Der Antizykliker-Thread
Ansonsten hätte ein solcher "Ultra Bail Out" schreckliche Auswirkungen auf die Währungen es würde ein gewaltiger Abgabedruck entstehen.
Falls eine Rettung der Banken wegen DEPFA nicht gelingen sollte und die Banken reihenweise umfallen würde dies zu einer sehr schweren Depression führen, da überhaupt keine Kredite mehr vergeben werden könnten.
Fazit: Hoffen wir dass es zum vorderen kommt, sonst sieht es sehr finster für die Aktienmärkte aus.
Hallo Metro,
erst mal Glückwunsch zum eigenen Thread! Denke, dass er eine gute Ergänzung zum USA-Bärenthread ist und werde ihn auch zu meinen Standard-Threads machen.
Man sollte sich sicherlich, wenn man denn den Dax handelt, mit den Dax-Stimmungsindikatoren befassen. Letztlich entscheidend für das Wohl und Wehe ist aber die Wall Street, deshalb halte ich die US-(Stimmungs)indikatoren insgesamt für wichtiger.
Für einen Boden ist die Stimmung m.E. noch nicht negativ genug. Da ist einerseits der Indikator der AAII (American Association of Individual Investors) als auch der Indikator der Börsenbrief-Schreiber (habe gerade nicht im Kopf, wie der heißt). Beide stehen noch nicht im Extrem-Bereich (Wende-Bereich).
Ein weiterer wichtiger Indikator für einen mittelfristigen Boden ist in der Vergangenheit der $TRIN gewesen, und zwar hier der MA 10. Vor allem dieser sendet noch nicht ansatzweise Bodensignale. (Der TRIN misst das Verhältnis von steigenden zu fallenden Aktien und setzt dies wiederum in das Verhältnis der jeweiligen Volumina). Der TRIN sagt uns derzeit, dass noch nicht genügend Volumina in der Abwärtsbewegung steckt. Die Kapitulation steht also noch aus. Ich persönlich denke - und das sagt Rethfeld ja auch in seiner heutigen Wochenendausgabe - dass die Kapitulationsbewegung gerade begonnen hat.
Immerhin gab es am Mittwoch einen quasi 90%-Aufwärtstag (89,9%), was ein erstes Zeichen für eine Wende sein sollte. Wenn ich mich richtig erinnere, war es der erste 90%-Aufwärtstag in diesem Jahr.
Wichtig dürfte diese Woche der Dienstag sein, denn da ist FED-Sitzung (Zinssenkung?), so ein Datum ist immer wieder für einen temporären Boden gut. Hat aber beim letzten Mal gar nicht gut geklappt, ist also auch gar keine Garantie. Sollte allerdings auch von der FED-Sitzung kein positiver Impuls kommen, wäre ich in den Tagen darauf extrem vorsichtig mit Long-Zocks, außer dem Skalpen auf sehr kurzfristiger Basis. Man sollte immer auch bedenken, dass, wenn wir von einem mittelfristigen Boden sprechen, also für mindestens ein halbes Jahr, wir mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keinen V-Boden sehen werden, sondern ein Retest des Lows (W-Boden). Es ist dann also Zeit genug zum Einstieg. Vor fallenden Messern in den nächsten Tagen möchte ich warnen.
Zum Schluss noch mein Rat, die Positionsgröße den extrem gestiegenen Volatilitäten anzupassen, also kleinere Summen einzusetzen und die Stopps zu weiten. Es tradet sich dann ruhiger, besser und erfolgreicher.
P.S. Metro, Punkt 3) in deiner Aufzählung sollte dich stutzig machen. Wenn sogar die Mainstream-Medien auf "antizyklisch kaufen" stehen, dann spricht das nicht gerade für diese Strategie. Und allzuviele Experten (ob nun mit oder ohne Anführungszeichen) sollten da auch besser nicht für sein. Und insgesamt - das korrespondiert mit dem TRIN - gibt es noch zu viele Ratschläge, jetzt nicht in Panik zu verkaufen. Ehrlich, das klingt für mich eher nach dem perfekten Szenario für den Salami-Crash (der - das gebe ich gerne zu - zwischendurch immer wieder auch schöne Chancen auf der Oberseite hat, aber letztlich lukrativer und sicherer auf der Unterseite gespielt werden sollte.
http://tickersense.typepad.com/ticker_sense/
Ich persönlich hatte den Indikator mal 2007 einige Zeit benutzt, dann aber irgendwann die Finger von gelassen, weil die Qualität mir nicht geholfen hat. Hat sich das verändert? Ja, wie sich zeigt, aber in überraschender Weise:
Normalerweise werden Stimmungsindikatoren als Kontraindikator benutzt, d.h. sind alle bullish muss man verkaufen und umgekehrt. Sprich: "Kaufen wenn die Kanonen donnern und verkaufen wenn die Glocken läuten." Ein Vergleich des Tickersense mit dem SP zeigt nun:
- In 2007 war er der perfekte Kontraindikator
- Ab ca. Jahreswechsel 2007/2008 funktionierte nichts mehr, der Indikator war unbrauchbar geworden
- Ab Sommer 2008 wurde er zum perfekten PROindikator! Die Blogger waren im Tief bullish und im Sommerhoch bearish. Dies ist insofern erklärbar, als die Blogger ja auch nicht doof sind und dazulernen. Ihre Prognosefähigkeit passt sich automatisch den Rahmenbedingungen einer Baisse an.
Demnach überraschenderweise auch von dieser Seite: Kaufsignal.
Der Mainstreamindikator mißt, inwieweit eine Börsenbewegung in der breiten Bevölkerung angekommen ist, also von den Printmedien (Tageszeitung, Zeitschriften), dem Fernsehen (Talkshows) usw. aufgegriffen wird (wobei eben NICHT die Fachpresse gemeint ist). Dieser Indikator ist sehr zuverlässig, aber nicht punktgenau. Bsp waren die Titelbilder des Spiegel im Sommer 2007 und bzgl. USD im Frühjahr. Beide trafen EXAKT das Tief bzw. das Hoch.
Gestern bin ich an einem Kiosk vorbeigekommen und alle Tageszeitungen berichteten auf Seite 1 über das 700 MRd-Bailout. Das Radio berichtete als erste (!) Nachricht darüber. Meine Kollegen (Nicht-Börsianer!) reden schon seit einigen Tagen in der Pause auch von der Krise. Es steht also zweifelsfrei fest, dass der Mainstreamindikator auf Anschlag steht, die Bevölkerung informiert und der Paniklevel unter den Anlegern hoch ist.
Leider handelt es sich bei diesem Indikator nur um ein wichtiges Mosaiksteinchen, zum Traden ist er nicht geeignet da zeitlich zu ungenau. Und Panik ist ja bekanntlich relativ, d.h. was schon schlimm ist kann immer noch schlimmer werden. Trotzdem ist es ein Signal, zumindest nicht mehr zu VERKAUFEN, wenn man Aktien hat.
Zudem herrscht in der Bevölkerung eine Nichtbetroffenheits-Stimmung vor. "Solange das Geld aus dem Automaten kommt ist ja nichts passiert..." Daher gehe ich persönlich nur von einem Zwischentief in dieser Baisse aus, der dicke Hund kommt erst wenn die Leute massenweise entlassen werden und damit die Panik breite Bevölkerungsschichten erfasst.
auch wenn ich nichts beitragen könnte, wäre ein Höflichkeitsbesuch hier Pflicht. Ich persönlich schätze die meisten Deiner Beiträge und Ansichten sehr. Und solange Dein Thread hier noch offen ist (keine geschlossene Gruppe und kein sofortiges Ingnore bei gegenteiliger Meinung), werde ich mich gern hin und wieder beteiligen.
In der Hauptsache bin ich im Augenblick im DayTrading unterwegs und in den vergangenen 2 Wochen eher nur noch Zuschauer. Zu zufällig und nervös das Ganze nach meinem Geschmack...
Wie Du in Deinem Eingangspost schreibst, ist es Dein Ansatz, einen Trend / Trendwechsel frühzeitig zu identifizieren und so lange wie möglich zu reiten.
Dazu habe ich hier im Anhang mal meinen Lieblingsindex DJI gepostet, mit einem sehr simplen Trendansatz. Leider musste ich meine blaue Abwärtstrend - Unterlinie jüngst um eine weitere (die Intraday-Volatilität einbeziehend) erweitern. Der Titel meines Beitrages hier soll auch schon beschreiben, was ich damit ausdrücken möchte. Der Abwärtstrend war ja recht früh erkennbar, allein das mit "Reiten" war und ist nicht ganz einfach. Besonders die letzten Tage verlangten einem da schon einiges ab. Die Nachrichten werden ja immer ruppiger (positiv, wie negativ) und die Reaktionen darauf immer extremer und unvorhersehbarer. Hinzukommt das Eingreifen der SEC und somit ein neues Trading-Umfeld, egal in welcher Zeitperiode. (Short-ban)
Und damit nicht genug, droht nun auch noch ein Abrutschen des DJI ins medium-term-Charttechnik-Nirvana (2-3 Jahre Betrachtungszeitraum). Es wird immer schwerer rein charttechnisch noch irgendwelche markanten Unterstützungen auszumachen. (9.900 - 9.700)
Tja - und daher meine Meinung im Moment - Eine sehr sehr aufregende und zugleich bedrohliche Zeit. Vorsicht ist geboten. Wenn nichtmal ein 1.000 Punkte Upmove innerhalb von 2 Tagen (18./19.09.) einen Trendwechsel anzeigt / erzeugt, dann ist es fast schon Pflicht, sein Engagement auf ein vertretbares Niveau zu regulieren.
In diesem Sinne freue ich mich auf einen weiteren sehr interessanten Thread hier, mit dem für mich persönlichen Sahnehäubchen, dass ich mich dabei keiner Gruppe anschließen muss (oder kommt das noch?). Der AL-Thread ist auch sehr interessant - allein der Gruppe kann ich mich nicht anschließen, da ich keine prinzipielle Richtung als Grundsatz verfolge. Und somit kann ich dort auch keine eigenen Beiträge leisten...
Hoffe dieser Thread bleibt offen und zugänglich, selbstverständlich unter Beachtung der üblichen Regeln und Etikette...
Hier die Graphik dazu: Die blaue Linie ist der MA 10. Ich persönlich seh da keine tradebaren Signale, es scheint eher so, dass der SP ein Tief bildet, wenn der MA10 UNTER der Nulllinie ist (so wie jetzt) und umgekehrt. Im August stimmt das aber nicht. Alles im allem bin da etwas ratlos...
Eine geschlossene Nutzergruppe will ich nicht, abr man weiß ja nie ob man dazu nicht irgendwann gezwungen wird. Trotzdem befürchte ich das nicht, da das Thema ja long UND short heißt, womit der übliche Bären-Gebashe verhindert werden sollte.
Gegenteilige Meinungen sind willkommen! Wie du vielleicht mitbekommen hats hab ich mir neulich mit MDAX long und Gold short die Finger verbrannt. Von diesem Thread hier erhoffe ich mir daher auch eine Korrektur meiner Einstellungen zum Markt, die zwangsläufig auch mal falsch sein kann und wird. Niemand ist unfehlbar, man sollte sich nicht über den Markt stellen.
Nun zu deiner Einschätzung: Du hast das Umfeld korrekt beschrieben. Wenn der DJI an einem Tag locker 500 Punkte rauf oder runter schwankt, was ja mittlerweile normal ist, muss man sich einfach raushalten um nicht baden zu gehen. Charttechnisch ist die Lage verzwickt, da der Trend nach unten verlassen zu werden droht (der SP hat es bereits geschafft). Doch die Baisse 2001-03 lehrt folgendes: 1) Solche "Durchfaller" kommen in jeder Baisse vor und sind zu erwarten. 2) Die Kurse steigen hinterher wieder mit eine mächtigen Rally in den Trend hinein.
Fazit: DIESER Test der unteren Trendlinie ist keine echte Kaufchance! Kapitalerhalt geht vor Kapitalrendite; Sideline bleibt angesagt.
Die Schmuddelkinder dieser Tage sind zweifelsohne die Banken, derentwegen wir in diesem Schlamassel stecken. Erstaunlich unter diesem Aspekt, dass die Banken trotz Pleitewelle als Kollektiv ihr Tief längst hinter sich gelassen haben (was nicht heißt, dass nicht noch eins kommen kann). Halten wir also fest: Der Gesamtmarkt fällt aus Angst vor einem globalen Bankencrash während diejenigen die das am ehesten betrifft steigen! Ich persönlich halte das für ein Zeichen, dass der Bankcrash NICHT eintreffen wird, egal was im Bärenthread geschrieben wird (mE ist die Stimmung dort zur Zeit einfach zu düster, auch ein Kontraindikator).
Hier der sehr breite XLF, beim engeren BKX sieht es noch besser aus:
Generell gilt, je höher die (Tages-)Kursschwankungen mit 300-400 Punkten intraday, desto mehr Investoren werden verunsichert und es werden entsprechend keine neuen Positionen eingegangen. Das Erreichen von bestimmten Kursregionen (typisches Beispiel MAN) löst Zwangsverkäufe von Fonds aus. Dieser Druck tut dann sein übriges. Das Chaos nährt sich praktisch von selbst.
Aktuell ist mir schwierig die Lage einzuschätzen: weder Long noch Short, hohe Cash-Bestände halten und ab und an mal eine Speku auf den EUR setzen. Mehr nicht.
Tipps?
guter thread....herdentrieb zahlt sich auf dauer nie aus....eins ist gewiss - die nacht ist am dunkelsten vor der dämmerung,und momentan ist es sehr dunkel.
ich kaufe schon die ganze zeit bankaktien,und werde weiter zukaufen ;-)
alle zocken hin und her,kaufen heute verkaufen morgen,übermoregn wird zurückgekauft usw.
buffet hatte mit 40 seine 1.ste million und heute mit 80 hat er 60000000000 millionen.warum?
kaufe billig verkaufe nie - er kaufe lezte woche "Goldman" sowie "GE".....
warum kauft er jezt,wo doch alle verkaufen?ist buffet doof?...ist einer doof wenn er in 40 jahren sein geld ver60.000facht?
Der einzige Indikator, der klar auf eine überverkaufte Situation schließen läßt, ist der $BPNYA. Hier (link) ist der chart:
http://stockcharts.com/h-sc/ui
Normalerweise soll man bei unter 30 kaufen (bei über 70 verkaufen), jetzt steht er bei 20,8, das Tief war aber im Januar bei 15,9. Von daher ist noch ein wenig Luft nach unten.
Wie schon gesagt, den Boden zu erwischen ist kaum möglich, vom Gefühl her halte ich ihn für nicht mehr allzu weit weg, vielleicht noch 5% nach unten. Deshalb sollte man auf den rebound warten.
Am 7. Oktober bringt Alcoa die Quartalszahlen, die Anleger erwarten schlimmes (Alcoa-Aktie hat sich in den letzten Wochen/Monaten halbiert). Bin mal gespannt, ob es tatsächlich so schlimm wird.
http://stockcharts.com/h-sc/...NYA&p=D&yr=1&mn=0&dy=0&id=p53880483647
So bekomme ich nur ein einziges Bild ;-)
Danke dafür - kann ich nur zurückgeben. Nur Deine Stimme kenne ich natürlich nicht ;-)
Aber was nicht ist, kann noch werden - wer weiss ...
Sehr interessant finde ich Deine Aussagen in #36. Werde mir das nochmal in Ruhe zu Gemüte führen...
Ansonsten bin ich mal gespannt auf nächste Woche. Wie rogers schrieb wird es vermutlich die entscheidende Woche des Jahres werden. Was HRX betrifft bin ich ganz zuversichtlich, denn einen 1/2 Tag haben die Jungs ja noch. Trotzdem hängt natürlich alles von US ab und da ist die charttechnische Lage alles andere als rosig.
Das Preisniveau wird nach einer Extrembewegung nach unten eine strategische Kaufchance sein da eine extreme Bewegung nach oben folgen wird!!!
Anschnallen, Leute. Die nächste Woche wird ruppig.
Eine Bereinigung wäre nicht schlecht, dann könnten wir bis Jahresende eine ordentliche Kurserholung sehen, nach einem insgesamt verkorksten Jahr am Aktienmarkt. Aber immer dran denken: Beim Dow Jones ist für Bullen spätestens bei ca. 11800 Schluss, weil da das alte Hoch aus 2000 liegt und die sehr mächtige 200-Wochenlinie.
Ich muß gestehen, dass mich short-Gewinne nicht so glücklich machen wie long-Gewinne (das liegt wohl an der depressiven Stimmung allerorten), deshalb hoffe ich auf eine kleine Jahresendrallye, bei der ich rechtzeitig dabei bin.
Buffett interessiert sich eben nicht so sehr für Markttechnik und den event-driven Ansatz. Das ist m.E. ein Fehler. Gerade die Fonds MÜSSEN die Dickfische wie GE, etc. rausschmeißen, um Liquidität oder Performance zu sichern. Deshalb trifft es die "Blue"-Chips am stärksten. Hohe M-Cap ist kein Schutz. Im Gegenteil.