Ausbruch - König + Bauer (719350)
hat jemanden eine Ahnung bzw. mehr Hintergrundinformationen wieso der Kurs so kräftig abschmiert und wo geht die Reise jetzt hin?
Die Abgaben gestern waren schon kräftig und heute sieht es ja auch bisher nicht besser aus?
Lg
Oder?
http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/...euert-a-1211069.html
jemand von den Experten hier eine Ahnung wieso es in den letzten Wochen wirklich so rapide bergab ging?
Momentan kennt die Aktie ja leider nur eine Richtung!
Wo sind die nächstens Ziele der Aktie?
Nein, Spass beiseite! (obwohl man dergleichen in diesen Foren durchaus lesen kann)
Ganz offensichtlich zollt der Wert seinem hohen Tempo der letzten Jahre Tribut. Der Absturz ist somit nach meiner Beobachtung die Korrektur des brutalen Anstiegs von 10 auf 75 Euro, der fundamental nicht unterlegt war. Als der Kurs bei 45 war, hatte ich damals schon das Ende der Fahnenstange gesehen, mich aber schwer getäuscht (und viel Geld verloren). Nun mit einiger Verspätung scheint der Markt das aber ebenso zu sehen.
Oder um es mit der Hund-und Herrchen-Theorie zu sagen: Der Hund (der Aktienkurs), der eine Weile vorausgelaufen war, kehrt allmählich zu seinem Herrchen (dem inneren Wert der Aktie) zurück. Wie weit diese noch von einander entfernt sind? Wenn ich das wüsste ...
Viele Marktteilnehmer sind sich anscheinend nicht im Klaren darüber, dass K&B nicht wie Heidelberger Druckmaschinen durch Rückgänge bei Print Medien beeinflusst wird. (Verpackungsdruck Marktführer -> E Commerce nimmt zu; Sicherheitsdruck, usw.)
Order Backlog ist stark, Markt traut dem Management nicht zu in H2 zu liefern (Engpässe erwartet). Management track record ist jedoch einwandfrei
Viel Upside hier. Kurs fällt ohne fundamentale Gründe, tradet jetzt komplett ohne Wachstumserwartung; was einfach schwachsinnig ist, Markt sehr irrational
Richtig ist, dass KBA mit dem Sicherheitsdruck eine Ertragsperle hat. Bei relativ geringen und erratischen Umsätzen werden dort phantastische Margen erzielt, die in den Jahresabschlüssen geschickt sogar mit ein paar weniger erfolgreichen Segmenten so vermischt werden müssen, damit nicht zuviel Transparenz entsteht.
Der Rückgang in den Printmedien (Zeitschriften) stört KBA genauso. Denn Zeitschriften werden nun einmal auf den Druckmaschinen beider Hersteller (Heidelberger Druckmaschinen und KBA) gedruckt. Genauso, wie HDM auch Maschinen für den Verpackungsdruck herstellt. Der wesentliche Unterschie zwischen den Herstellern ist, dass KBA mehr Energie in Sonderlösungen (Maschinen mit vielen Druckwerken) investiert.
Die IR-Abteilung von KBA hat in den letzten zwei Jahren einfach besser gearbeitet als die von HDM und den Anlegern die Story vom Verpackungsdruck besser verkauft (und die Rotationsmaschinen, mit denen nach wie vor Verluste produziert werden, in den Hintergrund drängen können).
Tja und was das Wachstum betrifft: Die Maschinen werden immer produktiver und die Nachfrage sinkt weiter und immer mehr Druckereien machen zu. Da kann sich jeder einen Reim drauf machen, wie es da mit dem Wachstum aussieht.
Dass der Kurs jemals neue Höhen erklimmt kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Der Überschuss war letztes Jahr dann noch höher.
kann mir einer sagen, ob sie Verlustvorträge haben, die auch immer noch Ebit gleich Gewinn bedeuten würden?
Und aus eurer Erfahrung: Kann man den Aussagen des Vorstandes trauen?
Selbst wenn es zu Verzögerungen käme, die Aufträge sind da und eine MK von 730 Mio wäre ein KGV von 8,3 .
Das sollte doch auch für sehr negative Überraschungen nach unten absichern.
ein sensationeller Auftragseingang, aber die Abarbeitung wird wohl in diesem Jahr nichts.
Eine Verschiebung von 4 % in 2019 ist möglich.
Eigentlich dürfte die Aktien nicht weiter abgestraft werden, aber ob sie steigt,.....
Die Auftragserhöhungen besonders bei den zukunftsträchtigen Maschinen sind sehr gut.
Eine Verdoppelung des Kurses auf Sicht der nächsten 3 Jahre halte ich für möglich.
Was mir auffällt:
Das Unternehmen traut sich offensichtlich immer noch nicht, die Segmente transparent darzustellen. In welchem Segment wird beispielsweise der erfolgreiche Metalldruck berichtet? Eine Info, wie sich dieser entwickelt hat, fehlt komplett.
Werfen wir also einen Blick auf die Segmente, wie ich sie verstanden habe (immer auf 9-Monats-Basis im Vergleich zum Vorjahr):
1. Sheetfed
Das Sheetfedsegment ist der Teil des Geschäfts, der mit seiner Zuverlässigkeit und Grösse die Stütze für Koenig und Bauer ist. Hier sind die Zahlen enttäuschend: Der Auftragseingang (AE) sinkt um 5,5%.
Dies ist übrigens das Segment, in dem die Maschinen für den Verpackungsdruck (auf Pappe) hergestellt werden.
2. Special
Hier ist der extrem lukrative Wertpapierdruck, der Kennzeichnungsdruck (kleines Volumen) und womöglich- der Metalldruck enthalten. Der AE steigt um 18,8%. Das ist cool. Aber eben nicht nachhaltig, weil der Wertpapierdruck erratische Schwankungen aufweist.
3. Digital und Web
Was macht das Digitalgeschäft?
Um das nicht genau ausweisen zu müssen, vermengt K&B das Geschäft mit dem hochdefizitären «Zeitungsmaschinengeschäft», dem flexiblen Verpackungsdruck und das Wellpappengeschäft.
Dieser Bereich macht trotz hoher Investitionen weiter massiv Verlust. (10,3 Mio.)
Raten müssen wir jetzt, warum der «Verpackungsdruck» so zulegt, denn am Ergebnis von Sheetfed kann man es nicht ablesen (mit den Maschinen wird ja auch noch viel mehr gedruckt als nur Verpackungen)
Blöd nur, dass mit den Maschinen, mit denen Verpackungen gedruckt werden, auch andere Dinge wie Displays produziert werden. Es ist von daher überhaupt nicht möglich, anhand irgendwelcher Zahlen zu verifizieren, dass der «Verpackungsdruck» zugelegt hat. Widerlegen kann so eine Behauptung allerdings auch keiner.
Meine These: Es wird einfach behauptet, weil es sich gut anhört und zur "Story" gehört, mit der der CFO seit 3 Jahren durch die Analystenkonferenzen tobt. Ob es stimmt oder nicht, weiss wahrscheinlich nicht einmal das Unternehmen selbst.
Fazit:
Wertpapiergeschäft läuft super, Sheetfed schwächelt, Digital floppt. Zeitung fährt weiter massive Verluste ein. Die übrigen Teilsegmente sind zu klein, um eine nennenswerte Auswirkung auf den Gesamterfolg zu haben.
https://www.ariva.de/news/...sst-koenig-bauer-auf-buy-ziel-93-7243783
Nun darf man noch sagen dass das Analystenhaus vielleicht oft übertriebene Kursziel hat, aber nimmt man einfach mal 20!!! Euro weg, stehen wir immer noch bei 73€. Und das sehen andere Häuser auch so.
Oder darf ich deinen Text übernehmen und ihn an die IR schicken? Ich hatte mir eh schon 4-5 Fragen heute überlegt. Würde ich dann noch mit deinen Überlegungen ergänzen.
Ich würd deinen Text also umformulieren, damit deine Aussagen auch als Fragen formuliert konkrete Antworten nach sich ziehen können.
Grundsätzlich find ich die Zahlen erstmal gut, jedenfalls kombiniert mit dem Auftragsbestand und Ausblick im Vergleich zum aus meiner Sicht übertriebenen Kursverfall. Es wird am Ende wohl auf 0-4% Umsatzanstieg hinauslaufen, bei leicht steigender Ebit-Marge. Umsatzstagnation würde es, wenn die angesprochenen 35 Mio sich komplett ins nächste Jahr verschieben.
Allerdings geb ich dir recht, dass für eine darüber hinaus gehende Analyse ein paar Fragen in den Segmenten geklärt werden müssten. Im Bereich Verpackungsdruck möchte man die nächsten 3-4 Jahre ja deutlich zulegen. Sind aber erstmal nur Ziele.
Mal sehn, obs nochmal auf 40-41 € runter geht. Da könnt ich mir Nachkäufe gut vorstellen.
Bewertungsniveau m.E. ein Witz (was man auch an den Analystenkurszielen sieht welche stark differieren).
So long
Im Ernst:
Die Kursziele der Analysten sind doch irrelevant! Es wird stets nur ein Trend fortgeschrieben. Ohne Hirn und Verstand. Wer darauf setzt hat an der Börse nichts verloren.
Mein Lieblingsbeispiel dazu ist Lufthansa. Als der Wert über eine lange Zeit abstürzte auf 9 Euro faselten die ersten Analysten schon etwas von Insolvenz. Ein paar Monate später stand die Aktie bei 30. Als Deutsche Bank bei 90 stand hagelte es Kaufempfehlungen. Heute steht sie bei 9.
Am Ende zählt für altgediente Maschinenbautitel der wirtschaftliche Erfolg. Ablesbar an den ausgeschütteten Dividenden. Die Aussicht darauf habe ich beschrieben.
Der Aktienkurs dieses Unternehmens stand vor wenigen Jahren bei 10. Damals produzierte das Unternehmen im Grunde das gleiche wie heute. Nur mal so zur Info ...
im Wochenchart zeigen sich erste (positive) Divergenzen, schaun mer mal morgen.
Witzig ist die Begründung. Wachstumsinvestitionen führen zu gesenkten Gewinnschätzungen für 2019. Ja super, aber das ergäbe immer noch ein KGV von nur 10. Und es bleiben Wachstumsinvestitionen.
@Chaecka, deine Aussage im letzten Satz stimmt so einfach nicht. K&B hat sich in vielen Belangen neu aufgestellt. Das ist nun wirklich nicht mehr das Unternehmen von damals.
Was ist denn mit Kepler, Berenberg, Hauck oder Warburg. Deren Ziele liegen zwischen 77 und 93! Einer sah sich sogar veranlasst nach der gestrigen Meldung das Ziel zu erhöhen! Allein das ist bei derzeitigen Marktbedingungen und der derzeitigen Bewertung eine Seltenheit. Lieber belässt man, sind doch die meisten Titel weit jenseits der Ziele.
Aber K&B ist noch weiter jenseits.
Der Anleger ist zutiefst verunsichert. Das wird in #246 gut "philosophisch" dargestellt. Warum aber bei einem grundsoliden Titel mehr als bei anderen...bleibt des Anlegers Geheimnis.
Klar gibt es die anderen Analysten auch, die weit höhere Kursziele haben, aber die werden halt in diesen unsicheren Märkten nicht beachtet. Sieht man ja bei diversen anderen Aktien ganz genauso. Aktuell ist die Angst halt größer als die Zuversicht, ob nun zurecht oder nicht.
Wird man ja eh erst in 1-2 Jahren sagen können, ob das hier Schnäppchenkurse waren oder nicht.