Centrotherm die Neue
Relevant für den Abfindungspreis ist der von einem Wirtschaftsprüfer ermittelte Ertragswert des Unternehmens, der auf den Planungen des Unternehmens basiert.
Der durchschnittliche Börsenkurs der letzten 3 Monate (nicht 12 Monate) bildet lediglich die Unterschwelle, unter die der Abfindungspreis selbst dann nicht gehen darf, wenn der Ertragswert zu einem niedrigeren Ergebnis kommt.
Das alles lässt sich auch gerichtlich in einem Spruchstellenverfahren überprüfen. Das geschieht auch regelmäßig, das Ergebnis gilt dann für alle, also auch für diejenigen, die nichts gemacht haben.
Problematischer ist hier vielmehr das Szenario, dass die Gesellschaft delistet wird. Das ist nach der aktuellen Rechtsprechung ohne eine Abfindung möglich.
Häufig verkaufen vor dem letzten Handelstag nochmal viele Investoren, um genau dies zu vermeiden, der Investor könnte dann die Hand aufhalten und billig zukaufen.
Wenn er dann danach einen Squeeze Out machen möchte, um die Freefloat Aktionäre vollständig loszuwerden, muss er aber trotzdem einen angemessenen Preis bezahlen.
1) Ein Käufer für den SolFutura Anteil musste gefunden werden - done
2) Die Industrie boomt und die Kapazitäten sind voll ausgelastet - Starkes Anzeichen für einen neuen Capex Boom.
3) Mit dem Abkommen von Paris sind die langfristigen Voraussetzungen für ein weiteres und vor allem nachhaltiges Wachstum der Photovoltaikindustrie gelegt worden.
4) Das Risiko für einen kurzfristigen Markteinbruch durch das Auslaufen von Incentives in den USA - weg
5) Operativ scheint die Auslastung bei Centrotherm gut zu sein, wenn man den Aussagen des Betriebsrats glauben darf.
Die Möglichkeiten eines Squeeze Outs oder eines Delistings waren die ganze Zeit da, da hat sich nichts zum schlechten verändert.
Das einzige, was sich nicht entsprechend entwickelt hat ist der Aktienkurs. Aber das heisst nicht, dass das Unternehmen sich nicht positiv entwickelt hat. Für institutionelle Investoren ist die Freefloat Marketcap zu klein, die können da nichts machen. Deswegen dauert es vielleicht ein bisschen, bis sich der faire Wert einstellt.
Du kannst in Deutschland bei keiner Firma einfach einen Squeeze Out durchführen, ohne dass dieser Preis gerichtlich überprüft wird. Du behauptest hier falsche Dinge, das kann ich nicht hinnehmen.
Ich behaupte nicht, dass der Kurs nicht fallen kann. Ich weise auch darauf hin, dass es möglich ist, die Firma von der Börse, was zu stark fallenden Preisen führen könnte.
Aber mehr setze ich mich mit Dir jetzt nicht mehr auseinander.
Strategische Investoren verfolgen typischerweise ersichtlich andere Ziele als Finanzinvestoren. Für diese ist nämlich in erster Linie von Bedeutung, dass das Unternehmen Aussichten hat, den Unternehmenswert in absehbarer Zeit zu steigern. Das Vorgehen der Finanzinvestoren ist eigentlich immer exitorientiert. Der strategische Investor setzt mit einer Beteiligung zwar ebenfalls Renditeziele, doch im Vordergrund stehen es meistens andere:
der Zugriff auf Technologien und Entwicklungen,
die Sicherung von Know-how und Experten,
die Aufteilung von Risiken und Investitionen,
der Zugang zu neuen Absatzmärkten,
die Festigung von Kooperationen,
arbeitsteiliges Vorgehen oder
der Zugewinn von Marktanteilen bis hin zur Marktbereinigung.
Dementsprechend hat der strategische Investor in der Regel kein primäres Exitziel. Der Verkauf der Beteiligung an Dritte kommt allerdings dann in Betracht, wenn sich die gesetzten Ziele nicht haben umsetzen lassen oder – was durchaus auch häufiger vorkommt – wenn sich Ziele im Laufe der Zeit verändern.
Eine Beteiligung in der Phase der Unternehmensgründung ist für einen strategischen Investor die Ausnahme. Eher beteiligen sich strategische Investoren in Wachstumsphasen des Unternehmens und finanzieren mit ihrer Beteiligung konkrete Wachstumsvorhaben, mit denen solche Wachstumsstrategien umgesetzt werden, die für den Investor von Interesse sind.
Erfüllen sich aber die gesetzten Erwartungen und bleiben die Ziele unverändert, so wird der strategische Investor eine Abgabe von Anteile in der Regel nicht in Erwägung ziehen. Stattdessen kann im Bedürfnis nach vollständiger Kontrolle und weiter gehenden Gestaltungsmöglichkeiten durchaus der Wunsch nach vollständiger Übernahme aller Anteile oder nach einer Fusion entstehen.
Licht am Ende des Tunnels
Die Solarpark Blautal GmbH soll neuer Haupteigentümer von centrotherm in Blaubeuren werden. Nach Angaben des Solarunternehmens ist der Kaufvertrag bereits unterschrieben.
Mann steht in Solarpark Die Solarpark Blautal GmbH ist potenzieller neuer Investor von Centrotherm (Sujetbild)
Die Solarpark Blautal GmbH übernimmt den kompletten Anteil der Verwaltungsgesellschaft Sol Futura. Diese hielt zuletzt 80 Prozent der centrotherm-Aktien im Wert von knapp 17 Millionen Euro. Der Kaufvertrag über das Aktienpaket war am Donnerstag geschlossen worden.
Firmenmitgründer will Krise beenden
Der Mitbegründer des Blaubeurer Solarunternehmens will die centrotherm photovoltaics AG selbst aus der Krise führen. Robert M. Hartung ist auch Geschäftsführer des Solarpark Blautal GmbH. Ein weiterer Gesellschafter ist ein nicht näher genannter internationaler Investor. Die Gesellschaft würde nach Vollzug des Kaufvertrages insgesamt 90 Prozent der centrotherm-Aktien halten. Am Montag wurden die centrotherm-Beschäftigten bei einer Mitarbeiterversammlung über die Transaktion informiert.
Gläubiger sollen ihr Geld erhalten
Bis spätestens Ende des ersten Quartals 2016 werde mit dem Vollzug des Kaufvertrags gerechnet, heißt es weiter. Das sei aber an Bedingungen geknüpft, betonte eine Sprecherin. So müsse unter anderem der Gläubigerausschuss noch zustimmen. Außerdem sei der Deal abhängig vom Abschluss einer Finanzierungsvereinbarung. Restliche Forderungen von Gläubigern sollen bald bezahlt werden.
Monatsfrist für Zahlungen
Denn sobald die Transaktion der Aktien vollzogen ist, muss das Blaubeurer Solarunternehmen nämlich innerhalb von einem Monat noch anstehenden Insolvenzforderungen nachkommen. Einen Teil der Forderungen hatten Gläubiger bis längstens Ende 2017 gestundet. Aber erst wenn alle Insolvenzforderungen bedient sind, kann die Erfüllung des Insolvenzplanes auch gerichtlich festgestellt werden. Und erst dann sei die centrotherm-Insolvenz beendet, sagte eine Unternehmenssprecherin dem SWR.
Centrotherm war 2012 insolvent gegangen. Nach dem Neustart wurden 2014 erstmals wieder schwarze Zahlen geschrieben. In dem Jahr machte der Anlagenbauer mit rund 700 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 189 Millionen Euro. Der harte Wettbewerb in der Solarbranche macht dem Unternehmen aber weiter zu schaffen. In diesem Jahr peilt centrotherm dennoch einen Gewinn von 150 Millionen Euro bis 200 Millionen Euro an.
Stand: 15.12.2015, 11.31 Uhr
Die wollen ihr Geld, also eine reine Formsache.
Hartung ist ganz nahe dran und weiß warum er investiert, der strategische Investor auch, kein Finanzinvestor ! Laut Betriebsrat ist reichlich Arbeit da, die Auftragslage ist gut. Die Aktie war die letzten Jahre während des Verfahrens immer bei 5-6-7 Euro. Und jetzt ?
bißchen sehr alt
müssen die nicht aktueller sein ?
wie/woher ist das neue Geld gekommen ? es muß ja neues da sein oder will man den kauf sonst stemmen ?
Das Geld reicht natürlich nicht aus, aber wir wissen ja noch gar nicht, in welchem Verhältnis Hartung und der strategische Investor einsteigen. Der neue Investor wird ja noch Geld mitbringen. Herr Hartung dürfte ebenfalls noch über weiteres Vermögen verfügen, welches nicht in der Solarpark Blautal GmbH liegt. Von daher sollte man aus der Bilanz der Gesellschaft keine Rückschlüsse ziehen.
Wäre für die Altaktionäre nach dem debt to Equity Stwap 5:1 ganz ganz bitter.
Jetzt bei dem Aufschwung........
Die Frage ist ob ein sqeeze out kommt ????
Der Insolvenzplan muss ja erst erfüllt werden, man muss dann auch den Investor bekannt geben. Macht eine KE jetzt schon Sinn ? Und dann den sqeeze out ? Das würde nichts Gutes bedeuten