Neuer Markt: ICH war dabei
Warnende Stimmen gab es durchaus. Dem deutschen Börsenpionier an der Wall Street und Ex-Chef des Investment-Bankings der Dresdner-Bank-Gruppe in den USA, Theodor Schmidt-Scheuber, kam der Höhenflug der Aktienkurse unheimlich vor. In einem Handelsblatt-Gespräch warnte er im September 1999 davor, dass die Börsenkorrektur viel schlimmer als 1987 ausfallen werde. Damals hatten die Kurse mehr als ein Viertel ihres Wertes verloren.
„Sogar die hohe Bewertung vieler Aktien wurde hinterfragt“, sagt Chefvolkswirtin Gertrud Traud von der Helaba-Bank. Doch die Schlussfolgerung, dass Aktien maßlos überteuert und deshalb nicht mehr kaufenswert waren, blieb aus. Wie beim Boom 1929 wurden auch diesmal eigens Modelle entwickelt, um die neue Börsenwelt zu rechtfertigen. Unternehmen wurden nicht mehr an Gewinnen, sondern an möglichen Erträgen in ferner Zukunft gemessen. „Der Konjunkturzyklus ist tot. Es lebe die neue Ära grenzenlosen Wachstums“ war einer der Slogans von 1929, wie sie 1999 wörtlich wiederkehrten.
Als der Dax über 8 000 Punkte notierte und im März 2000 die knapp 300 Unternehmen im deutschen High-Tech-Segment Neuer Markt 300 Milliarden Euro wert waren, kippte die Stimmung. Drei Jahre später waren es nur noch vier Milliarden Euro. Unternehmensergebnisse, die mit den hoch gesteckten Erwartungen nicht Schritt hielten, Gewinnwarnungen und Zinserhöhungen, die neue Kredite verteuerten, ließen die Kurse fallen. Zwar steuerte US-Notenbankchef Greenspan rasch gegen, indem er den US-Leitzins zwölf Mal senkte. Doch diesmal verfehlten die Liquiditätsspritzen ihre Wirkung, weil es immer neue Hiobsbotschaften gab. Die Anschläge am 11. September 2001 und Bilanzfälschungen großer US-Unternehmen wie Enron und Worldcom schwächten die Wirtschaft und schickten die Märkte in eine Vertrauenskrise. Der Irak-Krieg, Rezessionsängste und galoppierende Ölpreise verschärften die Talfahrt. Als Banken und Versicherungen Aktien verscherbelten, um noch größere Kursverluste abzuwenden, kam es zum „irrationalen Abschwung“: Obwohl viele Firmen bereits weniger wert waren, als es ihrem Eigenkapital entsprach, fielen die Kurse weiter.
Was bleibt, ist die Erfahrung, dass Aktienkurse weniger den Wert eines Unternehmens widerspiegeln, sondern ein Ergebnis aus Angebot und Nachfrage sind. Die Realwirtschaft reagierte auf Boom und Crash nachhaltig: Solange die Kurse stiegen, verhielten sich Verbraucher und Unternehmen im Bewusstsein ihrer Buchgewinne risiko- und damit ausgabenfreudig. Das beflügelte die Wirtschaft. Doch mit der Talfahrt kamen Stagnation und Rezession, weil Konsum und Investitionen erlahmten. Doch was schwerer wiegt: Seit dem Crash ist die Risikoscheu so groß, dass viele Anleger nach wie vor den Börsen fernbleiben, obwohl die Unternehmen heute mehr als im Boom verdienen, dafür aber nur die Hälfte kosten.
Was aber auch bleibt, ist, dass die Begeisterung für das Internet zwar überschätzt wurde, die Auswirkungen für die Wirtschaft und Globalisierung aber nicht. Fast die Hälfte aller Deutschen verfügt heute über einen Zugang zum Internet. Und fast kein Unternehmen kann es sich leisten, auf die Erfindung des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts zu verzichten.
Theoretisch profitieren an der Börse 33% Gewinner von 66% Verlierern.
Denn jeder Gewinn bedarf eines Dummen, der zu tief verkauft und eines weiteren Dummen , der zu hoch aufkauft.
Das ist Fakt. Das andere ist Selbstüberschätzung!
Und ewig lebt der Neue Markt!! - So sieht es - Kritiker.
Deine These hinkt: Die Aktienbörse ist keine Nullsummenspiel.
Für die Terminbörse hast Du recht (wenn man die Transaktionskosten rausläßt - ist es ein Nullsummenspiel - für alle)
Nimm z.B. SAP: Seit Börsengang bist jetzt sind Mrd-Werte geschaffen worden (natürlich kann der einzelne verloren haben), aber es wurden real Firmenwerte geschaffen
das ist ein zeichen das ich dabei war--hahahaha
doch ein beweiss habe ich--gigabell steht in meinem consors depot noch drin
wert 0.00 €uronnen
gruss Jimmy
Der neue Markt ist tot. Es lebe der Neue Markt!
Freunde ab Freitag, dem 1. April gibt es endlich die T-shirts:
15 Euro das Stück (kein April Scherz)
Comroad wird mit "a" geschrieben *ggg*
...be invested
Der Einsame Samariter