Euro am Sonntag!
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 12.05.02 20:20 | ||||
Eröffnet am: | 12.05.02 12:05 | von: 9745400lopi | Anzahl Beiträge: | 7 |
Neuester Beitrag: | 12.05.02 20:20 | von: zit1 | Leser gesamt: | 4.282 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
Bewertet mit: | ||||
United Internet hat im ersten Quartal einen Vorsteuergewinn von 8,1 Millionen Euro erzielt - und damit die Erwartungen der Analysten (4,8 Millionen) um Längen übertroffen. Der Erlös von 10,8 Millionen Euro aus dem Verkauf von Adlink-Anteilen an Doubleclick ist dabei nicht eingerechnet, ebensowenig die Restrukturierungskosten von 5,5 Millionen Euro. Unternehmensangaben zufolge ist der Sprung in die Gewinnzone nachhaltig geschafft. 2002 werde es kein Quartal mit roten Zahlen mehr geben. Jetzt geht es an den Abbau der Schuldenlast. Die Verbindlichkeiten - Ende 2001 etwa 86 Millionen Euro - sollen noch im ersten Halbjahr auf 13,2 Millionen reduziert werden.
AOL Time Warner droht ein Flop zu werden (EuramS)
Das Prinzip ist aus der Politik wohl bekannt. "Unangenehmes erledigt man gleich zu Beginn der Legislaturperiode." Auch Richard D. Parsons, der in wenigen Tage n offiziell sein Amt als Vorstands-Chef von AOL Time Warner antreten wird, kennt diese Regel. Und handelt danach.Schon jetzt bestimmt der bullige Zwei-Meter-Mann, der auf der Hauptversammlung am Donnerstag Gerald Levin als Chief Executive Officer ablöst, die Geschicke des größten Medienkonzerns der Welt. Konsequent packte Parsons bei der jüngsten Präsentation der Quartalszahlen alle schlechten Nachrichten zusammen. Ergebnis: Der New Yorker Konzern meldete einen Verlust von 54,2 Milliarden Dollar - Rekord! Noch nie in der Börsengeschichte der USA hat ein Unternehmen schlimmere Quartalszahlen vorgelegt.
Sie zeigen drastisch, was Kenner des Konzerns schon lange argwöhnen: Der Zusammenschluss des Internet-Providers America Online mit der in die Jahre gekommenen Medienfirma Time Warner ist ein gigantischer Fehlschlag. Die Verluste resultieren aus Sonderabschreibungen, die der Konzern wegen neuer Bilanzierungsvorschriften in den USA vornehmen muss. Danach muss die Bilanz zeigen, wenn sic h der Börsenwert des Unternehmens verändert. Und der ist rapide geschrumpft. Bei der Bekanntgabe des Zusammenschlusses im Januar 2000 notierten beide Konzerne gemeinsam mit 290 Milliarden Dollar. Heute ist AOL Time Warner gerade noch 74 Milliarden Dollar wert - mit fallender Tendenz. Besonders die ehemaligen Time-Warner-Aktionäre dürften inzwischen gewahr werden, was für einem schlechten Deal sie damals zugestimmt haben. Denn die Internet-Sparte trägt derzeit lediglich 23,5 Prozent zum Umsatz und 20,1 Prozent zum Gewinn bei.
Im Nachhinein erscheint es geradezu absurd, mit welcher Euphorie die Wall Street damals den ersten echten Zusammenschluss von alter und neuer Ökonomie bejubelte. Zur Erinnerung: Es war der Online-Dienst, der Time Warner schluckte und dafür 130 Milliarden Dollar in eigenen Aktien hinlegte.Der erste integrierte Medienkonzern sollte es werden, in dem die reichhaltigen Inhalte, die Time Warner mit seinen Filmstudios, Zeitschriften, Musiklabels und Fernsehsendern p roduzierte, über das eigene Kabelnetz an die zahlungskräftigen und -willigen Kunden vertrieben würden. Das Internet, so orakelten die Propheten des neuen Zeitalters, würde binnen kürzester Zeit zum alles beherrschenden Medium aufsteigen, Zeitungen, Radio und Fernsehen dagegen an Bedeutung verlieren. Der fusionierte Riese sei für diese neue Medienwelt bestens gerüstet. "Turbowachstum" statt Stillstand versprach AOL-Chairman Steve Case den Aktionären von Time Warner.Doch davon ist nichts zu sehen. Stattdessen gleicht der Konzern einer riesigen Baustelle. Die Musiksparte kämpft mit sinkenden Verkaufszahlen. Die Fernsehsender (CNN, HBO) und Verlage (Time, People, Fortune) ächzen unter der Flaute im Anzeigengeschäft - dem stärksten Werbeeinbruch seit dem Zweiten Weltkrieg. Und die rasanten Wachstumsraten im Internet-Geschäft gehören ebenfalls der Vergangenheit an.
Freude bereiten Konzernchef Parsons derzeit lediglich die Kabelsparte und das Filmgeschäft. Die Hollywood-Studios Warner Bro thers und New Line Cinema räumten im vergangenen Jahr kräftig ab. Mit "Der Herr der Ringe" und "Harry Potter und der Stein der Weisen" landeten gleich zwei Blockbuster unter den zehn erfolgreichsten Filmen aller Zeiten. Insgesamt spülten die Filme im vergangenen Jahr 1,8 Milliarden Dollar in die Kassen des Konzerns. Am profitabelsten aber bleibt das Kabelgeschäft, das im ersten Quartal stolze 41 Prozent zum Gewinn beisteuerte. Allerdings: Auch hier drohen Gefahren. Denn sowohl der US-Telefonriese AT&T als auch die Verlegerfamilie Newhouse halten Minderheitsanteile am Film- und Kabelgeschäft.
Parsons will sie auskaufen, doch dafür wären nach Bankenschätzungen rund 18 Milliarden Dollar fällig. Das Problem dabei: Der Konzern sitzt bereits auf einem Schuldenberg von 28 Milliarden Dollar. Hauptaufgabe Parsons bleibt aber, aus AOL und Time Warner endlich eine schlagkräftige Einheit zu formen. Parsons, der seine Karriere in der Politik begann und schon bei Time Warner die Rolle des Kris enmanagers übernahm, gilt als guter Vermittler. "Er ist wie ein großer Teddybär", soll Aufsichtsratsmitglied Fay Vincent mal über ihn gesagt haben. Ein ziemlich talentierter Teddy allerdings, der sogar als Anwärter für einen Posten im Kabinett von US- Präsident George W. Bush gehandelt worden war.Sein politisches Talent wird er brauchen. Viele altgediente Time-Warner-Manager haben sich noch nicht damit abgefunden, dass ein paar Jungspunde, die mit dem Web über Nacht reich geworden sind, ihre traditionsreiche Firma aufgekauft haben. Zumal AOL im Konzern mittlerweile nur noch eine Sparte unter vielen ist - und keineswegs die wichtigste. "Die große Herausforderung ist, die einzelnen Sparten so zusammenzufügen, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile", sagt Parsons. Die Vision, die neuen Medien mit den alten zu verbinden, bleibe aber richtig. Zweifel sind erlaubt: Schließlich geht die Strategie nur auf, wenn es gelingt, die Kunden für die konzerneigenen Angebote zu begeistern. Doch warum sollte sich ein Surfer im Internet etwa auf das Musikangebot der Warner Music Group, der Nummer 2 der Branche, beschränken? Wahrscheinlicher ist, dass er sich auch künftig aus dem Netz genau die Songs herunterlädt, die ihm gefallen - egal, ob der Interpret bei Warner Music, Sony oder Bertelsmann unter Vertrag steht. Selbiges dürfte für alle Medieninhalte gelten - ganz gleich, ob es sich um Musik, Zeitschriftenartikel oder die neuesten Kinohits dreht.
30 Prozent Rückgang bei WerbeeinnahmenDie Sparte, die eigentlich das Turbowachstum bescheren sollte, erweist sich derzeit eher als Bremse. Zwar ist AOL mit 34,6 Millionen zahlenden Kunden immer noch der größte Internet-Dienst der Welt. Doch der Umsatz stagniert. Und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen brach im ersten Quartal um 15 Prozent auf 433 Millionen Euro ein. Grund: ein drastischer Rückgang der Einnahmen aus Werbung und E-Commerce um über 30 Prozent. Immerhin - die Fondsmanager scheinen den Glauben an AOL noch nicht verloren zu haben. Laut einer Umfrage des US-Anlegermagazins Barron’s gehört AOL Time Warner nach wie vor zu den besten Aktien der Welt. Etwas skeptischer ist Medienanalystin Jessica Reif Cohen von der US-Investmentbank Merrill Lynch: "Ich glaube weiterhin an die langfristige Wachstumsstrategie von AOL Time Warner", sagt sie. Allerdings sei ein Ende der Flaute im Internet-Geschäft frühestens 2003 zu erwarten.
Fraglich, ob dem Politiker Parsons so viel Zeit bleibt, um zu beweisen, dass die Fusion richtig war. Möglicherweise wird er sich bald an den Rat von vier Studentinnen der Harvard Business School erinnern. Die hatten vor kurzem einen viel beachteten Wettbewerb gewonnen, bei dem die Probleme von AOL Time Warner untersucht und eine Strategie für den neuen Chef ausgearbeitet werden sollte. Ihr Rat: Das Konglomerat auflösen und stattdessen alle Sparten unabhängig voneinander in ihrem Bereich zur Nummer 1 aufzubauen.
Transtec: Turnaround Kandidat (EuramS)
Transtec erwartet eine Stabilisierung des IT-Marktes auf niedrigem Niveau. Trotzdem will der Spezialist für hochwertige Computer-, Server- und Speichersysteme 2002 ein leicht positives Ergebnis schaffen. Im ersten Quartal ging der Verlust von 1,02 auf 0,38 Millionen Euro zurück, obwohl der Umsatz mit 28,85 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahresniveau (39,64 Millionen) lag. Laut Vorstand Dieter Weißhaar wurde der Umsatz "bewusst zurückgefahren". Einige zugekaufte Unternehmen hätten die Erwartungen nicht erfüllt und seien deshalb dichtgemacht worden. Die Konzentration auf das margenträchtige Kerngeschäft bietet langfristig eine Turnaround-Gelegenheit.
Cycos: Halten (EuramS)
Cycos leidet unter dem schwachen Telekommunikationsmarkt. Finanzvorstand Harald Gehlert redet nicht lange um den heißen Brei herum: Wenn sich der Auftragseingang nicht bessere, sei eine Gewinnwarnung nicht auszuschließen. Immerhin: In den ers ten drei Monaten dieses Jahres stieg der Umsatz um 38,8 Prozent auf 2,9 Millionen Euro. Der Verlust reduzierte sich um knapp eine Million auf 460000 Euro. Er wäre allerdings etwa doppelt so hoch ausgefallen, wenn nicht die Auflösung einer Pensionsrückstellung das Ergebnis verbessert hätte. Trotz drohender Gewinnwarnung können Anleger investiert bleiben: Cycos notiert unter dem Cash-Bestand von 3,30 Euro je Aktie.
Quelle: Euro am Sonntag
Schwache Technologiewerte ziehen DAX weiter nach unten
Frankfurt/Main (dpa) - Zum Wochenschluss haben Kursverluste der US-Börsen an der Wall Street den Deutschen Aktienindex DAX weiter belastet. Besonders Verkäufe in den Telekom- und Hochtechnologiewerten drückten den DAX am Freitag um 1,91 Prozent auf 4871,70 Punkte.
Während der Auswahlindex NEMAX 50 am Neuen Markt 1,98 Prozent auf 830,41 Punkte einbüßte, legte der MDAX aus 70 Nebenwerten hingegen um 0,25 Prozent auf 4446,61 Punkte zu.
Der Markt wirke angeschlagen, sagte ein Händler einer ausländischen Bank. Für charttechnisch orientierte Anleger gebe es bei den deutschen Telekommunikations- und Hightechwerten häufig keine Entscheidungshilfen mehr. Mittel- und langfristig orientierte Anleger würden zudem den Markt meiden.
Stärker beachtet würden Werte aus der zweiten Reihe oder dem MDAX. «Nehmen wir Werte wie Puma, es gibt Leute, die gehen raus aus adidas und wechseln.» Wie bereits am Vortag seien die Umsätze etwas höher als von ihm erwartet ausgefallen, fügte der Händler hinzu.
Ein Bericht über weiteren Abschreibungsbedarf bei der Deutschen Telekom und der allgemein schwache Markttrend bei den Telekommunikationswerten in Europa ließ die T-Aktien am Abend mit 12,22 Euro erneut ein neues Allzeittief schreiben. «Die Telekom ist immer wieder überlagert von schlechten Nachrichten», sagte Aktienhändler Oliver Hauer von der Hamburger Privatbank M.M. Warburg. Die Aktien gingen 7,15 Prozent schwächer zu 12,34 Euro ins Wochenende.
Ein skeptischer Blick der US-Investmentbank Goldman Sachs auf die US-Telefongesellschaft WordCom und die gesamte Branche sorgte für weiter sinkende Kurse bei den Telekomwerten. Der Dow Jones verlor zuletzt um 0,4 Prozent auf 10 000 Punkte, während der marktbreite Index der elektronischen Handelsbörse NASDAQ 2,4 Prozent auf 1611 Punkte einbüßte.
Noch kräftiger verloren im DAX Infineon 7,76 Prozent auf 17,58 Euro ein. Die UBS Warburg rechnet im laufenden Jahr mit einem um 23 Prozent geringen Verkaufspreis für schnelle DRAM-Speicherchips als bislang.
Die Aktie des Autoherstellers BMW hielt nach der Vorlage von guten Absatzzahlen an die Spitzenposition im DAX. Der Wert stieg im schwachen Marktumfeld um 2,60 Prozent auf 47,04 Euro. Im April konnte BMW erneut den Absatz steigern. Das sei angesichts der weltweiten Automobilkonjunktur besonders bemerkenswert, hieß es am Markt.
Zudem habe eine positive Studie der Investmentbank Merrill Lynch den Kurs weiter unterstützt. Belastet durch Verluste bei Telekomtiteln schloss der EuroStoxx 50 um 1,72 Prozent leichter bei 3465,12 Punkten.
Erst im umsatzarmen Abendhandel sanken Deutschen Post um 0,66 Prozent auf 15,00 Euro. Nach einem Bericht der «Börsen- Zeitung» muss das Unternehmen bis zu 300 Millionen Euro Beihilfen der EU zurückzahlen.
Am Rentenmarkt stieg der REX Gesamtindex um 0,07 Prozent auf 111,47 (Donnerstag: 111,38) Punkte. Der Bund-Future zog um 0,11 Prozent auf 105,63 Punkte. Die Umlaufrendite wurde von der Bundesbank bei 5,06 (Donnerstag: 5,08) Prozent ermittelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Euro-Referenzwert bei 0,9118 (Donnerstag: 0,9061) US-Dollar fest.
10:43 am 12.05.2002 - Ressort: Finanzen
Gruß: Kostolmoney
sbroker