Israel bald frei zum Abschuss?
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 23.07.02 10:53 | ||||
Eröffnet am: | 23.07.02 10:53 | von: drescher-sys. | Anzahl Beiträge: | 1 |
Neuester Beitrag: | 23.07.02 10:53 | von: drescher-sys. | Leser gesamt: | 1.005 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 3 | |
Bewertet mit: | ||||
Luftangriff auf Hamas-Führer
Fünfzehn Tote in Gaza-Stadt
Nach den israelischen Luftangriff auf Gaza-Stadt ist die Zahl der Todesopfer auf 15 gestiegen. Der Sprecher eines Krankenhauses in Gaza-Stadt teilte mit, unter den Toten seien acht Kinder. 145 Menschen seien verletzt worden, davon 47 schwer. Fünf schweben noch in Lebensgefahr.
Der Luftangriff mit einem Kampfflugzeug vom Typ F-16 richtete sich gegen den Hamas-Führer Scheich Salah Schehada. Er war der Kommandeur des militärischen Flügels der Hamas und stand ganz oben auf der israelischen Fahndungsliste. Israel machte ihn für hunderte Terroranschläge verantwortlich.
Unter den Toten sind auch Schehadas Frau und drei Kinder des Paares. Nach dem Luftangriff kurz nach Mitternacht stürzten das fünfgeschossige Haus Schehadas und mehrere angrenzende Gebäude ein.
Vergeltung angekündigt
Die Hamas und die Al-Aksa-Brigaden kündigten Vergeltung an. Die Hamas nannte ausdrücklich israelische Zivilisten als Zielscheibe. Erst am Montag hatte Hamas-Gründer Scheich Ahmed Jassin erklärt, die Hamas erwäge ein Ende der Selbstmordanschläge, wenn Israel sich aus den Städten im Westjordanland zurückziehe und weitere Bedingungen erfülle.
Die israelische Armee erklärte, Schehada sei für "hunderte Terrorangriffe auf israelische Soldaten und Zivilisten" verantwortlich. Israels Ministerpräsident Ariel Scharon bezeichnete den Luftangriff auf Gaza-Stadt als "einen der größten Erfolge". Zugleich bedauerte er den Tod von Zivilisten. In Erwartung von Racheakten rief Scharon die Bevölkerung zur Wachsamkeit auf.
Kritik in Israel
In Israel stieß der Luftangriff auch auf Kritik. Der israelische Oppositionsführer Jossi Sarid sagte, Schehada habe zwar "den Tod verdient". Es sei dem Staat Israel jedoch verboten, Unschuldige zu treffen. Den Zeitpunkt des Angriffs nannte Sarid "sehr unglücklich gewählt".
Der palästinensische Unterhändler Saeb Erekat sprach von einem Rückschlag für die Friedensbemühungen. "Ich sehe dies als Versuch von Scharon, die Bemühungen um eine Wiederbelebung des Friedensprozesses zu torpedieren."
UN-Generalsekretär Kofi Annan verurteilte den Angriff. "Israel hat die rechtliche und moralische Pflicht, alle Maßnahmen zu treffen, um den Verlust unschuldigen Lebens zu verhindern", ließ er über seinen Sprecher erklären.