Condomi in Turbulenzen


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Neuester Beitrag: 28.11.03 12:13
Eröffnet am:14.12.02 22:02von: NassieAnzahl Beiträge:9
Neuester Beitrag:28.11.03 12:13von: NassieLeser gesamt:4.716
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16074 Postings, 8303 Tage NassieCondomi in Turbulenzen

 
  
    #1
1
14.12.02 22:02
Gummiland ist abgebrannt

15.12.2002 Ausgabe 50/02
   
Die Kölner haben einen so gewaltigen Schuldenberg aufgehäuft, dass ihr Schicksal in den Händen der Banken liegt. Dennoch wollen sie weltweit führender Kondom-Hersteller werden. Die Entscheidung über Wohl oder Wehe fällt 2003



 

79561 Postings, 9059 Tage Kickywo haste denn das her???

 
  
    #2
15.12.02 01:54
2.12.2002:Die condomi AG (WKN: 544490, SDax Aktien-Detail ) hat heute die Zahlen für das erste Quartal 2002/03 veröffentlicht. Demnach erreichte das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr eine Umsatzsteigerung von 25,3 % auf 6,6 Mio. EUR. Die Materialaufwandsquote wurde von 37,9 % auf 31,9 % verbessert. Das EBITDA konnte von -1,7 Mio. EUR auf 1 Mio. EUR verbessert werden. Das EBIT stieg von -2,6 Mio. EUR auf 0,2 Mio. EUR. Der Konzernperiodenfehlbetrag verbesserte sich von -3,1 Mio. EUR auf -0,5 Mio. EUR. Die in dieser Zeit gewonnenen Grossaufträge werden erst im dritten und vierten Quartal ausgeliefert und faktuiert.

und danach Aufträge in Brasilien und der Türkei! sollte man wissen was hinter soner Meldung steckt  

16074 Postings, 8303 Tage NassieHallo Kicky

 
  
    #3
15.12.02 12:12
Ist von Finanzen.net.
Müßte ein Artikel in Euro am Sonntag sein.  

16074 Postings, 8303 Tage NassieHier der Bericht

 
  
    #4
15.12.02 12:18
Condomi: Gummiland ist abgebrannt
15.12.2002 09:47:00


   
Die Banken haben Condomis Schicksal in der Hand. Dennoch wollen die hoch verschuldeten Kölner zum größten Kondom-Hersteller der Welt werden. Das Jahr 2003 soll die Entscheidung bringen.

von Joachim Spiering / Euro am Sonntag

Der Hammer kommt ganz zum Schluss: 50 Seiten lang berichtet die Condomi AG im aktuellen Vorstandsbericht über ein "ereignisreiches Jahr", lobt sich als Europas größten Kondom-Hersteller und schwärmt vom neuen Werk in Erfurt, durch das sich die jährliche Produktion verdoppelt. Doch am Ende des Papiers dürfte es jedem Aktionär schwindlig werden. Im letzten Absatz auf Seite 51 geht es plötzlich um "bestandsgefährdende Folgen", sollten die bestehenden Kreditlinien geändert werden "und sich die Liquidität nicht wie erwartet entwickeln." Mit anderen Worten: Der Firma steht das Wasser bis zum Hals, über ihr Wohl und Wehe bestimmen die Hausbanken.

Die klamme Lage ist auch das Ergebnis einer Fehlspekulation. Zwar ist in den vergangenen Jahren rund um den Namen Condomi eine starke Marke aufgebaut worden. Doch das Gummi-Geschäft war den Kölnern nicht genug. Sie wollten groß ins Erotik-Business im Internet einsteigen - und versenkten dort kräftig Geld, vor allem durch Investitionen ins defizitäre Neue-Markt-Unternehmen Media AG. Geschätzte fünf Millionen Euro hat Condomi in den Dienstleister für Medientechnik gesteckt, ohne je schlüssig erklären zu können, wozu. Inzwischen rudert der Vorstand zurück: "Die Synergien und Chancen konnten nicht realisiert werden."

14 Millionen Euro hatte Condomi zum Börsengang 1999 eingenommen, weitere 6,4 Millionen kamen durch eine Kapitalerhöhung im Januar dieses Jahres hinzu. Übrig ist wenig. Der aktuelle Kassenbestand liegt bei 2,2 Millionen Euro. Dafür steht Condomi mit 13,2 Millionen bei den Banken in der Kreide.

Das SDAX-Unternehmen hat sich übernommen - wohl auch durch den Bau der 30 Millionen Euro teuren, hochmodernen Produktionsstätte in Erfurt. Zumal auch das abgelaufene Geschäftsjahr deutlich schlechter war als erwartet. Noch im Februar hatte Condomi einen Umsatz von 38 Millionen Euro angepeilt. Heraus kamen Ende Juni 28,7 Millionen. Und statt schwarzer Zahlen ein Minus von 4,5 Millionen.

"Wenn die Banken nicht mehr mitspielen, dann haben wir ein Problem", räumt Finanzvorstand Jens Große-Allermann ein. Zumal die Geschäftspolitik der Kreditgeber derzeit nicht vorhersehbar sei, so der Manager. Ein Problem nicht nur des deutschen Mittelstands: "Wenn DaimlerChrysler die kurzfristigen Kredite gekündigt werden, dann sind die auch pleite", verteidigt er sich. Und predigt Zuversicht: "Ich habe überhaupt keine Bedenken, dass die Kreditlinien geändert werden." 2003 soll die Wende bringen. Seit einigen Wochen produziert das neue Werk unter Voll-Last. 24 Stunden am Tag werden dort sieben Tage die Woche jede Minute 1370 Kondome hergestellt - insgesamt 720 Millionen pro Jahr. "Unsere Auftragslage ist sehr gut und ich gehe davon aus, dass wir auch alles verkaufen, was wir produzieren", sagt Große-Allermann. Der Markt für eine starke Expansion wäre da. Der weltweite Jahresbedarf liegt bei 12,3 Milliarden Kondomen, und jährlich wächst die Nachfrage um 500 Millionen.

Die globale Nummer 1 der Überzieher-Branche - das will Condomi innerhalb von zwei Jahren werden. Ein ehrgeiziger Plan der aktuellen Nummer 5. Immerhin: Die Zahlen aus dem jüngsten Quartal weisen mit einem Umsatzplus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von über 25 Prozent auf 6,6 Millionen Euro wieder nach oben. Da die bisher gewonnenen Großaufträge erst im dritten und vierten Quartal ausgeliefert werden, ist zudem mit einem weiteren Schub zu rechnen.

Positiv auch: Aus dem Mediengeschäft zieht sich Condomi zurück. 2,6 Millionen Euro auf Beteiligungen sind bereits abgeschrieben. Vergangene Woche wurde auch noch der Geschäftsbereich mit erotischen Internet-Inhalten für 2,1 Millionen unter das Dach der M.K.B.-Beteiligungsgesellschaft eingebracht. Bei der 49,95-Prozent-Tochter hat Condomi nun sein Mediengeschäft gebündelt. Branchenkenner gehen davon aus, dass die Kölner für diese Beteiligung Käufer suchen. In der Bilanz ist M.K.B. mit 3,2 Millionen Euro bewertet. Spielen die Banken mit, könnte aus der Schulden-Story noch eine interessante Turnaround-Geschichte werden. Doch zuvor muss Condomi das Schlimmste verhüten.
 
-red-


 

3947 Postings, 8589 Tage EskimatoSchöne Erholung.

 
  
    #5
04.02.03 13:49
Fast 100% zugelegt vom Tief.

Gruss E.  

1502 Postings, 8667 Tage MaxCohenDas hab ich wieder super angestellt :-(

 
  
    #6
04.02.03 14:41
Den Absturz nehm ich fast bis ganz nach unten mit und dann zieh ich die Reißleine.

Jaa ich weiß mit stoploss wär das nicht passiert.




Grüße Max  

1502 Postings, 8667 Tage MaxCohenNeuer Vorstansdsvorsitzender

 
  
    #7
07.02.03 09:24

DGAP-Ad hoc: Condomi AG deutsch


condomi AG: Veränderungen im Vorstand und Aufsichtsrat Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
condomi AG: Veränderungen im Vorstand und Aufsichtsrat Köln, 7. Februar 2003 Jens Waldhof (58) wurde heute vom Aufsichtsrat der condomi AG zum neuen Vorsitzenden des Vorstandes berufen. Er folgt Dr. Volker de l'Homme de Courbière (44), der in den Aufsichtsrat wechseln soll, um die Entwicklung des Unternehmens aus dieser Position weiter aktiv zu begleiten. Dr. de Courbière: "Wir sind froh mit Jens Waldhof einen erfahrenen Pharmamanager für die condomi AG gewonnen zu haben, der die eingeleiteten Maßnahmen zur Neustrukturierung des Unternehmens engagiert umsetzen wird." Courbière hat bereits in den letzten Monaten wesentliche Schritte zur Fokussierung auf das Kerngeschäft umgesetzt und die Neustrukturierung des Unternehmens eingeleitet. Verena Cox, die diese Entwicklung ausdrücklich begrüßt, hat am heutigen Tage ihr Aufsichtsratsmandat niedergelegt. Jens Waldhof bringt langjährige internationale Erfahrung in den Bereichen Pharma und Consumer Care mit. Er war zuvor in verschiedenen geschäftsführenden Positionen zunächst in der Nattermann-Gruppe, dann beim Pharmakonzern Rhône- Poulenc Rorer, wo er zuletzt alleiniger Geschäftsführer des Self-Medication- Bereiches für Europa war. Seit 1998 widmet er sich schwerpunktmäßig der Strategieberatung und Dienstleistung für den pharmazeutischen Mittelstand und war Geschäftsführer der Waldhof Madaus Capital Network GmbH, Köln. Dr. Volker de l'Homme de Courbière und der neue Vorstandschef Jens Waldhof sind sich einig, dass dieser Wechsel condomi weitere Impulse für die Arbeit auf den internationalen Märkten geben wird. Rückfragen bitte an Jens Große-Allermann Finanzvorstand der condomi AG Venloer Straße 231 b, D-50823 Köln Telephone +49 (0)221 50 04-400 Telefax +49 (0)221 50 04-499 E-mail ag@condomi.AG Weitere Informationen finden Sie unter http://www.condomi.AG im Bereich Investor Relations. Ende der Ad-hoc-Mitteilung




Grüße Max  

6 Postings, 7815 Tage BarleberCondomi /25%

 
  
    #8
29.03.03 21:13

 Condomi  bald bei 2,5 Euro ca. 2 Wochen

 

16074 Postings, 8303 Tage NassieLiquiditätskrise und Kurssturz

 
  
    #9
28.11.03 12:13
Condomi sucht dringend neues Kapital


Enttäuschte Anleger haben sich am Freitag nach Einschätzung von Analysten wegen der negativen Liquiditätssituation beim Kölner Kondomhersteller Condomi von dessen Aktien getrennt. Die Titel verloren zeitweise über 40 Prozent.

 


HB KÖLN. Denn Europas größter Kondomhersteller condomi ist in der Krise. Die Liquiditätssituation habe sich auf Grund verfehlter Wachstums- und Investitionsstrategien der Vergangenheit kontinuierlich verschlechtert, teilte das Unternehmen am am Freitag in Köln mit. „Wir sind zu schnell zu stark gewachsen“, sagte Vorstandschef Jens Waldhof. Er sei aber optimistisch, dass eine Neuausrichtung mit der Konzentration auf das Kerngeschäft mit Kondomen greifen werde. Die Condomi AG wollte am Freitagnachmittag die Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr (30. Juni) vorlegen. Die Aktie brach bereits am Vormittag um 37 Prozent auf 1,78 Euro ein.

Derzeit laufen Gespräche für eine Überbrückungsfinanzierung mit Banken. Ein Abschluss werde noch im Dezember angestrebt. „Wir sind unterwegs, um frisches Kapital zu beschaffen“, sagte Waldhof. Dabei werde auch nach einem möglichen Investor gesucht. Condomi schrieb in den ersten neun Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres trotz eines Umsatzwachstums erstmals rote Zahlen. Der Verlust belief sich in den ersten drei Quartalen auf 2,1 Mill. Euro. Der Umsatz des Unternehmens mit 450 Beschäftigten lag in den ersten neun Monaten bei 20,3 Mill. Euro. Im Geschäftsjahr 2001/2002 hatte Condomi einen Umsatz von 26,5 Millionen Euro sowie einen Gewinn vor Steuern von 1,3 Mill. Euro verbucht.

Condomi hatte in Erfurt 30 Millionen Euro in ein Produktionswerk mit 220 Beschäftigten investiert. In dem Werk können bis zu 720 Millionen Kondome produziert werden. „Wir haben uns verhoben an dem zu starken Kapazitätsaufbau in Erfurt. Wir erfüllen derzeit nicht die Kapazität, die uns zur Verfügung steht“, sagte Waldhof. Außerdem hatte sich condomi mit einer Tochterfirma im Medien-Bereich engagiert, die erotische Inhalte für Internetseiten entwarf. Von dieser Tochter hatte sich das Unternehmen vor einem Jahr getrennt.

„Bei der Restrukturierung ist vorgesehen, die gesellschaftliche Struktur des Unternehmens deutlich zu verschlanken.“ Dabei stünden außer der Beteiligung am polnischen Kondomhersteller Unimil alle Tochtergesellschaften auf dem Prüfstand. Condomi unterhält Vertriebstöchter in Großbritannien, Österreich, Frankreich und Italien.

„Wir haben schon seit Monaten auf Anzeichen für eine angespannte Liquiditätslage hingewiesen. Einige Anleger haben aber auf eine Verbesserung gesetzt und sind nun enttäuscht“, sagte Aktienanalystin Monica Cocco von der Stadtsparkasse Köln. Nachdem Condomi mitgeteilt habe, in Finanzierungsverhandlungen mit seinen Banken zu stehen, um seinen Fortbestand zu sichern, sei es zu massiven Verkäufen gekommen. Die Analystin nannte diese Entwicklung Besorgnis erregend.

Die im Prime Standard notierten Aktien von Condomi brachen am Freitag um mehr als 40 Prozent ein und wurden mit 1,75 Euro gehandelt, während der Gesamtmarkt rund 0,6 Prozent im Minus lag.

Handelsblatt.com  

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