Hooligan erschossen...
Seite 2 von 2 Neuester Beitrag: 26.11.06 07:29 | ||||
Eröffnet am: | 24.11.06 09:35 | von: Karlchen_II | Anzahl Beiträge: | 37 |
Neuester Beitrag: | 26.11.06 07:29 | von: Snagglepuss | Leser gesamt: | 5.146 |
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Ist doch klar. Der Polizist hat geschossen, es gab einen Toten. Also wird untersucht. Ist ja wohl kein Problem und geht auch in Frankreich rechtsstaatlich seinen Weg.
Es gibt den israelischen Fan als Zeugen, die Leute in der Imbissbude, zu denen er sich vor der friedlichen Menge geflüchtet hatte, und so einige andere auch. Mal sehen, wieviele der Hools sich outen als Zeugen/pöbelnder und schlagender Mob usw....
Ich hoffe, dass nach der Untersuchung noch einige der 150 wegen Landfriedensbruch drankommen, oder wie immer das in Frankreich genannt wird.
Wie kommst du darauf, kk, daß der Staat hier seine Aufgabe sah, "zu töten und einen rechtsfreien Raum zu schaffen". Das scheint mir ganz weit hergeholt zu sein. Man muß sich doch nur mal in die Rolle des Polizisten versetzen.
Der kann
entweder wegschauen und nachher sagen, er habe nichts gesehen (wenn da ein toter Fan auf der Straße liegt)
oder eingreifen, um das Leben eines Menschen zu retten. Wenn die Meute dann aber auf ihn losgeht, was dann?
Das war übrigens nicht das erste Mal, daß die PSG-Fans negativ aufgefallen sind.
Das du inzidenterweise dem Polizisten ein Tötungsdelikt oder gar Mord unterstellst, obwohl du genauso wenig Augenzeuge warst wie ich.
Dem Journalisten unterstellst du ebenfalls Übertreibung...,was denn wenn es sich genauso abgespielt hat??
Eine gesunde Skepsis ist ja in Ordnung,aber in eine Paranoia ausartenden Verfolgungswahn durch Staatsorgane (hier deiner Ansicht nach die Polizei die rechtsfreie Räume schafft) geht dann doch etwas weit.
greetz joker
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In einer Irrsinnigen Welt vernünftig sein zu wollen, ist schon wieder ein Irrsinn für sich.
(Voltaire)
"Da ist ein dreckiger Neger!" - Polizist schießt aus Angst vor Lynchmob
Beim Versuch, einen Fan des israelischen Fußball-Vereins Hapoel Tel Aviv vor Hooligans zu schützen, hat ein Zivilpolizist in Paris einen Anhänger von Paris St.Germain erschossen und einen weiteren verletzt. Ein Augenzeuge sagt, der farbige Beamte schoss aus Angst vor einem rassistischen Lynchmob.
Mehrere hundert Fans von Paris St. Germain hätten den zunächst nicht als Polizist zu erkennenden Beamten dunkler Hautfarbe verfolgt, berichtete Philippe Broussard vom Nachrichtenmagazin „L’Express“, ein Augenzeuge und Hooligan-Experte. Die zumeist sehr jungen Rowdys hätten „Das ist ein Bulle“ und „dreckiger Neger“ gerufen, berichtete der Journalist, zudem „Blau, weiß, rot – Frankreich den Franzosen“ – eine Parole der fremdenfeindlichen Partei Front National. Die beiden Opfer waren demnach bekannte Gesichter in der bei rechtsextremen PSG-Anhängern beliebten Prinzenpark-Fankurve „Boulogne“.
Der Reporter sah den Beamten, wie er vor einer Horde Fans zurückwich und diese mit einer Tränengas-Kartusche abzuwehren versuchte. Mit den Worten „Bleib’ hinter mir, bleib’ hinter mir“ habe der Mann den Tel-Aviv-Fan geschützt, sei dann aber selbst „in Panik geraten“.
Dutzende Personen hätten sich „wegen seiner Hautfarbe“ auf den Polizisten gestürzt, betonte Broussard. In der Nähe des Busbahnhofs Porte de Saint-Cloud sei der Polizist von Angreifern eingeholt worden. Aus etwa 50 Metern Entfernung hörte der Reporter den Ruf „Er hat eine Knarre, er hat eine Knarre“, gefolgt von einem Schluss. Der Schütze flüchtete in ein Schnellrestaurant, dessen Scheiben von wütenden Hooligans zertrümmert wurden. Polizei und Rettungswagen trafen den Angaben zufolge erst nach langen Minuten ein.
für seine Courage dazwischen zu gehen.
Der Reporter sah den Beamten, wie er vor einer Horde Fans zurückwich und diese mit einer Tränengas-Kartusche abzuwehren versuchte. Mit den Worten „Bleib’ hinter mir, bleib’ hinter mir“ habe der Mann den Tel-Aviv-Fan geschützt, sei dann aber selbst „in Panik geraten“.
Ich hoffe das sorgfältig untersucht wird und solche Typen, die in Horden Menschen jagen, Zeit zum nachdenken kriegen im Knast.
URL: http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,450553,00.html
HOOLIGAN-DRAMA IN PARIS
"Das sind Wilde, das sind Verbrecher"
Von Kim Rahir, Paris
In Frankreich eskaliert erneut die Gewalt: Ein Polizist erschoss einen Hooligan, nach Vermutungen der Staatsanwaltschaft aus Notwehr. Die Fans von Paris St. Germain fallen schon lange durch rassistische Übergriffe und brutale Prügeleien auf.
Paris - Es geschah nach der 2:4-Niederlage des Pariser Clubs im Uefa-Cup gegen Hapoel Tel Aviv: Nur ein paar Straßen vom Prinzenparkstadion entfernt stürzte sich mitten im gutbürgerlichen Pariser Stadtteil St. Cloud eine Gruppe von 150 Hooligans offenbar auf einen vereinzelten Anhänger des israelischen Vereins. Ein Journalist der Zeitschrift "L' Express" war Augenzeuge. Ein schwarzer Polizist in Zivil habe sich vor den bedrohten Mann gestellt und "bleib hinter mir" gesagt, berichtete der Journalist. Dann habe er die Angreifer mit einer Tränengasgranate in Schach zu halten versucht.
Schon zu diesem Zeitpunkt hätten einige der Umstehenden gerufen: "Der hat eine Knarre." Gleichzeitig rief der aufgebrachte Hooligan-Mob rassistische Beleidigungen und sang "Frankreich den Franzosen". Der zivil gekleidete Polizist habe sich daraufhin in ein Schnellrestaurant geflüchtet, das kurz darauf von den Randalierern gestürmt worden sei: Fensterscheiben wurden eingetreten, Glas splitterte. Im Restaurant habe der Polizist dann auch die Schüsse abgefeuert. Ein 24-Jähriger wurde getötet, ein 26-Jähriger schwer verletzt.
Die französische Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen auf den Verdacht der Notwehr konzentriert. Es könne wahrscheinlich von Notwehr gesprochen werden, sagte Generalstaatsanwalt Jean-Claude Marin am Freitagabend vor Journalisten in Paris. "Der Polizist hat zur Verteidigung bewusst seine Waffe auf eine unmittelbare und große Gefahr gerichtet", sagte Marin. Der Beamte habe ein "bemerkenswertes Maß an Gelassenheit" bewiesen, beispielsweise habe er lediglich einen Schuss abgegeben. Der Polizist habe eine "mutige Haltung" gezeigt, als er den Fan des israelischen Fußballclubs Hapoël Tel Aviv beschützt habe.
Nicht nur für die Hooligans, auch für den Club Paris St. Germain (PSG) wird es jetzt ernst. Sportlich auf der Verliererstraße, muss sich der Verein ernsthaft Gedanken machen, wie er seine frustrierten und teilweise mit der rechtsextremen Szene sympathisierenden Fans in den Griff bekommt. "Die Schwere des Vorfalls geht auf den Charakter des Vereins zurück, der von Haus aus gewalttätig ist und der seine ständig wiederkehrenden Probleme von Ausschreitungen aller Art nie gelöst hat", lautete heute die harsche Kritik der Tageszeitung "Le Parisien".
Die Statistik der Polizei belegt diese harten Vorwürfe. Nach einem Bericht des Polizeigeheimdienstes Renseigements Généraux (RG), der im Sommer an die französische Presse durchsickerte, nahm allein in der Saison 2005/2006 die Zahl der Gewalttaten im Zusammenhang mit Fußballspielen um fast 30 Prozent zu. Erst seit Januar 2006 können die Behörden dank einer Gesetzesänderung auffälligen Gewalttätern den Zugang zu den Fussballstadien verbieten - das war zuvor rechtlich unmöglich. Die Präfekturen griffen denn auch umgehend auf diese Maßnahme zurück: Bis Mai 2006 wurden 70 Fans aus den Arenen verbannt - 36 davon waren Anhänger des PSG. Auch bei den Gewalttaten der Hooligans war der Pariser Club trauriger Anführer mit 110 Zwischenfällen von landesweit 391. An zweiter Stelle liegen die Fans von Olympique Marseille mit 63.
PSG-Fans vor dem Spiel gegen Tel Aviv: Rassistische Schmähungen
Auch die rechtsnationalistische Ausrichtung vieler PSG-Anhänger wurde schon im Sommer von der Polizei dokumentiert: Ein Club namens "Kop de Boulogne" mit 600 bis 800 Mitgliedern besteht laut RG aus "Weißen mit nationalistischer und rechtsextremer Ausrichtung". Die Internet-Homepage der Gruppe zeigt brennende Fußballtribünen in den Umrissen einer Frankreich-Karte. Ein Sprecher der linksgerichteten Polizeigewerkschaft UNSA machte den "Kop" für die Ausschreitungen gestern Abend verantwortlich: "Man muss wissen, das sind Wilde, das sind Verbrecher, die den Polizisten auf feige Art überfallen haben."
"Deutliches Handeln" von Seiten des Clubs verlangte heute der sozialistische Pariser Bürgermeister Bertrand Delanoë. Es gebe eine "absolute Notwendigkeit, Rassismus und Antisemitismus in der Umgebung der PSG-Fans zu bekämpfen", forderte der Politiker, der betonte: "Das Bild der Stadt Paris in der Öffentlichkeit und ihre Werte müssen von nun an unter allen Umständen respektiert werden. Wir können nicht die geringste Form der Intoleranz hinnehmen."
Auch der Chef der französischen Profiliga, Frederic Thiriez, sieht die Verantwortung beim Fußballclub: "Wir, der Fußball, müssen mit den Behörden Mittel und Wege finden, damit so etwas nie wieder passiert." Das ist leichter gesagt als getan. Schon in den neunziger Jahren hatten die Verantwortlichen des Clubs eine Initiative gestartet, um die Gewalt rund um die Spiele des PSG einzudämmen: Zusammenarbeit mit der Polizei, größere Sicherheitsvorkehrungen, eine "Charta" für die Fußballfans und sogar eine Beratung für arbeitslose Fußballfans wurden angekündigt.
Doch die Ergebnisse bleiben aus. Im vergangenen Jahr musste der Verein wegen der Randalierer sogar einmal ohne Publikum zu Hause spielen. Und erst vor zwei Wochen wurden gleich sechs Fans wegen rassistischer Gewalttaten im Schnellverfahren verurteilt. Sie hatten einen 19-jährigen Franzosen senegalesischer Herkunft überfallen. Eine Stellungnahme des Clubs gab es zunächst nicht. PSG-Präsident Alain Cayzac und Liga-Chef Thiriez eilten am Vormittag zu Innenminister Nicolas Sarkozy. Der konservative Politiker kündigte in gewohnt markigen Worten an, Randale, Gewalt und Rassismus müssten "ausradiert" werden. Beim nächsten Spiel des PSG in Nantes sollen zu diesem Zweck 230 Polizisten mobilisiert werden.
URL: http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,450710,00.html
FANTOD IN PARIS
Frankreich geht gegen Hooligans vor
Jagd auf jüdische Anhänger und einen schwarzen Polizisten, zudem der gewaltsame Tod eines Fußballanhängers: Frankreich greift nach den Vorfällen in Paris vom Donnerstag hart durch. Innenminister Nicolas Sarkozy kündigt dem Rassismus in den Arenen den Kampf an.
Paris - "Wir wollen die rassistischen Elemente aus den Stadien fegen", sagte Sarkozy heute nach einer Krisensitzung mit Fußballvereinen und Pariser Fanclubs: "Wir wollen keine Nazi-Grüße und keine Affenschreie, wenn schwarze Spieler den Ball berühren."
Sarkozy forderte Stadionverbote für Störenfriede. Fanclubs, die in der Sicherheitsfrage nicht mit der Polizei und Justiz kooperieren, sollen verboten werden können. Der Innenminister forderte die Clubs auf, Eintrittskarten für die Fanblocks nur noch über offizielle Fanvereine zu verkaufen. Er rief den Liga-Präsidenten Frédéric Thiriez auf, bei Randale "extrem schwere Strafen" bis hin zum Spiel vor leeren Rängen zu verhängen.
Nach dem Uefa-Cup-Spiel von Paris St. Germain (PSG) gegen Hapoel Tel Aviv (2:4) vor zwei Tagen hatten 150 PSG-Fans Jagd auf Anhänger des israelischen Vereins gemacht. Sie hetzten dabei auch einen schwarzen Polizisten in Zivil, der einen verfolgten jüdischen Fan beschützen wollte. Der bedrängte Polizist wehrte sich mit zwei Schüssen, der einen 24- Jährigen tötete und einen anderen Randalierer schwer verwundete. Die Pariser Staatsanwaltschaft hat gegen den 32-jährigen Beamten Ermittlungen eingeleitet, ihm aber eine Notwehrlage zuerkannt. Mehrere PSG-Fans wurden zeitweise in Polizeigewahrsam genommen.
PSG-Präsident Alain Cayzac begrüßte den harten Kurs Sarkozys. "Diese Maßnahmen hätten schon längst ergriffen werden müssen", erklärte er. Die "Geißel des Rassismus und Antisemitismus beim PSG" müsse bekämpft werden, so Cayzac.
pav/dpa
Stellt euch vor der Polizist wäre weiss gewesen und der Hooli schwarz: dann wäre die Aufregung noch grösser und man würde dem Polizisten noch Rassismus vorwerfen!
Ich sag'mal soviel: dumm gelaufen, denn wer sich in Gefahr begibt kommt darin um, hauptsächlich wenn's darum geht andere platt zu machen.
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