Japan-crash führt zu China-Aktien-Explosion
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 15.05.06 13:55 | ||||
Eröffnet am: | 18.01.06 13:16 | von: Seth Gecko | Anzahl Beiträge: | 12 |
Neuester Beitrag: | 15.05.06 13:55 | von: Seth Gecko | Leser gesamt: | 5.878 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 2 | |
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Aber wer sich den Jasdaq ansieht (die japanische Variante der NASDAQ), merkt schnell, daß man tatsächlich von einem Crash sprechen kann. (gestern -7%, heute -8%)...
Aber auch TOPIX und NIKKEI 225 verloren deutlich an Wert.
Wie so oft war der Auslöser ein denkbar belangloser, nämlich das Ermittlungsverfahren der Japaischen Behörden gegen Lifedoor, wie ihr sicher alle schon wisst. Als dann gestern nachbörslich Yahoo und Intel die Gewinnerwartungen minimal verfehlten, ging es nochmals richtig runter...
viele Börsenjournalisten sprechen nun von einer hohen Geldvernichtung an den Japanischen Märkten, vergessen dabei aber augenscheinlich, daß die Japaischen Aktienverkäufer (und selbstredend auch die ausländischen Investoren) bereits durchschnittlich in den vergangenen 6 Monaten zwischen 20 und 40% Gewinn gemacht haben. Wohin also mit dem Geld? Staatsanleihen? Rohstoffe? Öl? Gold? Das war heute vormittag (unserer Zeit) alles falsch (Ausnahme Öl): Das plötzlich vorhandene geld, daß dem Aktienmarkt in Japan abgezogen wurde floß direkt nach China. Seht euch einfach mal das "kleine" Kursplus gestern und das gigantische (zwischen 6 und 10%) von heute Morgen an den chinesischen Börsen an.
China gehörte neben den USA zu den Underperformern 2005. Das könnte sich 2006 ändern. Warum china in den letzten Jahren so schlecht lief (vor allem Shanghai): Meiner Meinung nach gibt es zwei Gründe: 1.) Die Chinesen brachen ihr ganzes Geld für den rasanten Wirtschaftsaufschwung, und da das Geld bekanntlich nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen kann, wie kostolany immer sagte, blieb nichts mehr für den aktienmarkt. 2.) Im Jahr 2003 lag das Chinesische Länder-KGV bei über 60! der S&P 500 kam selbst zur Zeit der Interneteuphorie im Jahr 2000 nicht über ein KGV von 50 hinaus...
die Bewertung der Chinesischen Aktien hat sich nun abgebaut (ist zwar immer noch über dem MSCI-Durchschnitt, aber nicht mehr ganz so dramatisch)...
Ob der Austausch Japan-Aktien gegen Chjina-Aktien allerdings anhalten wird, kann ich leider nicht vorhersagen, dazu fehlt mir dann doch die Asien-Kompetenz.
Nur so als denkanstoß... (keine Kaufempfehlung)
cu, seth
Ist ja meist ein schlechtes zeichen, wenn die Umsätze derart hoch sind, was ja nur heißen kan, daß die Anzahl der Marktteilnehmer extrem hoch ist und somit auch der sehr viele Leute investiert sind, die mit extrem zittrigen Finger auf den Sell-Button drücken, sobald die Kurse nur mal um ein Prozent nachgeben. Anders ist der Kursrückgang der letzten Tage ja nicht zu erklären...
Aber haben heute morgen nun die nervösen Marktteilnehmer alle schon verkauft und steigen schon bald wieder ein, oder war das erst der Auftakt zu weiter sinkenden Kursen?
Ich halte mich von Japan in nächster Zeit fern, habe auch zu Jahreswechsel meine Samsung, Posco und Hyundai aus Südkorea verkauft, allerdings aus steuerlichen Gründen, und nicht weil ich die Korrektur vorausgesehen habe, wie ich zugeben muß, und werde mir mit dem Zurückkaufen wohl etwas Zeit lassen...
cu, seth
In Bälde (keine Ahnung wann genau) sollen die Chinesischen Indizes Shenzen und Shanghai fusioniert werden, was mir persönlich nur Recht wäre. Erstens ist es momentan bedeutend schwieriger in den Shanghai-Index zu investieren, was dadurch vereinfacht werden wird. Zweitens, und das ist der wichtigere Grund: Das Interesse wird abermals größer. Ich sehe schon die Schlagzeilen "China mergers stock markets" in den Finanzfachzeitschriften der Erde, zwar leider nicht auf den Titelseiten sondern versteckt im Mittelteil, was aber ausreichen sollte, um nochmals ein paar Milliarden ins Reich der Mitte zu locken.
Ein weiterer Pluspunkt: Immer mehr Leute scheinen jetzt zumindest an die Möglichkeit einer zumindest kleinen Währungsaufwertung auch gegenüber dem Euro zu glauben. Wächst die Anzahl dieser Leute, wächst automatisch auch der Depotanteil von Chinesischen Aktien im "Durchschnittsdepot" der Investoren.
Glaubt man im übrigen an die Ertragspronosen von 2007 von ABN AMRO für China, so wären die Chinesischen Märkte zumindest was das KGV angeht inzwischen sogar deutlich unter dem MSCI-Durchschnitt.
Da ich jetzt genug gepusht habe, noch als letzte Bemerkung: China bleibt zwar Wachstumsmarkt Nummer eins, die Regierung bleibt aber trotzdem unberechenbar wie eh und je. Aus diesem Grund habe ich meinen China-Depotanteil auch eine Obergrenze gesetzt. Mein Japan-Depotanteil liegt seit 3 Wochen bei genau Null Prozent.
cu, seth
finde deinen Beitrag sehr interessant. Ich persönlich denke auch, dass China in diesem Jahr (keinen großen Crash vorausgesetzt) zu den Outperformern gehören sollte.
Wie bist du in China beteiligt? Hast du direkt Aktieneinzelwerte? Wenn ja, würde mich interessieren welche ggf. empfehlenswert sind.
viele Grüße
AStraub
Ich sehs als gesunde Korrektur im Aufwährtstrend.
Gier und Euphorie wurden verhindert,das sind die Wegbereiter einer Blase.
Besser konnts gar nicht kommen.
Ich bleib im Nikkei investiert,basta....
Die Tatsache, daß ich selbst zu 0% in Japan investiert bin, heißt nicht, daß ich dort mit einem Crash á la NYSE 1987 rechne (mehr als 30% Minus, davon -20% an einem einzigen Tag), sondern nur mit einer relativen Underperformance Japanischer Aktien im Gegensatz zum Rest der Welt.
Gegen einen Japan-Crash spricht vor allem die Tatsache, daß die Liquidität immer noch hoch ist, und Japan im historischen Vergleich momentan extrem günstig bewertet ist.
Der Rückschlag in Japan, wie wir ihn vor 3 Wochen erlebt hatten, sollte außerdem bei weitem nicht der einzige in diesem Jahr gewesen sein, das deuten die extrem hohen Umsätze und die sehr hohe Auslandsinvestitionsquote an.
cu, seth
Risiko sehr hoch, vor allem bei den Einzelaktien (yanhou verlor 2005 fast die Hälfte der Marktkapitalisierung). Normalerweise mag ich keine Aktienfonds, was hier aber sinnvoll sein könnte (zumal der Spread so hoch ist und die China-Erfahrung mancher Fondsmanager tatsächlich unendlich mal größer ist als meine).
cu, seth
Meine defintion von Crash ab hier und jetzt und für alle Zeit, in ewigkeit amen: Mindestens 30% Minus innerhalb weniger Tage/Wochen.
nix für ungut :-)
cu, seth
Trotzdem bleibe ich bei meiner Vorsichtigen Einschätzung bzgl. des China-Depotanteils: BEGRENZEN. Aber ein wenig China sollte meiner Meinung schon in jedes gut diversifizierte Depot.
cu, seth
www.spekulieren.de.ki