Lanverbindungen zwischen Nord-und Suedkorea


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30.08.2002 09:34

FOKUS 1-Nord- und Südkorea wollen Landverbindungen herstellen

Seoul, 30. Aug (Reuters) - Süd- und Nordkorea haben sich auf den raschen Bau von Eisenbahn- und Straßenverbindungen an der West- und der Ostseite der seit 50 Jahren geteilten Halbinsel geeinigt. Südkorea erklärte sich am Freitag zudem bereit, dem Not leidenden kommunistischen Norden auf Kredit 400.000 Tonnen Reis und 100.000 Tonnen Dünger zu liefern. Die Vereinbarungen sind das Ergebnis dreitägiger Verhandlungen, die mit der Unterzeichnung eines Elf-Punkte- Programmes zur Verwirklichung früherer Grundsatzbeschlüsse endeten. Es sieht auch vor, dass Südkorea im Norden einen Industriepark baut und dass beide Seiten über ein gemeinsames Vorgehen bei Überschwemmungen beraten. Die Halbinsel ist als Ergebnis des Korea-Kriegs von 1950/53 geteilt. Die Landverbindungen über die stark verminte und mit Stacheldrahtverhauen gesicherte Grenze hinweg sollen nach südkoreanischen Angaben im Westen noch vor Jahresende und im Osten Anfang nächsten Jahres fertig gestellt sein. Die Streitkräfte beider Staaten bekommen den Auftrag, Anfang September über den ungestörten Verlauf der Arbeiten zu verhandeln, die am 18. September beginnen sollen. Südkorea hat mit dem Bau der Westroute bereits begonnen; auf nordkoreanischer Seite ist noch nichts geschehen. Die Routen sollen eines Tages im Westen nach China und im Osten nach Russland weiterführen. Damit entstünden alternativ zum Seeweg neue Handelsverbindungen mit Westeuropa, an denen auch Japan interessiert ist. Russland erhofft sich von der Anbindung an die Transsibirische Eisenbahn außer den Frachtgebühren auch Wachstumsimpulse für seinen unterentwickelten Fernen Osten. Sollten die im Grundsatz bereits vor zwei Jahren getroffenen Vereinbarungen verwirklicht werden, wäre das ein Durchbruch zu einer Annäherung über die letzte verbliebene Grenze des Kalten Krieges hinweg. In der Vergangenheit hatte es sich als schwierig erwiesen, Abkommen zwischen den beiden Staaten zu realisieren. Grund waren die immer wieder aufflackernde Spannungen entlang der Waffenstillstandslinie, deren Verlauf auf See Nordkorea nicht anerkennt. Nach einem Seegefecht im Juni mit mehreren Toten auf beiden Seiten sah es zunächst nach einem Stillstand in den Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea aus und auch die Verhandlungen mit Japan und den USA schienen stecken zu bleiben. Dann kam Nordkorea dem Süden aber entgegen und drückte sein Bedauern über den Zwischenfall aus. Bei den Verhandlungen in Seoul stockte Südkorea seine Reislieferungen um 100.000 Tonnen auf. Wann geliefert werden soll, wurde nicht mitgeteilt. Es werde aber bald sein, teilte Südkorea mit. Zudem wurden für September Verhandlungen über die Sicherung eines Staudammes in Nordkorea vereinbart. Südkorea befürchtet den Bruch des Dammes, was Überschwemmungen über die Grenze hinweg zur Folge hätte. Die Wirtschaftsverhandlungen selbst sollen im November in Nordkorea fortgesetzt werden. JAPANS MINISTERPRÄSIDENT REIST NACH NORDKOREA Auch in die Verhandlungen Nordkoreas mit Japan ist wieder Bewegung gekommen. Die Regierung in Tokio teilte am Freitag mit, Ministerpräsident Junichiro Koizumi werde am 17. September als erster japanischer Regierungschef nach Nordkorea reisen. Stolpersteine in den bisherigen Verhandlungen über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen waren das Schicksal angeblich nach Nordkorea verschleppter Japaner und die japanische Kolonialzeit in Korea von 1910 bis 1945. Die Beziehungen Nordkoreas zu den USA sind seit Jahrzehnten gespannt. Die USA führten den Oberbefehl über die UNO-Truppen, die Anfang der 50er Jahre den Vormarsch des Nordens Richtung Süden stoppten. Im Norden war 1948 Die Volksrepublik gegründet worden, die die Unterstützung der Sowjetunion hatte. Am Donnerstag sagte der Abteilungsleiter im US-Außenministerium, John Bolton, in Seoul, Nordkorea stelle nach wie vor eine militärische Gefahr dar. Die USA blieben aber gesprächsbereit. kjf/akr

Quelle: REUTERS
 

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