BLUE-C
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 11.09.00 22:40 | ||||
Eröffnet am: | 11.09.00 17:39 | von: CashandGo | Anzahl Beiträge: | 2 |
Neuester Beitrag: | 11.09.00 22:40 | von: Denis | Leser gesamt: | 1.411 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
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Danke !!!
Der 33jährige Schwabe startete seine Karriere 1994 mit der Gründung seiner eigenen Unternehmensberatung. Dabei leitete der Absolvent der Wirtschaftsinformatik und eines MBAs (Master of Business Administration) verschiedene Beratungsprojekte für führende deutsche sowie österreichische Unternehmen aus der Telekommunikations- und Bankenlandschaft. Seit der Fusion der Rüdiger Nürk Management Beratung mit der Internetagentur Datenwerk Kommunikations GmbH ist Nürk Vorstandsvorsitzender von Blue C. BÖRSE ONLINE: Blue C ist seit dem 24. August am Neuen Markt notiert. Weil der Emissionskurs mit 9,50 Euro deutlich unter den Markterwartungen lag, ergab sich mit der Erstnotiz von 12,00 Euro ein Zeichnungsgewinn von mehr als 26 Prozent. War der Emissionspreis nicht zu niedrig?
Rüdiger Nürk: Nein, denn mit dem moderaten Emissionskurs haben wir die Gesamtsituation am Markt berücksichtigt. Zudem sind wir an einer langfristig positiven Kursentwicklung interessiert. Daher ist es uns wichtig, Vertrauen in unsere Aktie aufzubauen. Der bisher solide Kursverlauf bestätigt unsere Philosophie. BÖRSE ONLINE: Altaktionäre von Unternehmen am Neuen Markt dürfen ihre Anteile nicht im Zeitraum von sechs Monaten nach der Erstnotiz verkaufen. Haben Ihre Altaktionäre ein größeres Zugeständnis gemacht?
Nürk: Unsere Altaktionäre haben sich verpflichtet, mindestens ein Jahr lang ihre Anteile zu behalten. Darüber hinaus hat sich das Management - also auch ich - bereit erklärt, eine Lockup-Periode von drei Jahren einzuhalten. Allerdings darf das Management im dritten Jahr Verkäufe mit Zustimmung des Konsortialführers Commerzbank tätigen. BÖRSE ONLINE: Viele Börsenneulinge warten kurz nach dem Börsengang mit überraschend positiven Nachrichten auf. Welche Umsätze und Ergebnisse erwarten Sie für das laufende Geschäftsjahr und für die kommenden Jahre?
Nürk: Im Geschäftsjahr 2000 wollen wir unseren Umsatz gegenüber dem Vorjahr auf rund 11,1 Millionen Euro verdreifachen. Bis 2002 wollen wir unsere Erlöse um durchschnittlich 154 Prozent pro Jahr steigern. Für das vierte Quartal 2001 erwarten wir dann den Break Even. Für 2002 rechnen wir mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von rund 10,6 Millionen Euro. Ich denke, diese Zahlen belegen, dass wir noch für eine Menge positiver Nachrichten gut sind. Blue C
Der Börsenneuling Blue C hat große Pläne: Das in Wien beheimatete Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen möchte die virtuelle Welt gestalten und mittelfristig zum führenden Anbieter beim Aufbau und der Integration von elektronischen Marktplätzen werden. Demzufolge bezeichnet die österreichische Internetagentur ihre rund 200 Mitarbeiter als Architekten der "New Economy". Blue C gesteht vor allem Telekommunikationsunternehmen und Finanzdienstleistern eine führende Rolle bei der Gestaltung der neuen Ökonomie zu. Auf der Kundenliste von Blue C finden sich führende europäische Vertreter dieser beiden Branchen, darunter auch die Deutsche Telekom oder die Bank Austria. Darüber hinaus entwickelt die Gesellschaft in ihrer Innovationsschmiede "Incubation" neuartige Geschäftsmodelle. Auf diese Weise versorgt Blue C seine Großkunden mit neuartigen Konzepten. Über Beteiligungen lässt Blue C seine Kunden auch an den neuen Geschäftsideen teilhaben. Bislang ist die Firma in sieben europäischen Ländern mit eigenen Ländergesellschaften vertreten und möchte die internationale Präsenz vor allem durch organisches Wachstum weiter ausbauen. 1999 erzielte Blue C einen Gesamtumsatz von rund 3,4 Millionen Euro.
BÖRSE ONLINE: Welches Ergebnis vor Zinsen und Steuern erwarten Sie im laufenden Geschäftsjahr?
Nürk: Für das Geschäftsjahr 2000 rechnen wir mit einem Verlust von 7,9 Millionen Euro, wobei die Kosten für den Börsengang nicht berücksichtigt wurden. BÖRSE ONLINE: Was kostet Sie denn der Börsengang?
Nürk: Nach vorläufigen Berechnungen kostet uns das Going Public rund drei Millionen Euro. BÖRSE ONLINE: Inkubation, also innovative Geschäftsideen zu entwickeln und umzusetzen, soll zu einem Kerngeschäft von Blue C werden. Auch andere Internetunternehmen haben sich diesem Ziel verschrieben. Wie wollen Sie sich von Mitbewerbern abheben?
Nürk: E-Business-Dienstleistungen bleiben nach wie vor unser Kerngeschäft. Dort arbeiten wir daran, elektronische Marktplätze zu errichten und zu optimieren. Den Bereich Inkubation sehen wir als kommerzialisierten Forschungs- und Entwicklungsbereich, der unsere Kundenbindung verstärkt. Hier nehmen wir für unsere Kunden die Entwicklung von neuartigen Geschäftsmodellen vorweg, indem wir vorerst eigenständig innovative Geschäftsmodelle für Telekommunikation und Finanzdienstleistung als Komplettlösungen entwerfen. Nach gelungener Startphase laden wir unsere Kunden dann ein, mit uns gemeinsam die Geschäftsmodelle individuell weiterzuentwickeln und sich an ihnen zu beteiligen. Dadurch gestalten wir die virtuelle Welt. BÖRSE ONLINE: Wo liegt der Vorteil für Ihre Kunden?
Nürk: Sie sind mit Innovationen schneller am Markt. Genau dieses unternehmenseigene Inkubator-Modell, das sich eng an unser Servicegeschäft anlehnt, unterscheidet uns von klassischen "Internet-Brutkästen". Zudem ist es nicht unser Ziel, die inkubierten Unternehmen möglichst schnell an die Börse zu bringen. Stattdessen wollen wir ein Beteiligungsportfolio aufbauen, das Synergien bringt und das sich mittel- bis langfristig aus den Erträgen der Portfoliounternehmen refinanziert. BÖRSE ONLINE: Blue C mit Sitz in Wien unterhält ja schon einige Niederlassungen im Ausland. Wie sieht die weitere Strategie zur Internationalisierung aus?
Nürk: Wir wollen noch dieses Jahr unsere Expansion in Europa verstärkt voran treiben und werden dann erwartungsgemäß in allen europäischen Schlüsselmärkten vertreten sein. Im nächsten Schritt sind Expansionsschritte in die USA, nach Lateinamerika und nach Asien geplant. BÖRSE ONLINE: Sind in Kürze weitere Übernahmen und Beteiligungen angedacht?
Nürk: Im Sinne unserer Strategie des organischen Wachstums wollen wir zunächst aus eigener Kraft eine starke Marktposition in Europa erreichen. Beteiligungen und Akquisitionen sind dort geplant, wo wir unser Kerngeschäft sinnvoll erweitern können. Dazu haben wir bereits in Nord- und Südeuropa mögliche Partnerschaften ausgemacht. Allerdings sehen wir unsere Schlüsselmärkte weiterhin in Deutschland und Großbritannien.
Quelle:wallstreet-online