Hat einer aktuelle News zu MLP? o.T.
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 16.05.02 23:36 | ||||
Eröffnet am: | 16.05.02 17:24 | von: AlanG. | Anzahl Beiträge: | 20 |
Neuester Beitrag: | 16.05.02 23:36 | von: blindfish | Leser gesamt: | 4.234 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 5 | |
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Frankfurt (vwd) - Die MLP AG, Heidelberg, zahlt rund 45 Prozent ihrer Prämieneinnahmen aus abgeschlossenen Lebensversicherungen an Rückversicherer. Dies ist für ein wachstumsstarkes Unternehmen wie MLP ein normaler Wert, betonte Chef-Aktuar Bernd Neumann auf einer Pressekonferenz am Donnerstag. "Börse Online" hatte in einem Bericht über Bilanzpraktiken des Unternehmens von einem ungewöhnlich hohen Anteil der LV-Prämien geschrieben, die von MLP an Rückversicherer weitergereicht würden.
vwd/16.5.2002/eh/rio
Gruß Pichel
Gruß, blindfish :-)
Hat der Dax-Wert MLP falsche Bilanzen vorgelegt? Das ist die bange Frage, die sich Aktionäre den ganzen Tag über schon stellen. Börse Online hat berichtet, dass MLP mittels vermeintlich kreativer Bilanzpolitik Schulden von 150 Mio. Euro außerhalb der Bilanz verschleiere und zudem den Gewinn aufgebläht habe. Haltlose Vorwürfe, wie es scheint - und Börse Online eigentlich auch selbst zugibt.
Der 18-prozentige Kurssturz der MLP-Aktie, der dieser Meldung folgte, hat tiefe Spuren hinterlassen. Zweifel sind geblieben, auch wenn der MLP-Vorstand Bernhard Termühlen die – eigentlich auch schon länger bekannten Vorwürfe – erneut ins Reich der Fabel verweist. Dies hat er bereits im Februar im Interview mit wallstreet:online getan (hier klicken!). Und auch heute auf einer eiligst einberufenen Pressekonferenz in Frankfurt dementiert er erneut: „Es existiert kein Schuldenberg. Die in dem Artikel (von Börse Online, d. Red.) zitierten 150 Mio. Euro sind abschließend vereinnahmt.“ Es bestehe darüber hinaus keine Rückzahlungsverpflichtung seitens MLP, daher könne auch nicht von einem Darlehn gesprochen werden.
Viel Lärm also um nichts, dafür mit umso mehr Schaden für die Aktionäre? An der Rechtmäßigkeit der von MLP angewandten Bilanzierungsmethoden besteht für Experten kein Zweifel. Die Bilanzierung sei korrekt, urteilt ein Analyst. „Die gesamte Konzernbilanz von MLP ist testiert und zeigt hinsichtlich des Vorwurfs einer vermeintlich kurzfristigen Ertragsoptimierung eher das Gegenteil“, wirbt MLP in einer Pressemitteilung um Vertrauen.
Dass MLP seine Lebensversicherungsrisiken – in Höhe von 45 Prozent der Beitragseinnahmen - bei anderen Versicherungen rückversichert, ist ein üblicher Vorgang in der Branche, den alle Marktteilnehmer nutzen und der Riesen-Konzernen wie der Münchener Rück zu guten Geschäften verhilft. Illegal ist das allemal nicht – maximal extrem kompliziert in den komplexen Wegen von (Rück)Versicherungsbeiträgen, versicherungstechnischen Rückstellungen, Rückversicherungsleistungen und Rückversicherungsprovisionen.
Testiert hat die MLP-Bilanz die Düsseldorfer Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaft RölfsPartner. Dort kann man die Anschuldigungen, die Börse Online erhebt, nicht nachvollziehen. Zumal sogar deren Chefredakteur Johannes Scherer auf Seite drei der heutigen Ausgabe zugibt, dass MLP „auf rechtlich einwandfreier Basis des Handelsgesetzbuches“ bilanziert. „Es gibt keine Verbindlichkeiten“, bestätigt man bei RölfsPartner dann auch noch mal, keine Verbindlichkeiten, die MLP gegen irgendwelche Rückversicherer habe.
In der Tat ist das Rückversicherungsgeschäft für junge Lebensversicherer – wie es die MLP ist – absolut überlebensnotwendig, will man auch von Anfang an Beiträge der Versicherten Rendite bringend anlegen und diese nicht für Abschlusskosten verwenden und erst nach einigen Jahren Versicherungsbeiträge für die Versicherten anlegen. Aus diesem Grund gibt man das Risiko aus Lebensversicherungen an Rückversicherungen weiter und erhält für diese „Vermittlungsleistung“ eine Provision – so auch MLP. Dass damit auch das Versicherungsrisiko aus der MLP-Bilanz verschwindet, ist ein weiterer Vorteil: Verstirbt ein Versicherungsnehmer früh, erstattet der Rückversicherer den versicherten Todesfallanspruch.
Auch hier also ein völlig normales, Branchen übliches Geschäft – nichts illegales, anrüchiges oder verwerfliches, nicht mal aggressives, wie es bei der Bewertung der Bilanzierungsmethode MLP oftmals vorgeworfen wird. Dass der Anteil der rückversicherten Verträge fast die Hälfte des Beitragsvolumens ausmacht, liegt vor allem darin begründet, dass MLPs Versicherungssparte recht jung ist. Das Verhältnis wird sinken, je kapitalkräftiger die Sparte wird, sodass sie Risiken letztendlich aus eigener Kraft tragen kann.
MLP bemüht sich sichtlich um Klarstellung der erhobenen Vorwürfe. Dass der Kurs der Aktie trotzdem keinen Deut von der Stelle kommt, zeigt das infolge vieler Bilanzskandale tief zerrüttete Vertrauensverhältnis der Investoren zur Börse – wie es jüngst auch Thiel erleben musste. Die Aktie fiel nach Gerüchten um bilanzielle Probleme - was an den Vorwürfen wirlich dran ist, hat sich bis heute nicht gezeigt.
Dass MLP die Vorwürfe der Bilanzmanipulation weit von sich weist, ist eine Sache, die fundamentale Bewertung der Aktie eine andere. Bereits im November vergangenen Jahres hat wallstreet:online auf eine fundamental hohe Bewertung der Aktie hingewiesen (zum Bericht: hier klicken!) – damals noch zu Kursen von mehr als 80 Euro. Heute notiert die Aktie rund ein Drittel niedriger und hat sich damit deutlich schlechter als der Dax entwickelt.
Termühlen ist optimistisch, daß es aber schon Freitag nach der Morgenpresse einen Erholungstrend gibt.
MLP hat seit vielen Jahren immer gesunde Zahlen gebracht.
Ist es diesmal auch so?
wollte fragen, ob TurboBlocs o.ä. Zertis mit OS zu vergleichen sind? Funkt. das auch mit Kennzahlen etc?
Wollte mir morgen einen call zulegen und auf tech. reaktion hoffen. Was würdet ihr mir empfehlen? Ich adchte an kurze Laufzeit und weit ausm Geld und dann sofort wieder verkaufen..
danke
Purpi
Die SdK fordert Bestellung eines neuen Wirtschaftsprüfers und Sonderprüfung
Angesichts der gravierenden Vorwürfe zu den Bilanzierungspraktiken der MLP AG, wie sie heute in der Zeitschrift Börse Online erhoben worden sind, fordert die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) die Gesellschaft auf, durch die Bestellung eines neuen Wirtschaftsprüfers und einer Sonderprüfung das Vertrauen in das Zahlenwerk wieder herzustellen. Eine Bereitschaft hierzu soll die Gesellschaft auf der heute stattfindenden Pressekonferenz in Frankfurt zeigen.
Die MLP-Jahresabschlüsse sind seit dem Börsengang 1986 de facto von derselben Prüfungsgesellschaft testiert worden, die außer der umstrittenen Securenta AG keine größeren Gesellschaften prüft. Da bei MLP nun die Bilanzierung in Zweifel zu ziehen ist, ist es nach Auffassung der SdK erforderlich, auf der bevorstehenden Hauptversammlung (28. Mai 2002) einen anderen Prüfer statt des bisherigen, wieder vorgeschlagenen, wählen zu lassen. Der neue Wirtschaftsprüfer sollte nicht nur für das laufende Jahr tätig werden, sondern auch für die zurückliegenden Jahresabschlüsse mit einer Sonderprüfung beauftragt werden.
München, 16. Mai 2002
http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-aktien/mlp.asp
Nowonder
Mich verwundert doch sehr, wie hier alle auf MLP rumhacken. Vor allem, wenn ich les, MLP ist bei 50 € noch viel zu teuer! Also wie man zu so einer Aussage kommen kann ist für mich doch sehr verwunderlich. Als einzigen Grund kann man da das KGV heranziehen. Aber genau das ist doch grad der falsche Weg! Mir is doch das KGV volkommen schnuppe wenn da ein - seit Jahren - regelmäßiges Wachstum von mindestens 30 % vorhanden ist. Jetzt kommen dazu die nächsten Gerüchte, MLP bescheiß´t wo es nur geht, um die 30 % auch jährlich zu schaffen. Das halt ich mal nur für Gerüchte. Wenn doch MLP so schlecht wäre, frag ich mich doch, warum MLP seine Zweigstellen sowie Berater im letzten Jahr verdoppelt hat? Wohl kaum um den Rest der Welt zu veralbern.
Und eins ist ganz sicher. MLP ist der beste Finanzdienstleister. Dies beweisen Berater mit Ihrem Wissen. Ein guter Tip an euch alle. Macht mal einen Termin bei einem MLP-Berater aus. Ihr werdet sehen, Ihr geht mit einem breiten Grinsen nach Hause. Und was am wichtigsten ist. Ohne einen Vertrag in der Hand. MLP verkauft nicht sofort jedem mal so ein Produkt. Die wollen erst wissen, was für ein Kunde vor einem sitzt, dann wird beraten, und ein paar Wochen später kriegt man was vorgelegt, was für die Einzelperson das beste ist. Probiert es aus. Ihr werdet mir rechtgeben.
Trotzdem wird auf Grund von Panikmache der Kurs noch ein bissl wackeln. So 45 € halt ich durchaus für möglich. Was mehr als ein Kaufsignal wäre!
In diesem Sinne
Wer's macht, ist ein Schwein. Wer's nicht macht, ist ein Idiot.
Und was ist nu mit Tee?
- die MLP-Berater machen sich immer stärker Konkurrenz (in München allein gibt es über den Daumen 30 Geschäftsstellen)
- um im Unternehmen zu bestehen, hat man keine Wahl: LV verkaufen heißt die Devise, anders hat man keine Chance - Du bekommst also nicht, was DU brauchst, sondern was der BERATER braucht! Mach Dir mal die Mühe, das ach so individuelle, auf Dich "abgestimmte" Konzept mit einem (falls Du Absolvent bist) Kommilitone zu vergleichen - ich WEISS, was dabei herauskommt...
- ..."die Qualität beweisen die Berater mit ihrem Wissen"... Das stimmt sicher im Hinblick auf Verkaufstechnik, bei einigen wenigen VIELLEICHT auch fachlich, ABER: siehe oben...
- ..."man bekommt nix direkt am ersten Tag verkauft"... Frage: warst Du schon mal im Vertrieb tätig?? Ich glaube, die Frage erübrigt sich...!?
- die Fluktuation bei den Beratern dürfte (meiner Schätzung nach) bei bestimmt ca. 30-50% liegen - rechne Dir mal aus, wieviele das inzwischen sind... an sich wäre das nicht so schlimm, aber dies bedeutet auch, das das Risiko für MLP steigt, daß sich immer mehr ausscheidende Berater, die sich die Machenschaften von MLP (unwahre Versprechungen, dann faktisches Angestelltenverhältnis - aber Risikoabwälzung auf den Berater) nicht mehr gefallen lassen und klagen... ein gewonnener Prozeß könnte das ach so gepriesene Geschäftsmodell ganz schön zum wackeln bringen (ich glaube, ich muß zur tendenziellen Einstellung von Juristen zu Finanzdienstleistern nix sagen)...
- Unabhängigkeit?? MLP verkauft seit Jahren zu 98 % Produkte aus eigener Schmiede nach Provisionsgesichtspunkten; Eigene Bank, eigene Versicherung, eigener Vertrieb?? nur so lässt sich die gesamte Wertschöpfungskette maximieren - mit Beratung hat das wenig nicht zu tun, mit Verkauf um so mehr
- Vertrauensverlust nicht nur der Anleger, sondern auch der Kunden (ohne Wissen an andere Versicherungen verschachert)
- Charttechnik
- nicht vergessen: Kapitalverwässerung der freien Aktionäre (und Finanzoptimierung der Vorstände) durch die vollständige Einbringung der Tochtergesellschaften in die Holding demnächst
- hab ich jetzt was vergessen?? egal... gehe jetzt ins Bett...
Gruß, blindfish :-)