Große Reform Steuersystem - arm vs. reich
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 04.05.13 11:44 | ||||
Eröffnet am: | 02.10.12 10:51 | von: DrShnuggle | Anzahl Beiträge: | 42 |
Neuester Beitrag: | 04.05.13 11:44 | von: DrShnuggle | Leser gesamt: | 12.458 |
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In Deutschland driftet arm und reich immer weiter auseinander und langsam nimmt es gefährliche Dimensionen an. Und die Mehrheit der Bevölekrung verdient mit diesen absurden progressiven Steuersystem annähernd gleich. Dann hört man von den Managergehältern, die vollkommen abheben. Parallel wird so etwas wie eine Abgeltungssteuer mit unglaublich geringen Freibeträgen eingeführt, während die private Vorsorge für das Alter betont wird. Hier läuft etwas sehr schief!
Es ist doch keine Schwarzweißmalerei! Der Staat erhöht viele kleine Steuern oder erfindet solche! Abgeltungsteuer, Soli, MwSt., Soli, Ökosteuer usw..
Deswegen verdienen die meisten gleich viel, nämlich 1500 bis 3000 Euro netto pro Monat! Dann gibt es natürlich Leute, die auch etwas riskieren und fleißig arbeiten, die schon wesentlich mehr verdienen. Gebildet als Arzt, anwalt usw. oder als Unternehmensgründer, so wie ich einst. Und jeder Gastronom schiebt nebenbei noch 1000 bis 2000 Euro aus seinem Lokal ein, weswegen sie ganz gut verdienen. Und für die Mehrheit lohnt sich eine Einkommensverbesserung kaum, da sie netto kaum voran kommen. Doch Mehrarbeit und Mehrverdienst muss sich auch wieder netto lohnen! Geld ist nun mal eines der primären Anreizsysteme unserer Gesellschaft! Und den Bürger interessiert nur, was er nachher netto in der Tasche hat!
Nun, warum sind dies vollkommen getrennte Systeme? Und was natürlich aufstoßen läßt sind die Milionen 'Gehälter' einiger weniger ohne das Risiko eines Selbständigen. Finde eine Reform des Steuersystem zu einem Staffelsteuersystem längst überfällig, damit es sich wieder lohnt, viel zu arbeiten und viel zu verdienen. Dann könnte man auch in Zeiten wie diesen eine temporärer Sonderstaffel einführen, das alles, was über einer Millionen im Jahr eingenommen wird mit 75% besteuert wird.
Vorschlag neues Steuersystem
So stelle ich mir das vor:
Staffel 0: die ersten 10 Tsd Euro sind steuerfrei, für jeden!
Staffel I: das einkommen von 10 tsd bis 25 Tsd wird mit 30% besteuert
Staffel II: das Einkommen von 25 bis 50 Tsd wird mit 40% besteuert
Staffel III: das Einkommen von 50 bis 100 Tsd wird mit 50%
Staffel IV: das Einkommen von 100 Tsd bis 250Tsd wird mit 55%
Staffel V: dann von 250 Tsd bis 1 Millionen mit 60 %
Sonderstaffel: und alles über 1 Millionen mit 75%
Und die ganzen Ausnahmregelungen werden abgeschafft, denn viel verdient der, der sich mit der Steuer auskennt!
Dann lohnt sich das Geld als Anreizsystem wieder! "Hey, ich habe Staffel III erreicht!" ist doch ein spielerischer Anreiz! Und dieses System ist sozial viel verträglicher, anstatt dieses frustrierende bestehende System.
Unser Steuersystem ist so komplex geworden, dass es zu keinem anderen Thema der Welt mehr Literatur gibt, als zu diesem deutschen Steuersystem! Wer hat denn da noch wirklich einen Durchblick!
Beispiel:
Ich verdiene 100 Tsd. im Jahr, dann zahle ich an Steuern:
0+4.500+10.000+25.000=39.500 Euro, also 39,5% Einkommensteuer
Ist dies Staffelsystem nicht viel gerechter und verständlicher! Welche Staffeln zu welchen Steuersätzen müsste halt ausgearbeitet werden!
2. Beispiel! ich Verdien 1,5 Millionen:
für die ersten 100 Tsd Euro zahle ich ebenfalls 39.500 Euro und dann:
+82.500+450.000+375.000=947.000 Steuern, also 63%
3. Beispiel, ich verdiene 20.000 Euro:
0+3000=3000 Euro Steuer also 15
Vorschlag Managergehälter Begrenzung
So stelle ich mir das vor:
Ein Manager darf maximal das z.B. 50 Fache des durchschnittlichen Lohns der Mitarbeiter innerhalb seines Unternehmens inklusive der Leih- und Zeitarbeiter erhalten, und zwar inklusive seiner Bonis usw.
Also, geht es seinen Mitarbeitern gut, kann er mehr verdienen. Ob man wirklich an diese Grenze heran geht, ist dem Aufsichtsrat überlassen. Doch die Koppelung des Durchschnittsverdienst der eigenen Belegschaft an das Managergehalt finde ich sehr gut.
Natürlich müsste dies noch ausgearbeitet werden.
Vorschlag Abgeltungssteuer
Die steuerfreie Haltefrist sollte wieder eingeführt werden, meinetwegen von 5 Jahren. Der Freibetrag sollte auf mindestens 10.000 Euro angehoben werden, denn schließlich sollen wir privat Vorsorgen. Was fällt dem Staat ein, uns Steuerlich vorzuschreiben, wie wir privat vorsorgen!
Vorschlag Erbschaftssteuer
Gerade die Erbschaft spreizt die Schere zwischen Arm und Reich. Doch gerade eine Erbschaft ist keine eigene erbrachte Lebensleistung. Und nirgends ist die Erbschaftssteuer so niedrig wie hie in Deutschland und es werden Unsummen in den nächsten Jahren vererbt. Hier sollte wirklich etwas geschehen, obwohl es ein wirklich schwieriges Thema ist!
Wie zum Beispiel geht man mit selbst bewohnten Immobilien um?
Wie geht man generell mit Immoblien um, wenn die anfallende Steuer nicht bezahlt werden kann?
Wie geht man mit Familiebetrieben um, ohne sie zu zerstören?
Hier noch mehr Beispiele, da einige wohl nur die 75% ab einer Millionen gelesen haben, und so den Beitrag in die linke Ecke geschoben haben, statt in die marktwirtschaftliche, wo er hin gehört. Der Grundgedanke ist es sozialen Unruhen durch die sich spreizende Schere von arm und reich entgegen zu steuern. Wäre Dankbar über konstruktive Beiträge zu diesem Thema!
Ich verdiene 75 Tsd Euro im Jahr 2012:
folgende Steuern fallen an:
Staffel 0: 0 Euro für die ersten 10 Tsd. Euro
Staffel I (30%): 4.500 Euro für die nächsten 15 Tsd Euro
Staffel II (40%): 10.000 Euro für die nächsten 25 Tsd Euro
Staffel III (50%): 12.500 Euro für die nächsten 25 Tsd. Euro
Somit zahle ich bei 75.000 Euro Bruttoeinkommen 27.000 Euro Steuern, also 36%
Netto bleibt mir: 48.000 Euro!
Im folgendem Jar verdiene ich 140 Tsd Euro im Jahr 2013:
folgende Steuern fallen an:
Staffel 0: 0 Euro für die ersten 10 Tsd. Euro
Staffel I (30%): 4.500 Euro für die nächsten 15 Tsd Euro
Staffel II (40%): 10.000 Euro für die nächsten 25 Tsd Euro
Staffel III (50%): 25.000 Euro für die nächsten 50 Tsd. Euro
Staffel IV (55%): 22.000 Euro für die nächsten 40 Tsd. Euro
Somit zahle ich bei 140.000 Euro Bruttoeinkommen 61.500 Euro Steuern, also 44%
Netto bleibt mir: 78.500 Euro!
Wenn man sich jetzt noch den Eingangsthread und dessen Beispiele durchließt, sieht man, dass mann bis 25.000 Euro so gut wie keine Steuern zahlt und da jeder für die ersten 25 Tsd Euro gleich viel Steuern, auch der mit Millioneneinkommen zahlt, ist dies viel gerechter und für jeden ein Ansporn mehr zu verdienen.
Immer mehr netto vom Brutto und für jeden leicht auszurechnen!
Wer weiß denn heute schon auf anhieb, wie sich eine Lohnerhöhung für ihn netto auszahlt, den nur das, was in der Tasche landet interessiert!
Hier noch die Beispiel, die bemängelt worden sind, weil sie es nicht richtig durchgelesen haben:
Verdiene 900.000 Euro:
Staffel 0: 0 Euro für die ersten 10 Tsd. Euro
Staffel I (30%): 4.500 Euro für die nächsten 15 Tsd Euro
Staffel II (40%): 10.000 Euro für die nächsten 25 Tsd Euro
Staffel III (50%): 25.000 Euro für die nächsten 50 Tsd. Euro
Staffel IV (55%): 82.500 Euro für die nächsten 150 Tsd. Euro
Staffel V (60%): 390.000 Euro für die nächsten 650 Tsd. Euro
Also zahle ich bei einem Jahreseinkommen von 900.000 Euro insgesamt 512.000 Euro Steuern, also 56,7 %, einiges mehr als heute, Aufschrei! 388 Tsd Euro bleiben netto übrig
Verdiene im nächsten Jahr 1.000.000 Euro:
Staffel I (30%): 4.500 Euro für die nächsten 15 Tsd Euro
Staffel II (40%): 10.000 Euro für die nächsten 25 Tsd Euro
Staffel III (50%): 25.000 Euro für die nächsten 50 Tsd. Euro
Staffel IV (55%): 82.500 Euro für die nächsten 150 Tsd. Euro
Staffel V (60%): 450.000 Euro für die nächsten 750 Tsd. Euro
Also zahle ich bei einem Jahreseinkommen von 1.000.000 Euro insgesamt 572.000 Euro Steuern, also 57,2 %, einiges mehr als heute, Aufschrei! 428 Tsd Euro bleiben netto übrig
Verdiene im nächsten Jahr 1.100.000 Euro:
Staffel I (30%): 4.500 Euro für die nächsten 15 Tsd Euro
Staffel II (40%): 10.000 Euro für die nächsten 25 Tsd Euro
Staffel III (50%): 25.000 Euro für die nächsten 50 Tsd. Euro
Staffel IV (55%): 82.500 Euro für die nächsten 150 Tsd. Euro
Staffel V (60%): 450.000 Euro für die nächsten 750 Tsd. Euro
Sonderstaffel (75%): 75.000 Euro für die nächsten 100 Tsd. Euro
Also zahle ich bei einem Jahreseinkommen von 1.100.000 Euro insgesamt 647.000 Euro Steuern, also 58,8 %, einiges mehr als heute, Aufschrei! 453 Tsd Euro bleiben netto übrig
Verdiene im nächsten Jahr 10.000.000 Euro:
Staffel 0: 0 Euro für die ersten 10 Tsd. Euro
Staffel I (30%): 4.500 Euro für die nächsten 15 Tsd Euro
Staffel II (40%): 10.000 Euro für die nächsten 25 Tsd Euro
Staffel III (50%): 25.000 Euro für die nächsten 50 Tsd. Euro
Staffel IV (55%): 82.500 Euro für die nächsten 150 Tsd. Euro
Staffel V (60%): 450.000 Euro für die nächsten 750 Tsd. Euro
Staffel V (60%): 450.000 Euro für die nächsten 750 Tsd. Euro
Sonderstaffel (75%): 675.000.000 Euro für die nächsten 9.000 Tsd. Euro
Also zahle ich bei einem Jahreseinkommen von 10.000.000 Euro insgesamt 7.178.000 Euro Steuern, also 71,8 %, einiges mehr als heute, Aufschrei! 2,822 Mio Euro bleiben netto übrig
Die Sonderstaffel soll nur so lange exestieren, wie die Staatsverschuldung zu hoch ist, z.B. für 3 Jahre begrenzt! Sonst wandern alle Superverdiener aus, falls es möglich ist. In den USA gab es so eine Sondersteuer von über 90% nach dem 2. Weltkrieg auch.
hoffentlich habe ich mich nicht verrechnet, habe alles im Kopf gerechnet!
"Die Sonderstaffel soll nur so lange exestieren, wie die Staatsverschuldung zu hoch ist, z.B. für 3 Jahre begrenzt!"
Unsere Politiker schaffen es nicht bei den heutigen sprudelden Steuereinnahmen ohne Neuverschuldung auszukommen. Vielleicht für 1 Jahr, aber sonst nur Defizite.
Ich halte deine Vorschläge für sehr sinnvoll, hast du auch Vorschläge für die Ausgabenseite.
Derzeit 100K: 32% (Steuerklasse 1)
Bei Dir: 39,5%
Danke, so einen Vorschlag kann ich gerade wirklich gut gebrauchen. Ein echter Wahlkampf-winner.
Vergleichen wir mal deinen Stufentarif mit dem geltenden Einkommensteuerrecht; die Zahlen habe ich mit dem Rechner auf
http://www.finanztip.de/recht/steuerrecht/einkommensteuer-rechner.htm
ermittelt. Ausgangsbasis ist das zu versteuernde Einkommen, bei einem klassischen Arbeitnehmer also das Jahresbrutto abgl. Werbungskosten und Sonderausgaben. Berechnet ist das ganze nach dem Grundtarif (also ohne Ehegattensplitting), ohne Kirchensteuer und ohne Kinderfreibeträge, alternativ Kindergeld). Es sieht folgendermaßen aus:
Einkommen: 10.000,-- ; ESt. 315,-- Soli 0--, Netto: 9685,--
Dein Stufentarif: Netto 10.000,--, also 315,-- günstiger
Einkommen: 25.000,-- ESt. 4.106, Soli 225,-- Netto: 20.668,--
Dein Stufentarif: 30 % aus 15 Tsd = 4.500,-- Steuer, Netto bleiben 20.500,--
Einkommen: 50.000,-- ESt. 12.847,--, Soli 706,-- Netto: 36.446,--
Dein Stufentarif: 30 % aus 15 Tsd. = 4.500,-- + 40 % aus 25 Tsd = nochmal 10.000,--
ergibt insgesamt eine Steuer von 14.500,-- und ein Netto von 36.500,--
Einkommen 75.000,-- ESt. 23.328, Soli 1.283,-- Netto 50.338,--
Dein Stufentarif: 30 % aus 15 Tsd = 4.500,-- + 40 % aus 25 Tsd. = nochmal 10.000,-- +
weitere 50 % aus 25 Tsd = nochmal 12.500,--, ergibt insgesamt eine Steuer von 27.000,-und ein Netto von 48.000,--
Einkommen 100.000,-- EST 33.828, Soli 1.860,-- ergibt Netto 64.311,--
Dein Stufentarif: 30 % aus 15 Tsd = 4.500,-- + 40 % aus 25 Tsd. = nochmal 10.000,-- +
weitere 50 % aus 50 Tsd = nochmal 25.000,--, ergibt insgesamt eine Steuer von 39.500,-und ein Netto von 61.500,--
Einkommen 125.000,-- ESt. 44.328, Soli 2.438,-- ergibt Netto 78.233,--
Dein Stufentarif: 30 % aus 15 Tsd = 4.500,-- + 40 % aus 25 Tsd. = nochmal 10.000,-- +
weitere 50 % aus 50 Tsd = nochmal 25.000,--, + weitere 55 % aus 25.000,-- = nochmal 13.750,-- ergibt insgesamt eine Steuer von 57.750,-- und ein Netto von 67.250,--
Fazit aus meiner Sicht:
(1) Die Entlastung für die Niedriglohngruppe bis 10 Tsd. macht im günstigsten Fall 315,-- im Jahr aus, das sind pro Monat gut 26 Euro.
(2) Der Bereich zw. 10 Tsd und 25 Tsd. ist mit einer Stufe von 30 % zu hoch belastet. Man siehts sogar am oberen Ende der Stufe bei 25 Tsd. Für diese Einkommensgruppe heißt das: Steuererhöhung ! Das ist das letzte, was man dieser Einkommensgruppe zumuten sollte.
(3) Für den Bereich zw. 25 Tsd. und 50 Tsd. dürfte es auf + / - Null rauslaufen, evtl ein bißchen mehr an Belastung im unteren Bereich.
(4) Für den Bereich zw. 50 Tsd. und 100 Tsd. läuft es auf eine deutliche, aber wohl noch moderate Erhöhung hinaus.
(5) Ab 125 Tsd. wird es definitiv rabiat.
Die Stufen müssen zurück auf den Prüfstand; für den Bereich 10.000 bis 25.000 halte ich den dargestellten Stufentarif für kontraproduktiv. Der Grundfreibetrag von 10.000,-- ist m.E. zu niedrig, schon die jetzige Besteuerung von Einkommen unter 10.000,-- ist imho ein Dauerskandal. Schlachtruf: ein Tausender pro Monat steuerfrei. Für die Einkommen ab 125 Tsd. stellt sich die klassische Frage nach der Leistungsfeindlichkeit von Progessionsstufen über 50 %.
Es geht viel mehr darum ein Steuersystem zu haben, wo es für jedermann vollkommen klar ist, wieviel mehr er netto heraus bekommt, wenn er mehr brutto erhält. Momentan ist es gar nicht klar und kaum jemand kann es so gut ausrechnen wie Du. Außerdem existieren momentan so absurde Schwellen, wo jemand brutto mehr bekommt und netto weniger erhält.
Also, es geht um die Art und Weise, so dass das Steuermodell transparenter wird.
z.B:
20.000
30.000
40.000
Habe nur gerade keine Zeit!
Morgen wieder
Und das will keiner, der gewählt werden will.
Natürlich ist es extrem schwierig umzusetzen, bzw. durchzusetzen. Und natürlich sind meine angegebenen Spitzensteuersätze illusorisch hoch!
bei mir waren bei 20.000 brutto 17.000 netto übrig, also 3.000 Steuern
bei 30.000 brutto 23.500 netto übrig, also 6.500 Steuern
bei 40.000 brutto 29.500 netto übrig, also 10.500 Steuern
Also ist man bei mir auch zwischen 17.000 und und 30.000 Euro relativ gefangen. Man könnte dieses Stufensteuermodell jedoch auch weiter, intensiver ausarbeiten und somit die 'richtigen' bzw. gerechteren Grenzen mit den jeweiligen adäquarteren Steuersätzen heraus arbeiten.
ist es denn wirklich so, dass die meisten Leute 1500-3000 € netto verdienen? wohn ich wohl im Armenviertel.
Wahrscheinlich hast Du an "böse" Banker, Vorstände und faule Supererben gedacht.
Natürlich wirst Du da einige "abgreifen". Aber der Großteil in dem Quantil sind die Unternehmer des Mittelstandes und das sind die Menschen, die in Deutschland (und anderswo) die meisten Arbeitsplätze schaffen. Und dazu gehen sie hohe persönliche Risiken ein. Wer das nicht glaubt, sollte mal einen Blick in die Insolvenzstatistik des statistischen Bundesamtes werfen.
Hast Du Dir mal überlegt, was im Kopf eines solchen Leistungsträgers vorgeht, wenn 75% seiner Einkünfte in Deutschland besteuert werden sollen?
Er wird
a) schlimmstenfalls Einkünfte ins Ausland verlagern
b) bestenfalls keine neuen Projekte in Angriff nehmen, denn ggü. dem hohen Risiko lohnt sich der niedrige erwartete Nettoertrag nicht mehr
Punkt b) gilt übrigens auch für alle, die unter der 1 Millionen Grenze liegen, aber mit neuen Projekten über diese Grenze kommen könnten. Der Grenzertrag ist zu niedrig, um für das eingegangene Risiko zu entlohnen.
Und daß das genauso ist, und ich mir das nicht aus den Fingern gesaugt habe, zeigt diese Meldung, zur business concidence in Frankreich, wo der Wahnsinnige Hollande diese Steuer bereits umgesetzt hat:
The largest companies get most of the attention. But the confidence barometer of small and medium-sized businesses—the ones that are supposed to create most of the jobs—crashed in September to 84, the lowest level ever in the series, which started in 1992. It was at 129 in April. That’s what falling off an economic cliff looks like.
Ist es ein Zufall, daß die Zuversicht seit April, also genau seit der Wahl Hollandes, nur noch im Sinkflug ist?
http://www.zerohedge.com/contributed/2012-10-01/...-gets-kicked-cliff
Im Bundestag die Abgeordneten auf ein Drittel, ca. 200 reduzieren. Rest entlassen. Die sollen sich selbst mit ehrlicher Arbeit versorgen. Da sie dazu nicht fähig sind anfangs H4, das aber in 5 Jahren nicht mehr existiert. Sollen sie ruhig verhungern. Ich habe mich immer selbst ernährt und mach das auch Heute noch.
Also in meiner unmittelbaren Umgebung verdienen eher wenige Personen 2000 € oder mehr netto. Auch 1500 € ist eher wenigen vergönnt. Kommt natürlich auf den Job an, aber ich kenne genug hochqualifizierte Leute, die jetzt so im Alter von Ende 30 sind, und in guten Jobs vielleicht 2500 € brutto bekommen. Dann kommen noch einige Handwerker hinzu, die froh sein können, wenn sie 1000 € netto rausbekommen. Von Hartz4lern oder Niedriglöhnern ganz zu schweigen, was bei manchen sozialen Jobs besondesr beschmämend ist, wenn die nur unwesentlich mehr als Hartz4ler bekommen.
Aber gut, hier gings ja um Steuern.
Natürlich gibt es Schwund bei den Staatsausgaben. Wird aber m.E. maßlos übertrieben.
Teuer ist der Sozialstaat sicher. Aber auch das ist ein Luxus, den wir uns leisten können als eines der reichsten Länder der Welt.
Es geht um die Finanzierungssysteme. Die sind aus dem Ruder gelaufen durch ihre wahnsinnige Komplexität, was wieder sehr teure Bürokratie nach sich zieht. Das ist im Prinzip ein- und dieselbe Diskussion.
Einfachere Systeme sind billiger.
Und zu den Vorschlägen: 75% Spitzensteuersatz ist maßlos. Das bewirkt nix Gutes. Man muss immer auch die "ungewollten" Effekte im Auge haben. Einige hat obigcou aufgezählt. Obwohl ich der Meinung bin, dass man da viel auch über die unterschiedliche Besteuerung von wirtschaftlichen Einheiten und Privateinnahme regeln kann. So viel Differenzierung muss sein.