Es muss aufhören (Krieg Israel-Libanon)
Einerseits gibt es in der Regierung gewählte Vertret, die zumindest Sympathie haben, andererseits wäer der junge Staat auch einfach zu schwach dazu.
Die Entwaffnung kann nur mit internationaler Hilfe erfolgen.
Wenn nun eine Entwaffnung einfach dem Staat nicht möglich ist, und denke mal, dass hier wohl keiner erwartet hat, dass hier Frauen und Kinder hingehen, und den Milizen die Waffen wegnehmen, wo ist denn da das Recht einfach so, auf alle Menschen zu schiessen, und die gesamte Infrastruktur zu zerstören?
Geanu diesen Zusammenhang kann ich nicht ganz verstehen, und auch einmal soll gesagt werden, wenn diese Terroristen zu hinterhältig sind, wie uns immer gesagt wird, dann nützt auch so ein Krieg wenig, denn diese Kämpfer werden schon längst wieder woanders ein Lager haben, und gerade so, bei diesem Morden der armen Menschen, wieder neuen Zulauf haben, umso dem für die Libansesen subjektiven Feind Israel zu schaden.
Wie man es auch sieht, alles für nur zu mehr Krieg, Leid und Tod.
Da muß erstmal eine Generation ohne Bombardement und Raketenangriffe, ohne Besatzung aufwachsen. Eine Generation die anfängt was von einer Friedensdividende zu spüren. Erst dann ist an Rückzug der internationalen Truppen zu denken ist.
Wer schickt da 20 000 Soldaten hin? Es wird noch sehr schwierig werden, bis da Ruhe einkehrt.
Nach gesunden menschlchen Dafürhalten, kann es nicht in Ordnung sein, und ist auch KEINE Verteidigung, Bomben abzuwerfen, wo Menschen, die nichts damit zu tun, sterben könnten.
Verteidigung, kann nie direkter Angriff sein!
Und ich denke, nachdem Israel ja Menschenrechte verletzt, gegen die Genfer Konvention handelt, und wider jedes Recht auf dieser Welt 1000de von Menschen, ohne Verfahren, ohne Anklage festhält, spätestsens dann haben sie jedes Recht verloren, nun auch noch von Verteidigung zu reden!
Oder was geht das wahllose festhalten, wie wir hören auch foltern, und auch töten, von x-beliebigen "Verdächtigen"?
Sollte das auch eine Art Verteidigung sein? Oder eher Vorbeugung?
Sicher ist, die Terroristen in Libanos als auch in Palästina haben kein Recht für ihr handeln. Von den Israelis wird ja nun immer wieder ins Feld geführt- die Ursache sie ja das Verhalten der anderen - und wie ist es mit dem Halten in Elend und Knechtschaft, mit Hunger und NOt bringen, mit Verhaftung ohne objektiven Grund?
Kann das auch als Ursache, für unrechtes Handeln herhalten?
Eines ist sicher, keine der Agitatoren ist GUT - beide sind schlecht!
Meine indes, von einem Staat der von allen anerkannt werden will, der Macht hat, Waffen hat, kann man etwas anderes erwarten, als das was Terroristen machen!
Aber eben NICHT für ein normale mitfühlendes menschliches Empfinden. Und das ganze auch ganz bestimmt nicht, wenn man des Gesamtkontext sieht. Gegen eine Terroristengruppe kann sich wehren, aber nicht gegen diesen Staat, und schon gar nicht gegen zivile Menschen und Kinder.
Da, ja genauso viele Kinder als Erwachsene getötet wurden, kam hier schon mal einer auf die sarkastische Frage, "ob die Israelis Waffen hätten, die spezial auf Kinder anspringen".
sorry, Israel tut hier nun gar nichts, für den Frieden.
Im Übrigen, wenn es völkerrechtliche klar NICHT grundsätzlich gedeckt sein könnte, dann müssten ja ohnehin alles andere gegen Israel kämpfen.
Dieser Krieg ist unmenschlich, ist klar, roh und herzlos!
Und das auf jeden Fall von Seiten Israels!
Es gab Stimmen, die klar meinen, es verstosse gegen jedes Völkerrecht.
Offiziell ist festgestellt worden, dass Israel gegen Menschenrechte und den Genfer Konventionen verstösst.
Grundsätzlich kann man nicht eine Situation isoliert sehen.
Ich weiss nicht, ob es hier so ist, aber man könnte ja mit menschenrechtswidrigen Verhalten ein Volks soweit treiben, dass es ich nicht anders zu wehren weiss - nur ist dann die Frage wer verteidigt sich und wer ist der eigentliche Agressor.
Wer hier angesichts dieses Krieges , kein MItgefühl empfindet und meint, die Israelis würden berechtigt bombardieren, Zivilisten, Männer, Frauen und Kinder töten, der ist kein reflektierter Menschen, sondern maximal ein militärischer Betonkopf!
Ohne zu wissen, dass er aufgezeichnet wurde, meinte George W. Bush zu Tony Blair: "Siehst du, die Ironie ist, dass man die Syrer veranlassen muss, die Hisbollah zu veranlassen, mit der Scheiße aufzuhören. Dann wird das Ganze vorbei sein." Wie ironisch! Denn erst vor ein paar Monaten ist es den Amerikanern gelungen, die Syrer aus dem Libanon hinauszuwerfen. Jetzt sehnen sie sich nach ihnen. Wie also wird dieser Krieg enden?
Die israelische Armee, die jetzt die Politik Israels bestimmt, will das riesige Raketenarsenal der Hisbollah vernichten, ferner die libanesische Regierung veranlassen, die Hisbollah zu entwaffnen und sodann die libanesische Armee an der Grenze zu stationieren. Nur: Selbst die gewaltige Übermacht Israels kann das nicht erzwingen.
Die Hisbollah ist die authentische Führung der Schiiten, die 40 Prozent der Bevölkerung Libanons ausmachen und die mit den anderen Muslimen die Mehrheit bilden. Die Idee, dass die libanesische Regierung - die aus vielen ethnisch-religiösen Gruppen besteht - zu einer Entwaffnungsaktion imstande wäre, ist eine vollkommene Illusion. Dieses Projekt ignoriert außerdem die Tatsache, dass die Schiiten auch in Libanons Armee ein große Rolle spielen. Es ist verrückt zu glauben, diese Armee würde mit der Hisbollah kämpfen.
Eine internationale Truppe, wie Kofi Annan sie sich vorstellt, kann in einer solchen Situation wenig leisten. Selbst die gewaltige israelische Armee ist in jahrelangen Kämpfen von der Hisbollah-Guerilla geschlagen worden. Eine internationale Truppe kann sich im Südlibanon nicht halten, wenn die Hisbollah nicht ihre Zustimmung gibt.
Am Ende kann eine Lösung nur im Einvernehmen mit den Schiiten und indirekt mit Syrien und Iran zustande kommen. Also muss Israel verhandeln. Aber das kann nicht auf den Libanon beschränkt werden. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat mit der Eskalation hauptsächlich begonnen, um in der arabischen Welt als eine Art Erlöser der Palästinenser gefeiert zu werden. In Gaza tobt ein Krieg, der noch schlimmer ist als der im Libanon. Es wird keine Ruhe geben, bis Israel auch hier mit Gesprächen beginnt - und zwar mit der demokratisch gewählten palästinensischen Regierung, also mit der Hamas.
Das ist möglich, das ist nötig, wir kommen nicht daran vorbei. Bis dann wird "die Scheiße" , wie Bush das so schön ausgedrückt hat, nicht vorbei sein.
Der Autor, 1923 in Beckum (Westfalen) geboren, ist israelischer Friedensaktivist, Träger des Alternativen Nobelpreises und des Palästinensischen Preises für Menschenrechte
taz vom 19.7.2006, S. 1, 71 Z. (Kommentar), URI AVNERY
Jeder, der dieses als "richtig" empfindet ist eben nicht so, wie die "meisten" anderen, eben nicht "normal".
Eine andere Frage ist, ob man hier andere Prioriäteten setzen muss!
Wenn sich einer beleidigt fühlt, wenn ich ihm vorwerfen, wenn er gefühlos Krieg und Morden zuschaut, und das noch als richtig empfindet, dann soll er beleidigt sein, in den Augen eben der meisten Menschen, hat dazu kein Recht!
längst überholt wurden (Freie demokratische Wahlen!!!!)
Das du sollche Diskussionen nicht willst
kann ich verstehen,keiner hat gern unrecht....
Gaza - Bei Angriffen der israelischen Streitkräfte auf den Libanon und die palästinensischen Autonomiegebiete sind zahlreiche Menschen getötet worden.
Im Libanon starben mindestens 33 Menschen. Der folgenschwerste Angriff erfolgte auf ein Dorf im Süden des Landes, 10 Wohnhäuser wurden zerstört und mindestens 21 Menschen getötet.
Auch israelische Bodentruppen drangen auf libanesisches Gebiet vor. Bei Militäraktionen im Gazastreifen und im Westjordanland sind zehn Palästinenser getötet worden.
Wie kann, das Sterben von Menschen so kommentieren?
Manchmal denke ich, ob der Mensch, doch mehr grundsätzlich ein Raubtier ist, der ähnlich wie andere Raubtiere (Katzen etc) spass daran an, seine Opfer zu quälen.
Wenn dem so ist, dann hat das aber rein gar nichts mit der hohen geistig-emotionalen Entwicklung des Menschen zu tun.
Auch wenn man meint, Israel hätte das Recht, so ist es verachtenswert bei Toden auch noch zu triumphieren. Es müsste eine Sache sein, die bei jedem Trauer und Machtlosikgeit aufkommen lässt.
Und nochmals was sind denn jetzt für Menschen gestorben?
Waren das Bombemwerfen? Es gibt doch Millionen von Menschen, die jetzt sterben könnten, aber es sind doch "NUR" 12,000 Bombem geworfen worden.
Also die Wahrscheinlichkeit ist sehr klein, dass überhaupt auch nur Ein einziger Täter bestraft wird.
Auch ist es fraglich, ob es richtig sein kann, einen BOmbenwerfer ohne Verhandlung einfach so in die Luft zu sprengen - ich meine, er müsste vor ein Gericht gestellt werden, schon aus Abschreckung!
und noch eins:
Was empfinden die Verwandten, die Kinder, die Eltern, die Nachbarn, die Freude, der Getöteten?
Werden so nicht, potenziert, die neuen Kämpfer gegen Israel selber herangezogen?
wenn man ständig israelische flaggen verbrennt.
wenn man israel mit auslöschung droht.
wenn selbstmordattentäter israelis töten.
wer seine eigenen kinder mit kalaschnikow auf die straßen bringt.
wer ständig zum haß auf israel aufruft.
wer israelische soldaten entführt.
wer ständig terroristen ausbildet und sie gewähren läßt.
wer EU gelder zweckentfremdet.
wer ständig gegen seine eigenen glaubensgesetze verstößt.
usw.usw.
Aber da richtet sich ALLES gegen keinen Menschen, keinen einzelnen, sondern einen Staat , ein künstliches Gebilde.
Du scheinst in der Tat nicht zu wissen, was Menschlichkeit bedeutet.
Tut mir sehr leid für Dich!
Alles Gute für Dich und die Deinen..........
PS.: Das mit den Glaubenssätzen ist im Islam so eine Sache. Im Koran kann man durchaus Stellen finden, in denen zur Gewalt gegen Andersgläubige regelrecht aufgerufen wird.
Und das Israel auch Krankenwagen mit rotem Kreuz und rotem Halmond gekennzeichnet beschiesst? Denkst du das setzt keine Maßstäbe für Kriege auf aller Welt? Kann sich jetzt jeder auf das US-Veto verlassen, wenn er Sanitäter im Krieg wegballert, oder muß man dann erst ein bestimmtes Glaubensbekenntnis vortragen?
Wir können eine unterschiedliche Meinung vertreten, mag sein, dass Du und andere unbedint einen Krieg wollen, und meine er müsste sein, oder hätte eine Berechtigung, aber sich geradezu lustig zu machen, mit eine süffisanten Äusserung über Menschen, die im Bombenhagel sterben mussten, darunter ja sehr viele Menschen, ist einfach nur menschenverachtend, wie es kaum schlimmer sein kann.
Wer es gut findet, dass Menschen ermordet werden, kann meiner Meinung nach kein aufrechter Mensch sein, ihm fehlt wohl alles, was wir als "Herz" oder "Seele" bezeichnen würden.
Da musz es "notgedrungen" zu Opfern unter den Zivilisten kommen, das ist schrecklich, was dann wieder zu öffentlichem Druck führt, dasz ist gewollt.
Wer das macht? Die radikalislamische Hisbollah, die sich dem Kampf gegen Israel bis zur "Herrschaft des Islam" über Jerusalem und bis zur völligen Vernichtung des jüdischen Staates verschrieben hat.
War nicht auch ein israelisches Krankenhaus im Visier von Hisbollah-Raketen, die glücklicherweise keinen groszen Schaden anrichteten, der Hisbollah es jedoch egal gewesen wäre, wenn? Diese Radikalislamisten sogar dieses "Ereignis" gefeiert hätten?
schänder,die gehören an den galgen.
karlchen,selbsrverständlich ist mir klar das die drahtzieher im hintergrund
sitzen und sich die hände reiben.hier wird nun mal ein stellvertreterkrieg ge-
führt.aber fakt ist auch das israel immer nur regiert und nicht agiert.
Wir sollten nicht alles was vom vermeindlichen Gegner gemacht wird so bezeichnen.
Ohne Zweifel ist wohl das Menschenverachtenste, wenn man es gut findet, bzw. es sogar noch kommentiert, mit "Selber Schuld", "wer nicht hören" will, oder ähnlich, wenn Menschen durch Bomben sterben mussten.
Hier ist doch wohl nur wirklich das Allerschlimmste geschehen was man einem Menschen antun kann.
Versetzt Euch einfach mal auch in die Lage der Angehörigen, was würdet Ihr empfinden, was würdet Ihr denken?
Ist es bei einem Tod eines geliebten Menschen überhaupt noch von Belang, ob man mal eine fremde Fahne verbrannte, oder auf einen Staat geschimpft hat?
Denke einige erkennen gar nicht die Intensität, es scheint für diese zu abstrakt, wie ein Spiel, was es jedoch nicht ist!
Hier leiden Menschen, hier sterben Menchen, hier werden Menschen Gliedmassen weggerissen, und rennen Menschen um ihr Leben, und wissen nicht, ob sie überhaupt eine Chance haben dem Tod zu entkommen.
Bei aller Berechtigung die vermeindlich der Kriegsführer haben mag, wie hier einige ja sagen, so rechtfertigt das auf KEINEN Fall, diesen Mörderkrieg- das ist gar kein Krieg, e ist staatliche legitimierter Mord!
"Israel hat nur auf eine Gelegenheit gewartet"
Scharfe Kritik an der eigenen Regierung: Israels Militäroffensive im Libanon sei lange geplant gewesen, glaubt der israelische Historiker Segev. Die Regierung habe nur auf einen Anlass gewartet. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE erläutert Segev, warum es im Moment keinen Frieden geben kann.
SPIEGEL ONLINE: Herr Segev, hätte sich die Krise im Norden Israels vermeiden lassen?
Dan PorgesTom Segev: "Olmert hat versagt" |
SPIEGEL ONLINE: Möglicherweise will Premier Ehud Olmert zeigen, wer der Starke ist, um das Abschreckungspotential zu erhöhen. Wird ihm dieser Beweis gelingen?
Segev: Olmert ist ein schwacher Politiker, und auch die Regierung ist schwach. Nur eine starke Regierung wäre in der Lage gewesen, den Israelis klar zu machen, dass die Entführung von zwei Soldaten keinen Krieg wert ist. Doch wie gesagt: Olmert ist ein schwacher und zudem ein unpopulärer Politiker. Jetzt versucht er, ein väterlicher und beliebter Anführer zu werden, präsentiert sich als Premier, der das Volk in einem unvermeidbaren Krieg führt.
SPIEGEL ONLINE: Wird ihn die Krise innenpolitisch stärken?
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SPIEGEL ONLINE: Derzeit ist in Israel kaum Kritik an der Regierung zu hören. 80 Prozent unterstützen das Vorgehen im Libanon. Woran liegt das?
Segev: Es herrscht eine Atmosphäre von Rache, es kommt eine Feindseligkeit gegenüber der Bevölkerung in Beirut zum Vorschein. Die Hisbollah hat uns alle überrascht. Haifa ist ja kein Ort, der beschossen werden sollte - das sind wir eher von den Ortschaften an der Grenze zum Libanon gewohnt. Aber Haifa liegt ja mitten im Land. Es gibt also gute Gründe, sehr ärgerlich zu sein über die Hisbollah und deren Chef Hassan Nasrallah. Das ist eine echte Empörung. Seit Saddam Hussein Israel angegriffen hat, haben wir diese Erfahrung nicht gemacht. Aber die Kritik an der Regierung kann noch kommen.
SPIEGEL ONLINE: Wann?
Segev: Wenn wir viele Verluste hinnehmen müssen. Israel ist eine verwöhnte Gesellschaft. Wir dulden keinen Terror, ganz im Gegensatz zu dem, was uns die Regierung vormacht, wenn sie von "Standhaftigkeit" spricht. Standhaft sind wir nur, solange wir keine Verluste hinnehmen müssen. Israel ist im Prinzip eine zerbrechliche Gesellschaft. Das Image, das wir eine starke Gesellschaft seien, ist ein Mythos, den die Regierung benutzt. Sehen sie doch, wie die Leute im Norden ihre Häuser verlassen. Doch das ist normal: Wenn geschossen wird, verlassen die Menschen ihre Häuser.
SPIEGEL ONLINE: Und stellen sich hinter die Regierung?
Segev: Es gibt so ein Gefühl wie "endlich haben wir wieder wirklichen Krieg, wir sammeln Spielzeuge für die Kinder, die im Bunker sind und schicken Freiwillige zu den Armen". Wir sind solidarisch, vergessen sogar alle Streitereien in der Innenpolitik. Olmert macht den Versuch, die Hisbollah und die Hamas in einen Topf zu werfen. Aber das Problem liegt nicht in Teheran. Wir müssen vielmehr das Problem mit den Palästinensern in den Griff kriegen.
SPIEGEL ONLINE: Droht eine Invasion mit Bodentruppen?
Segev: Kaum. Denn Israel hat sich vom Trauma der letzten Invasion im Libanon noch nicht gelöst. Deshalb hieß es jetzt vom ersten Tag an: Auf keinen Fall werden wir im Libanon einmarschieren. Diesen Fehler haben wir nämlich schon mal gemacht, und dann dauerte es 18 Jahre, bis wir wieder draußen waren. Ein Einmarsch mit Bodentruppen würde von der Bevölkerung nicht unterstützt werden.
SPIEGEL ONLINE: Die Hisbollah soll von der Grenze zu Israel verdrängt und durch libanesische Truppen ersetzt werden, wenn es nach Olmert geht. Ist das ein realistisches Ziel?
Segev: Das weiß ich nicht. Ich bin nicht genügend gut über den Libanon informiert. Doch ich glaube, dass der Krieg von unserem wirklichen Problem ablenkt.
SPIEGEL ONLINE: Und das wäre?
Segev: Unsere Beziehungen zu den Palästinensern. Wir sagen jetzt, dass die Gefahr aus Iran komme, weil Teheran die Hisbollah unterstützt. Aber unser Problem liegt in Gaza und in Nablus, nicht in Beirut. Selbst wenn die Amerikaner Iran erobern würden, bliebe unser Grundproblem bestehen: Die Beziehungen zu den Palästinensern.
SPIEGEL ONLINE: Wie beurteilen Sie Olmert in seiner ersten Bewährungsprobe als Premier?
Segev: Nach seiner Rede vom Montag sieht es so aus, als ob er seine Sache gut macht. Ich höre zwar fast jedes Klischee, das seine Vorgänger Menachem Begin und Schimon Peres - beides hervorragende Redner - benutzt haben. Doch erstmals hat es Olmert geschafft, eine warme Beziehung zur Bevölkerung zu finden. Olmert ist von seinem Naturell her ein zynischer, kalter, professioneller Politiker, der nie als "Vater" des Landes betrachtet wurde. Das wollte er mit seiner Rede vom Montag ändern. Deshalb sprach er die Eltern der Gefangenen persönlich an, nannte die Namen von Opfern - das kommt gut an. Das Volk bekam zwar keine Antworten auf die Frage, wohin es geht, aber es hörte eine starke Sprache. Das hat sicher viele beeindruckt. Olmert wollte das Gefühl vermitteln, dass man sich auf ihn verlassen kann.
SPIEGEL ONLINE: Olmert verspricht Frieden oder zumindest Ruhe vor Terror. Bringt der Krieg gegen die Hisbollah Israel diesem Ziel einen Schritt näher?
Segev: Nein. Krieg hat im Nahen Osten noch nie Frieden gebracht. Es kann keinen Frieden geben im Moment. Im Vordergrund steht das Management der Krise. Und da hat Olmert eindeutig versagt. Er hat uns wieder in einen Krieg verwickelt. Als Historiker kommt mir das vor wie eine Situation, die es eigentlich nicht mehr geben sollte.
Das Interview führte Pierre Heumann, Nahostkorrespondent der "Weltwoche".
gruß Maxp.