IPO Delivery Hero AG
Analystin Annick Maas von der Investmentbank Bernstein sprach mit Blick auf den Geschäftsbericht von "vielen positiven Überraschungen". Neben dem ermutigenden Ausblick lobte sie den Schuldenabbau, gestützt durch die Erlöse aus dem Börsengang der Marke Talabat in Dubai, sowie über den Erwartungen liegende Resultate des vierten Quartals.
Neben den Zahlen hatten die Berliner am Morgen Rückkaufpläne für mehrere Wandelanleihen bekannt gegeben. Finanziert aus den Erlösen des Talabat-Börsengangs soll so die Kapitalstruktur weiter optimiert werden.
Quelle: dpa-AFX
https://www.finanznachrichten.de/...dem-starken-kursrueckgang-486.htm
Das bedeutet aber nicht, dass die Kurse gleichmäßig bzw. planmäßig auf dieses Niveau ansteigen. Der Kursverlauf wird eher einer einer Achterbahnfahrt ähneln. Das sollte man gelassen aussitzen können. Es winken Renditen jenseits 20% p.a.
Das ist jetzt aber Schnee von gestern und muss nicht weiter erörtert werden.
Heute, ein Jahr später, hat sich alles geändert. DH erwirtschaftet ein positiven Cashflow, die Schulden sind für ein solches Wachstum lächerlich. Man hat 2024 ein Ebitda-Multiple i.H.v. 2,5, ähnlich einer Substanzaktie wie die Deutsche Telekom. 2025 möchte man ein FCF i.H.v. min. 200 Mio genereiren (abwarten, hier kann es eine Überraschung geben) und möchte ein Ebitda von 1 Mrd. generieren, d.h. das genannte Multiple fällt unter 2.
Die langfristigen Ziele von DH sind wirklich ambitioniert aber das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen (oft genug wiederholt, siehe q4-Präsentation Seite 29): GMV in Höhe von >200Mrd. € bei einer Ebitda-Marge von 5-8%.
Selbst bei einem "normalen" Wachstum von 10% GMV (was lächerlich ist sobald man das Korea-Geschäft strukturiert bekommt, woran ich glaube) wird man in 2030 bei fast 90Mrd. € liegen. Bis dahin möchte man die 5-8% erreichen, d.h. selbst bei einer Annahme im unteren Bereich (5%) wären das dann 4,5Mrd. € Ebitda. Bis dahin wird man nix mehr zum Abschreiben haben und die von StrohimKopp genannten 5€/share sind absolut realistisch.
An der Börse muss man flexibel sein und nur die Teilnehmer kommen langfristig weiter, die ihre Sichtweise permanent hinterfragen und ein Ego haben, diese Sichtweise auch mal ändern zu können.
Vielleicht bauen gerade auch die kommerziellen Shortseller ihre Positionen etwas ab. Das jedenfalls könnte den steilen Kursanstieg der letzten 2-3 Tage erklären - neben den überaus guten Geschäftszahlen. Vielleicht erfolgt gerade auch eine Neubewertung i.S. einer Höherbewertung.
Aber: Die Volatilität wird noch eine ganze Weile zu beobachten (und zu erleiden) sein, bevor DH eine halbwegs normale Aktie wird. Solange sollten die Sektkorken noch in der Flasche bleiben !
Schuldverschreibungen 2025 werden zu 99,375 Prozent des ausstehenden Nennbetrags von 48,1 Millionen Euro zurückgekauft, Schuldverschreibungen 2026 zu 97,500 Prozent des ausstehenden Nennbetrags von 593,5 Millionen Euro. Von den ausstehenden 875 Millionen Euro Schuldverschreibungen 2027 will Delivery Hero bis 350 Millionen Euro zurückkaufen. Der Rückkaufpreis wird hier im Wege einer modifizierten holländischen Rückwärtsauktion ermittelt, beträgt jedoch mindestens 94,500 Prozent des Nennbetrags."
https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_boersen_tag/...rticle25568081.html
Damit hat man ca. 30 Mio Euro im Rückkauf gespart. Ebenfalls spart man sich m.W.n. ca. 40 Mio € an Zins-Zahlungen.
Die nächsten 1,5 Wochen werden dann noch einmal interessant was das Uber-Angebot betrifft. So lange hat Uber noch Zeit um sich bzgl. eines Einspruchs zu entscheiden. Ich hoffe, dass dann danach auch die Modalitäten zur breakup fee bekannt werden. Die FCF-Zahlen für 2025 sind ausdrücklich ohne diese Sonder-Zahlung
Tags zuvor noch bis knapp unter die 90-Tage-Linie für den mittelfristigen Trend gestiegen, war das Papier dann nach unten abgedreht. Nun weitete es seinen rund dreiprozentigen Verlust vom Vortag um 6,7 Prozent auf 29,28 Euro aus. Die 200-Tage-Linie, die den längerfristigen Trend anzeigt, bietet noch eine wichtige Unterstützung. Sie verläuft bei rund 29,20 Euro.
Analystin Monique Pollard von der Citigroup stufte Delivery Hero von "Neutral" auf "Sell" ab, senkte das Kursziel von 28 auf 26 Euro und verwies auf das wettbewerbsintensive Umfeld, das der Aktienkurs nicht vollständig widerspiegele.
Die aggressive Expansion der Plattform Keeta des chinesischen Konzerns Meituan in Saudi-Arabien seit ihrem Start im September 2024 scheine sich mit Marktanteilsgewinnen auszuzahlen. Inzwischen sei Keeta eine der Apps, die in dem arabischen Staat am häufigsten heruntergeladen werde. Zudem könnte Meituan in andere Märkte im Nahen Osten und Nordafrika expandieren, schrieb Pollard. Das würde das langfristige Margenprofil von Delivery Hero in einem seiner profitabelsten Märkte belasten und Gegenwind für weiteres Wachstum bedeuten.
Die Citigroup-Expertin verwies zudem darauf, dass Meituan im laufenden Jahr wohl einen Verlust von etwa 270 bis 400 Millionen US-Dollar in Saudi-Arabien einfahren werde und dabei deutlich in Marktanteilsgewinne investiere. Entsprechend erwartet sie, dass der MDax-Konzern Delivery Hero alles dran setzen dürfte, seine Marktanteile dort zu verteidigen. Daher prognostiziert sie für 2025 einen leichten Rückgang des operativen Ergebnisses (Ebitda) und ein nur leichtes operatives Ergebniswachstum im kommenden Jahr.
Quelle: dpa-AFX Broker
Und was ist, wenn die in einem viertel oder halben Jahr schreiben, dass sich die Befürchtungen nicht bestätigt haben? Ich gebe auf die Kommentare und Empfehlungen der Analysten schon lange nichts mehr. Dort geht es nur darum, Studien zu verkaufen. Das ist deren Geschäftsmodell. Ob es dann so kmmt wie vorhergesagt, das steht auf einem ganz anderen Blatt ... Und die Analysten wissen das auch nicht.
Zum einen zu den Fakten. Dank den 2 Berichten (Talabat und DH) können wir die 8 Talabat-Märkte super aus den Bereich Mena heraus nehmen bzw. abziehen und bekommen so einen Blick auf die beiden Märkte Saudi Arabien und die Türkei. Und da fällt etwas im letzten Quartal doch gravierend auf: die Märkte Saudi Arabien und Türkei sind im letzten Quartal was sowohl Umsatz als auch GMV stärker gewachsn als die restliche Mena/Talabat-Region. In der Präsentation (q4) gab es darauf auch einen Hinweis, man sieht auch wunderbar, dass der Keeta-Effekt im September Auswirkungen hatte, sich die Zahl der Nutzer sich auf das Vor-Keeta-Niveau eingestellt hat.
Ich habe ein wenig das Gefühl, dass sich Frau Pollard lediglich auf die aktuellen Downloads fokussiert... und das eine hungerstation, die schon auf 40 Mio saudische Endgeräte, in den letzten Monaten nicht so oft herunter geladen wurde als eine Keeta-App ist logisch... da fast jeder die hungerstation-app schon gedownloaded hat. Hier kann man das nicht wirklich vergleichen.
Warum sagt Frau Pollard nicht, dass Keeta beim ach so erfolgreichen Hong-Kong-Abenteuer sich gerade eine blutige Nase holt bzw. FoodPanda hier wieder massig Kunden gewinnt UND der Bruttowarenwert pro Bestellung bei Foodpanda fast doppelt so hoch ist. Also die Messe ist noch nicht gelesen und ich bin zuversichtlich, dass eine Situation wie in Taiwan nicht so schnell kommt, zumal Meituan keinen wirklichen Mehrwert bietet (wie Coupang mit ihrer Super-App).
Drei nichtssagende Sätze dazu (etwa 'hat sich besser entwickelt als erwartet', 'hat die Erwartungen deutlich übertroffen' u.ä.), und die Welt ist wieder in Ordnung.
Hier geht es aber um etwas anderes: Volatilität zu erzeugen und zu prüfen, wie hoch sie ist. Wenn der Kurs wegen einer solchen Analyse um 10-15% absackt, dann sagt das schon ziemlich viel über die Anlegerschar aus. Da sind viele Hasenfüße dabei. Oder, anders gewendet: Ein gutes Spielfeld für Spekulanten für beide Richtungen.
Und mit Stillhalteprämien und dem Verleihen von Aktien kann man schliesslich auch viel Geld verdienen. Das sollte man sich immer vor Augen halten.
https://www.finanznachrichten.de/...tie-5-das-steckt-dahinter-486.htm
Ein Preisaufschlag von 55% und Kapitalkosten von rund 10 % p.a. läßt darauf schliessen, dass die zukünftigen Ertragschancen der Branche noch nicht angemessen im Kurs berücksichtigt sind.
Unterstellt man, dass DH annähernd nach gleichen Bewertungsmaßstäben bewertet wird, kann man davon ausgehen, dass hier Renditen von 15-20% p.a. drin sind. Das ist die Schlußfolgerung.
Es muss nur so kommen, dass die erwarteten Gewinne zu einem späteren Zeitpunkt tatsächlich auch eintreffen. Aber das Problem haben alle. Die Kurskapriolen heute sollte man also nicht auf die Goldwaage legen, sondern auf lange Sicht planen und kalkulieren.
Das können aber nicht alle!
Das ganze wird aber erst einmal etwas dauern, ich rechne mit der zweiten Jahreshälfte. Bis dahin kann uns ggf. noch ein wenig die Wettbewerbsaufsicht unter die Arme greifen: da DH und JET in einigen Märkten (Österreich, Italien, Polen, Spanien) gemeinsam vertreten sind kann es sein, dass JET hier Unternehmen schließt bzw. verkauft... zumal sie in den genannten Märkten massive Probleme haben.
Das heute kann der Startschuss für eine Übernahmewelle bedeuten, Deliveroo wird in meinen Augen der nächste sein (von einem asiatischen oder amerikanischen Konkurrenten) und dann werden sich die großen mit DH auseinandersetzen müssen.
Aber alles nur meine Meinung, ich sähe es lieber, wenn sich DH selbst entwickeln würde