CDU-Wahlkampf: Manager fordert 14-Stunden-Tag


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14.09.05 23:29
Manager erzürnt Betrieb

14-Stunden-Tag für Dyckerhoff-Belegschaft gefordert

Mit offenbar unbedachten Äußerungen hat ein Dyckerhoff-Manager die Belegschaft aufgebracht. Während eines Wahlkampf-Treffens sprach er sich unter anderem für den 14-Stunden-Tag aus, was ein anwesender Journalist notierte. Betriebsrat und Vorstand sind nun dabei, die Wogen zu glätten.

Wiesbaden · Eigentlich sollte es ein ganz normaler Besuch von Wiesbadener CDU-Politikern beim Baustoff-Konzern Dyckerhoff werden. Unter anderem die frühere Bundesministerin Hannelore Rönsch und der Generalsekretär der Hessen-CDU trafen sich mit Managern zu einem Wahlkampf-Gespräch. Auch ein Lokaljournalist der Allgemeinen Zeitung war anwesend. Er sei der Runde als Pressevertreter vorgestellt worden, sagte der Journalist der FR.

Während des Gesprächs sprach sich einer der Dyckerhoff-Manager dann für 14-Stunden-Tage, Sechs-Tage-Wochen und für die Verkürzung des Urlaubszeit auf 20 Tage aus. Dann legte er noch nach: Die Verhandlungen um den jüngsten Abbau von Stellen im Unternehmen hätten ohne Beteiligung der Gewerkschaften stattgefunden.

Der Journalist hatte mitgeschrieben, am nächsten Tag standen die Äußerungen in der Zeitung. "Dyckerhoff will Arbeitnehmer auspressen wie eine Zitrone", teilte daraufhin die Gewerkschaft IG Bau in Wiesbaden mit. "Ich halte solche Äußerungen für verantwortungslos", sagte Geschäftsführer Veit Wilhelmy. "Wir werden genau im Auge behalten, wie sich die Unternehmensleitung dazu verhält."

"Ein Super-Gau" sei das Ganze, sagt Dyckerhoff-Betriebsrat Klaus Bussau. "Das hat die ganze Belegschaft aufgeregt, alle waren sauer." Für besonderen Unmut dürften die Äußerungen gesorgt haben, weil die Beschäftigten gerade die Streichung von 80 Stellen im Wiesbadener Werk hinnehmen mussten.

Bussau wäre es allerdings am liebsten, wenn sich der Wirbel bald legen würde: "Ich halte das Ganze für Wahlkampf", sagt er. Der Manager habe seine Privatmeinung geäußert, dies sei nicht Meinung des Vorstandes. Falsch sei außerdem, dass die Personalverhandlungen ohne die Beteiligung der Gewerkschaften stattgefunden hätten. "Bei allen Verhandlungen saß mindestens ein Gewerkschaftsvertreter mit am Tisch", sagt er.

Auch Dyckerhoff-Chef Wolfgang Bauer ist bemüht, die Wogen der Aufregung zu glätten. In einem Brief wandte er sich an die Beschäftigten: Der Frage, ob die Äußerungen "teilweise unbedacht" und aus dem Zusammenhang gerissen seien, wolle er nicht weiter nachgehen, heißt es darin. Er wolle aber klarstellen: "Eine Forderung von Dyckerhoff nach weniger Urlaub und längeren Arbeitszeiten gibt es nicht. Wir halten uns an die geltenden gesetzlichen und tarifvertraglichen Regelungen, und das gilt auch für die Zukunft." Eske Hicken


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