Nordex - ein Kauf?
Folgende Analyse zu Nordex habe ich im Internet gefunden. Was meint Ihr dazu?
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Wunschanalyse Nordex
News vom 03.07.2008, 15:30 (Gastkommentar)
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Wunschanalyse Nordex
Herzlich Willkommen zur Wunschanalyse von Sharewise.com, diesmal in Zusammenarbeit mit dem Hightech-Investor Börsenbrief. Unsere Mitglieder haben sich diese Woche eine Analyse von Nordex gewünscht.
Nordex laut Sharewise.com:
Prognositiertes Kursziel kaufen halten verkaufen
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6 Analysten Ø 32,63 € 2 2 2
Nordex (WKN A0D 655)
Profil Nordex
Die Nordex AG mit Sitz in Norderstedt (bei Hamburg) entwickelt und verkauft seit 1985 Windkraftanlagen. Die Produktpalette reicht dabei von Rotorblättern bis zum kompletten Windenergiekraftwerk. Rund 95% der Umsätze des Unternehmens entfallen auf den Anlagenbau, die restlichen 5% auf Serviceleistungen wie Planung, Anschluss und Wartung der Anlagen. Nordex betreibt (mit Ausnahme von Prototypen für Entwicklungszwecke) keine eigenen Anlagen.
Das Unternehmen hat seinen Auslandsanteil in den vergangenen Jahren massiv ausgebaut (aktuell 96%). Nordex verfügt in 18 Länder über Büros und Tochtergesellschaften und hat seine Windenergieanlagen bisher in 34 Länder exportiert. Zusammen erreichen die von Nordex installierten Anlagen eine Gesamtleistung von 4.000 Megawatt. Im Geschäftsjahr 2007 erzielte Nordex einen Umsatz von 747 Mio. Euro. Im laufenden Jahr sollen es rund 1,1 Mrd. Euro werden.
Die Aktie von Nordex zählt ohne Frage zu den Stars im TecDax. Von Herbst 2005 bis Herbst 2007 hat sie sich innerhalb von nur zwei Jahren von 3 auf in der Spitze 39 Euro verdreizehnfacht. Seitdem gab die Nordex-Aktie ein gutes Stück von ihren Höchstständen ab und notiert aktuell bei 25,60 Euro.
Nordex AG, Chart, 3 Jahre
Neben dem im 1. Halbjahr äußerst schwachen Börsenumfeld drückten Zweifel über eine Fortsetzung des Wachstumskurses den Aktienkurs. Nordex sah sich bereits im Vorfeld der Veröffentlichung der Jahreszahlen gezwungen seine ursprüngliche Umsatzprognose für 2007 (770 Mio. Euro) nach unten zu revidieren. Der schließlich gemeldete Jahresumsatz von 747 Mio. Euro lag dann minimal unter den Analystenprognosen von 750 Mio. Euro, auch der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 40 Mio. Euro konnte nicht überzeugen.
Die zuletzt vorgelegten Zahlen zum 1. Quartal wurden wiederum positiv vom Markt aufgenommen…
1. Quartal: Starke Auftragsentwicklung, aber Umsatzrendite fällt zurück
Nach den eher schwachen Zahlen zum Gesamtjahr 2007 sprechen die Ende Mai veröffentlichten Daten zum 1. Quartal für eine anhaltende Wachstumsdynamik bei Nordex. Im Vergleich zum 1. Quartal 2007 stieg der Umsatz um 32% auf 199 Mio. Euro, das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) stieg um 18% auf 6,6 Mio. Euro zu. Diese Zahlen sind im Branchenvergleich nicht unbedingt berauschend, so erzielt beispielsweise der Marktführer Vestas Wind trotz seiner Größe ein deutlich höheres Gewinnwachstum.
Wichtigste Zahl für die Beurteilung der künftigen Geschäftsentwicklung ist für mich jedoch der Auftragsbestand. Dieser kletterte innerhalb der letzten 12 Monate um satte 136% auf 3,3 Mrd. Euro. Allein mit der Abarbeitung dieser Aufträge wird Nordex bis ins Jahr 2010 beschäftigt sein. Damit sind die Weichen für die Fortsetzung des Wachstumskurses gestellt. Erstmals verzeichnete Nordex auch größere Aufträge aus den USA.
Weniger gefällt mir hingegen die Verschlechterung der Gewinnmarge, die beim Vergleich von Umsatz- und Gewinnwachstum ins Auge springt. Die Umsatzrendite (= Vorsteuermarge = EBIT/Umsatz) sank von 3,7 auf 3,3%. Nordex begründet den Rückgang mit Mehraufwand für neues Personal und Material zur Vorbereitung auf das im zweiten Halbjahr (erwartete) steigende Umsatzvolumen. Im 1. Quartal lag die Fertigungsleistung nach Unternehmensangaben deutlich über dem Umsatz. Das Geld dafür soll in den kommenden Quartalen fließen.
Diese Erklärung klingt plausibel, zumal auch die Entwicklung von Liquidität (zuletzt von 212 auf 176 Mio. Euro gesunken) und Lagerbestand (zuletzt von 232 auf 289 Mio. Euro gestiegen) dafür sprechen. Allerdings sollten Anleger die Entwicklung der Umsatzrendite im Auge behalten. Falls hier keine Besserung auftritt, wäre dies ein Warnhinweis darauf, dass Nordex Umsatzmaximierung vor Rentabilität stellt bzw. seine Anlagen nicht zu angemessenen Preisen verkaufen kann.
Anhaltende Wachstumsdynamik
Für das Geschäftsjahr 2008 rechnet das Unternehmen weiterhin mit 1,1 Mrd. Euro Umsatz, was einer Steigerung gegenüber 2007 von 47% entspricht. Im 1. Quartal hat Nordex bisher erst 18% seines Jahresziels erreicht. Allerdings fällt das 1. Halbjahr auch erfahrungsgemäß deutlich schwächer aus. Im vergangenen Jahr entfielen 57% der Umsätze auf das 2. Halbjahr. Diese Diskrepanz dürfte im laufenden Jahr aufgrund der zahlreichen bereits im 1. Quartal begonnenen Projekte sogar noch etwas höher ausfallen. Ich rechne damit, dass Nordex seine Umsatzprognose erfüllen kann.
In Deutschland wird das Geschäft 2008 aller Voraussicht nach weiter rückläufig bleiben (die Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG), die eine höhere Vergütung für Windenergie in Deutschland vorsieht, tritt erst am 1. Januar 2009 in Kraft). Was jedoch nicht weiter schlimm ist, da Nordex sich ohnehin mit einen Exportanteil von 96% auf seine internationale Expansion konzentriert. War in den vergangenen Perioden noch das europäische Ausland (84% der Umsätze aus dem Anlagenbau im 1. Quartal 2008, nach 94% im Vorjahresquartal) der große Wachstumstreiber, so werden diese Rolle in Zukunft Asien (hier vor allem China) und die USA einnehmen.
Im 1. Quartal stammten bereits 57% der neuen Auftragseingänge aus den USA. Ab 2009 will Nordex in den USA mit dem Aufbau eigener Werke für die Produktion von Windturbinen und Rotorblättern beginnen. Dafür will das Unternehmen in den kommenden Jahren rund 100 Mio. US-Dollar investieren. Langfristig erwartet Nordex jeweils ein Drittel seines Umsatzes in den drei großen Märkten Europa, USA und Asien zu machen.
Die langfristigen Rahmenbedingungen für die Windenergie-Branche bleiben gut. Investitionen in Erneuerbare Energien werden in den kommenden Jahrzehnten kräftig wachsen. Neben den eingeleiteten Bemühungen um den Klimaschutz verstärkt die Preisspirale beim Ölpreis diese Entwicklung. Nach einer Schätzung der Internationalen Energie Agentur betragen die notwendigen Investitionen zur Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bis zum Jahr 2050 etwa 45 Billionen US-Dollar. Eine gigantische Summe, von der sich Windenergie-Unternehmen eine schöne Scheibe abschneiden werden, selbst wenn die Investitionen letztlich um einige Billionen niedriger ausfallen, weil sich einige Staaten knauserig zeigen.
Zusätzliche Impulse für Erneuerbare Energien erwarte ich von den US-Präsidentschaftswahlen im November. Der demokratische Kandidat Barack Obama, der Favorit der aktuellen Umfragen, zählt zu den erklärten Anhängern Erneuerbarer Energien. Aber auch unter einem Präsidenten John McCain wird sich voraussichtlich auf diesem Gebiet mehr tun als mit dem jetzigen Präsidenten.
Fazit
Windenergie bleibt auf viele Jahre hinaus ein Wachstumsmarkt. Daher bin ich für die Aktien der Branche derzeit sehr optimistisch. Die Nordex-Aktie zählt dabei zwar nicht unbedingt zu meinen Top-Favoriten, dürfte aber ebenfalls vom positiven Branchentrend profitieren. Mit einem KGV von 26 ist die Aktie nicht mehr günstig, besitzt aber aufgrund der guten langfristigen Wachstumsaussichten noch einige Luft nach oben. Auf Sicht von 12 bis 18 Monaten liegt mein Kursziel bei 35 Euro.
Langfristinvestoren können auf dem aktuellen Kursniveau von 25,60 Euro guten Gewissens zugreifen. In Hinblick auf die aktuell sehr angespannte Börsenlage empfehle ich allerdings einen Einstieg in mindestes zwei – zeitlich um einige Wochen versetzten – Tranchen. Auf diese Weise reduzieren Sie Ihr Risiko kurzfristig einen ungünstigen Einstiegszeitpunkt zu erwischen.
Über den Autor
Sascha Mohnhaupt, Jahrgang 1976, arbeitet als freiberuflicher Finanzredakteur und Analyst für diverse Börsenpublikationen. Sein Spezialgebiet sind HighTech-Aktien. Seit zwei Jahren ist er als Chefanalyst für den „HighTech-Investor“ verantwortlich. Zu Jahresbeginn startete sein zweiter Börsendienst, der „Klimawandel-Investor“, mit dem er bei seinen Empfehlungen ganz auf den Megatrend Klimawandel setzt. Unter http://www.klimawandel-investor.de erhalten Sie diesen 30 Tage lang kostenlos zur Ansicht.
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Sascha.Mohaupt am 03.07.2008, 15:30
Der Text ist die persönliche Meinung des Autors und spiegelt nicht zwangsläufig die Meinung von sharewise.com wieder.
sharewise in der Presse
Quelle: Wunschanalyse zu Nordex bei Sharewise.com
Was haltet Ihr von Nordex? Ist die Aktie ein Kauf? Hält sich ja eigentlich ganz gut in den derzeitig sehr volatilen Märkten!
Zuckinho