Dax Dunkelrot, wohin? unter 7000?
- Börsencrash in Deutschland durch Franzosen verstärkt
Erst gestern haben wir erfahren, warum der Ausverkauf in seiner
Intensität gerade in Deutschland alle Erwartungen übertraf. Ein
kleiner Angestellter, Trader der zweitgrößten französischen
Bank Societe General (SocGen) hat seine Kompetenz überschritten
und mit rund 50 Mrd. Euro vorwiegend im DAX spekuliert. Am
Wochenende ist diese ungehedgte Position im Hause der SocGen
aufgefallen und am Wochenbeginn wurden die Positionen verkauft.
Erst am Donnerstag wurde diese Geschichte bekannt gegeben, nach
dem Verkauf blieb die SocGen auf einem Verlust von 4,9 Mrd.
Euro sitzen.
Ebenfalls am vergangenen Wochenende wurde Ambac, das
Versicherungsunternehmen für US-Immobilienderivate, von der
Ratingagentur Fitch von AAA auf AA abgestuft. Dieser Schritt
(....)
löste weltweit einen Ausverkauf an
den Börsen aus. Bevor die Börsen in Europa öffneten waren die
asiatischen Börsen schon mit 3% im Minus.
Nach den Verlusten der vergangenen Wochen erwartete ich
eigentlich eine Gegenreaktion. Doch die Abstufung von Ambac
kehrte das Vorzeichen um. In eine solche aufkeimende Panik
hinein trat nun die SocGen als Verkäufer von überwiegend DAX-
Papieren im Wert von rund 50 Mrd. Euro auf. Na, da wundert es
mich nicht mehr, dass der DAX stärker als alle anderen Indizes
einbrach.
Mit einem Tagesminus von 7% ging er am Montag aus dem Rennen,
am Dienstag konnte nicht einmal die größte Leitzinssenkung der
USA seit ich denken kann, nämlich um 0,75%, den Ausverkauf
stoppen. Kein Wunder, verkauft wurde ja nicht aus Panik und
Angst, sondern zum Liquidieren der SocGen Positionen. Und in
diesem Marktumfeld traten kaum Käufer auf. Der Verkauf ging
viel zu schnell, als dass Anleger weltweit von dieser Situation
Profit schlagen konnten.
(...)
Wo stehen wir also nun:
Die Abstufung von Versicherungsunternehmen hat die US-
Notenbank, sprich Ben Bernanke, wachgerüttelt. Das
Leitzinsniveau steht nun mit 3,5% um 0,75% niedriger als noch
vor wenigen Tagen. Bush hat jedem Steuerzahler ein
Steuergeschenk von 300 USD versprochen. Zusätzlich hat er die
Kompetenzrahmen von Fannie Mae und Freddie Mac maßgeblich
erhöht (auch diese Maßnahme habe ich übrigens schon im
vergangenen Sommer gefordert). Und es gibt eine Allianz von
Immobilienversicherern und Banken mit der Regierung, die es
sich zum Ziel gesetzt hat, Insolvenzen im Immobilienumfeld zu
vermeiden. All dies gab es am vergangenen Freitag noch nicht.
Mit anderen Worten: Die Finanzwelt steht heute wesentlich
besser da, als noch vor einer Woche.
Hier sehen Sie, wie sich die wichtigsten Indizes im
Wochenvergleich entwickelt haben:
INDIZES 24.1.08
Dow Jones 12.378 1,8%
NASDAQ 2.360 0,6%
S&P 500 1.352 1,4%
DAX 6.821 -8,0%
Nikkei 13.629 -1,7%
Euro/US-Dollar 1,4739 0,7%
Euro/Yen 158,57 1,1%
10-Jahre-US-Anleihe 3,64% 0,0
Umlaufrendite Dt 3,89% -0,1
Feinunze Gold USD $ 914,20 4,2%
Fass Crude Öl USD $ 89,88 -0,3%
Fällt Ihnen da etwas auf? Ja, richtig: Der DAX hat 8%
abgegeben, während die anderen Weltbörsen ihre vorübergehenden
Verluste schon wieder ausgeglichen haben. Darin sehen Sie ein
klares Zeichen, dass der DAX übermäßig unter Druck geraten war.
Grund: Die SocGen-Liquidationen.
Auch die amerikanische Börse war unter mein Korrekturziel von
12.000 Punkten durch gerauscht. Zum Handelsbeginn am Dienstag
sowie am Mittwoch stand der Dow Jones bei 11.700 Punkten. Nach
der Leitzinssenkung durch Bernanke blickten die Amerikaner auf
Jean-Claude Trichet, den Chef der Europäischen Notenbank. Es
wurden Rufe laut, dass auch er den europäischen Leitzins zur
Stabilisierung des Weltfinanzsystems senken solle. Doch Trichet
sagte nur, dass er auf solche kurzfristigen Börsenverwerfungen
nicht reagiere, er blicke nur auf die langfristige
Inflationsentwicklung.
Ich muss schon sagen, dass war sehr souverän. Und ich glaube
auch nicht, dass die EZB durch eine Zinssenkung die
Immobilienkrise von Florida und Kalifornien heilen würde.
Können wir die US-Immobilienkrise damit nun endgültig in die
Geschichtsbücher verweisen? Oder muss eine Verkaufspanik, von
der die USA aufgrund den Feiertags am Montag (Martin Luther
King) weitgehend verschont blieb, erst noch die amerikanische
Börse erreichen?
http://heibel-ticker.de
Am Dienstag wird die US-Notenbank Fed ihre planmäßige Sitzung
haben. Es wird erwartet, dass Bernanke den US-Leitzins um
weitere 0,25%, wenn nicht sogar 0,5% senken wird, um die
Finanzmärkte zu stützen.
Trichet hat diese Haltung diese Woche nochmals bestärkt.
Die Bank verkauften seine Postitionen auf einen Schlag und blieb auf dem riesigen Minus sitzen.
Wie jeder Händler hatte Kerviel strenge Limits. Schon bei einer weit geringeren Überschreitung hätten die bankinternen Kontrollsysteme längst Alarm schlagen müssen."Kerviel war intelligent genug, alle Kontrollmechanismen zu umgehen." sagte Banckboss Bouton. "Das ist unmöglich. Nur, wenn er Einstein ist", kontern Experten.
Diese Lage macht betroffen: 40 % befürchten, sie könnten vom Börsengeschen betroffen sein;
42% meinten, die Welt gehe einer Rezession entgegen.
Aktienmärkte unter Hochspannung ;)
Dann bekommen sie die nächste Klatsche ;-)
Nur so ein Tip, ihr braucht mir auch nicht zu huldigen,ist auch kostenlos.