Mail von EMI-Music
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 14.11.02 10:26 | ||||
Eröffnet am: | 12.11.02 10:40 | von: 1st_baseman | Anzahl Beiträge: | 25 |
Neuester Beitrag: | 14.11.02 10:26 | von: os-trader | Leser gesamt: | 2.311 |
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nachdem eine gekaufte CD in keinem meiner Geräte lief, habe ich eine
Mail an EMI geschrieben. Hier könnt ihr meine Mail und die Antwort
von EMI lesen.
---schnipp---
Sehr geehrte Damen und Herren,
gestern erwarb ich die CD von TOTO "Through the looking glass". Auf
der Rückseite ist zu lesen:
"It is designed to be compatible with CD audioplayers, DVD players
and PC-OS, MS Windows 95, Pentium II 233 MHz 64MB RAM or higher."
Diese Aussagen sind definitiv falsch!
* Tatsächlich lassen sich nur die Stücke 1-8 in meinem DVD-Player
abspielen. Die Stücke 9-11 erscheinen nicht und sind nicht
abspielbar. Einen ordinären CD-Player besitze ich nicht mehr, so dass
diese CD wertlos wird.
* Tatsächlich spielt mein Macintosh mit MAC OS X 10.2.1 mit der
Software itunes nur die Stücke 1-7. Alle restlichen Stücke erscheinen
als ein einziger Audiotrack, der nur zur Hälfte abspielbar ist.
Fazit: die CD ist wertlos.
* Tatsächlich spielt mein PC mit Windows XP die CD nur mit dem auf
der CD befindlichen Player ab. Leider verschweigen Sie die Tatsache,
dass dieser Player obligatorisch ist auf dem CD-Cover. Da ich sehr
sorgfältig die Software aussuche, die ich auf meinem Computer
installiert wird und ich mich nicht nötigen lasse, proprietäre
Software zu benutzen, ist als Fazit diese CD wertlos.
Ich habe mich glücklicherweise beim Kauf versichert, dass ich diese
CD ggf. unter Erstattung des Kaufpreises zurückgeben kann. Dies ist
aber nur möglich, da der Händler so kulant war.
Letztlich erfüllt der Kopierschutz seine Aufgabe nicht, denn es gilt
offensichtlich: Kopierschutz = Kaufschutz!
Dies ist um so mehr bedauerlich, da ich ein ausgesprochener Fan von
der Gruppe TOTO bin und u.a. alle Alben besitze. Zu schade, dass SIE
verhindert haben, dass ich auch das aktuellste Werk in meinen Schrank
stellen kann. Denn ich pflege die Musik auch zu hören, die ich kaufe.
Einen Staubfänger brauche ich nicht.
Insgesamt möchte ich Ihnen aus gegebenen Anlaß meinen Kommentar zum
Thema Kopierschutz übermitteln:
Leider übersehen Sie, dass nicht nur die bösen Raubkopierer Schuld an
Ihrem Umsatzrückgang sind. Vielmehr sind eher folgende Gründe
ausschlaggebend:
* Der Hauptkonsument - Jugendliche - geben einen Großteil ihres
Budgets für Handys aus,
* mit der DVD ist ein Konkurrenzmedium auf dem Markt erschienen, der
tief in den Gefilden der Musikbranche fischt, denn es gilt, dass man
ein Euro nur einmal ausgeben kann und jeder ein mehr oder weniger
begrenztes Budget hat
* durch den Kopierschutz ist ein Abspielen der CDs auf DVD-Playern
nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Viele Haushalte sind nur
noch mit DVD-Playern bestückt. Leider schneiden Sie sich damit ins
eigene Fleisch. Sehr töricht.
* es gibt keinen Kopierschutz, der nicht zu knacken ist :-)
Insgesamt ignorieren Sie schlicht die Tatsache, dass jedem Verkäufer
per Gesetz erlaubt ist, eine Kopie seiner gekauften CD anzufertigen.
Ihr Verhalten ist insgesamt illegal. Leider zeigt sich hier, dass die
Plattenindustrie offensichtlich eine zu starke Lobby hat.
Fazit: ich werde keine CD mehr aus Ihrem noch aus einem anderen Hause
kaufen, die mit einem Kopierschutz ausgestattet ist. Sie sind in
meinem Haushalt nicht abspielbar und damit wertlos.
Wie gedenken Sie, mich in Zukunft als Kunden wiederzugewinnen?
Hochachtungsvoll,
xxx
---ANTWORT VON EMI---
Sehr geehrter Herr xxx,
wir ersparen es uns, auf diejenigen Bemerkungen aus Ihrem Mail
einzugehen,
die offensichtlich unqualifiziert sind. Wir möchten Sie auch nicht
mit einer
ausführlichen Erklärung langweilen, warum die Musikindustrie
gezwungenermaßen Kopierschutz einsetzt, obwohl wir auch lieber etwas
anderes
täten. Nur soviel: in diesem Jahr werden über 250 Millionen
Blank-Discs und
-Tapes für Musiküberspielungen neu gekauft und verwendet gegenüber
213
Millionen vorbespielten Tonträgern. Das bedeutet: nur noch für 46 %
aller
neu genutzten Tonträger wird auch für den musikalischen Inhalt an die
Repertoire-Eigentümer gezahlt. Zum Vergleich: 1998 wurde noch für
fast 90 %
aller Tonträger für die Nutzung des Inhalts gezahlt. Auch ohne
betriebswirtschaftliches Studium dürfte jedem Leser einleuchten, dass
bei
einer solchen Entwicklung die Musikindustrie nicht weiter existieren
kann.
Dem massenhaften Klonen vorbespielter Tonträger durch Brennen von
CD-Rs kann
nur eines entgegengesetzt werden, nämlich Kopierschutz. Das ist auch
der
Grund, warum Record Companies vermehrt ihre CDs schützen müssen. Eine
Alternative zum Stopp dieses Missbrauchs ist leider nicht in Sicht.
Wir
fürchten nur, alle diese Fakten werden Sie überhaupt nicht
interessieren,
weil mit diesen Maßnahmen das Ende der kostenlosen Verfügbarkeit von
Musik
auf CDs eingeläutet wird, was Ihnen überhaupt nicht gefallen dürfte.
Sollten Sie tatsächlich ein Abspielproblem mit der reklamierten CD
haben,
würden wir Sie bitten, uns den genauen Playertyp zu nennen. Wir
können dann
diesen Typ vergleichen mit der vorliegenden Liste derjenigen Player,
auf
denen unsere CDs problemlos laufen. Daraus ergibt sich, ob das
Problem
wirklich am Kopierschutz liegt oder aber ganz andere Gründe dafür
verantwortlich sind. Der von Ihnen vorgetragene Fall, dass gleich
mehrere
verschiedene Player nicht abspielen, kann nach unseren Erfahrungen
nur aus
dem Bereich der Märchen stammen. Die von uns verwendete
Kopierschutz-Technologie ist State-Of-The-Art, d.h. es gibt zurzeit
nichts
Besseres. Wenn es etwas Besseres geben sollte, werden wir dies auch
einsetzen. Die Abspielbarkeitsprobleme bei herkömmlichen CD-Playern
sind
minimal, aber hin- und wieder kommt es vor, dass kopiergeschützte CDs
auf
einem Player nicht laufen. Wir geben diese Fälle unverzüglich an
unseren
Kopierschutz-Provider weiter, der auch bemüht ist, die Technologie
entsprechend anzupassen und die Probleme zu beheben.
Falls Sie vorhaben, Kopierschutzmaßnahmen zu knacken und sich die CDs
anderweitig zu brennen, müssen wir Sie darauf hinweisen, dass dies in
Kürze
mit der Umsetzung der Europäischen Urheberrechtsnovelle in Deutsches
Recht
strafbar ist. Solcherart Verletzungen des Urheberrechts werden dann
auch
strafrechtlich verfolgt werden. Die Verantwortlichen des
Verbraucherschutz-Ministeriums werden Ihnen nichts anderes sagen - es
waren
gerade die Politiker, die uns dazu aufgefordert haben, endlich
Kopierschutzmaßnahmen auch einzusetzen.
Falls Sie vorhaben, gegen zukünftige CD-Veröffentlichungen mit
Kopierschutz
weiterhin zu protestieren, so können wir Sie beruhigen: Kopierschutz
Ja oder
Nein ist längst beantwortet, und es ist eine Frage von Monaten, bis
weltweit
mehr oder weniger alle CDs kopiergeschützt veröffentlicht werden. Und
das
ist auch gut so, damit die Musik nicht auf der Strecke bleibt. Dafür
werden
wir alles tun, was uns möglich ist - ob es Ihnen gefällt oder nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr EMI _ Team
EMI Music
Consumer Relations
Im MediaPark 8a
D-50670 Köln
Fon 0221.4902.2557
Fax 0221.4902.124
info-emi@emimusic.de
www.emimusic.de
www.emiclassic.de
www.bluenote.com
CD dem Laden zurückgeben.
Sich die Musik - natürlich legal (**gg**) - woanders besorgen.
Covers gibt es hier:
www.cdcovers.cc
aber mittlerweile gibts sehr viele arten um die cds zu schützen
Grüße Max
gruss, blindfish
(mann könnte meine es sind die grössten Feinde) behandeln ist unfassbar!!!
Ich für meinen Teil werde keine einzige CD von den 4 grossen Plattenfirmen mehr kaufen solange es eine derartige Einschränkung durch solche Kopierschutzverfahren gibt.
Ich bin ja mal gespannt wie es die Musikindustrie verkraftet wenn in den nächsten 2 Jahren die Umsatzerlöse und Gewinne so weiter fallen wie heute.
Die Musikindustrie vergisst wohl das sie die Wünsche der kunden zu erfüllen hatt und nicht andersherum!! Wenn die das nicht kapieren wird das (hoffentlich) ihr Todesurteil werden!!
Gruss Pate
gruss nach osten, blindfish :-))
Ich finde einen wirksamen Kopierschutz notwendig! Mit welchem Recht oder welchem begründbaren Anspruch sollte gegen diese Piratery nicht vorgegangen werden?
Obwohl ich mich nicht mehr erinnern kann, wann ich mir eine Musikcd, eine Software oder dergleichen gekauft habe und mich selber zu den Schmarotzern diesbzgl. zähle, würde ich einen funktionierenden Schutz begrüssen! Gerade als Börsianer sollte das Wort Urheberrecht mehr Bedeutung haben ...
Grüße Max
gruss, blindfish :-)
Es mag richtig sein, dass durch Raubkopien Umsatzzahlen rückläufig werden. Was die Musikindustrie uns nun zeigt, ist jedoch nichts anderes, als mit Kanonen auf eigene Kunden zu schießen. Es ist fatal und auch falsch anzunehmen, dass man einem Kunden Daumenschrauben verpassen kann. Auch ich habe seit dem Kauf meiner ersten kopiergeschützten CD, die auch mir Probleme bereitete (Kaktus-Kopierschutz), keine CD's mehr käuflich erworben. Auch halte ich es als anmaßend, dass ich mir nun meine Musikstücke nicht mehr selber zusammenstellen darf oder dass ich nun Original-CD's mit ins Auto nehmen muss, deren Haltbarkeit dort drastisch vermindert wird. Schließlich habe ich mir durch den hohen Kaufpreis das Recht erworben, die auf der CD enthaltenen Musikstücke unbegrenzt anhören zu dürfen.
Auch neu geschaffene Gesetze oder Bestimmungen werden zu guter Letzt der Musikindustrie nicht weiterhelfen, wenn schon 10 - 12jährige (die nicht strafmündig sind) die CD's kopieren.
Die Musikindustrie sollte vorausschauend denken und sich andere, intelligentere Möglichkeiten überlegen. Ein Bonussystem wäre denkbar - eine Konzertkarte gratis für eine Popgruppe nach Wunsch nach Kauf von ca. 10 CD's - sei nur als ein Beispiel genannt. So werden Kiddies angeregt wieder orginal CD's zu kaufen. Der Kopierschutz jedoch verunsichert den Kunden bzw. Konsumenten - und die Retourkutsche bekommt die Musikindustrie schon heute in ihrer vollen Härte zu spüren. Ich habe es an meinem eigenen Kaufverhalten beobachten können.
Liebe Musikindustrie denkt hierüber nach - der Kopierschutz ist eine Sackgasse und mit Sicherheit der falsche Weg!
"Moon, halt's **** u. geh raus aus der sonne"
Da sie die Entwicklung jedoch nicht aufhalten können, sondern allenfalls etwas behindern, reagieren sie derart. Auch hier frißt die Revolution mal wieder ihre Kinder! ;-)
Gruß,
T.
Einiges möchte ich anmerken:
Die Arroganz der Musikindustrie und der Umgang mit ihren Kunden sollte entschieden entgegengetreten werden, z.B. mit Kaufenthaltung von CD's.
Ich bin 44 Jahre alt und sammle Musik seit 1971. Das meiste habe ich gekauft. Allerdings muss ich sagen, dass die Musikqualität die letzen 30 Jahre stetig abgenommen hat. Als regelmäßiger Leser des Billboard Magazine seit 1978 beobachte ich die Musikcharts auf der ganzen Welt.
In USA beispielsweise sind über 30% der Top 100 Hits HipHop/Rap Songs und das seit ende der 90er Jahre.
Da ich in alle Titel aus den Charts mal reinhöre, kommt mir bald das Kotzen. Jedes 2. Wort ist "Motherfucka", "Ass" etc. Jeder Song klingt fast gleich wie der nächste.
Wenn man sich dann die Interpreten anschut steht da sowas wie
Cool Breeze Featuring Outkast, Goodie Mob & Witchdoctor
Blackstreet & Mya Featuring Mase & Blinky Blink
Bounty Killer Featuring Mobb Deep & Rappin' Noyd
Funkmaster Flex Presents Khadejia Featuring Product
Master P Featuring Silkk The Shocker, Sons Of Funk And Mo B. Dick
etc.
Wer kann sich denn diese Namen überhaupt noch merken? In ein paar Wochen weß man das eh nicht mehr.
Das Problem der Musikindustrie dit einfach auf einen Punkt zu bringen: Die Qualität stimmt nicht mehr. Sieht man sich die Charts der 70er und 80er an, so sieht man Deep Purple, Hollies, Elton John etc.
Alles Stars, die es viele Jahre lang gegeben hat oder gibt und die interessante Musik gemacht haben und die jahrtelang die Hitparaden gestürmt haben. Elton John's Hits sind in den siebzigern immer in die Charts geschossen wie eine Rakete.
Heute gibt es nur noch Fast Food. Nur noch das schnelle Geld zählt egal wie die Musik ist. Mir gefallen auch heute noch etliche Stars wie Kylie Minogue, Brandy, Celine Dion oder Tony Braxton, aber die Masse der Musik kann an die Qualität der 70er und 80er nicht mehr mithalten.
Auch mein Kaufverhalten hat sich in den letzen 20 Jahren entsprechend entwickelt. So lange es bei der Fastfood Musik bleibt wird sich nichts mehr ändern, Kopierschutz hin oder her.
Die Musikindustrie sollte sich auch endlich mal überlegen, eigene Server bereitzustellen, von denen man herunterladen kann, gegen eine bestimmte Monatspauschale. Da wäre ich bereit zu bezahlen.
So lange aber jede Plattenfirma sein eigenes Süppchen kocht und man sich bei 10 versch. Abodiensten anmelden muss, um "seinen" Künstler zu finden ist das ganze Konzept eine Totgeburt.
Es wäre alles so einfach:
Man stelle einige zig Server auf der Welt auf, die alle Musik beinhaltet, die es digital auf dieser Welt gibt, macht einen vernünftigen Abopreis, so 10 Euro pro Monat und lässt die Leute herunterladen, was sie wollen. Pro heruntergeladener Minute bekommt der Interpret oder Urheber dann einen Teil der eingenommenen Gebühren der Abonneneten.
Dann hätte die Musikindustrie einen neuen Vertriebskanal und mit dem das gewonnenen Geld, müssen sie neue, vielversprechende Künstler aufbauen.
Genu geredet, was meint ihr?
os-trader