Berentzen - mehr als nur ein Schnaps?
Ich behaupte nicht, dass je eine halbe Millionen grundsätzlich zu viel sind. Die Vergütung als absolute Zahl ist mir umgekehrt vollkommen egal, ich gönne jedem sein Mett. Mir sind nur rund 25% vom Gewinn viel zu viel, das schneidet signifikant in die Performance. Wenn es da andere "Fakten" gibt, immer her damit, dann schaue ich mir die Bude gerne nochmal an.
Was sollen dann denn Vorstände von Unternehmen mit 30-40 Mio Umsatz und 1 Mio Gewinn verdienen? Dürfen die dann nur fünfstelliges Grundgehalt bekommen, obwohl die Vorstände vielleicht sogar sehr innovativ und produktiv sind?
Die beiden Vorstände bei Berentzen bekommen jeweils 400 T € Grundgehalt. Das ist absolut üblich für die Größe des Unternehmens, vielleicht leicht überdurchschnittlich.
Zumal ich eh nicht ganz verstehe, was du meinst. Ebitda beträgt hier jährlich so um die 15 Mio €. Inwiefern ist da das Gehalt im Vergleich zu hoch?
Wie gesagt, problematisch wird es erst wenn beide das Maximalgehalt von 1,1 Mio bekommen würden, wobei ich nicht weiß welche Voraussetzungen dann genau gegeben sein müssen, vor allem auch beim Thema Gewinn und Cashflow. Ich geh mal davon aus, dass man dann schon 20 Mio Ebitda und 10 Mio EbT verdienen müsste.
Wenn ich mich noch richtig erinnere. Passt auch zu ca. 2,1 Millionen Dividende bei rund 50% Payout Ratio. Und dann 1 Millionen für zwei Personen.
Für mich persönlich nicht investierbar und ja, ich bin der verrückten Meinung, dass die Gewinne hohe Gehälter auch erst hergeben müssen, anstatt diese auf Kosten der Eigentümer einfach als branchenüblich zu bezahlen. Wir müssen uns da ja nicht einig werden. Wenn dich das nicht stört, ist doch prima.
Ich versteh einfach generell dein Problem nicht. Du kannst doch Vorstandsgrundgehälter nicht am Gewinn ausrichten, genauso wie Gehälter von Mitarbeitern im allgemeinen, es sei denn es geht um variable Vergütungen.
Es geht nicht darum, ob es mich stört oder nicht. Ich spreche mich imnmer gegen hohe gehälter aus, wenn sie denn wirklich hoch sind. Guck dir beispielsweise Softing an, wo ein Vorstand allein 2 Mio € Gehalt bekommt, und zwar ohne Konzerngewinn. Natürlich kritisiere ich sowas sehr deutlich.
Aber ich kann doch nicht im Grunde völlig normale 400T € Gehalt eines Vorstands eines großen Mittelständlers wie Berentzen kritisieren, nur weil der Konzerngewinn "nur" 9 mal und der FreeCashflow "nur" 11 mal höher liegt als ein Vorstandsgehalt. Zumal das auch noch zum Teil ein Coronajahr war. Und auch ganz grundsätzlich sind 4,3 Mio FreeCashflow doch klasse. Was willst du eigentlich? Die Hälfte davon konnte man dementsprechend als Dividende ausschütten. Super! Wo ist das Problem? Was soll man denn sonst mit dem Cash anfangen als es zur Hälfte auszuschütten und ein wenig Schulden tilgen? Die gehälter sind völlin Ordnung. Man kann drüber reden, ob das Grundgehalt auch bei 300-350T € ausreichend wäre, aber das macht man doch nicht am Gewinn des einzelnen Jahres fest. Völlig absurd. Was wäre, wenn Berentzen mal ein richtig übles Jahr mit 11-12 Mio € Ebitda und 0-1 Mio € Konzernüberschuss hat. Zahlst du dann gar kein Gehalt mehr an die Vorstände aus?
Im letzten Jahr bekamen die drei Vorstandsmitgleider zusammen 2,1 Mio € Gehalt, davon 45% Grundgehalt und 55% variable Vergütung. IVU machte 103 Mio Umsatz, 16 Mio Ebitda und 9 Mio Konzernüberschuss. Der CEO bekam fast 400 T € Grundgehalt, also so wie bei Berentzen.
Das Grundgehalt von 0,85 Mio € würde natürlich auch dann gleich bleiben, wenn der Konzerngewinn sich auf 4-5 Mio € halbieren würde. Logisch. Die variable Vergütung würde stark fallen, genauso wie sich sich bei Berentzen nach oben entwickeln würde, wenn sich der Gewinn verdoppelt. Da sind beide Unternehmen ganz gut vergleichbar, sowohl von der Größe nach Umsatz und Substanz, als auch nach Grundgehalt und Maximalgehalt inklusive variabler Vergütung.
Und diese Zahlen beim Grundgehalt sind bei allen Mittelständlern dieser Größe nach Umsatz und Substanz eigentlich Normalität, zumindest von denen, die ich so kenne. Hast du mal einige Gegenbeispiele, wo das wesentlich anders ist, also wesentlich geringere Gehälter gezahlt werden?
Ich will das nicht negativ bewerten. Ich will nur sagen, dass man über rationale und emotionale Entscheidungen dadurch viel lernen kann, also etwas positives.
Zwinker
Ansonsten kann ich aber nichts ergänzen. Wie schon erwähnt kümmert mich bei der Vergütung nicht, was üblich ist, sondern wie viel Cashflow mir dadurch abhanden kommt. Vielleicht erklärt sich dadurch aber von allein, wieso ich bis auf eine Ausnahme nur Large Caps habe, bei denen die Vorstände absolut sehr viel mehr bekommen, aber relativ eben nur peanuts.
Bei einem Microcaps mit 10 Mio Umsatz und 0,5 Mio Gewinn mag das was anderes sein, aber Berentzen ist ne bekannte Marke mit guter Umsatz- und Substanzgrösse.
ps: ich denk mal b123812 bezog sich auf meine Frage nach Gegenbeispielen, die bisher noch nicht kamen. Welche Unternehmen ähnlicher Größe haben den wesentlich niedriger Grundgehälter für den CEO?
Ich selber halte Berentzen und kaufe in kleinen Tranchen via Sparplan immer nach. Jedoch ist es eine kleine Position bei mir im Portfolio, ich sehe das auch nicht unbedingt als Investment. Dafür ist die Dividendenrendite zu gering bei dem Marktekap bzw. vorherigen Volatilität ist.
Es ist eher interessant wie sich das Unternehmen im Markt schlägt und tut, das verfolge ich durch die Position eher ;)
Ich denke,dass die Aktie relativ schnell wieder Richtung 7 Euro strebt.
Sofern der Gesamtmarkt relativ stabil bleibt natürlich.
Das Orderbuch deutet jedenfalls darauf hin.
Ist ja nun kein klassischer Wachstumswert. Deshalb finde ich eher die gute Ebitda-Marge mit gutem Cashflow und eben die Dividende intereesant. Zudem hat man bei 4,8-5,0 € eine gute technische Unterstützung, die auch aus fundamentalen Gründen halten dürfte. Darunter wären KGV zu niedrig und Dividende zu hoch. Insofern kann man immer gut unter 5,5 € nachkaufen, und nach oben dürfte es in besseren Zeiten ne Option auf 7,5-8,0 € geben. Bis dahin hat man halt 4,5% DIV-Rendite. Hält man die Aktie 18 Monate, sind es wohl mindestens 9%, die man kumuliert abgreifen kann.
Wachstumswerte sind für mich nicht so ersichtlich, aber ich will damit niemanden angreifen. Ist eine persönliche Entscheidung.
Ich sehe genauso, dass es eher ein Wachstumswert ist. Deshalb meinte ich auch, dass ich mir aktiv das Unternehmen anschaue primär weil ich dort nur investiert bin. Ich bin also auch an dem Wachstum interessiert, glaube auch dass es möglich ist. Groß wetten tu ich aber sowas ungern ^^
Habe bis jetzt noch keinen Cent an Gehalt erhalten, das kann man aber ändern ;)
Merke:Ein starker Vorstand zahlt sich aus!
Aber ich bin guter Dinge,dass sich das dieses Jahr noch ändern wird.
Ich hoffe mal,dass die Jahreszahlen positiv überraschen werden und dementsprechend auch
der Ausblick für 2023 positiv sein wird.
Insofern wäre zu der Zeit ein akzeptabler Kurs nicht von Nachteil.
Der Dividendenbetrag senkt aber gleichzeitig den EK. Bei einem späteren Verkauf wird dann g.g.f. die Steuer fällig.
Also Vorsicht!