Märkte hören nicht auf Greenspan! (echt gut)


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Neuester Beitrag: 25.06.01 18:01
Eröffnet am:25.06.01 09:39von: SpeculatorAnzahl Beiträge:8
Neuester Beitrag:25.06.01 18:01von: MakeloLeser gesamt:1.974
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2284 Postings, 8841 Tage SpeculatorMärkte hören nicht auf Greenspan! (echt gut)

 
  
    #1
25.06.01 09:39
ftd.de, Mo, 25.6.2001, 7:46  
Märkte hören nicht auf Greenspan

Das ist US-Notenbankchef Alan Greenspan, einer der mächtigsten Männer der Welt, nicht gewohnt: der Mann, von dem ein Wort die Finanzmärkte in aller Welt bewegen kann, wird ignoriert.

Der böse Bube ist die US-Konjunktur. Fünf Zinssenkungen hat Greenspan in diesem Jahr schon verfügt, das war die aggressivste Aktion seit fast 20 Jahren, doch der amerikanische Konjunkturmotor springt nicht an. Greenspan und seine Notenbanker, die an diesem Dienstag und Mittwoch die Zinsleitlinien neu bestimmen, sind zunehmend besorgt.

Seit Januar sind die Zinsen für das Tagegeld von 6,5 auf 4 Prozent gesunken, den tiefsten Stand seit sieben Jahren. Nach dem überraschend drastischen Wachstumseinbruch Ende vergangenen Jahres wollte die Notenbank (Fed) damit das Schlittern in die Rezession verhindern. Nach einem Prozent im letzten Quartal 2000 wuchs die US- Wirtschaft im 1. Quartal dieses Jahres zwar um 1,3 Prozent, doch Anzeichen einer Erholung sind nicht in Sicht. Von der optimistischen Prognose, dass es spätestens in der zweiten Jahreshälfte wieder bergauf gehe, haben sich die meisten Volkswirte inzwischen verabschiedet.



Zinssenkung in Theorie und Realität


Die Theorie lehrt, dass Zinssenkungen sich erst nach drei bis sechs Monaten auswirken, doch wäre es dafür dann langsam an der Zeit. Aus dem ganzen Land sammelt die Notenbank jedoch Daten über dünne Einzelhandelsumsätze, einen schwachen Gewerbesektor, sinkende Industrieproduktion und steigenden Arbeitsplatzabbau.


Bislang ist die Rechnung der Fed nicht aufgegangen. Zum einen soll billigeres Tagegeld, mit dem die Geschäftsbanken ihre Reserven auffüllen können, ein Anreiz für größere Kreditvergabe sein. Doch anstatt die Gelegenheit zu nutzen, günstig Investitionen zu finanzieren, bauen die Unternehmen ihre Lagerbestände ab. Effekt auf die Wirtschaftstätigkeit: Null.



Zum anderen sollte die Zinssenkung die Aktienkurse in die Höhe treiben. Wenn längerfristige Anlagen durch niedrige Zinsen unattraktiv werden, setzen Investoren eigentlich auf Aktien. Höhere Kurse würden im Land der Aktienbesitzer das Wohlstandsgefühl der Verbraucher heben und sie zu Ausgaben ermuntern. Doch die Kurse kommen nicht aus dem Tief.


Drittes Problem ist die Dollar-Entwicklung. Bei einer Zinssenkung sollte die Währung nachgeben, weil längerfristige Anlagen weniger attraktiv sind. Exportfirmen profitieren und expandieren, weil ihre Angebote auf dem Weltmarkt billiger werden - so die Theorie. Doch der Vertrauensmangel in den Euro und die düsteren Aussichten in Japan lassen Investoren hartnäckig am US-Dollar festhalten.



Offenmarktaussschuss vor erneuter Zinssenkung?


Alan Greenspan und seinen elf Kollegen im Offenmarktausschuss dürfte das einiges Kopfzerbrechen bereiten. Die Frage ist, ob die Zinsschraube weiter gelockert werden soll. "Wir müssen aufpassen, um nicht über das Ziel hinauszuschießen, und am Ende Preisdruck zu erzeugen, wenn das Wachstum anzieht", meinte unlängst einer der Fed-Gouverneure, Laurence Meyer.

Und so dürfte Greenspan am Dienstag und Mittwoch wieder Objekt intensivster Beobachtung werden: senkt er oder senkt er nicht? Die meisten Analysten gehen von einem weiteren Zinsschnitt zwischen einem viertel und einem halben Prozentpunkt aus. Die Antwort liegt in Greenspans Aktentasche, wissen Kenner. Wenn er die Zinsen senken will, geht er mit schwerer Tasche in das Meeting, voller Beweismaterial zur Stützung seiner Absicht. Ist die Tasche leicht, bleibt alles beim alten. Bleibt nur noch, das Gewicht der Tasche präzise einzuschätzen.



© dpa

URL des Artikels:     http://www.ftd.de/pw/am/FTDM1VLSDOC.html
 


mfG: Speculator  

826 Postings, 9015 Tage KAWAMANUSA vs Japan ???

 
  
    #2
25.06.01 10:12
Hallo

Grennspan ist eigentlich NIE zufrieden, was an den Märkten passiert, oder ?
Entweder sind die Kurse zu hoch oder ihm sind sie eigentlich zu tief.
Könnte ähnliches wie in Japan den USA bevorstehen ?

Zur Theorie:
Warum fleißt kein Geld in die Aktien ?
Grund: Zuviele haben sich die Hände verbrannt und meiden die Börse wie der Teufel das Weihwasser.
Ohne Geld kann man schwer Aktien kaufen.

Erst wenn die Kurse schön davongelaufen sind, werden diese wieder in Aktien investieren und der Aufschwung beginnt dann erst richtig.
Vorher wären aber die wirklich großen gefragt, sprich Investmentgesellschaften, die Aktien einsammeln würden.

Fazit an Grennspan:
Wie man es macht ist es falsch, daher könnte auch ich unschwer seinen Posten übernehmen.

Ciao
KAWAMAN (the next president of the Fed)
 

41 Postings, 8574 Tage patrepaul@ Kawamann the next FED-President

 
  
    #3
25.06.01 10:32
Glaubst Du nicht selbst das in Herbst die Hausse beginnt?.
Warum: Die Anleger wollen sich, im- und über den Sommer nicht die Finger verbrennen. Was werden die Anleger deshalb tun?.
Antwort: Sie kaufen alle im Herbst und wenn der Schneeball ins Rollen gerät, wird die Lawine folgen. Ich denke, der mutige und clevere Anleger sammelt jetzt günstig Aktien ein.  

826 Postings, 9015 Tage KAWAMAN@ petrepaul

 
  
    #4
25.06.01 10:47
Ja, einige habe ich schon im Depot (darunter leider 1 Leiche (Abit)) aber ich investiere weiter monatl. in 5 Fonds, das wird mir wohl mehr im Endeffekt bringen als meine Aktien.

Ich erinnere mich an damals, als der Dax noch bei 1500 Punkten lag.
N Bindestirch tv wußte schon gar nicht mehr, was sie für Begründungen nennen könnten, ohne sich in lächerliche zu begeben.

" Lustlos, oder so ähnlich könnte man derzeit die Stimmung an der Börse beschreiben ..." so, oder so ähnlich waren die täglichen Kommentare.

Warum sollen die Anleger gerade im Herbst kaufen ??? Hast Du eine Glaskugel zuhause ???

Mutig muss man jetzt sein um Aktien zu kaufen !!!

Ciao
KAWAMAN

 

2284 Postings, 8841 Tage SpeculatorJetzt kaufen?, ich weiß nicht!?

 
  
    #5
25.06.01 10:52
Wenn ich mir die Schlagzeilen der letzten Wochen so durch denn Kopf gehen lasse...


Japans Notenbank erwartet Konjunkturdelle
Auch Produktion allmählich in Mitleidenschaft geraten

Japan: Furcht vor Wiederkehr der Rezession
Wirtschaft schrumpft im ersten Quartal um 0,2 Prozent

EZB senkt Wachstumsprognose
Inflation 2001 über zwei Prozent

Ifo-Institut: Keine Signale für Konjunkturerholung
Silberstreif nur im Osten - Börse hofft auf EZB-Zinssenkung

Inflation in Euro-Zone auf Rekordniveau
Preistreiber vor allem Öl und Kraftstoffe

US-Konjunktur: Keine Erholung in Sicht
US-Verbraucherpreise im Mai gestiegen

Frostige Stimmung an der Wall Street
Treffen der Notenbanker mit Spannung erwartet



...dann wird mir schlecht. Im Moment ist alles zu unsicher, ich warte daher an der "Seitenlinie" ab was in den nächsten Tage passiert.


mfG: Speculator

 

81 Postings, 8752 Tage LANARASSpeculationsblasen. Ist es vorbei, oder es fängt

 
  
    #6
1
25.06.01 11:02
erst an?????

Spekulative Blasen

Die Geschichte der Finanzmärkte ist auch eine Geschichte der Spekulation und der Spekulativen Blasen
.
Merkmale:
        A)§Die Preise für Vermögenswerte erklimmen lächerliche Höhen.
        B)§Gier Unwissenheit und Ökonomie gehen in einer Verbindung ein
        C)§Wenn Schuhputzerjungen Börsentips geben.
        D)§Wenn Gesellschaften Geld einsammeln dessen Geschäftszweck so geheim ist, das er nicht einmal den Aktionären mitgeteilt werden darf.
Beispiele:
 1636-1637§Tulpenzwiebelhysterie in Holland (Als eine Tulpenzwiebel für de Preis eines Hauses gehandelt wurde. Nach dem Zusammenbruch der Blase stürzte das Land in einer Tiefe Depression.
 1921-1929§Börsencrash und Weltwirtschaftskrise. Neue Erfindungen wie Telefon, Radio, Fliessband , Film versprachen ein neues Zeitalter und Börsenkurse auf einem "dauerhaft hohen neuen Niveau"!!!!!!!!!
1991-2000-§Internet, Informationstechnologie, Kommunikation

Definitionsschwierigkeiten
Eine exakte Definition und Erkennung von Spekulativen Blasen ist kaum möglich. eins ist sicher : Je grösser die Blasen um so verheerender die Auswirkungen auf die Realwirtschaft.

Entstehung : Der Boden wird durch steigende Geldmenge und niedrige Zinsen vorbereitet.
          §Paradoxer Weise enden Blasen mit einer zumeist niedriger Inflation.( Nicht die Preise der Vermögensgüter steigen sondern die der Vermögenswerte (Inflationierung der Vermögenswerte).
          §Durch den Technischen Fortschritt  steigen Produktivität und Wachstum überproportional an
          §Deregulierung und (oft) sinkende Rohstoffpreise beschleunigen diesen Mechanismus.
          §Ausländische Investoren bringen immer mehr Kapital in das Land die Währung steigt.

Psychologie Die Gewinnerwartungen der Investoren nimmt ständig zu, immer Anleger springen auf dem fahrenden Zug , die Blase  wächst immer rascher, und immer mehr Liquidität wird nötig um das System der steigende Kurse am laufen zu Halten.
Banken akzeptieren die steigende Vermögenswerte (Aktien) als Kreditsicherung  und versorgen den Markt mit noch mehr  Liquidität.
Die Medien heizen das Klima noch mehr an durch Berichte über enorme Gewinnzuwächse
Analysten unterliegen Systematischen Zwängen zu immer mehr positiven Kursprognosen.
Fondsmanager können es sich nicht leisten, dem hausierenden Markt fernzubleiben.

Auch wenn man den Börsenkursen nicht glaubt , ist es rational mitzumachen.

Das Ende Rückgang von Konsum und Investitionsausgaben.
                    §Inflation tauch auf, Die Notenbanken versuchen vorzubeugen  durch schrittweise Anhebung der Leitzinsen
                    §Das Vermögen der Aktionären sinkt drastisch, sie sind am meisten betroffen.
                    §Die Bilanzen der Banken sind voll mit wertlosen Vermögenswerten die Kredite sichern sollten. Sie verlieren die Lust an der Kreditvergabe, Es droht eine Kreditklemme.
          §Ausländische Investoren ziehen Kapital ab, der Wechselkurs der Währung gerät unter Druck. Problem für die Notenbank Soll sie den Wechselkurs durch Zinserhöhungen stützen und damit die Konjunktur gefährden, oder mit einer Abwertung die Inflationsgefahr ignorieren.
          §Die Invesroren verlieren ihr Vertrauen an die Heimische Wirtschaft, eine Spirale nach unten droht, weder Konsum noch  Investitionen lassen sich durch   Zinssenkungen in Gang bringen.

mfg.L  

5535 Postings, 9120 Tage sir charles2 o.T.

 
  
    #7
25.06.01 16:52

878 Postings, 8781 Tage Makelorichtig!!!

 
  
    #8
25.06.01 18:01
Letzlich hat eine Zinssenkung nur konjunkturelle Auswirkungen, wenn dadurch die gesamtwirtschaftliche Nachfrage beeinflusst wird.
Denn Zinsenkungen führen nur dazu, das die Geldschöpfungsmöglichkeiten der Banken erhöht werden (billiger werden) und sie diese weitergeben. Letzlich soll es dazu führen, das die gesamtwirtschaftliche Nachfrage steigt, aber niemend kann zur Aufnahme von Krediten gezwungen werden.

Schaut man auf die gängistens Wirkungshemmnisse einer wirksamen Geldpolitik, kann man erkennen worin der Hemmschuh liegt.

1. private Haushalte (wachsende Konsumgüternachfrage)
Erwartung geringerer Einkommenssteigerungen in der Zukunft (Entlassungen, steigende Zahl von Arbeitslosen, geringere Gewinne in Unt. und damit Druck auf Löhne)
Daraus folgt geringere Konsumneigung, was sich in den USA und vielen anderen Ländern noch durch die geringe Sparquoten überproportinal erhöht.

2. Unternehmen (Zunahme der Beschäftigung)
- umfangreiche freie Kapazitäten und Lagerbestände die abgebaut werden müssen und keinen Anlass für weitere Investitionen und damit steigeneder Nachfrage geben.
- pessimistische Gewinnerwartungen (siehe Quartalsberichte) Und nur zu erwartende Gewinne generieren Investitionen und Investitionserscheinungen. Selbst eine Zinsrate um 0% (siehe Japan) verführt ohne Gewinnerwartungen zu keiner Investionsentscheidung und daraus resultierenden steigenden gesamtwirtschaftl. Nachfrage.
- Zunahme der Kapitalausfuhr (was insbesondere auf Euroland zutreffen könnte un die Amerikaner m.E. weniger betreffen sollte) weil Inlandszins kleiner als Auslandszins

...und einige Gründe mehr.

Derzeit spricht nicht viel für eine deutliche Verbesserung der konjunkturellen Lage. Bei den Amis kann es schon im nächsten Quartal drehen, aber noch sieht spricht nichts für eine Erholung. In Euroland und anderen VW`s sieht es m.E. düsterer aus. Wirtschaftsminister- und Institute dürfen nicht mehr dass Wort mit "R..." in den Mund nehmen!!! ("Nur nichts heraufbeschwören!!!") Dazu kommen die Rufe die nächsten Schritte der "Steuerreform vorzuziehen". Wäre m.E. nicht das dümmste, auch wenn es nur eine Belebung "auf Pump" wäre, denn diese Ersparnisse (fehlendes Aukommen) müssten später wieder durch Erhöhungen reingeholt werden. (Problem : europäische Richtlinien) Aber lieber im Aufschwung erhöhen als im Abschwung innehalten und!!!

MfG Make
*fehlt sicher einiges... aber sollte auch nur eine Anregung sein, um das aktuelle Szenario besser zu verstehn warum ich derzeit lieber nichts investieren werde... eins zwei Werte halten wir aber*


Aber erst mal abwarten, die Amis sind Optimisten und könnten sich alleine dadurch aus dem Dreck ziehen. Davon wird auch der Rest profitieren!!!
 

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