Eine wunderschöne gute Nacht, Herrschaften!
Nachtgedanken
Euch bedaur ich, unglückselige Sterne,
Die ihr schön seid und so herrlich scheinet,
Dem bedrängten Schiffer gerne leuchtet,
Unbelohnt von Göttern und von Menschen:
Denn ihr liebt nicht, kanntet nie die Liebe!
Unaufhaltsam führen ewge Stunden
Eure Reihen durch den weiten Himmel.
Welche Reise habt ihr schon vollendet!
Seit ich weilend in dem Arm der Liebsten
Euer und der Mitternacht vergessen.
Eine wunderschöne gute Nacht, Rest der Welt ... oder:
könntet Ihr bitte die Toten auf unter 60 Millionen begrenzen?
In Morpheus' Armen
Wie und warum wir schlafen
Ein Drittel unseres Lebens scheinen wir mit Nichtstun zu
verbringen - wir schlafen. Dabei sind wir nachts so untätig nicht. Wir drehen
und wenden uns, bewegen unsere Augen und erleben im Traum fantastische
Abenteuer. Dass es sich dabei um einen ganz natürlichen Vorgang handelt, zeigen
uns die Tiere, auch wenn diese oft in ganz anderen Rhythmen und auf andere Weise
schlafen. Fragen wir aber nach Sinn und Zweck des Schlafes, muss die
Wissenschaft noch immer passen: Die Schlafforschung hat eher mehr Fragen
aufgeworfen, als sie beantworten konnte.
Hat man früher den Schlaf eher als passiven Vorgang ähnlich einer
Bewusstlosigkeit angesehen, so wird er heute meist als aktiv gesteuerter Zustand
betrachtet, der gleichberechtigt neben dem Wachen steht und bei dem im
vegetativen Nervensystem die parasympathischen Einflüsse überwiegen.
Machen uns Schlafstoffe müde?
Nach einem Tag Wachsein werden wir abends unkonzentriert, träge, wir gähnen
und werden schließlich schläfrig. Nach acht Stunden Schlaf wachen wir am nächsten
Morgen erfrischt wieder auf. Der Schlaf scheint uns Erholung für den Körper,
vor allem für Gehirn und Muskeln, gebracht zu haben. Tatsächlich entspannen
die Muskeln, unser Gehirn bleibt aber erstaunlich aktiv, nicht nur, wenn wir träumen.
Vielleicht erholt es sich, weil es während des Schlafes kaum Sinnesreize von außen
verarbeiten muss. Auch spricht einiges dafür, dass im Schlaf Stoffwechselabfall
vom Tage abgebaut wird.
Eine andere Theorie versteht den Schlaf als Anpassung und Vorsorge. Danach
schützt der Schlaf vor den Gefahren und der Kälte der Nacht (und vor der
Mittagshitze, denkt man an die Siesta, den Mittagsschlaf in den wärmeren
Regionen) sowie vor Erschöpfung. Und er schont die Energiereserven des Körpers.
Um zu klären, warum wir schläfrig werden, suchen Wissenschaftler schon
lange nach Schlafstoffen, die sich in unserer Wachzeit im Körper, vor allem im
Gehirn, anhäufen und uns schließlich müde machen. Nach langwierigen
Tierversuchen hat man dann auch einige Stoffe ausgemacht und isoliert. Muntere
Tiere, denen man diese Stoffe injizierte, wurden müde. Dies konnte beim
Menschen zum Teil nachvollzogen werden. Warum diese Stoffe entstehen und wie sie
wirken, wurde aber noch nicht genau geklärt.
Einen anderen Erklärungsansatz bietet unsere eingebaute "biologische
Uhr" als Taktgeber, der uns sagt, wann wir ins Bett müssen. Für diese
Erklärung spricht, dass Versuchspersonen im Schlafentzug in den frühen
Morgenstunden immer besonders müde wurden. Interessant ist dabei, dass diese Müdigkeitskurve
spiegelbildlich zur Kurve der Körpertemperatur verläuft: Nimmt diese ab, erhöht
sich die Schlafbereitschaft. Die innere Uhr ist auf Nachtschlaf programmiert.
Betrachten wir die Menschheitsgeschichte, erscheint dies auch sinnvoll: Nachts
lauerten die meisten Gefahren, nachts konnte der Mensch nicht jagen, da es kein
Licht gab.
Vermutlich bewirkt eine Kombination aus all diesen Faktoren, dass wir
schlafen. Wir werden müde, weil wir lange wach waren und sich dabei
Schlafstoffe im Körper angesammelt haben. Unsere innere Uhr gibt uns
Schlafrhythmus und -dauer an.
Was passiert im Schlaf?
Dass der Schlaf nicht gleichförmig ist, zeigen Untersuchungen im
Schlaflabor. Nicht weniger als fünf verschiedene Schlafphasen lassen sich
unterscheiden, die sich während der Nacht ablösen und durch unterschiedliche
Hirnaktivität geprägt sind. Neben den Non-REM-Phasen vom Leicht- bis zum
Tiefschlaf gibt es den REM-Schlaf ("rapid eye movement"). In der
REM-Phase bewegen sich nicht nur unsere Augen sehr schnell, wir träumen in
dieser Zeit auch am meisten. Während Tiefschlafphasen vor allem in der ersten
Nachthälfte vorkommen, ist die zweite Hälfte durch REM-Schlaf geprägt.
Schlafrhythmus und Schlafdauer in den einzelnen
Lebensphasen
Schlafdauer und Verteilung des Schlafes über Tag und Nacht sind nicht in
jeder Lebensphase gleich, sondern verändern sich im Laufe des Lebens.
Neugeborene schlafen in den ersten Wochen durchschnittlich 17 Stunden,
wobei es im Einzelfall 10-23 Stunden sein können. Charakteristisch ist,
dass der Schlaf bei ihnen in Intervallen über den ganzen Tag verteilt ist und
der REM-Schlaf etwa so häufig ist wie der Non-REM-Schlaf. Nach einem Jahr hat
sich schon viel geändert. Die Kinder schlafen jetzt tagsüber nur noch ein-
oder zwei Mal relativ kurz, dafür in der Regel die ganze Nacht durch. Der
REM-Schlaf macht nur noch etwa ein Drittel des Gesamtschlafes aus. Ab dem 20. Lebensjahr
nimmt die Schlafdauer nur noch langsam ab. Bei Erwachsenen liegt sie zwischen fünf
und zehn Stunden, bei den meisten beträgt sie allerdings sieben bis neun
Stunden. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen erreichen die Acht-Stunden-Schläfer
im Vergleich zu den Viel- und Wenigschläfern im Durchschnitt ein höheres
Alter. Im Alter verringert sich die Gesamtschlafzeit, ebenso ist die Tendenz
festzustellen, dass auch tagsüber wieder ein- oder mehrmals kurz geschlafen
wird.
Die verschiedenen Phasen des Schlafs
Im Schlaflabor (1) lässt sich durch Messung der Hirnströme mittels EEG
(Elektroenzephalogramm, 2) und Registrierung von Augen- und Muskelbewegung der
Schlaf in verschiedene Phasen einteilen, die durch unterschiedliche EEG-Kurven
(3) gekennzeichnet sind. Die Phasen S1 bis S4 sind die Non-REM-Phasen,
weil in ihnen keine schnellen Augenbewegungen ("rapid eye movement")
vorkommen, die die REM-Phase charakterisieren. Das typische, gesunde
Schlafprofil einer Nacht lässt sich anhand der REM-Phasen in Schlafzyklen
unterteilen. Im ersten Zyklus wird über die Zwischenstufen recht bald die erste
und längste Tiefschlafphase (S4) erreicht. Sie kommt auch im zweiten Zyklus
vor. In den weiteren Zyklen fehlt der Tiefschlaf, dafür werden die traumreichen
REM-Phasen immer länger. Gegen Morgen flacht der Schlaf ab, kurze Wachphasen
kommen vor bis zum Erwachen. Für einen erholsamen Schlaf ist sehr wichtig, dass
alle Schlafphasen normal häufig durchlebt werden.
Schlafregulierung
Wie der Schlaf reguliert wird, ist bisher nur ansatzweise geklärt worden.
Der Schlafforscher Alexander Borbély verknüpft den Einfluss der inneren Uhr
(Schlaftendenz) mit einer während des Wachseins ansteigenden
Schlafbereitschaft, die durch die Anhäufung von Schlafstoffen wie Melatonin,
DSIP, L-Tryptophan oder SPS verursacht werden könnte. Borbély zeichnet die
Kurve der Schlafstoffe (S) über die umgekehrte Kurve der Wachheit bzw.
Schlaftendenz (C). Sind beide Kurven sehr weit auseinander, wie um 23 Uhr,
ist die effektive Schlafbereitschaft am größten. Während des Schlafs
verringert sich der Abstand beider Kurven wieder, weil einerseits Schlafstoffe
abgebaut werden, andererseits die Wachheit (C) wieder steigt. Treffen beide
Kurven gegen 7 Uhr zusammen, ist die effektive Schlafbereitschaft am
geringsten, man wacht auf. Dieses Modell erklärt auch, warum wir nach einer
durchzechten Nacht in der nächsten Nacht nicht wesentlich länger schlafen müssen:
Die Schlafstoffkurve S flacht ab, so dass der Abbau der Schlafstoffe nicht
wesentlich länger dauert. Außerdem trifft S schon früh auf die wieder
ansteigende Kurve C.
Träumen
Das Faszinierendste am Schlafen sind sicherlich die Träume. In Erinnerung
bleiben sie uns meist dann, wenn wir während eines Traumes aufwachen. Da die
traumreichen REM-Phasen nicht unbedingt am Ende des Schlafes stehen, glauben wir
oft zu Unrecht, traumlos geschlafen zu haben. Manchmal träumen wir verrückte
Dinge, in anderen Träumen dagegen spiegelt sich ein hohes Maß an Realität
wider. Wir träumen von Personen, die wir kennen, von Situationen, die wir schon
einmal erlebt haben oder vor denen wir uns fürchten. Mancher glaubt sogar, im
Traum die Zukunft zu sehen.
Auch wenn uns das Träumen noch viele Rätsel aufgibt, wissen wir einiges
schon recht genau. So trifft z. B. die weit verbreitete Annahme, dass lange
Träume sich in sehr kurzer Zeit abspielen, nicht zu: Traumdauer und die tatsächlich
vergangene Zeit stimmen überein. Auch wurde lange Zeit angenommen, dass man nur
in der REM-Phase träumt. Wir träumen jedoch auch in anderen Schlafphasen,
allerdings nicht so intensiv.
Über den Sinn des Träumens wird bislang nur spekuliert. Für die einen ist
es eine Art Selbstreinigung, bei der unbrauchbare Informationen aus dem Gehirn
gelöscht werden. Andere meinen, dass es vor allem das Unbewusste, tagsüber
Verdrängte ist, was uns nachts einholt. Träume helfen uns wohl auch, neu
Erlebtes zu sortieren und mit Erinnerungen zu mischen, um so zu lernen. Nicht
von ungefähr ist der traumreiche REM-Schlaf im Säuglings- und Kleinkindalter
am längsten.
[wissen.de]
ansonsten "Gute Nacht"
DK, ist ca. bald 30 Jahre her mit dem Carlos...:-))
In diesem Sinne
Eine wunderschöne gute Nacht, Herrschaften!
Ich muss jetzt ins Bett!
Ciao, bis die Tage
Neee Max!