Nordkoreas "Raketenkeule": Geplanter Geheimstart a


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19.06.06 14:50
Nordkoreas "Raketenkeule": Geplanter Geheimstart aufgeflogen
Zahlreiche Länder haben am Montag den diplomatischen Druck auf Nordkorea erhöht, auf den Test einer Langstreckenrakete zu verzichten. Japan, die USA, Australien und Neuseeland warnten das Regime in Pjöngjang vor ernsten Konsequenzen, sollte es tatsächlich eine Rakete vom Typ Taepodong-2 abfeuern. Ein solcher Schritt würde Nordkorea international weiter isolieren.

Wie die südkoreanische Zeitung «Chosun Ilbo» am Montag unter Berufung auf Geheimdienstkreise in den USA und Südkorea berichtete, scheint die Betankung der Rakete abgeschlossen zu sein. Nordkorea sei nur noch einen «Knopfdruck» vom Start der Rakete entfernt, zitierte das Blatt einen Beamten des Außenministeriums in Seoul.

Nach dem Betanken müsse die Rakete binnen 48 Stunden abgeschossen werden, wenn sie nicht beschädigt werden soll, hieß es in amerikanischen Medienberichten. Die Frist läuft Dienstag ab.

Experten vermuten, dass der Raketenstart Der Nachrichtensender CNN zitierte am Montag US-Vertreter, die davon ausgehen, dass sich Nordkorea eine günstige Ausgangslage für Verhandlungen über sein Atomprogramm verschaffen wolle. Es wird nicht ausgeschlossen, dass der Start in letzter Minute gestoppt wird.

 


Scharfe Warnungen aus dem Ausland

«Japan hat Nordkorea aufgefordert, den Versuch eines Raketenstarts zu stoppen», sagte der japanische Ministerpräsident Junichiro Koizumi in Tokio. «Wenn Nordkorea jedoch nicht einlenkt und eine Rakete abfeuert, müssen wir mit den Vereinigten Staaten beraten und strenge Maßnahmen ergreifen.»

Auch die USA warnten vor einem solchen «provokativen» Test. Die Taepodong-2-Rakete könnte nach US-Militärangaben einen nuklearen Sprengkopf in Teile der USA tragen. Der US-Botschafter in Japan, Thomas Schieffer, nannte Sanktionen als eine mögliche Reaktion auf einen Raketentest.

In Seoul forderte die südkoreanische Regierungspartei Pjöngjang auf, mit einem Raketentest einen Freund nicht in Gefahr zu bringen. Die Opposition warf der Regierung vor, nicht entschlossen genug gegen den nördlichen Nachbarn vorzugehen.

Auch Australien drohte am Montag Nordkorea mit «ernsten Konsequenzen». Außenminister Alexander Downer zeigte sich sehr besorgt über Berichte, wonach das kommunistische Nordkorea einen Test mit einer Langstreckenrakete vorbereitet. Dies wäre eine große Provokation und würde Nordkorea in der Welt weiter isolieren, sagte Downer. Neuseeland kündigte an, es werde sich noch in dieser Woche mit einer Botschaft an die nordkoreanische Regierung wenden.


Tarnung als Satellitenstart

Seit Wochen mehren sich Berichte über einen geplanten Test einer Langstreckenrakete in Nordkorea, vermutlich vom Typ Taepodong-2. Ein solcher Test stehe nun möglicherweise unmittelbar bevor, es gebe Anzeichen für entsprechende Vorbereitungen, sagte ein Sprecher der südkoreanischen Regierung am Wochenende. Zeitungen berichteten, laut einer Analyse von Satellitenaufnahmen seien bereits Trägersysteme und Treibstoff bereitgestellt worden.

Nordkorea plane offenbar, den Test als Start eines Satelliten zu verschleiern, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Samstag aus Peking unter Berufung auf Militärkreise. 1998 hatte Nordkorea eine Taepodong-1-Rakete über Nordjapan geschickt und von einem Satellitenstart gesprochen.

Nordkorea hat sich 1999 ein Moratorium bezüglich der Tests von Langstreckenraketen auferlegt. Das Weiße Haus in Washington erklärte, man erwarte, dass Nordkorea sich an das Moratorium halte. «Wir wollen keinen Raketentest in Nordkorea», sagte Regierungssprecher Tony Snow.(N24.de, AP)



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Quelle: N24
 

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