Immer mal wieder nützlich: Wie streite ich richtig


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Neuester Beitrag: 15.07.04 20:03
Eröffnet am:15.07.04 15:44von: Dr.UdoBroem.Anzahl Beiträge:4
Neuester Beitrag:15.07.04 20:03von: ulenspygelLeser gesamt:852
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42940 Postings, 8526 Tage Dr.UdoBroemmeImmer mal wieder nützlich: Wie streite ich richtig

 
  
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15.07.04 15:44
Streitkultur heisst einander offen und fair die Meinung sagen, ohne zu verletzen. Das ist ein hoher Anspruch - erst recht auf einem Gebiet, auf welchem es fast nur Anfänger/innen gibt. Eine geeignete Lektüre kann den Einstieg in die Materie Streitkultur erleichtern. Umfassend aber leicht zu lesen ist "Miteinander streiten" des Kommunikationspsychologen Frank Naumann. Unsere Checkliste nimmt auf die Erkenntnisse Naumanns Bezug.

Lese-Empfehlung: Naumann Frank, "Miteinander streiten - Die Kunst der fairen Auseinan-dersetzung" Rowohlt Taschenbuch, Reinbek, 1995

Grundlegende Regeln für faires Streiten:

Meinungsunterschiede sind wichtig und normal. Konfliktscheu macht ausnutzbar und ist ein Gesundheitsrisiko. Konfliktkultur bringt Erfolg.

Persönliche Aussagen mit "ich" und "du" sind klarer als "man", "jemand" etc. Sich auch nicht hinter unpersönlichen Instanzen, "Autoritäten" verstecken. Die persönlichen Gefühle ansprechen, die ein Streitthema auslöst.

Zum Streiten gehört Zuhörenkönnen. Dafür sorgen, dass keine Partei ständig unterbrochen wird oder gar nicht erst zu Wort kommt. Aber auch nur passiv den anderen Parteien zuhören ist nicht produktiv. Zum fairen Streit gehören ausgeglichene Anteile von Zuhören und Sprechen.

Jeder Streit sollte einen Anfang und ein Ende haben. Am Anfang sollten alle wissen, um was es konkret geht. Ein klares Ende sollte herbeigeführt werden, damit der Streit nicht in einem unaufhörlichen Kreisverkehr endet. Ein guter Streit endet mit einer Einigung und nicht mit dem Sieg der einen Partei über die andere.

Konflikte sollten schnell und bewusst angesprochen werden (Streitvorboten beachten), müssen aber nicht gleich gelöst werden. Wichtig ist eine schnelle Verständigung darüber, was das Problem ist und wann darüber gesprochen wird.

Alle Streitparteien haben Rechte, u.a. das Recht, den Streit auf später zu verschieben; mit dem Streit anzufangen; Streitregeln vorzuschlagen; sich Zeit zum Nachdenken zu nehmen; nachzugeben.

Nicht jede Stimmung eignet sich für Streit: wenn der Streit-Teufelskreis voll entbrannt ist und die Emotionen kochen, gibt es wenig Möglichkeiten mehr für eine faire Auseinandersetzung.

Bisherige Streitstrategien kritisch hinterfragen und gegebenenfalls ausbremsen. Nau-mann nennt verschiedene Typen destruktiver Streiter/innen: die Punktesammler, die Tester, die Detektive, die Hobbypsyologen, die Erzieher, die Geheimniskrämer, die Gesprächskiller, die Dauerredner, die Schweiger, die Manipulierer, die Schläger.

Der Ort einer Auseinandersetzung hat Bedeutung: wir ziehen es vor, auf vertrautem Terrain, mit Heimvorteil, zu streiten. Auf eine für alle Parteien angenehme Streitlokalität achten.

Die Schuldfrage vermeiden. Es geht nicht darum über die Vergangenheit zu streiten - nichts lässt sich ungeschehen machen - sondern Lösungen für die Zukunft auszuhandeln.

Niemanden in die Enge treiben! Streiten ist kein sportlicher Wettbewerb. Es gibt fast immer eine Partei, die schneller argumentiert, eine die eher emotional reagiert etc. Eine "Metadiskussion", d.h. ein Gespräch über das Gespräch kann weiterhelfen.

<img
Truth is stranger than fiction, because fiction has to make sense
 

95441 Postings, 8627 Tage Happy EndImmer mal wieder nützlich: Wie jammere ich richtig

 
  
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15.07.04 15:49

6383 Postings, 8239 Tage SchwachmatImmer mal wieder nützlich:

 
  
    #3
15.07.04 16:07
Anleitung zum Unglücklichsein




Wie wirklich ist die Wirklichkeit?




Vom Schlechten des Guten




und vor allem -

Emotionen - Frei von Angst, Eifersucht, Wut


 

11 Postings, 7545 Tage ulenspygelRichtig streiten setzt Streitkultur voraus.

 
  
    #4
15.07.04 20:03
Streitkultur

Uralt ist auf der Welt verbreitet ,
daß man in freier Rede streitet ,
das Vorbild war das Altertum ,
man ehrt es heute noch...posthum ,
das waren Reden ....kultiviert ,
und wer sie liest ist fasziniert ! .

Doch heut´ hält die moderne Zeit ,
ein neues Redner-Volk bereit ,
viel bla-bla-bla und heiße Luft ,
vom Tauf-Bassin bis an die Gruft ,
vorbei die Zeit geschliff´ner Reden ,
und mit Bravour gestritt´ner Fehden !.

Nicht immer geht es friedlich zu ,
kein Argument ?...und schon im Nu ,
sind sie aktiv die alten Gene ,
Neander´s Sohn betritt die Szene ,
der....programmiert per Ur-Instinkt ...,
statt Reden gleich die Keule schwingt ,
sein Startbefehl : Sofort vernichten ,
da läßt sich selten noch was schlichten.

Neander trifft man dann und wann ,
inzwischen auch im Web schon an ,
was da so abläuft , ohne Keulen .... ,
selbst Homo Sapiens fänd´s zum Heulen ,
der Streit wird schriftlich formuliert ,
und elektronisch transportiert ,
ein Hin und Her von vielen Wochen ,
bis brüchig werden Geist und Knochen .

Gestritten wird zu allen Zeiten ,
man fordert´s raus ...man läßt sich leiten ,
ein Anlass findet sich da schnell ,
schon steckt man mitten im Duell ,
man redet sich um Kopf und Kragen ,
es kommt zu Sieg und Niederlagen ,
es wird gestritten...vehement
zuhaus, am Stammtisch ....Parlament !

o|o


 

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