Fachkräftemangel?
Wir leben in einer Marktwirtschaft und einem Arbeitmarkt und da ist es eben so, dass wenn die Nachfrage größer als das Angebot ist, der Preis steigt.
Meiner Meinung nach gibt es den Fachkräftemangel nicht, sondern resultiert dies eher aus dem fehlenden Willen den Preis z.B. für Altenpflege, Physiotherapie oder dem Handwerker anzuheben.
Solange man als Manager ein Vielfaches dessen verdienen kann was der Handwerker verdient, wollen eben umso mehr Manager werden und quälen sich dementsprechend durchs Abi und Studium statt den Handwerker- oder Pflegeberuf zu erlernen bei dem man wesentlich weniger verdient und auch die Bedingungen wesentlich unattraktiver sind.
Wenn man den Spieß umdreht und man als Handwerker 20€+ die Stunde verdienen kann, dann wird sich dies auch ändern.
Man ist schlichtweg die Zeiten der hohen Arbeitslosigkeit noch gewohnt wo man die vielen Arbeitssuchenden am Markt gegeneinander ausspielen und den Lohn drücken konnte ( siehe Lohnentwicklung am unteren Ende )
Der "Fachkräftemangel" ist eine von Lobbyverbänden und politischen Kreisen geschickt initiierte Story um die Lohnkosten möglichst niedrig zu halten. Ist doch logisch, dass dies einfacher geht wenn ich 10 geeignete Bewerber für einen Job habe statt nur 2.
Jeder der auch nur ein klein wenig Ahnung von Wirtschaft weiss, dass es Blödsinn ist. Es gibt kein anerkanntes Buch für Volkswirtschaftslehre wo man den Begriff "Fachkräftemängel" findet - weil es nämlich volkswirtschaftlich betrachtet Unsinn ist!
Trotzdem beteiligen sich sogar einige anerkannte Ökonomen an dieser Diskussion.....obwohl sie es eigentlich besser wissen müssten!
Fakt ist, dass viele Unternehmen nach Fachkräften suchen und Fakt ist auch, dass die 2 die da noch vorhanden sind, nur bedingt geeignet sind.
In meiner Umgebung gibt es eine Vielzahl von Unternehmen die nach Fachkräften suchen aber eben keine Fachkräfte finden. Die die sie finden, sind relativ schnell wieder weg oder ungeeignet.
Im Bereich Physiotherapie weiß ich, dass die Löhne zuletzt deutlich gestiegen sind und ein gewisser Wettbewerb zwischen den Arbeitgebern stattfindet.
Die Probleme sind hierbei hausgemacht, denn es war in der Vergangenheit viel zu unattraktiv Physiotherapeut zu lernen. Man erhielt oftmals kein oder nur sehr wenig Entgelt, die Ausbildung ist generell ziemlich anspruchsvoll und der Verdienst um den Mindestlohn herum, der Stressfaktor ziemlich hoch.
Also will soetwas auch kaum Jemand erlernen, womit der Stressfaktor noch weiter steigt und das Ganze noch unattraktiver wird.
U.a. gibt es nicht wenige Altenpfleger die bedingt Stress und Arbeitsverdichtung ( bedingt der fehlenden Kräfte ) den Beruf wechseln und somit noch unattraktiver für Neue machen.
Aber der Druck wird die kommenden Jahre noch weiter steigen, wesentlich mehr Alte in Ruhestand gehen wie Junge nach kommen.
Bin gespannt wie man diesem Mißstand Herr werden wird.
denn dies könnte den Profit beeinträchtigen.
Marktwirtschaft und Kapitalismus sind nicht dasselbe, ehkann man schon Neoliberalismus mit Kapitalismus gleichsetzen.
Z.B. auch die Pflegeberufe , man will zwar nicht über attraktive Löhne Bewerber gewinnen, vielmehr versucht man ein positives Berufsimage über die gesellschaftliche Notwendigkeit dieser Jobs aufzubauen, das kostet fast nichts.
Einige fallen darauf rein , bis sie den Job machen und allenfalls von ihren Patienten Wertschätzung erfahren, nicht aber von ihren Arbeitgebern.
Gute Nacht Deutschland.
Jede Zeit hat ihre Probleme, das war schon immer so
Das geht mir doch auch nicht anders - als Unternehmer. Heutzutage werde ich vom Markt dann auch noch dafür bestraft, dass ich meine Mitarbeiter gut und fair bezahle. Das muss sich schnellstens ändern!
b) der die Schulabgänger von heute noch nicht in der Arbeit erlebt hat
ach was schreib ich da lange...
kurz gesagt das muss einer sein, der von nix eine Ahnung hat und in einer
kleinen umsorgten Welt lebt.
Tony, tut mir leid, ich habe Kunden, die sind Handwerker... aber
auf Lehrlinge sind die nicht gut zu sprechen...!
Im dienstlichen Einsatz, in der Praxis haben wir doch nur noch Versager.
Burnout ist eine Folge der Abiturinflation.
Als mein Vater Ende der 50iger ABI machte waren die in Ihrem ABI-Jahrgang gerade mal 16 (darunter nur eine einzige Frau) ! In den 80igern bei mir waren es schon > 100.....heute machen gefühlt 75% aller Schüler ABI weil alle glauben nur damit hat man Perspektiven.
Auch hier wird der Markt regulieren müssen.....ABI ist nicht mehr wie zu Zeiten meines Vaters automatisch ein Sprungbrett für eine Managerkarriere in einer grossen Firma. Künftig werden Leute mit ABI in Jobs arbeiten,die früher Hauptschüler machten.
Berücksichtigt man, dass die Industrie von dieser unteren Hälfte die Sahnestücke abschöpft, so bleibt "nur" noch das untere Drittel, von dem man nun ein 2er - Schnitt erwartet, was aber unrealistisch ist.
Früher war dies anders, da lag die Quote von Abi und Studium nur halb so hoch, gab es die demografischen Herausforderungen nicht und da konnte der Handwerker sowie Industrie genügend gute Kräfte finden während das untere Drittel als Hilfskräfte arbeitet, Jobs die heute bedingt der Automatisierung immer weniger existieren.
Wenn der Handwerkerbetrieb dies ändern will so muss er ob er will ein besseres Angebot machen, dann muss man die Perspektiven aufwerten.
Die Arbeitsbedingungen sind oftmals beschissen so dass die Eltern die in solch Berufen arbeiten ihren Kindern kein gutes Vorbild sind. Denn welcher Jugendliche will wie seine Eltern durch Schichtarbeit und Überstunden sowie manch Managerwahn kaputt gespielt nach Hause kommen?
Also predigt man seinen Kindern, dass sie Abitur machen und studieren sollen.
Das ist das Resultat wenn man nach dem Motto "Jeder ist seines Glückes eigen Schmied" lebt und predigt und man als Schwätzer im Anzug mit wesentlich weniger Aufwand wesentlich mehr Geld kassieren kann als mit der Pflege der Alten.
Alt und Konservativ = Schlecht, rückwärts gewandt und engstirnig
Jung und linksalternativ = Gut, modern und weltoffen
Es hat wenig bis gar nichts mit der Politik zu tun. Es hat etwas mit steigendem Wohlstand und einer anderen Epoche zu tun. In allen industrialisierten Ländern mit hohem Wohlstand - nicht nur in Deutschland - drängt es junge Leute in die Managementpositionen. Eine Fernsehserie wie die "Waltons" vermittelt zwar harmonisches Landleben - aber abgesehen von ein paar Aussteigern und Ökofreaks will doch kein Jugendlicher in der westlichen Welt heute mehr so leben! Es ist absolut normal, dass Leute heute nach höherem streben und nicht wie ihre Vorfahren zumeist harte körperliche Arbeit verrichten möchten.
Der andere Faktor ist wir leben in einer veränderten digitalisierten globalen Welt. Die alte Form des "Berufe vererben" gibt es nicht mehr - waren der Großvater und Vater Arbeiter wurde auch der Sohn Arbeiter, waren sie Beamte oder Bauern machte das auch der Sohn, hatten sie einen Handwerksbetrieb musste der Sohn, ob er wollte oder nicht, diesen fortführen. Das war über Generationen ein quasi ungeschriebenes Gesetz. Wohlbemerkt traf das nur auf die Söhne zu - die Töchter wurde einfach nur verheiratet. Das gilt aber heute nicht mehr. Selbst bei alteingesessenen Betrieben kommt es immer häufiger vor, dass die junge Generation den Betrieb nicht fortführen will.
Daran kann/wird eine was auch immer Politik nichts dran ändern können.
....Unsinn, es lag schlichtweg am Geld...Handwerk bezahlte beschissen. ich habe mein Sohn gleich gesagt....mach nichts im Handwerk, studiere nichts Soziales oder mit Medien....dann wird auch was aus dir.
Es kommt auf die Branche an und auf die Region, in der du
tätig bist. Als Lackierer bei Mercedes verdienst du mehr, als ein
Barbier in Sevilla...
Da haben sich die Handwerksbetriebe den Nachwuchs langfristig versaut.
weißt Du Tony...
Die SCHEIßE haben die "jungen" gemacht...
eine Bildungsreform nach der andern.... G8 dann wieder G9... usw...
Die Hauptschule wurde nicht von den "Alten" abgewertet sondern von den "Jungen"...!
Du checkst es einfach nicht....
trotzdem bin ich Dir nicht böse... :D
Man sollte vielleicht mal über einem Mindestfreibetrag von Sozialabgaben nachdenken. Gibt ja die Obergrenze wieso nicht im Umkehrschluss eine Untergrenze ( z.B. EURO 1.300,00 Brutto = etwa Mindeststundenlohn x 160h) ab der erst Sozialabgaben zu zahlen wären.
Da würde gerade im unteren Einkommensbereich einiges mehr an Netto bleiben und der Abstand zwischen H4 und Mindeslohn wäre auch signifikanter.
Zur Gegenfinanzierung Beitragsbemessungsgrenze etwas raufsetzen.
4 Nutzer wurden vom Verfasser von der Diskussion ausgeschlossen: cvr info, Edible, Kornblume, TH3R3B3LL