In Japan droht ein zweites Tschernobyl-
Die Lage im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi hat sich wieder verschlechtert: Das Kühlsystem in Reaktor 2 funktioniert nicht. Das Meerwasser vor der Küste ist verseucht. Und außerhalb der Evakuierungszone wurden um das 400-fache erhöhte Strahlenwerte gemessen.
22. März 2011 2011-03-22 18:38:02
Die Lage im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi hat sich wieder verschlechtert. Aus den Reaktorblöcken 2 und 3 stiegen wieder Wolken aus Rauch oder Wasserdampf auf; der Einsatz zur Kühlung der Reaktoren und Brennelemente wurde deshalb zeitweilig unterbrochen. Aus der japanischen Regierung und der Atomaufsichtsbehörde NISA verlauteten indes unterschiedliche Einschätzungen: Während Industrieminister Banri Kaeda sagte, er habe nicht den Eindruck, dass es Fortschritte gebe, äußerte ein Sprecher der Atomaufsichtsbehörde, es sei unwahrscheinlich, dass die Lage sich verschlechtern und in Richtung auf eine Kernschmelze entwickeln werde.
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Spuren hinterlässt die Katastrophe dennoch inzwischen in anderen Teilen der Welt. So wurden im mehr als 8000 Kilometer entfernten Island Isotope nachgewiesen, die wahrscheinlich aus Fukushima stammten. Islands Strahlenschutzbehörde IRSA hat den Nachweis von radioaktivem Jod bestätigt. Die Mengen seien jedoch ungefährlich für den Menschen, sagt ein Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters.
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http://www.handelsblatt.com/panorama/...aktiver-teilchen/3977862.html
Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA ist wegen eines möglichen Lecks im Fukushima-Reaktor 1 besorgt. Außerhalb der Anlage gebe es weiterhin hohe Strahlungsswerte, teilt die IAEA mit. Man habe bisher nicht herausfinden können, ob der Sicherheitsbehälter des Reaktors beschädigt sei.
http://www.n-tv.de/Spezial/...radioaktiv-belastet-article2810866.html
In einer Wasseraufbereitungsanlage in der Hauptstadt Tokio werden den Behörden zufolge erhöhte Werte von radioaktivem Jod gemessen. Das Wasser solle Säuglingen nicht gegeben werden. Die Warnung gelte für 22 der 23 Bezirke der japanischen Hauptstadt.
+++ 05.35 Schäden in Japan bis 220 Mrd Euro +++
Die Schäden des Erdbebens und Tsunamis in Japan könnten sich auf bis zu 25 Billionen Yen (rund 220 Mrd Euro) belaufen. Die japanische Regierung gehe in ihrer aktuellen Schätzung von direkten Schäden aus der Naturkatastrophe von 15 bis 25 Billionen Yen aus, heißt es in einem Bericht der Wirtschaftszeitung "Nikkei". In der Kostenschätzung seien die Schäden an Straßen, Häusern, Fabriken und anderen Bauobjekten berücksichtigt. Nicht enthalten seien direkte und indirekte Kosten für die Atomkatastrophe.
+++ 04.08 Wieder hohe Radioaktivität in Fukushima +++
Wegen erhöhter Strahlenwerte werden die Arbeiten am Unglücksreaktor 2 im AKW Fukushima erneut unterbrochen. Die Arbeiter verlassen vorübergehend die Anlage. Nach Angaben der Aufsichtsbehörde erreicht die Radioaktivität eine Stärke von 500 Millisievert pro Stunde. Im Reaktor 1 steigt die Temperatur über den Grenzwert.
+++ 01.12 Japan erstellt Liste mit verstrahlten Lebensmitteln +++
Das japanische Gesundheitsministerium hat eine Liste mit elf Gemüsearten veröffentlicht, bei denen eine teilweise drastisch erhöhte Radioaktivität festgestellt wurde. Darunter sind Spinat, Broccoli, Kohl und das japanische Blattgemüse Komatsuna, wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete. Das Ministerium rief die Verbraucher auf, dieses in der Präfektur Fukushima erzeugte Gemüse nicht zu verzehren.
http://www.n-tv.de/Spezial/...okioter-Trinkwasser-article2810866.html
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03:30 Die Arbeiten zur Instandsetzung der Reaktortechnik im Block 2 des Atomkraftwerks sind am Mittwoch wegen zu hoher Strahlenbelastung unterbrochen worden. Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo wurde eine Radioaktivität von 500 Millisievert pro Stunde gemessen - die natürliche Hintergrundstrahlung liegt je nach Region bei etwa 2 Millisievert pro Jahr. In Block 2 wird befürchtet, dass der innere Reaktorbehälter bei einer Explosion in der vergangenen Woche beschädigt wurde. Techniker wollen dort wie schon im Reaktorblock 3 zunächst die Beleuchtung im Kontrollraum wiederherstellen und Messinstrumente mit Strom versorgen.
Hier ist von einem Schaden am Druckgefäß in Block 2 die Rede. Gestern wurde ein Schaden am Druckgefäß von Block 1 ("Leck in Block 1") gemeldet. Damit scheint die Nuklearlava aus der Kernschmelze in den Blöcken 1 + 2 bereits ihren Weg ins Freie gefunden zu haben.
Shingo Kanno ist einer von ihnen. Laut einem Bericht des "Guardian" hatte sich Kanno, Familienvater und Tabakbauer aus der Gegend um das AKW, für Hilfsarbeiten in Fukushima anheuern lassen, um etwas Geld nebenbei zu verdienen. Bereits vor der Katastrophe war er als Bauarbeiter in dem Kraftwerk. Als der nukleare Ernstfall eintrat, wurde er zunächst nach Hause geschickt. Doch dann kam ein Anruf aus dem AKW, ob er nicht zurückkehren könne.
Kannos Großonkel sagte der Zeitung: "Sie werden 'nukleare Samurai' genannt, weil sie ihr Leben riskieren, um ein Leck zu dichten. Aber Leute wie Shingo sind Amateure, sie können nicht wirklich helfen, sie sollten nicht da sein."
Warum also riskieren Männer wie Shingo Kanno im Unglücks-AKW ihr Leben?
Ein Mann, der bei einem Zulieferer arbeitet und demnächst in Fukushima eingesetzt werden soll, sagte der japanischen Zeitung "Mainichi": "Wenn ich den Einsatz ablehne, könnte meine Karriere vorbei sein. Deshalb möchte ich den Anweisungen der Firma folgen, soweit es möglich ist." Er wolle weiterhin für seinen jetzigen Arbeitgeber arbeiten. "Ich habe zwar Angst, aber möchte gerne mithelfen, die Katastrophe so klein wie möglich zu halten."
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Zum kotzen, was sich durch die PRO-AKWler an konsequenzen ergibt.
Wegwerfarbeiter unter Druck setzen.
Die Gesellschaft für Strahlenschutz stuft das Unglück im japanischen Atomkraftwerk als Super-GAU ein. Präsident Sebastian Pflugbeil sagte MDR INFO am Dienstag: "Super-GAU ist Fakt." Von einem GAU spreche man, wenn eine Anlage mit einem Unfall noch fertig werde. "Wenn ein GAU passiert, dann bleibt das Problem auf dem Anlagengelände, und die Radioaktivität darf nicht über den Zaun. Das ist hier ja längst vorbei." Die Radioaktivität sei ja bereits unterwegs. Das Kraftwerk sei im Sterben befindlich, und man könne nur noch ein bisschen bremsen und zusätzliche schlimme Ereignisse eindämmen.
Pflugbeil glaubt auch nicht, dass sich die Situation stabilisiert hat. Das halte er für ein Gerücht. "Also die Prozesse, die dort stattfinden, haben eine negative Tendenz. Die Versuche, die gemacht wurden mit den Hubschraubern und den Feuerwehrspritzen, haben die Sache vielleicht ein klein wenig verzögert, aber die Probleme überhaupt nicht gelöst!" Bisher sei keine Idee erkennbar, mit der man das Schlimmste verhindern könne. Die ganze Anlage sei aus dem Ruder gelaufen. "Es wird - böse gesagt - gefummelt. Man probiert dies und das, um etwas zu machen, aber wirklich schlagkräftige Lösungen sind bisher nicht erkennbar."
Pflugbeil sagte, niemand wisse, wie die Prozesse jetzt zeitlich ablaufen werden. "Wahrscheinlich wird es dort wochen- oder monatelang so vor sich hinplatzen und blubbern und mal das eine und mal das andere Brennelement kaputt gehen." Es gebe einfach keinerlei Erfahrung, wie das vonstatten gehe. "Aber es ist wahrscheinlich nicht zu stoppen."
http://www.mdr.de/mdr-info/8377084.html
+++ 08.57 Schwarzer Rauch über Reaktor 3/Gebäude evakuiert +++
Erneut werden die Arbeiten im beschädigten japanischen Atomkraftwerk Fukushima unterbrochen. Das Gebäude von Reaktor 3 muss nach Angaben des Betreibers Tepco geäumt werden, weil dort schwarzer Rauch aufsteigt. Es ist unklar, ob der Rauch von der Turbine oder aus der Schutzhülle des Reaktorkerns stammt.
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Block 3 der Plutoniumreaktor. :-((((
Die Radioaktivität aus dem AKW Fukushima macht Einsatzkräften wie Bevölkerung zunehmend zu schaffen. Wieder muss die Arbeit am Reaktor 2 wegen zu hoher Werte unterbrochen werden. Im Block 1 steigt erneut die Temperatur. Heftige Nachbeben erschüttern die Umgebung des Unglückskraftwerks.
weiter: http://www.n-tv.de/Spezial/...hlt-wieder-staerker-article2920641.html
09.17 Uhr - Kurz nach Entdeckung des Rauchs aus Reaktor 3 betrug die radioaktive Belastung nach Angaben der Atombehörde 283,7 Mikrosievert. Zwei Stunden zuvor habe sie bei 435 Mikrosievert gelegen. Die Regierung erklärt, es bestehe keine Notwendigkeit, die Evakuierungszone um das AKW auszuweiten.
Hoffentlich stimmt das nicht.