Netzfund bei FB: Wie es FRÜHER so war
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 24.04.25 10:38 | ||||
Eröffnet am: | 23.04.25 17:17 | von: Salat19 | Anzahl Beiträge: | 4 |
Neuester Beitrag: | 24.04.25 10:38 | von: goldik | Leser gesamt: | 501 |
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Damals badete man in großen Zubern mit heißem Wasser. Zuerst der Hausherr, dann die Söhne, anschließend die Frauen, Kinder – und zuletzt die Babys. Zu diesem Zeitpunkt war das Wasser so dreckig, dass man ein Kind darin verlieren konnte – daher der Spruch: „Schütte das Kind nicht mit dem Bade aus!“
Viele Häuser hatten Strohdächer ohne Holzunterbau. Kleine Tiere wie Katzen, Mäuse und Insekten lebten darin. Wenn es regnete, wurde das Dach rutschig, und die Tiere fielen herunter – so entstand der Ausdruck „Es regnet Katzen und Hunde“.
In den Schlafzimmern schützte ein Betthimmel vor Dreck, der von oben fiel. So entstanden Himmelbetten.
Die Böden waren oft nur aus Erde – nur Reiche hatten etwas anderes. Daher kommt der Ausdruck „drecksarm“. Die Reichen hatten Schieferböden, die im Winter rutschig wurden. Man streute Stroh darauf, das sich mit der Zeit anhäufte und aus der Tür quoll. Um das zu verhindern, baute man eine Holzleiste ein – die „Schwelle“.
In der Küche hing stets ein großer Topf über dem Feuer. Man fügte täglich neue Zutaten hinzu – meist Gemüse, wenig Fleisch – und aß von derselben Suppe viele Tage lang. Daher stammt das Kinderlied: „Erbsbrei warm, Erbsbrei kalt, Erbsbrei, der neun Tage alt.“
Wenn man Schweinefleisch bekam, war das etwas Besonderes. Man hing den Speck sichtbar auf – ein Symbol des Reichtums. Gäste bekamen ein Stück ab, man „brachte den Speck nach Hause“ und saß gemeinsam beisammen, um das „Fett zu kauen“.
Zinnteller wurden häufig genutzt, doch säurehaltige Lebensmittel wie Tomaten führten zu einer Bleivergiftung – so hielt man Tomaten über Jahrhunderte für giftig.
Brot wurde nach sozialem Rang verteilt: Arbeiter bekamen den verbrannten Boden, die Familie die Mitte, und Gäste die „obere Kruste“.
Bier und Whisky trank man aus bleihaltigen Bechern, was oft zu kurzer Bewusstlosigkeit führte. Man hielt die Leute für tot und legte sie auf den Küchentisch. Die Familie versammelte sich, aß und trank, während sie darauf wartete, ob der Betroffene aufwachen würde – so entstand die Totenwache.
Urin wurde zur Gerbung von Leder verwendet. Familien sammelten ihn in Töpfen und verkauften ihn – daher kommt das Wort „pissarm“. Die Ärmsten konnten sich nicht einmal einen Topf leisten – sie „hatten keinen Topf, um hineinzupinkeln“, der tiefste Stand in der Gesellschaft.