Immer hübsch entspannt bleiben
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 25.04.21 10:47 | ||||
Eröffnet am: | 10.08.07 21:48 | von: Liberta | Anzahl Beiträge: | 6 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 10:47 | von: Marinackona | Leser gesamt: | 2.814 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 6 | |
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Es ist, als ob Sie auf einmal Scheuklappen auf hätten, die nur einen Tunnelblick auf das Geschehen gestatten. Dieser Effekt der Fokussierung ist typisch für uns Menschen, wenn die Ereignisse sich überstürzen. Der Verstand ist überfordert und schaltet sich ab, andere Instinkte übernehmen die „Macht“. In solchen Situationen muss man sich diesen Umstand bewusst machen und einen Schritt zurücktreten, den Blick wieder auf die Gesamtsituation erweitern, kühl und gelassen analysieren.
Es hat sich alles angekündigt
Die Panik ist weit verbreitet, man sieht es an den gestrigen massiven Einbrüchen in den amerikanischen Indices. Doch denken wir zurück: Seit vielen Wochen schreibe ich davon, dass wir im DAX in eine Übertreibungsphase eingetreten sind. Ich warne seitdem davor, dass nach einer solchen Übertreibung oft ein stärkerer Kursrückgang die Folge ist. Sie erinnern sich vielleicht, dass ich mit einem stärkeren Crash im Herbst (oder früher) rechnete.
Nun ist dieser Einbruch da. Also eigentlich ist bisher nichts Unerwartetes passiert. Das natürlich bei einer derart grundsätzlich bullishen Stimmung nach einer vier Jahre andauernden Rallye die Kurse nicht einfach so einbrechen, war zu erwarten. Natürlich mussten Nachrichten die Märkte treffen, die in der Lage sind, möglichst viele Anleger von ihren Aktien zu trennen. Die aktuelle Kreditmarktkrise, die man mittlerweile schon als Bankenkrise bezeichnen kann, ist bestens dazu geeignet.
Kurz, es ist lediglich das passiert, was seit Wochen in der Luft lag. Es ist doch perfekt. Dass der Einbruch so früh kommt und so heftig ist, sollte uns beruhigen, denn dadurch entsteht die Möglichkeit, dass wir doch noch ein starkes viertes Quartal 2007 erleben. Eben dann, wenn sich der Markt durch diesen Einbruch bereinigt. Dafür sollte er allerdings noch ein wenig weiter fallen.
Je stärker die Kurse fallen, um so bullisher werde ich. Ich weiß, ich vermassele Ihnen immer die Stimmung. Wenn es zu euphorisch wird, werde ich bearish, wenn die Panik um sich greift bullish. Das war schon immer so, es wird auch so bleiben. Bis jetzt hatte ich immer Recht damit...!
Rettungsaktionen
Wie eng die internationalen Notenbanken zusammenarbeiten, kann man zurzeit gut erkennen. Sehr schnell reagieren sie und pumpen Geld in die Bankenlandschaft. So hat die EZB gestern den Banken Liquidität in Höhe von 94,8 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt, heute folgten noch einmal 61,05 Mrd. Euro. Grund ist ein Geldengpass aufgrund der Turbulenzen an den Kreditmärkten.
Aber auch die Bank of Japan hat eine Billionen Yen, also ca. 6 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt. Die australische Notenbank stellte über 3 Mrd. Euro zur Verfügung. Andere Notenbanken haben ebenfalls die Bereitschaft zur Liquidität signalisiert. Die Fed soll 19 Mrd. USD zur Verfügung gestellt haben.
Das Problem ist, dass die Banken zurzeit Zurückhaltung bei der Vergabe von Krediten zeigen. Dieser dadurch entstehende Engpass wird durch diese konzertierte Aktion der Notenbanken ausgeglichen.
Das Ende von Allem?
Man kann nun der Meinung sein, dies wäre der Anfang vom Ende - eine Panikreaktion der Notenbanken. Tatsache ist aber, dass das eine vernünftige Maßnahme ist, eben um frühzeitig eine Ausweitung der Krise zu verhindern. Denn wie so oft bei den Krisen an den Finanzmärkten ist ein großer Teil der Krise reine „Psyche“. In der Panik reagieren zu viele Markteilnehmer, aber eben auch Banken und institutionelle Anleger über. Meistens, weil niemand weiß, wie groß die Gefahr wirklich ist.
Vertrauen schaffen
In solchen Situationen müssen die Notenbanken durch geeignete Aktionen Vertrauen schaffen und die Gemüter beruhigen. Das ist eine der wichtigsten Lehren aus dem größten Börsencrash der Geschichte von 1929. Ben Bernanke vertritt übrigens die Meinung, dass neben Zinssenkungen eine solche direkte Liquiditätsspritze damals die Krise verhindert hätte.
Es geht dabei immer darum, diese erste Phase der Panik zu „überwinden“. Erinnern Sie sich an den September 2001, als die Terroranschläge die Finanzwelt erschütterten. Auch damals reagierten die Notenbanken und stellten entsprechend viel Liquidität zur Verfügung. Es war dann auch diese Liquidität, die damals eine wesentlich brenzligere Stimmung aufgefangen hat.
Folgt nun eine Rallye?
Und es war nicht vielleicht auch diese Liquidität, die dann zu einer der größten Gegenbewegungen in der Baisse zwischen 2000 und 2003 geführt hat? Der Dow stieg anschließend in nur 5 Wochen wieder an das Niveau vor dem Anschlag! Wer hätte damals damit gerechnet? Sie erinnern sich bestimmt.
Wir wissen zudem nicht, ob sich die Kurse ohne den Einsatz in Afghanistan und den Irak-Krieg dann bereits endgültig beruhigt hätten. In Erwartung kriegerischer Einsätze fallen Märkte nun einmal.
Aber: die Wahrscheinlichkeit, dass die Märkte bald, vielleicht erst nach eine Phase der Orientierung oder sogar direkt wieder massiv anziehen, ist zurzeit sehr hoch. Eigentlich brauchen die Banken diese Liquidität nicht einmal, denn sie sitzen, wie man auch an den letzten Zahlen sehen konnte, auf einem dicken Gewinnpolster. Es ist also offensichtlich nur ein psychologischer Effekt, eben auch weil wir uns in den umsatzschwachen Sommermonaten befinden.
Also bewahren Sie Ruhe. Auch wenn mich schon wieder erste Leser als absolut ahnungslos bezeichnen, weil ich schreibe, dass die Kreditmarktkrise schnell vorbei sein wird - ich bleibe dabei! Wie immer hübsch: antizyklisch!
schönes WE,
WASHINGTON (Dow Jones)--Der US-Haushalt hat im Juli ein Defizit von 36,32 Mrd USD verzeichnet. Wie das Finanzministerium am Freitag weiter berichtete, legten die Einnahmen im Berichtsmonat um 7% gegenüber dem Vorjahr auf 170,44 Mrd USD zu, die Ausgaben kletterten ebenfalls um 7% auf 206,76 Mrd USD. Grund für das im Jahresvergleich um 10% höher liegende Defizit seien steigende Militärausgaben. Im Vormonat war ein Überschuss 27,48 Mrd USD registriert worden.
Damit lag der Wert etwas unter der Schätzung des Congressional Budget Office (CBO) von 37,0 Mrd USD. Das CBO geht davon weiterhin aus, dass die Regierung das Fiskaljahr mit einem Defizit von 205 Mrd USD beenden wird, wenn es in diesem Zeitraum keine weitere Steuer- bzw Ausgabengesetze gibt. Im vergangenen Jahr hatte sich der Fehlbetrag auf 248 Mrd USD belaufen.
In den ersten zehn Monaten des am 1. Oktober 2006 begonnenen Fiskaljahres addierten sich die Einnahmen auf 2.116 Mrd USD und die Ausgaben auf 2.273 Mrd USD, entsprechend einem Haushaltdefizit von 157,29 Mrd USD. Das Defizit in den ersten zehn Monaten des Fiskaljahres lag damit 34% unter dem Niveau des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Die Haushaltsdaten für August werden am 13. September veröffentlicht.
Webseite: www.ustreas.gov
Leider können das die wenigsten zurücklehnen und sich erst einmal ein
Bild machen.
Aber diese Einstellung finde ich gut, die meisten denken da leider
anders.
da werden direkt wieder 'schnaeppchenpreise' erwaehnt, oder spekuliert, wie schnell es wieder zur erholungsrallye kommen sollte... "perfekt, dass der einbruch so schnell und heftig sei - das erhoehe die chancen auf ein gutes 4. quartal" leichtsinnige ansicht.
ich denke hingegen, dass das ganze erst der anfang ist, sehr ernst sein duerfte und die schlimmsten nachrichten und weiteren auswirkungen noch vor uns liegen duerften. da haengt noch ein ganzer rattenschwanz dran.
schauen wir mal, was es am ende sein wird...
New York (BoerseGo.de) - Jede Krise hat ihre Gewinner. Zu den Gewinnern der aktuellen Turbulenzen an den Finanzmärkten zählen die Börsenbetreiber. Nasdaq Stock Market Inc. (Nachrichten) meldet, dass der Börsenbetreiber gestern den größten Umsatz seiner Geschichte machte. Am Donnerstag gab es einen Rekordumschlag von 3.31 Milliarden gehandelten Aktien.
Die Papiere der Nasdaq fallen aber heute trotzdem 1,23% auf 32.16 Dollar