High Volatility Dislocation
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 14.05.04 13:10 | ||||
Eröffnet am: | 10.05.04 11:13 | von: Stox Dude | Anzahl Beiträge: | 15 |
Neuester Beitrag: | 14.05.04 13:10 | von: Bienemaja | Leser gesamt: | 2.698 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
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High Volatility Dislocation
ein nettes Wort aus der Banker Bible und in der Umgangssprache heisst es Crash.
Viele Indikatoren deuten auf einen Crash in diesem Jahr hin. Wann er kommt, kann keiner sagen und wenn zuviele wie letztes Jahr darueber schreiben, kommt er auch nicht.
Mittlerweile ist der Optimismus unter den professionellen Tradern so hoch wie nie zuvor, die Mutual Funds (die fast immer ausgezogen werden) bis zum Hals investiert und
die Online Trading Firmen registrieren Rekordeinnahmen, so auch die Marginaccounts.
Margin Accounts sind in USA hoeher ausgelastet als in 2000 und es entsteht der Eindruck, das die public in USA (Kleinanleger) mit Gewalt und billigem Geld (Zins niedrig) die Verluste aus 2000-2003/2004 wettmachen will.
Wenn ich mir das Hoch von 2000 betrachte, waere dies das high des seit 1982 bestehenden Bull Market fuer den SP500, Dow Jones Industrial und Nasdaq.
Der Bullmarket fuer Small & Mid Caps lief aber anscheinend bis 2003. Smart & Flexible
Money investierten in diesen Sektor als Hedge zum Blue Chip/Big Cap Bear Market.
Der S&P Smallcap 600 und S&P Midcap 400 erreichten ihr historisches Hoch im Oktober 2003 (also letztes Jahr erst) und erzielte neue Hochs im Maerz 2004.
Das hinterlaesst den Eindruck, das der Baerenmarkt von 2000 beendet ist und ein
neuer Bullenmarkt am Anfang steht. Das erklaert den Optimismus der professionellen
Trader in USA die mit ueber 61% bullisch fuer die Zukunft sind.
Die Monetary Policy seitens der Zentralbanken, vor allem der Federal Reserve Bank,
die Zinsen unter die Inflationsrate brachte wird der groesste Fehler der Geschichte
werden. In 1999, wo jeder Angst vor Y2K hatte, began die FED die Dollarueberflutung
und die unproduktive Spekulation startete die Blase .
Nachdem “billiges” Geld als Hedge fuer Emerging Markets diente, werden diese wie
ein Kartenhaus zusammenbrechen. Wie o.e., die Big Caps sind immer noch im Baerenmarkt und weit von ihren Alltime Highs entfernt. Nach dem FAKE RUN der
Small & Midcaps und dem Ueberfluss an billigem Geld, wurde eine noch viel groessere
Blase gebildet die beim Platzen weitaus hoeheren Schaden anrichten wird als wir
zwischen 2000-2002 sahen.
Das High von Capital Inflow sahen wir in den ersten Wochen in 2004, was dann an
etwas verlor aber in der ersten Aprilwoche ein neues Hoch erzielte. Seit dem Hoch
sehen wir einen Rueckzug im Inflow Bereich. Wenn das Smart Money anfaengt, und
es sieht so aus als ob wir bereits am Anfang stehen, FUND OUTFLOW zu starten,
dann faengt der Aerger an den Maerkten erst an.
Eine hohe Volatilitaet wird folgen, wo wir ups and downs von 5% an der Nasdaq
sehen werden und wer an solchen Tagen in die falsche Richtung wettet wird abgezogen
werden. Die gleiche Vola erwarte ich in Bonds, Emerging Markets, Techs, Small Caps
usw. und viele werden auf dem falschen Fuss erwischt werden.
Wenn Inflation und Zinsen am steigen (explodieren?) sind, werden die Bullen ihr letztes
Hemd an den starken Schwankungen ( Vola ) und Sell Offs verlieren.
Der Markt laeuft der FED bereits voraus und die FED kann die Zinsen nicht fuer lange
so niedrig halten. In den letzten 7 Wochen hat der Markt bereits die Richtung entschieden
und drueckte den Yield der 2- und 5 Year Note um 90 Basispunkte hoeher, was ca
4 “Baby Steps” von Greenspans 25 bsp Erhoehungen entspricht.
Die Sektoren die wohl am haertesten getroffen werden (ausser emerging markets & small
caps) sind Semiconductor, Techstocks, Financial Service und speziell die Broker Gruppe
Das Smart Money hat Anfang des Jahres bereits vorgesorgt und hat ueber Rotation sich
in Sektoren wie Personal Products, sowie Food & Consumer defensiv ausgerichtet.
Anfang des Jahres sahen wir auch historisch gesehen eine extrem hohe Anzahl von new
52 week highs an der Nasdaq und an der NYSE und seit Ende April bewegen wir uns
in die andere Richtung. Der McClellan Summation Index (Market Breadth) befindet
sich seit letzter Woche im negativen Bereich (Warnzeichen).
Die groesste Bear Market Rally in der U.S. Finanzgeschichte naeher sich dem Ende,
auch wenn die FED es versucht bis nach den Wahlen im November zu verzoegern.
Es gibt einige Punkte die man nicht ausser Acht lassen sollte, und die waeren…
* Insider Selling erzielten historische highs
* Selling pressure erhoeht sich im Verhaeltnis zum buying pressure
* The PER ist in der Naehe von 26 und das ist ein historisches high
* Wir sehen oft “sell the good news”
* Eine Rallies sind begleitet von low volume und Selling von high volume
* Die Anzahl “new lows” ist hoeher als “ new highs”
* The Transport Index hatte nie das Top vom 19-02-04 im Dow Industrial bestaetigt
* SOXX, Philadelphia Housing Index, DJ REIT, DJI, Consumer Index, alle zeigen
einen baerischen Chart
usw usw.
Die Anleger werden , wie in der Vergangenheit, ausser Paperprofit nichts mehr sehen
und auf mittel-langfristiger Sicht ihr letztes Hemd verlieren. Darunter fallen auch
die Immobilien.
Stox Dude
Der Carry Trade bezieht sich auf die Praxis der Spekulanten, Geld short term zu leihen und long term zu verleihen. Wenn jemand sich z.B. Geld zu 1,5% leiht und zu 3% verleiht, dann verdient er eine Menge Geld. Nehmen wir mal an, man leiht sich short term 1 Millionen USD und fuer dieses Privileg zahlt man 15,000 USD Zinsen. Dann verleihe ich 1 Millionen USD, was ich gerade geliehen habe, zu 3% Zinsen. Ich verdiene also 15,000 USD am Spread. Nun ja, das liest sich ziemlich einfach und sehr gut zum Geld verdienen. Wieviel muss ich nun als Margin hinterlegen, um in den Genuss dieses Privilegs zu kommen? Eigentlich NULL MARGIN wenn ich eine namenhafte Institution bin, sprich BANK/BROKERAGE FIRM, und der Name bereits als Colletaral dient (z.B. JP Morgan, Citibank, Vanguard, Smith Barney, Fidelity etc). Der Effekt bzw es entsteht der Eindruck, die FED (oder Market) gibt Geld (Money) umsonst her (for free).
Hinweis: There are no free lunches ! Der Finanzmarkt gibt NIE was umsonst her !
Betrachten wir uns also mal die Sache naeher und mit dem AHA-EFFEKT, sehen wir folgendes.
Wenn Zinsen (short term) ein 48 year low haben sind das die besten Tage fuer Carry Trader. Die koennen nun richtig viel Geld short term leihen und kaufen long term debt. Das Risiko besteht aber darin, wenn short term Zinsen steigen, dann schrumpft der Zins Spread . Wenn sie auf einmal ueber den Long Term Zins steigen, was sie meistens tun ca 1 Jahr vor einer Rezession, dann steht der Kreditnehmer mitten im Dreck, weil seine Einnahmen (s.o. der spread) nicht ausreichen um die steigenden Zinsen der short term Schulden zu zahlen. Anmerkung: Das passierte in den spaeten 80er Jahren.
Um es einfach auszudruecken, wenn long term rates steigen, also fallende Preise fuer Bonds, dann sieht der Carry Trader das sein Market Value fuer seine 1 Millionen Dollar Bonds auf einmal nur 900,000 wert sind und seine Einnahmen nur 15,000 sind. Also kein gutes Geschaeft, oder ? Der Carry Trader ist nun gezwungen seine Bonds zu verkaufen und drueckt dadurch den Preis. Weiterer Nebeneffekt = Yield steigt !
Nun muss der Carry Trader die Short Term Schulden zurueckzahlen, was zu dem Ergebnis fuehrt, das short term Zinsen fallen, weil weniger Kreditnehmer vorhanden sind. Dadurch vergroessert sich der short term rate spread, was ebenfalls negativ fuer den Carry Trader ist.
Wir wissen nun also, warum der Dollar gegenueber dem Euro (short term – 2004) steigt. Short Term Schulden werden zurueck gezahlt, yields ziehen an und Dollar wirkt artificial attraktiv. Commercial sind im Dollar long, weil sie wissen das Carry Trader for cover rennen. (zum groessten Teil sind sie es selbst und gleichen teilweise ueber die Waehrungsgewinne den Bond Verlust aus)
Nehmen wir mal an, das China und Japan entscheiden, STOP die DRUCKMASCHINE und “frischgedrucktes” Geld (newly created money) , Yen oder Yuan, wird nicht mehr verwendet um T-Bills zu kaufen. Die Nachfrage nach T-Bills faellt, was bedeutet das die FED/US Treasury hoehere Zinsen zahlen muss um attraktive Kreditgeber zu finden, um die alten (Japan und China) zu ersetzen. Dadurch entsteht sofort ein Signal fuer den Carry Trader, der sofort long term debt (Bonds) verkauft, um seine “billig” geliehene short term Schulden zu bezahlen. Dies fuehrt zu dem Ergebnis, das die Short Term Zinsen ebenfalls steigen werden Die FED ist also machtlos und der Markt entscheidet !
Das sind sehr schlechte Nachrichten fuer den BOND MARKET und spaeter fuer den EQUITY MARKET. (Steigende Zinsen sind GIFT fuer Boersen)
Da der Bond Market der Vorreiter ist fuer den Equity Market, koennen wir davon ausgehen, das diese Asset Bubble sich in den naechsten 2 – 3 Jahren in Luft ausloesen wird. Der Knall wird wird unueberhoerbar sein.
Conclusion: There is no free lunch
Stox Dude
Stell dir vor du leihst dir kurzfristiges Geld. Weil die Zinsstrukturkurve zur Zeit steil ist bekommst du, wenn du dieses Geld langfristig wieder anlegst, z.B. in 10 jährigen US treasuries, höhere Zinsen, als du im kurzfristigen Bereich zahlst. Die Differenz ist der Gewinn.
Wenn die bonds nicht gehedged sind kann das böse enden. In der Realität sind sie natürlich gehedged. Insofern können die von stox angesprochenen Marktwertschwankungen der bonds diese Konsruktion nicht sprengen.
Ein Problem kann sich nur ergeben, wenn die kurzfristigen Zinsen derart massiv ansteigen, dass die notwendigen Refinanzierungen nicht mehr profitabel sind. Dann könnten in der Tat die langfristigen bonds liquidiert werden müssen, was zu weiter ansteigenden Renditen am langen Ende führen würde und damit eine Belastung für die Aktienmärkte wäre.
Naja
grüsse
So long,
Calexa
www.investorweb.de
der 10 year ist seit Maerz ueber 7% gefallen, yield ist am steigen, also kein
gutes Geschaeft.
Der Bond Market laeuft dem Equity Market voraus, siehe 1999 Bond Market und 2000
Aktienmarkt.
2005 wird der Aktienmarkt das erleben, was der Bondmarkt in 2004 erlebte.
So einfach ist das.
Stox Dude
Warum sollten Bären hier einen Free Lunch bekommen, in Form von "sicheren" Gewinnen auf der Bärenseite?
"Cash and Carry
Greenspan's latest gift to the markets.
By Daniel Gross
Posted Friday, March 12, 2004, at 2:44 PM PT
Last Friday's surprisingly lousy employment report certainly troubled the White House, but it produced at least a few smiles on Wall Street. This evidence of economic weakness indicated that Federal Reserve Chairman Alan Greenspan would not raise short-term interest rates any time soon. And that gives banks a license to continue what has been one of Wall Street's most lucrative lines of business in recent months—the "carry" trade.
Banks have always used their solid credit to borrow money cheaply and then put it into higher-return investments. Historically, that meant making mortgages, or lending to companies, or lending to consumers through credit cards. Of course, these types of loans expose the lender to credit risks. A borrower can default or get into trouble. So it's easier to lend money to—or buy the debt of—a borrower who will never default, such as the federal government.
And it's easiest of all when you can buy that risk-free debt with money that's essentially free. This, in essence, is the carry trade. The carry trade depends on a nice, steady interest rate for short-term borrowing. Last June, Greenspan slashed the federal funds rate to 1 percent and has vowed to keep it there for a considerable period of time. Here's how the carry trade might work, in its simplest form. A bank borrows money at the federal funds rate of 1 percent, then uses it to buy a security like the 10-year Treasury bond, which yields around 4 percent. The bank pays its tiny smidgen of interest every day—1/365 of 1 percent—and then collects the quarterly interest payments on the Treasury securities. When the difference between short- and long-term interests is great— that is to say when the yield curve is steep—this strategy is golden. And for much of 2003 the yield curve was quite steep. At a time like last year when fewer companies wanted loans, the carry trade was a reliable source of bank revenue."
Grüßle,
JG
www.chart-me.de
Bin durchaus Deiner Meinung was ein crash am bondmarkt kurzfristig für den Aktienmarkt bedeutet.
grüsse