Bioplastik - Carbios?
habe das Unternehmen seit ca. 2 Monaten auf meiner Watchlist und den rechtzeitigen Einstieg leider verpennt. Finde die Technologie sehr spannend und verfolge die Aktie forumsseitig auf Französischen Börsenportalen. Insgesamt ist hier der Tenor durchaus positiv, wobei als Kritikpunkte die massiven Insiderverkäufe der Geschäftsführer sowie des Gesellschafters Truffle Capital vorgetragen werden. Ein Forist wirft die Frage auf, wie sich die Enzyme in der Kanalisation verhalten und ggfls. die Rohre "zerfressen". Weiß jemand näheres hierzu?
Ich bleibe vorerst passiv und beobachte weiterhin von der Seitenlinie
Bin noch auf folgenden Link gestoßen, kann aber das Dokument im csv-Format leider nicht öffnen (hierin sollen die Insidertrades gelistet sein):
https://www.data.gouv.fr/fr/datasets/...ite-des-marches-financiers/#_
Hoffe Du hast mehr Erfolg als ich.
@Rambokrypto: Danke für deine Erläuterungen, sehr hilfreich...
Klar, es ist noch früh, und ich sehe auch Riesen Potential, falls das wirklich in großen Anlagen funktioniert.
Immer noch eine (der Masse) unbekannte Aktie, die einfach läuft wie Sau.
tut auch mal gut, bei fast 200 %
bin Mitte April rein und sehr zufrieden ;)
Da die Gewinnmitnahmen eher steuerliche Gründe hatten, werde ich die Position aber wahrscheinlich wieder aufbauen
Es ist einfach eine Mrd-Dollar-Idee
Bin gestern bei 38 raus und dann bei 35 wieder rein. Also sogar noch ein gelungener Trade ;)
Carbios plant gerade eine Pilotanlage um das Verfahren zu verifizieren, steht also noch ganz am Anfang und es besteht eine große Gefahr, dass eine industrielle Marktreife noch lange benötigt oder nie erreicht wird.
Die Überprüfung des Verfahrens soll erst mitte nächsten Jahres starten, wenn alles glatt läuft.
Nicht alles was im Labor funktioniert erlangt auch die Reife der industriellen Umsetzung.
Es gibt Mitbewerber.
Der Kurs ging lediglich aufgrund des allgemeinen Hypes auf was Neues hoch.
In zwei Monaten von 7€ auf fast 40€ gestiegen, in einer Zeit in der viele Firmen und Finanzierer in eine ungewisse Zukunft blicken!
Sie planen die Anlage nicht. Meine Wissens wird diese gerade gebaut.
Wo du recht hast, ist die offenstehende Frage, wie schnell und ob die technische Umsetzung erfolgen kann.
Viele Forschungseinrichtungen sind hier am Start. Aber auch
NREL zum Beispiel
https://www.nrel.gov/news/press/2018/...plastic-degrading-enzyme.html
und es gibt noch andere, die in dem Bereich Forschen.
Vor kurzem startete der Bau einer Pilotanlage. Ja, die ist sicher vorgeplant und doch werden sich dann im Verlauf Änderungen ergeben. Deswegen ist es eine Pilotanlage. Diese reift sozusagen im Betrieb.
Es gab aber auch schon das eine oder andere Projekt, das in solchen Phasen sang und klanglos verschwunden ist.
Die Umsetzung einer "kleinen Laboranlage" auf einen industriellen Maßstab hat viele Herausforderungen!
https://www.electrive.net/2020/03/26/...weit-entfernt-von-marktreife/
Hier gibt es zwei wesentliche Materialgruppen.
1. biologisch abbaubare Kuststoffe, die kompostiert werden können.
2. biobasierte Kunststoffe. die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden.
Biologisch abbaubare Kunststoffe, z.B. Polymilchsäure (PLA) und Polymere auf Stärkebasis hatten 2018 einen Marktanteil von 56% am Biokunststoffmarkt.
60%davon wird in der Verpackungsindustrie verwendet, aber auch im Automobilbereich gibt es schon einen hohen Anteil.
Die bedeutensten Absatzländer sind Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien, USA, China und Japan.
Es gibt rund 75 Hersteller, wie beispielsweise:
Agrana, BASF, Braskem, FENC, NatureWorks, Novamont, Rodenburg, Solvay, Teijin, Vegeplast...
Es gibt so viele Anwendungsgebiete... Corvestro z.B. hat biobasierte Autolacke...
Man kann davon Ausgehen, dass es mittlerweile in vielen, auch traditionsreichen, Firmen Konzepte zum Bereich Biokunststoffe/Kunststoffrecycling gibt. Was sich einmal durchsetzen wird, wird die Zeit zeigen.
Wer in biologisch abbaubaren Verpackungsmaterialien (z.B. als Ersatz für Wickelfolien und PET-Flaschen) die Zukunft sieht, ist sicher ein Visionär.
Ich habe aber stets Bedenken, wenn ein noch längst nicht profitables Unternehmen wie Carbios im Versuchsstadium bereits so hoch bewertet ist. Da muss ja die nächsten 3 Jahre aber auch wirklich alles gut gehen und es darf nicht mal zu nur einer einzigen negativen Überraschung kommen.
Daher habe ich mich umgeschaut und bin auf die hier gestossen: UPM Kymmene (FI0009005987). Die existieren seit 1996 (aus einer Fusion, also eigentlich noch länger am Markt). 13 Mrd. Euro Marktkapitalisierung 2020, 16er KGV 2021e, 5% DIV-Rendite 2021e.
Die haben noch andere Bereiche; z.B. nachhaltige Forstwirtschaft, umweltfreundliche Etiketten, aber auch obengenannte Bio-Kunststoffe in der Pipeline. Hier ein Auszug von deren Website:
"The new industrial scale biorefinery will produce renewable glycols and lignin to replace fossil-based ingredients in a wide variety of industrial applications. Once operational in 2022, the UPM Leuna Biorefinery will mark the beginning of a new, more sustainable era for the entire chemical industry."
Wer es also weniger riskant mag und trotzdem bei dem Trend mitmachen will, könnte sich ja mal UPM ansehen...
Sicher stimmt es, dass Recyceln von "Altkunststoff" nicht das Gleiche ist wie eine Neufertigung aus nachwachsender, nachhaltiger Biomasse. Aber das Endprodukt wird auf denselben Märkten verkauft. Das ist mir "Vision" genug. Und UPM verdient bereits seit langer Zeit Geld und ist sehr groß. Die werden sicher nicht 200% steigen (wenn es gut geht) aber auch nicht 95% fallen (wenn es "in die Hose geht). Mir sind 20-30% Steigerung mit "etwas sicherer" Rendite persönlich lieber als die Angst vor einer - sagen wir mal 50/50 - Chance auf einen Verdoppler/Flopp à la Roulette: Rot/Schwarz halt.... Nur meine Meinung-keine Anlageempfehlung. Will mich auch nicht streiten, was besser ist.
Andererseits, eine Wiederverwertung von PET mit einem Enzym hat den großen Vorteil, dass man das PET, das schon im Umlauf ist, einsammeln und verwerten kann. Sowas ist dann auch richtig förderungswürdig. Und wenn ich mir vorstelle, dass vielleicht die öffentliche Hand sich regulatorisch dafür einsetzt, kann es auch eine gewisse Sicherheit fürs Geschäft bedeuten.