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Eröffnet am:15.03.02 15:39von: hagenAnzahl Beiträge:1
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15.03.02 15:39
CAMP X-RAY

Taliban löffeln am liebsten Kellogg's "Froot Loops"

Die Gefangenen in Guantanamo begeistern sich offenbar zunehmend für amerikanische Frühstücksgewohnheiten. Das Lieblingsgericht der Taliban auf Kuba: Kellogg's-Getreideringe.

 
AP

Mahlzeit: Mittagessen ohne Schweinefleisch


Guantanamo - Besonders beliebt sind bei den "Koranschülern" die süßen, bunten "Froot Loops"-Ringe, berichtet die amerikanische Zeitung "The Christian Science Monitor".
"Das ist anscheinend ihr Lieblingsessen", zitiert das Blatt einen US-Major. Die Gefangenen würden ständig nach den "Froot Loops" fragen und bei der Wahl zwischen verschiedenen Frühstückflocken sofort zu den Ringen greifen.

Während die Kriegsgefangenen in früheren Konflikten vor allem von Zigaretten und Schokolade schwärmten, ist den Taliban im "Camp X-Ray" vor allem nach "Getreideringen aus gesundem Weizen, Hafer und Mais mit dem Riesenfruchtgeschmack von Zitronen, Kirschen, Orangen und Limonen" (Kellogg's-Eigenwerbung). Ob sich die Company über die neuen Konsumentengruppe freut, ist nicht bekannt.

Und auch wenn sich zeitweise zwei Drittel der Gefangenen wegen der Haftbedingungen im Hungerstreik befanden - zumindest das Essen im Lager ist offenbar besser als die Versorgung in den afghanischen Höhlenverstecken.

Koran-Exemplar gehört zur Grundausstattung

Die meisten Taliban würden mittlerweile fleißig futtern, berichtet "The Christian Monitor". In den vergangenen Monaten hätten die Gefangenen durchschnittlich fünf Kilogramm zugenommen, versucht ein Mitarbeiter des Militärs kritische Stimmen zu beruhigen.

 
AP

Handschellen inklusive: Die Standardausstattung jedes Gefangenen in "Camp X-Ray"


Das Leben der Inhaftierten in Guantanamo beginnt mit einem Gebet im Morgengrauen, schildert der "Christian Science Monitor" den Alltag im Lager. Zur Grundausstattung jedes Gefangenen gehört ein Exemplar des Koran. Nach dem Frühstück um 6.30 Uhr verbringen die Gefangenen die meiste Zeit auf nicht ganz drei mal drei Metern in ihrem Zellenkäfig, berichtet die Zeitung. Sie lesen, schlafen oder sprechen durch die Gitterwände miteinander.

Vor jedem Schritt aus der Zelle werden den Männern die Knöchel und Handgelenke gefesselt, die Hände werden zusätzlich an einen Gürtel gebunden. So verschnürt müssen die Gefangenen sogar unter die Dusche. Bei Hofgang dürfen die Gefangenen nur stehen, gehen oder - gefesselt - joggen. Fußbälle gebe es in "Camp X-Ray" ebenso wenig wie Tischtennisplatten und Dart-Scheiben, schreibt die Zeitung.

Zur täglichen Routine gehören zudem Verhöre und Ansprachen der Bewacher an die Gefangenen: "Wenn ihr uns anlügt, verlängert ihr nur euren Aufenthalt hier", lautet eine der täglich verkündeten Botschaften.

Nach einem Mittagessen - ohne Schweinefleisch - gibt es bis zum Abendessen um 17 Uhr Kekse für den Hunger zwischendurch. Und die sind im "New York Style" gebacken, berichtet der "Christian Science Monitor".

Deshalb zeige die Packung auch die Skyline New Yorks - allerdings ohne das World Trade Center: Zu sehen ist das Viertel um das Empire State Building und nicht der Financial District, wo bei den Anschlägen vom 11. September die Flugzeuge eingeschlagen waren.

Quelle: http://www.spiegel.de  

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