. Ergo:
Bei den Technologie-Aktien besteht zwar auch ein Erholungspotential, aber ein wackeliges. Sie werden in den anderen Titeln mehr verdienen. Ein Kursziel von 30 - 31 oder sogar 34 E. für den schwersten Titel, nämlich Dt. Telekom, halte ich für wahrscheinlicher. Das sind schon satte 20 % und mehr.
Mein Vorschlag für heute: Wer schnell handelt, handelt sofort und verstärkt die Positionen, die er schon hat. Auch hier gilt, was ich in den letzten 3- 5 AB's geschrieben habe.
Ein wichtiger Hinweis schließlich: Jetzt können Sie testen, was die Termin-Börse Daily aus dieser Konstellation macht. Gegebenenfalls können Sie sich per E-Mail sofort unter info@bern-stein.de oder Telefon: 0211 / 8 64 17 - 0 ein aktuelles Probeexemplar anfordern. Das können Sie heute morgen noch tun. Das dürfte aktuell der interessanteste Tip sein. Ich wünsche Ihnen damit ein schönes Wochenende.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker