Merz kritisiert Merkel
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Eröffnet am: | 14.12.02 12:26 | von: TopSeller | Anzahl Beiträge: | 1 |
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Berlin - Unions-Finanzexperte Friedrich Merz hat CDU-Partei- und Fraktionschefin Angela Merkel im Zusammenhang mit seiner Ablösung als Fraktionsvorsitzender scharf angegriffen. In einem Interview mit der "Berliner Zeitung" (Samstag) sagte Merz, Merkel habe seine Ablösung entgegen der Absprache von langer Hand vorbereitet. Sie sei "nie bereit" gewesen, "sich in den Wochen vor der Wahl in der öffentlichen Personaldebatte" um seine Person schützend vor ihn zu stellen.
"Frau Merkel hatte meine Ablösung in den Wochen vor der Wahl, insbesondere in den Tagen vor der Wahl, mit fast allen Landesvorsitzenden der CDU besprochen", sagte Merz. Merkel, Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) und er hätten sich ursprünglich im Mai vergangenen Jahres darauf verständigt, nach der Wahl gemeinsam einen Vorschlag für den zukünftigen Fraktionsvorsitz zu machen. Er habe dieser Verabredung aber nie "ein übermäßiges Gewicht beigemessen", "weil ich Frau Merkel in solchen Situationen mittlerweile kenne."
Auf eine offene Konfrontation mit Merkel habe er mit Rücksicht auf die Partei verzichtet: "Ich glaube, dass ich eine Kampfabstimmung in der Fraktion gewonnen hätte", sagte Merz der Zeitung. "Aber was wäre übrig geblieben: eine zerrissene Fraktion, eine verunsicherte Partei und eine wochenlange Personaldebatte. ... Mir war sehr schnell klar, dass ich auch aus eigenem Interesse der Partei und der Fraktion diese Zerreißprobe ersparen sollte." Der Großteil der Fraktion, so Merz, habe Merkels Spiel "mit geballter Faust in der Tasche mitgemacht".