Liegt das Schlimmste der Schuldenkrise hinter uns? Nein, sagten prominente Portfoliomanager und ein Finanzwissenschaftler beim "Frankfurter Gespräch" in der Handelsblatt-Redaktion. Mittelfristig halten die Experten Staatsinsolvenzen für unvermeidbar und fürchten Schaden durch staatliche Rettungspakete.
Ausblick für 2010: Ende der Schulden-Sause
Seite 1 von 4 Neuester Beitrag: 27.01.12 13:55 | ||||
Eröffnet am: | 18.12.09 14:47 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 78 |
Neuester Beitrag: | 27.01.12 13:55 | von: Multiculti | Leser gesamt: | 48.935 |
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Grund sind zum einen die weltweit sinkenden Steuereinnahmen. Ein weiterer möglicher Grund sind scheiternde Staatsanleihen-Auktionen - vor allem in USA und GB.
Die Hyperliquidität 1.0 endete im Sommer 2007 damit, dass "den Privaten" das Geld ausging.
Die Hyperliquidität 2.0 könnte 2010 damit enden, dass den Staaten das Geld ausgeht.
Hauptgrund dürfte sein, dass Käufer von (bzw. Auktions-Bieter für) Staatsanleihen - insbesondere US-Langläufern - nicht mehr bereit sind, eine Schulden-Sause ohne realistische "Geld-zurück-Garantie" zu finanzieren.
Staatsanleihen-Zinsen zwischen 3 und 4,5 % mögen in einem von wirtschaftlicher Stagnation geprägtem Umfeld (wo es auf Tagesgeld nur 1 % gibt) vordergründig attraktiv erscheinen. Am Ende jedoch dürften die Zweifel überwiegen, ob die Anleihen bei Fälligkeit von den strauchelnden Staaten überhaupt noch bedient werden können. "Return of investment" (Geld zurück) wird wichtiger als "return on investment" (Zinsen).
Das folgende Zitat belegt klar, dass ökonomische Vordenker ("Think-Tanks") in USA das Gelddrucken auch als Mechanismus zur Entschuldung nach außen benutzen wollen (Inflation verringert das inzwischen ausufernde Verhältnis von Schulden zu BIP):
The current period shares two features with the immediate post-World War II period. It starts with a large debt overhang and low inflation. Both factors increase the temptation to erode the debt burden through inflation. Even so, there are two important differences between the periods. Today, a much greater share of the public debt is held by foreign creditors – 48% instead of zero. This large foreign share increases the temptation to inflate away some of the debt.
http://www.voxeu.org/index.php?q=node/4413
In dem Artikel steht weiterhin, dass die zurzeit ausstehenden US-Staatsanleihen im Mittel eine Restlaufzeit von nur 3,9 Jahren haben. D.h. in der Zeit muss nicht nur ein Großteil der Bestandsschulden "rolliert" werden, sondern es kommen auch noch die bis zu 9 Billionen Dollar hinzu, die Obama bis 2020 für zusätzliche US-Haushaltsausgaben (Schulden-Sause) vorsieht. Die immense Nachfrage stößt auf immer knappere Mittel - und immer größere Zweifel.
Ich bezweifle, dass genügend Investoren gewillt sind, dieses Schulden-Eldorado mit ungewissem Ausgang langfristig zu finanzieren. Dafür ist inzwischen das Ausfall-Risiko für Staatsanleihen zu groß geworden. Kaum eine Woche vergeht, in denen die großen Agenturen wie S&P, Moody's und Fitch nicht einen weiteren Staat in der Bonität runterstufen.
So sank gestern Griechenlands Rating von A- auf BBB+, den untersten Investmentgrad. Folge: Massiver Abverkauf bei griechischen Staatsanleihen und ein Hochschnellen der Credit Default Swaps für einen "Ausfall" Griechenlands. So etwas gerät schnell zur einer sich selbst verstärkenden Abwärts-Spirale. Hinzu kommen länderübergreifende Domino-Effekte: Vertrauensschwund ist ein Virus, das keine Ländergrenzen kennt.
Der obige Link zeigt klar, dass Bernankes Hubschrauber-Geldabwürfe auch der gezielten Inflationierung dienen. Vordergründig soll mit dem Gelddrucken zwar nur "Deflation vermieden werden". Der Autor im Link lässt aber keinen Zweifel daran, dass mit der Inflationierung auch das in letzter Zeit stark gestiegenen Schulden/BIP-Verhältnis runtergebracht werden soll. Inflationierung bedeutet für Bondanleger jedoch: Kursverluste. Sie sollen die Schulden mit Bondskäufen finanzieren - und zugleich das damit verbundene Abwärts-Risiko tragen? Hört sich nicht nach einem "überzeugenden Deal" an...
Die überbordende US-Verschuldung verkommt zunehmend zu einem Ponzi-Scheme (Schneeball-System), bei dem Bestandsschulden und Zinszahlungen durch immer neue Anleihen-Emissionen finanziert werden (Chart unten). Ähnliches gilt für andere Länder weltweit. Dies führt zu exponentiellem Schulden-Wachstum, wie man auch aus den exponentiell verlaufenden Verschuldung-Charts klar ersehen kann.
Das Jahr 2010 dürfte mit Überschuldungs-Zusammenbrüchen von Staaten in Europa und Ost-Europa/Asien beginnen. Dubai und Griechenland sind erst der Anfang. (Wo eine Kakerlake ist, finden sich meist auch schnell andere...) Konkret gefährdet sind zurzeit Österreich, England, Irland, Spanien, die Schweiz, die Baltikum-Staaten, Ungarn und die Ukraine. Hinzu kommen mögliche Bankrotte einzelner US-Bundesstaaten wie Kalifornien.
Je mehr Staaten herabgestuft und zahlungsunfähig werden, desto größer werden auch die Zweifel am US-amerikanischen Überschuldung-Poker. Bernankes "Rückzahlungs-Bluff" wird immer unglaubwürdiger. Entsprechend dürfte die Zahl der Bieter bei den zahlreichen kommenden Staatsanleihen-Auktionen sinken. Sobald eine Auktion platzt, ist die "Kacke am Dampfen".
In der Folge dürfte es bei US-Staatsanleihen - entgegen den Thesen der "Deflationsten" - mittelfristig zu einem deutlichen Kursverfall kommen. Der Zins-Anstiege am langen Ende werden die schwächelnde US-Wirtschaft (Firmenkredite, Hypo-Kredite) erneut abwürgen. Auch US-Aktien dürften dann wieder deutlich fallen. Sogar einen Re-Test des Tiefs von März 2009 halte ich innerhalb der nächsten zwei Jahre für möglich.
Dann wird das Ponzi-Scheme in USA für Alle erkennbar seine "Madoff-Fratze" herauskehren. Der "Kaiser" hat nicht nur keine Kleider, sondern erstickt zudem in Schulden.
Schneeball-System: Der prozentuale Anteil der Zinszahlungen am US-Staatshaushalt wächst ständig. Werden die Schulden je zurückgezahlt?
Der Connecticat-Generalanwalt, Richard Blumenthal ,hat Moody`s und S & P wegen ihrer ratings über riskante Investments verklagt, welche das Land in die Rezession gestürzt haben. Blumenthal verlangt Strafen über hunderte von Millionen Dollars.
Ein Analyst der italienischen Unicredit meint, dass England noch schlechtere Karten hat als Griechenland.
Neue Gilts (10-jährige Briten-Staatensanleihen) dürften schwer an den Mann zu bringen sein, die Rendite-Aufschläge zu französischen und deutschen 10-jährigen liegen schon bei über 1 %.
Paribas sieht weiteren "Schwund beim Pfund" mit Parität zum Euro. Zum Dollar soll das Pfund bis 1,30 absacken (unten).
Details: http://www.ariva.de/...A_Baeren_Thread_t283343?page=2359#jumppos58987
Brit. Pfund zum Dollar - Kursziel 1,30?
Japan: Der Plot ist bereitet
Als sich das Nachkriegs-Währungssystem zu Beginn der 1970er Jahre ...
... durch die Aufhebung des Goldstandards neu zu sortieren begann, stand der Verlierer dieser Neu-Sortierung fest: Es war der US-Dollar, der von einer Gold gedeckten Währung zu einer ordinären, auf Vertrauen basierenden Papierwährung mutierte. Entsprechend verlor der US-Dollar gegenüber dem Euro, dem Yen und anderen Währungen.
Um den Abwertungsprozess des US-Dollars zu veranschaulichen, haben wir die Darstellungsform Dollar/xxx gewählt. Nachfolgend der Dollar zum Euro.
Man sieht: Der Abwertungsprozess des US-Dollars setzte sich gegenüber dem Euro bis zum Sommer 2008 fort. Das Tief des Jahres 1995 wurde im vergangenen Jahr unterschritten, der langfristige Abwärtstrend des Dollar gegenüber dem Euro ist damit intakt.
Ein ähnliches - wenn auch in einer entscheidenden Nuance anderes – Bild zeigt der Dollar/Yen. Bereits im Jahr 1995 markierte der Dollar/Yen sein bisher gültiges Allzeittief. Seitdem vollzog das Währungspaar eine Seitwärtsbewegung (roter Kreis folgender Chart).
Dieser Unterschied ist entscheidend. Der Dollar/Yen zeigt gegenüber Dollar/Euro relative Stärke. Wir erwarten daher in den kommenden Wochen und Monaten eine Schwächung des Yen gegenüber US-Dollar und Euro.
Das schwindende Vertrauen in den Yen dürfte zu einem Vertrauensverlust in japanische Staatsanleihen führen. Charttechnisch werden die japanischen Staatsanleihen in Kürze ihre Seitwärtsbewegung beenden. Der nachfolgend eingezeichnete Trend (rote Linie) dürfte sich nach unten auflösen.
Fallende Anleihen bedeuten steigende Zinsen. Wir wissen, dass bereits ein Zinsanstieg der 10jährigen japanischen Staatsanleihen auf 2,5 Prozent Japan in den Staatskonkurs treiben würde: Dann würde 30 Prozent des japanischen Staatshaushalts für den Zinsdienst zur Verfügung stehen müssen. Aktuell befindet sich dieser Zinssatz bei 1,35 Prozent.
In den kommenden Wochen und Monaten dürfte sich die Staatsbankrottdiskussion zunehmend von Europa weg und hin nach Japan verlagern. Japan ist - nach den USA - die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt (BIP 2008 nach IWF). Die mediale Aufmerksamkeit, die Griechenland in diesen Tagen erhält, ist völlig überzogen im Hinblick auf das, was die Situation in Japan nach sich ziehen dürfte. Japan ist ein entscheidendes Rad für das Funktionieren der Weltwirtschaft. Insbesondere China und die USA dürften in der kommenden Diskussion gefordert sein.
Japanische Aktien werden ein klarer Kauf sein. Aber erst nach der bevorstehenden Neuordnung des Landes. Der japanische Aktienmarkt dürfte als einer der großen Gewinner dieser Dekade gefeiert werden.
Finanzprobleme
In Dubai wackelt das nächste Staatskonglomerat
29. März 2010, 11:56 Uhr
Neue finanzielle Probleme in Dubai: Laut einem Medienbericht ist das zweite große Firmenkonglomerat in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Die "Dubai Holding" plant demnach, Schulden in Höhe von 20 Milliarden Dollar umzuschichten. Die Gesellschaft ist bekannt für den Bau des Luxushotels Burj al-Arab.
Neben der Staatsholding Dubai World gibt es offenbar auch beim staatlichen Firmenkonglomerat Dubai Holding finanzielle Probleme. Wie die „Financial Times“ (FT) ohne Angaben von Quellen berichtete, erwägt Dubai Holding eine Neuordnung von Schulden in Höhe von bis zu 20 Milliarden Dollar.
Dem Blatt zufolge ist es noch zu früh, über eine Restrukturierung zu sprechen. Es sei noch keine abschließende Entscheidung gefallen.
Ein Sprecher der Dubai Holding war zunächst nicht zu erreichen [Telefon ist bereits gepfändet - A.L.] . Zu dem Konglomerat gehört unter anderem die Jumeirah-Gruppe, die das weltberühmte Luxushotel Burj al-Arab in Form eines riesigen Segels vor der Küste Dubais bauen ließ.
Die Regierung von Dubai hatte vergangene Woche bereits der in Schwierigkeiten geratenen Staatsholding Dubai World ihre Unterstützung zugesagt. Eine Bitte um Zahlungsaufschub für Milliardenschulden von Dubai World hatte vergangenen Herbst die internationalen Finanzmärkte in Aufruhr versetzt.
Dubai Holding ist wie Dubai World eine der drei großen Holdingfirmen des Emirats neben der Investment Corporation von Dubai. Dubai World und die dazugehörige Baufirma Nakheel stehen hinter dem schlagzeilenträchtigen Bauprojekt der bewohnten Palmeninseln vor der Küste des Emirats.
http://www.welt.de/finanzen/article6970975/...-Staatskonglomerat.html
Burj al-Arab: eines der Vorzeigeprojekte der Staatsholding Dubai World
Herabstufung von Portugal und Griechenland erschüttert Märkte
Griechen-Bonds sind nur noch Ramsch, auch die Zahlungsfähigkeit Portugals bewertet S&P schwächer. Der Schritt der Ratingagentur ließ die Frankfurter Börse abstürzen. Der Euro fällt, Renditen und Ausfallversicherungen für Portugal und Griechenland schnellen hoch.
Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat die Kreditwürdigkeit Portugals auf "A-" gesenkt. Gleichzeitig stufte S&P das hochverschuldete Griechenland um gleich drei Stufen auf "BB+/B" und damit auf Ramschstatus herab. Der Schritt nährt Sorgen um den Bankrott eines Euro-Mitgliedsstaates - und die Furcht, die Probleme Griechenlands könnten auf andere Länder im Währungsraum übergreifen.
Zuletzt hatte der ehemalige Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kenneth Rogoff, gewarnt, Griechenland werde wahrscheinlich nicht das einzige Euro-Land bleiben, das finanzielle Hilfe benötigt. Euro-Länder und der IWF haben sich darauf verständigt, den Hellenen mit insgesamt rund 45 Mrd. Euro beizuspringen. Wahrscheinlich wird das Land aber mehr brauchen. Unsicherheit über den Zeitpunkt der Hilfe sowie die genaue Ausgestaltung hat dazu geführt, dass Investoren Griechenland weiter misstrauisch beäugen.
Der Euro sank binnen kürzester Zeit nach Bekanntgabe der Herabstufungen auf ein neues Jahrestief. Auch die europäischen Aktienmärkte gaben nach der Ankündigung weiter nach. Der Dax sackte kurz vor Handelsschluss nochmals um knapp 100 Punkte ab. Der MDax gab rund 120 Punkte nach. An der Wall Street büßten die Standardwerte im Dow Jones gut 150 Punkte ein.
Auch an den Anleihemärkten machte sich Nervosität breit. Die Renditen auf griechische Staatsanleihen mit zweijähriger Laufzeit schossen um 478 Basispunkte auf 18.71 Prozent. Entsprechende portugiesische Papiere rentierten um 117 Basispunkte höher bei 5,36 Prozent.
Die Kosten für eine Absicherung gegen einen Zahlungsausfall stiegen ebenfalls. Kreditderivate (Credit Default Swaps, CDS) auf griechische Staatsanleihen bewegten sich nach der Herabstufung laut dem Datendienstleister CMA Datavision auf den neuen Rekordwert von 821 Basispunkten. Damit kostet es 821.000 Euro im Jahr, Anleihen im Wert von 10 Mio. Euro zu versichern. Portugiesische CDS legten 54 Basispunkte auf 365 zu.
http://www.ftd.de/politik/europa/...rschuettert-maerkte/50106772.html
Der Euro steht kurz vor dem Bruch der wichtigen Unterstützung bei 1,32
Im Prinzip hat die USA das gleiche Problem mit den finanzschwachen Bundesstaaten wie Kalifornien, Illinois usw.
Die FED hat allerdings mehr Möglichkeiten als die EZB: Sie darf Staatsanleihen kaufen und das Geldsystem mit QE überfluten, was die EZB nicht darf (laut Maastricht-Vertrag). Die FED kann also beliebig viel Geld ins System geben, bisher sind es über 1 Bio Dollar Extrageld, es könnten aber auch 50 Quadrillionen Dollar sein, wenn die FED wollte. Das will sie natürlich wegen der daraus resultierenden Hyperinflation nicht.
Ein schwieriges Unterfangen: Bei zu viel Liquidität droht hohe Inflation, bei zu geringer Liquidität droht Rezession.
Meist haben sich die Staaten seit der Antike für den Weg der Inflation entschieden, früher wurde dafür noch der Silbergehalt in den Münzen reduziert, heute genügte es, ein paar Nullen mehr auf die Geldscheine zu drucken (Weimar läßt grüßen!).
Roubini sieht USA in Gefahr
Das Schuldenproblem hat eine viel größere Dimension: "Das Risiko, dass den USA etwas Ernstes passiert, ist erheblich." Diesen Satz sagt der berühmte Ökonom, der die Finanzkrise vorhersagte. Denn Washington werde das Thema nur angehen, wenn die Märkte es erzwingen. von Christine Mai
Angesichts ausufernder Schulden von Industrieländern warnt der Ökonom Nouriel Roubini vor hoher Inflation und Staatspleiten. "Heute machen sich die Märkte Sorgen um Griechenland, aber Griechenland ist nur die Spitze des Eisbergs, der Kanarienvogel in der Kohlemine, einer breiteren Palette an fiskalischen Problemen", sagte Roubini am Mittwoch auf einer Konferenz im kalifornischen Beverly Hills.
"Schließlich werden auch die fiskalischen Probleme der USA in den Vordergrund rücken", sagte Roubini, der Professor an der New York University Stern School of Business ist. "Das Risiko, dass in den nächsten zwei oder drei Jahren in den USA etwas Ernstes passiert, ist erheblich", fügte er hinzu, da es "in Washington keine Bereitschaft gibt, etwas zu tun", falls die Kreditmärkte dies nicht erzwingen.
Der frühere Berater des amerikanischen Finanzministeriums hatte die Blase im US-Häusermarkt sowie die Rezession in den Vereinigten Staaten vorhergesagt. In Europa geht die Angst vor Staatspleiten seit Monaten um. In dieser Woche spitzte sich die Lage dramatisch zu, nachdem die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) das hoch verschuldete Griechenland auf Ramschstatus herabstufte. Auch die Bonitätsnoten für Portugal und Spanien senkte S&P, was Sorgen vor einer Ansteckung nährte.
An den Märkten sorgte dies für heftige Turbulenzen. Die Lage hat sich allerdings etwas beruhigt, seit sich rasche Finanzhilfe für Griechenland durch die Euro-Zone und den Internationalen Währungsfonds (IWF) abzeichnet. Laut Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) könnte das Land über drei Jahre 135 Mrd. Euro erhalten.
Die Kosten für eine Absicherung griechischer Staatsanleihen sanken am Donnerstag. Der Spread für Kreditderivate (Credit Default Swaps, CDS) auf fünfjährige Papiere engte sich laut dem Datendienstleister Markit um rund 35 Basispunkte auf 685 ein. Damit kostet es 685.000 Euro im Jahr, Anleihen im Wert von 10 Mio. Euro gegen einen Ausfall zu versichern. Zwischenzeitlich waren die Spread bis auf über 900 Basispunkte geklettert.
Die CDS anderer Staaten der Euro-Peripherie hielten sich stabil. Bei spanischen CDS lag der Spread auch nach der Herabstufung von Mittwochabend weiter bei 185 Basispunkten und damit dem Schlusstand vom Vortag. Irische Kontrakte lagen ebenfalls unverändert bei 220 Basispunkten, portugiesische drei Basispunkte höher bei rund 330.
Die Risikoaufschläge, die Investoren dafür verlangen, dass sie zehnjährige griechische Staatsanleihen statt Bundespapieren halten, verringerten sich am Donnerstag zunächst, legten dann aber wieder leicht zu auf 794 Basispunkte. Am Vortag hatten sie bei 800 Basispunkten geschlossen. Für Spanien verteuerte sich die Geldaufnahme leicht: Hier legte die Prämie von 117 auf 127 Basispunkte zu. Die Rendite stieg von 3,98 auf 4,23 Prozent. Der Euro lag 0,3 Prozent im Plus bei 1,3236 $.
"Was mir Sorgen macht, ist die Anhäufung von Staatsschulden", sagte Roubini. Wenn dieses Problem nicht angegangen werde, würden Länder entweder ihren Zahlungen nicht nachkommen oder sie durch Inflation beseitigen. Mit Blick auf Griechenland warnte er, trotz der Aussicht auf Hilfe könnte das Land gezwungen sein, die Euro-Zone zu verlassen. Das werde die Gemeinschaftswährung schwächen und sie weniger liquide machen. Eine kleinere Euro-Zone sei zwar sinnvoll, sagte er Bloomberg TV. Der Prozess könnte aber "sehr chaotisch" sein.
Auch andere Volkswirte betrachten die Rettungspläne für Griechenland skeptisch. "Jetzt könnte die Zeit gekommen sein, in der die Euro-Zone etwas viel Dramatischeres tun muss, um zu verhindern, dass die Belastungen eine weitere breite Finanzkrise auslösen, die die Region zurück in die Rezession stürzt", sagte David Mackie, Chefökonom für Europa bei JP Morgan Chase.
Er plädiert für einen Rettungsschirm für die gesamte Euro-Region. Schlimmstenfalls werde Unterstützung für Griechenland, Spanien, Portugal und Irland die Höhe von acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts der restlichen Euro-Länder beanspruchen. Das wären rund 600 Mrd. Euro. Eine weitere Möglichkeit sei, dass die Länder für begrenzte Zeit untereinander Garantien für die Verbindlichkeiten der anderen aussprechen.
Der IWF warnte indes vor Folgewirkungen für Schwellenländer in Asien. Aufgrund starken Wachstums und vergleichsweise hoher Zinsen ziehen viele Staaten dort hohe Kapitalflüsse an. "Die Krise um die griechischen Staatsschulden hat sich zwar bislang nicht stark auf Geldflüsse in die Region ausgewirkt, aber das wichtigste Risikoszenario ist das einer sich verschärfenden weltweiten Risikoaversion, sollte die Angst auf einige der größeren europäischen Volkswirtschaften übergreifen", warnt der IWF in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht. "Probleme in Europa könnten zu einem Rückzug europäischer Banken aus der Region führen, was zu Schwierigkeiten bei der Refinanzierung mit Dollar und Euro in asiatischen Märkten führen könnte."
http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/...eht-usa-in-gefahr/50107547.html
"Federal Reserve Chairman Ben Bernanke issued strong warnings Tuesday on the need to reduce the federal budget deficit in a speech to President Obama's National Commission on Fiscal Responsibility and Reform.
Bernanke, speaking ahead of a two-day meeting of the Fed's policymaking Federal Open Market Committee, told the Commission there will be "great damage" to the economy if the federal government does not get its finances on a "sustainable long-run trajectory."
The Fed chief said the U.S. fiscal position has "deteriorated appreciably" and will "remain on an unsustainable path" even after economic and financial conditions have returned to normal without action to reform Social Security and other entitlement programs." http://imarketnews.com/node/12470
Natürlich kann die USA nicht pleite gehen, weil alle Schulden in Dollar sind, aber was würde passieren, wenn der Markt der US-Regierung wegen Überschuldung kein Geld mehr leihen würde? In dem Fall müßte die Fed den Staatshaushalt finanzieren, der Dollar würde komplett abschmieren, Inflation und Zinsen würden explodieren, der Dollar würde als weltweites Zahlungsmittel nicht mehr akzeptiert werden. Das wäre der ultimative "great damage", von dem Bernanke sprach.
Lawrence Summers verteidigt die hohe Staatsverschuldung mit der "Kreditklemme" in der Privatwirtschaft (http://economix.blogs.nytimes.com/2009/11/17/...deficit/#more-38983). Da hat er prinzipiell Recht (Gesamtkreditsumme von Staat und privatem Sektor muß steigen, damit die Geldmenge steigt und es zu keiner gefährlichen Deflation kommt), aber ich kann mir kaum vorstellen, dass der private Sektor seine Schulden um mehr als 1 Bio Dollar pro Jahr abbaut und der Staat mit 1,4 Bio Dollar einspringen muß.
Mit der Wahl von Yellen zur Fed-Vizechefin (http://www.cnbc.com/id/36848537) hat Obama klar gemacht, was er will: Yellen ist für Nullzinsen bis Ende 2011, ihr kann die Inflationsrate gar nicht hoch genug sein.
Diese Frage, im Dezember fett im Eingangsposting zu diesem Thread hervorgehoben, bewegt heute, knapp ein halbes Jahr später, die US-Medien:
May 14, 2010, 12:01 a.m. EDT
The second debt storm
Who will bail out the countries that bailed out the world's corporations?
By Alistair Barr, MarketWatch
SAN FRANCISCO (MarketWatch) -- The financial crisis never really went away.
The debt mountain that brought down some of the world's biggest banks and dragged the international financial system to the brink of disaster has simply shifted to governments. Now, it's threatening countries around the globe and if left unchecked could rip the very fabric of Europe's economic system and wreck economic recoveries in the U.S., China and Latin America.
The impact on markets has been severe. The euro has slumped more than 12% against the dollar since the sovereign debt crisis flared in southern Europe. Gold has marched to new highs as investors seek a safe haven and, perhaps most alarming, it is now more expensive to buy insurance against national default than it is to insure against corporate failure.
"The sovereign debt crisis spun out of control in the past week, and we see no easy way to resolve it," said Madeline Schnapp, director of macroeconomic research at TrimTabs Investment Research.
Some investors and analysts are increasingly concerned that governments may be no more capable of repaying their debts than the banks and insurance companies they saved. And, they warn, if a major country comes close to default, it could trigger a financial meltdown that would eclipse the panic that followed the bankruptcy of Lehman Brothers in 2008.
The world has seen sovereign debt crises before. Latin America, Africa and Asia have all experienced upheavals sparked by excessive debt. These crises were all accompanied by stunted economic growth, inflation and weak stock market returns, which make it even harder to pay off debts. As investors and government officials ponder the current state of affairs, they see ominous signs that the developed world may be facing a similarly bleak future.
"The problem of the western world is that we have too much debt," said Daniel Arbess, who manages the Xerion investment strategy at Perella Weinberg Partners. "Rather than reducing our debt, we've been moving it from one balance sheet to another."
"All we're doing is shifting chairs on the deck of the Titanic," he added.
Europe's bailout
Some governments have started to respond to market pressure, with the U.K. pledging billions of pounds in spending cuts this week. Spain and Portugal also unveiled austerity measures. But the problem is so big that investors remain wary.
Stock markets plunged and credit markets shuddered last week on concern Greece and other indebted European countries like Portugal and Spain might default.
"What's happened on a corporate level is now happening on a national level. The first nation to experience this is Greece, but other nations will, too," Schnapp said.
To stop Greece's debt troubles turning into a run on the euro and a global stock market rout, the European Union unveiled an unprecedented package of almost $1 trillion in emergency loans, stabilization funds and International Monetary Fund support on Sunday.
In the days that followed, the European Central Bank bought the government debt of Greece and other countries on the periphery of the region's single-currency zone, such as Portugal, Spain, Italy and Ireland, investors said. Such intervention, known as quantitative easing, has been shunned by the ECB until now.
"Temporarily the crisis in terms of liquidity has been averted, but the underlying problem hasn't gone away," Schnapp added. "Giant debt and expenditures by governments are still there."
TrimTabs cut its recommendation on U.S. equities to neutral from fully bullish on Sunday, in the wake of the European bailout.
Protection
The sovereign crisis has been brewing for months.
For much of the financial crisis, investors worried about financial institutions defaulting, rather than sovereign nations. But that pattern has been upended.
In early February, the cost of insuring against a sovereign default in Western Europe exceeded the price of similar protection against default by North American investment-grade companies. That was the first time this had happened, according to data compiled by Markit from the credit derivatives market.
The move "symbolizes how credit risk has been transformed from corporate to sovereign risk, as the solution to the financial and economic crisis was government intervention," Hans Mikkelsen, credit strategist at Bank of America Merrill Lynch, wrote in a note to investors at the time.
Since then, the cost of insuring against sovereign default in Western Europe has climbed further, hitting a record of 169 basis points on May 7.
The European bailout pushed that down to 120 basis points on Tuesday. But that's still more expensive than default protection on North American corporate debt which cost 100 basis points on Tuesday. (In the credit derivatives market, 100 basis points means it costs $100,000 a year to buy default protection on $10 million of debt for five years).
The global debt crisis is in its second stage as governments deal with the debt absorbed from the private sector, and record gold prices have been reflecting these worries, according to SCM Advisors strategist Max Bublitz.
While much of the concern has focused on Western Europe, unsustainable government debt is a global problem. And it is developed world governments that are accumulating the biggest debts, not emerging market countries -- a big change from previous sovereign crises.
"Looking beyond the immediate crisis in Europe, I am particularly worried about the next stage involving the U.S., the U.K. and Japan," Xerion's Arbess said.
Debt to GDP ratios in the world's advanced economies will top 100% in 2014, 35 percentage points higher than where they stood before the financial crisis, the IMF estimated last month.
Three percentage points of this increase came from government bailouts of financial institutions, while 3.5 percentage points was from fiscal stimulus. Another four percentage points has been driven by higher interest on government debt and 9 points came from revenue lost from the global recession, according to the IMF.
"Public finances in the majority of advanced industrial countries are in a worse state today than at any time since the industrial revolution, except for wartime episodes and their immediate aftermath," Willem Buiter, chief economist at Citigroup (NYSE:C) and former member of the Bank of England's Monetary Policy Committee, wrote in a recent note on sovereign risk.
Even though the current epicenter of the crisis is focused on the euro zone, the overall fiscal position of the single currency area is stronger than that of the U.S., the U.K. and Japan, he noted.
"Unless there is a radical change of course by those in charge of fiscal policy in the U.S., Japan and the U.K., these countries' sovereigns too will, sooner (in the case of the U.K.) or later (in the case of Japan and the U.S.) be at risk of being tested by the markets," Buiter said.
Ultimately, these countries face the risk of being "denied access to new and roll-over funding, that is, of being faced with a 'sudden stop,'" he warned.
Economic drag
Once government debt levels approach 100% of GDP, things can get tricky.
That's because a lot of a country's income from taxes and other sources has to be spent on interest payments.
John Brynjolfsson, chief investment officer at global macro hedge fund firm Armored Wolf LLC, illustrated the point with a simple example. With debt at 100% of GDP, interest rates at 3% and real economic growth of 3%, all the extra income collected by a country would be used to pay interest on its debt.
If a lot of government debt is owned by foreigners, like the U.S., the money leaves the country rather than being invested in more productive ways. This dents economic growth.
A study published this year by economists Carmen Reinhart and Ken Rogoff found that, over the past two centuries, government debt in excess of 90% of GDP produced economic growth of 1.7% a year on average. That was less than half the growth rate of countries with debt below 30% of GDP.
"Most lenders realize that once growth disappears, there's little reason to lend more," Brynjolfsson said. "That's because new lending is just going towards paying off old debt, not investment in productive activities."
U.S.
The U.S. government has spent more than $1 trillion bailing out financial institutions like American International Group (NYSE:AIG) and rolling out fiscal stimulus programs to bolster the flagging economy.
In 2009, the government took in about $2.1 trillion in taxes and other revenue and spent more than $3 trillion, according to TrimTabs' Schnapp. The gap, or deficit, is made up by borrowing more money through sales of Treasury bonds and notes.
In coming years, U.S. government debt will exceed 100% of GDP, according to economists at Exane BNP Paribas and elsewhere.
In the next 20 years, if fiscal policies aren't changed, U.S. debt to GDP will exceed 150%, putting the country in the same league as Greece and Portugal, according to recent research led by Stephen Cecchetti, head of the Monetary and Economic Department at the Bank for International Settlements in Switzerland.
And the official data don't tell the whole story, Buiter says.
Fannie Mae (NYSE:FNM) and Freddie Mac (NYSE:FRE) have been the responsibility of the U.S. government since the mortgage giants were placed into conservatorship by the Federal Housing Finance Agency during the financial crisis in 2008, he noted.
Fannie and Freddie's liabilities at the end of last year's third quarter were almost $1.8 trillion, according to Buiter. This equals 13% of U.S. GDP and should be included in measurements of the country's general government debt, he added.
U.K.
The U.K. government committed 850 billion pounds ($1.25 trillion) to bailing out banks including Royal Bank of Scotland (LSE:UK:RBS) and Lloyds Banking Group (LSE:UK:LLOY) and providing guarantees and insurance to the sector, according to the country's National Audit Office.
The U.K.'s debt to GDP ratio will soon reach 100% and could top 200% in the next two decades if fiscal policies aren't changed, according to Cecchetti's research.
The country's new coalition government, which came to power this week, called for 6 billion pounds in spending cuts starting this fiscal year. Bank of England Governor Mervyn King applauded the plan.
"We are still halfway through the world's worst financial crisis ever," King warned. It's "imperative that our own fiscal problems are dealt with sooner rather than later." Read about his comments.
Japan
Japan's government debt to GDP, at over 200%, already dwarfs the U.S. and the U.K., a hangover from its own financial crisis at the end of the 1980s.
"The perfect example of sovereign risk that is contained today but could be dramatic in the future is Japan," Pierre-Olivier Beffy, chief economist at Exane BNP Paribas, wrote in a recent note to investors.
Such high debt levels aren't a problem now because Japanese people save so much and invest a lot of that money in the country's bonds. Financial institutions in the country are also big buyers.
With more than 90% of all Japanese government debt purchased domestically, interest payments get funneled back into the country, helping to support economic growth.
However, Japan's population is getting a lot older. At some point, savers may stop buying government bonds and start spending their money in retirement. If that happens, the government may be forced to pay higher interest rates when it borrows.
Rates on 10-year Japanese government bonds are below 1.4%. So, despite huge debt, interest payments aren't too cumbersome. But if rates climb, that would change with painful consequences.
"Japan, as an economy, has never admitted its mistakes. Twenty years ago they transferred the bad private assets to the public balance sheet, while nominal GDP has gone nowhere for 20 years," Kyle Bass, managing partner at global macro hedge fund firm Hayman Capital, said during an April industry roundtable run by Opalesque Ltd.
"When your biggest holders turn into sellers overnight, what do you do? You have to finance yourself at G7 rates," he added. "If they borrow where Germany borrows at a bit over 3%, they are out of business."
Bass is betting on higher Japanese interest rates, similar to positions that other hedge fund firms including David Einhorn's Greenlight Capital and John Paulson's Paulson & Co. have put on. Read about Einhorn's views.
'Final chapter'
How will all this debt be repaid? Brynjolfsson discusses the three main alternatives.
Developed nations could generate strong productivity gains, while rising exports from their pharmaceutical, technology and financial-services industries could generate better-than-expected income. Combined with "frugality, sacrifice and good fortune," there could be enough money to repay debts, he explained. This may include lower government spending and higher taxes.
Countries could also default, either because they can't pay or won't, Brynjolfsson said. In this scenario, lenders would likely agree to a reduction, or haircut, on the amount of money they're owed -- either voluntarily or after courts impose a settlement.
A third outcome may be inflation, Brynjolfsson said. Sovereign debts would be honored but would be repaid in currency that's worth a lot less than when the debt was sold.
"The sovereign debt problems encountered by most advanced industrial countries are the logical final chapter of a classic 'pass the baby' (aka 'hot potato') game of excessive sectoral debt or leverage," Buiter said.
"First excessively indebted households passed part of their debt back to their creditors - the banks. Then the banks, excessively leveraged and at risk of default, passed part of their debt to the sovereign," he explained. "Finally, the now overly indebted sovereign is passing the debt back to the households, through higher taxes, lower public spending, the risk of default or the threat of monetization and inflation."
Inflation
Brynjolfsson and other investors are in the inflation camp.
One tell-tale sign of potential inflation is that the U.S. Treasury Department is trying to extend the average maturity of its debt from about 48 months to roughly 84 months, Brynjolfsson said.
"That makes me a little uncomfortable and suspicious," he added.
With lots of short term debt, it's hard to inflate the debt away. That's because interest rates should rise quickly to adjust for higher inflation expectations and investors will charge a higher rate when it comes time to refinance the bonds.
But the longer the maturity of government debt, the easier it is for inflation to kick in before bonds need to be refinanced, Brynjolfsson explained.
Berkshire Hathaway (NYSE:BRK.A) (NYSE:BRK.B) Chairman Warren Buffett said this month that he's bearish about the ability of all currencies to hold their value over time because of massive deficits being run up by governments in the wake of the financial crisis. [Dann war sein Eisenbahn-Kauf also eine "Flucht in Sachwerte"...]
The U.S. will never default on its debt because the dollar is the world's reserve currency. But the country may print more dollars to repay with devalued currency, he suggested. Check out Buffett's take on currencies and inflation.
The European Central Bank's actions this week added to inflation concerns. The bank has been in the market buying the government debt of Greece and other indebted European countries, according to Brynjolfsson. Such quantitative easing could devalue the euro and produce inflation, investors worry.
Xerion's Arbess sees "a round of devaluations of a lot of different currencies."
"That will be accompanied by inflation in the price of non-renewable assets like gold, other precious metals and industrial commodities," he said. "People start to hold on to things that they think will retain value."
http://www.marketwatch.com/story/story/...956A-4690-878C-23198DC08634
http://www.eurointelligence.com/...[backPid]=901&cHash=0949fcaf86
A year of wishful thinking …
The period from March 2009 was the year of wishful thinking. Central banks cut interest rates and governments opened their cheque books providing a flood of cheap money that gave the illusion of recovery and a normal functioning economy. By pouring a lot of water into a bucket with a large hole, the world sustained the impression that the receptacle was almost full. As Norman Cousins, an American political journalist, noted: "Hope is independent of the apparatus of logic."
Cognitive dissonance ensured that excessive debt levels and the unsustainable nature of debt fuelled growth was ignored. Governments merely transferred the debt from private sector balances sheets onto public balance sheets. The Global Financial Crisis ("GFC") has morphed into a Global Sovereign Crisis ("GSC") as sovereign governments now face difficulty in raising money. Stock markets and asset prices have tumbled. Credit markets are exhibiting an anxiety not seen since late 2008/ early 2009. The year of wishful thinking has run its course.
Im Eingangsposting hatte ich geschrieben:
Die Hyperliquidität 1.0 endete im Sommer 2007 damit, dass "den Privaten" das Geld ausging.
Die Hyperliquidität 2.0 könnte 2010 damit enden, dass den Staaten das Geld ausgeht.
Bislang sind zwar im Wesentlichen nur die PIIGS betroffen. Das könnte sich aber schon bald ändern. Die Investoren-Angst, das Geld in vermeintlich sicheren Anlagen wie Staatsanleihen nicht (voll) zurückzubekommen, ist ein Virus, das schnell als Flächenbrand wütet:
Großbritannien steht industriell nicht besser da als schwache EU Staaten. Sollten die Schätzungen des IWF zutreffen, so wird der Schatzkanzler mindestens drei Mal in Folge ein zweistelliges Defizit vorweisen.
http://bankhaus-rott.de/wordpress/?p=1008
Japans neuer Staatschef warnt vor Japan-Krise ähnlich wie in Griechenland:
http://www.nytimes.com/2010/06/12/business/global/....html?ref=global
Die Lage in Griechenland selbst ist hoffnungslos:
http://www.welt.de/wirtschaft/article8013958/...n-zurueck.html#reqRSS
Ackermann arbeitet bereits an Notfall-Szenarien für den von ihm befürchteten Griechen-Bankrott:
http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/...ch/50125969.html
Auch USA ist nicht sicher. Super-Investor Warren Buffett warnt vor einem Crash bei Kommunalanleihen der US-Bundesstaaten und hat sein eigenes Investment in diesem Sektor deutlich zurückgefahren:
http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601010&sid=airOwCWviFuU
Experten fürchten Staatspleiten: „Ein Pflaster auf dem Krebsgeschwür“
Philipp Vorndran: "Schuldenschnitt in Griechenland unvermeidlich."
Handelsblatt: Die Diskussionen um einen Zahlungsausfall Griechenlands reißen nicht ab. Erwarten Sie eine Pleite?
Philipp Vorndran: Griechenland ist ja im Frühjahr schon de facto pleite gewesen. Aber es gab die Rettungspakete. Ein Staatsbankrott ist politisch zumindest derzeit einfach nicht gewünscht.
Asoka Wöhrmann: Das sehe ich genauso. Die Kraft der Politik in Europa wird unterschätzt, und das Land ist zu klein, um deswegen das Projekt Europa zu riskieren.
Und wie sieht es langfristig aus?
Stefan Homburg: Griechenland wird laut IWF-Plan zunächst noch Primärdefizite aufweisen, und seine Schuldenstandsquote soll auf 150 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen. Daher besteht vorerst ein Anreiz zur pünktlichen Bedienung von Zins und Tilgung. Ab 2013 soll Griechenland aber netto zurückzahlen, und es fragt sich, ob es dazu bereit sein wird.
Rechnen Sie damit?
Homburg: Bei Laufzeiten über zwei Jahren nicht. Auch die Märkte glauben das nicht, wie Sie an den hohen Risikoprämien für griechische Langläufer ablesen können. Ob die Staatengemeinschaft noch einmal einspringt oder die Gläubiger Verluste erleiden, ist fraglich.
Ist denn ein Schuldenschnitt und damit eine Pleite wahrscheinlich?
Andrew Bosomworth: Ich gehe davon aus. Und dieser Schuldenschnitt muss in Griechenland mindestens 50 Prozent betragen, um den Schuldenstand des griechischen Bruttoinlandsprodukts auf zumindest 60 bis 70 Prozent und damit auf das Niveau des im Rahmen des Maastrichter EU-Vertrages Erlaubten zu rücken.
Vorndran: Längerfristig ist ein Schuldenschnitt in Griechenland unvermeidbar.
Andrew Bosomworth: "Kein Dominoeffekt, keine Panik."
Aber hätte das nicht gravierende Auswirkungen auf andere Märkte?
Wöhrmann: Ja, und zwar für das ganze System. Die anderen angeschlagenen Länder - Irland, Portugal, Spanien - gerieten sofort in Sippenhaft. Und hinter allem steckt eine weitere Gefahr für alle verschuldeten Staaten: Das Risiko, dass Investoren an den Märkten generell nicht mehr akzeptieren, dass man Staatsschulden mit neuen Staatsschulden bezahlt Im schlimmsten Fall kann das plötzlich passieren, das wäre ein Crash. Dazu kommt: Die Europäische Zentralbank (EZB) hält hohe Bestände an Staatsanleihen, entweder direkt oder als Sicherheit für Refinanzierungsgeschäfte. Dies birgt ein systemisches Risiko: Wenn die Aktivseite der EZB nach einem Haircut plötzlich nur noch die Hälfte wert wäre, müsste Kapital nachgeschossen werden.
Bosomworth: Entschuldigung, solche Aussagen halte ich für Angstmacherei. Natürlich würden bei einem Schuldenschnitt auch die Risikoprämien anderer Euro-Länder steigen. Aber einen Dominoeffekt und eine Panik würde ich eben nicht fürchten.
Warum nicht?
Bosomworth: Der Schuldenschnitt wird ja schon längst an den Märkten erwartet und würde deshalb - anders als bei der unerwarteten Pleite der Investmentbank Lehman Brothers vor gut zwei Jahren - eben keine Schockwellen auslösen. Und natürlich würden auch Banken Probleme bekommen, die griechische Staatsanleihen halten. Aber im Zweifelsfall könnte diesen Instituten durch den von den Euro-Ländern und dem IWF getragenen Rettungsschirm EFSF geholfen werden - eben um den Dominoeffekt zu verhindern.
Homburg: Es kommt entscheidend darauf an, wie ein Schuldenschnitt gestaltet wird. Wenn die Laufzeiten der Anleihen verlängert und die Zinszahlungen gekürzt werden, ist das für Investoren nicht so schmerzlich, weil sie ihr Geld zurückerhalten und Abschreibungen vermeiden. Den Schuldnern hilft ein solch schonendes Verfahren unter dem Strich genauso wie ein harscher Haircut - also ein Abschlag auf die ausstehenden Schulden.
Vorndran: Das stimmt. Es bleibt aber mindestens ein Problem: Damit bekommt Griechenland seine Wettbewerbsfähigkeit nicht wieder.
Wären wie auch immer geartete Schuldenschnitte denn ökonomisch sinnvoll?
Homburg: Sie wären das einzig Sinnvolle! Mit Rettungen oder Bail-Outs verlagern Sie die Probleme schließlich nur auf die nächsthöhere Ebene.
Wie meinen Sie das?
Homburg: Sehen Sie sich das Beispiel Irland an: Zunächst rettete der Staat seine Banken, jetzt hat er selbst massive Probleme. Falls Irland sich nicht mehr refinanzieren kann, schlüpft es unter den Rettungsschirm. Aber auch die supranationalen Institute wie IWF, EU und die EZB sind nur begrenzt belastungsfähig. Irgendwann bekommen auch diese Institutionen Refinanzierungsprobleme - und zwar noch zu unserer Lebenszeit, wenn es mit den Bail-Outs so weitergeht.
Rettungen schaden also mehr als sie nutzen?
Homburg: Genau. Lassen Sie es mich plastisch ausdrücken: Die ständigen Bail-Outs wirken, als ob Sie auf ein Krebsgeschwür immer größere Pflaster kleben. Sie sehen das Geschwür dann nicht mehr, aber es wuchert weiter und wird sie letztlich töten.
Bosomworth: Da haben Sie Recht. Der politische Wille, Problemkandidaten immer weiter zu stützen, ist sehr gefährlich, da er ein Moral-Hazard-Problem schafft.
Stefan Homburg: "Schauderhafte US-Finanzplanung."
Wie erklären Sie den politischen Stützungswillen?
Vorndran: Die Maxime vieler Politiker ist die kurzfristige Sicherung der Wiederwahl. Deshalb suchen sie keine Problemlösungen, die schmerzhaft wären, sondern verschieben die Probleme lieber in die Zukunft.
Welche Staaten könnten denn noch Probleme bekommen und auf Hilfen angewiesen sein?
Vorndran: Nach Griechenland im Euro-Raum Spanien, Portugal, Irland. Wir machen die Probleme gerne an der Höhe der Staatsschulden im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung fest. Aber das Land muss seine Schulden auch bedienen können und wollen. Deswegen hat Italien weniger Risiko als Spanien, weil es stärker binnenfinanziert ist.
Wöhrmann: Es kann immer Staatspleiten geben - selbst in Europa, wenn der Glaube an Schuldpapiere nachhaltig ins Wanken gerät.
Wie sieht es international aus?
Vorndran: Wir haben Japan und die USA im Fokus. Auch Großbritannien macht uns Sorgen, allerdings haben die Briten einen hohen Anteil langfristiger Schulden, müssen also nicht kurzfristig refinanzieren. Kurzfristig ist es in Ungarn schwierig. Hinter den Rückzahlungswillen des Landes setzen wir Fragezeichen. Das könnte ein erster echter Pleitefall werden.
Homburg: Das Land über das ich am meisten nachdenke, sind die USA. Die mittelfristige Finanzplanung sieht schauderhaft aus.
Wöhrmann: Wenn etwa die USA als größter Anbieter im Anleihemarkt sich weiter so stark verschulden, kann das Land in fünf Jahren wie Griechenland da stehen.
Eine Pleite der USA - jetzt malen Sie aber wahre Horrorszenarien...
Homburg: Wir haben ja nicht gesagt, dass die USA in Insolvenz gehen. Sie haben - anders als die Euro-Länder - den Vorteil einer eigenen Währung und Geldpolitik. Deshalb können die USA über einen schwachen Dollar und eine hohe Inflation ihre Schulden reduzieren. De facto haben sie ja schon begonnen, durch eine extrem expansive Geldpolitik den Realwert ihrer Verbindlichkeiten zu senken.
Und es gibt Inflation?
Homburg: Sicher, schon deshalb, weil die USA und auch die EZB die Geldbasis extrem ausgeweitet haben. Mit Verzögerung werden auch Geldmenge und Preise steigen.
Bosomworth: Das ist aber doch sehr theoretisch. Inflation entsteht ja nicht einfach dadurch, dass die Notenbanken mehr Geld zur Verfügung stellen. Das Geld muss erst in der Wirtschaft über zum Beispiel neue Kredite ankommen. Dieser Transmissionsriemen läuft aber noch nicht auf Hochtouren.
Vorndran: Momentan ist die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes sehr gering, wenn sich das ändert, bekommen wir Inflation. Damit rechne ich innerhalb der nächsten fünf Jahre. Wöhrmann: Dem stimme ich zu. In der vergangenen Dekade war Inflation zwar eine Fata Morgana. Wenn bald eine Lohn-Preis-Spirale in Gang kommt, wird die Inflation anziehen.
Asoka Wöhrmann: "Es gibt einen Trendwechsel."
Was heißt das für Investoren?
Homburg. Dass lang laufende Anleihen momentan die riskanteste Anlageklasse sind. Das gilt auch für Bundesanleihen, bei denen ich angesichts der extrem niedrigen Renditen eine Spekulationsblase befürchte.
Vorndran: Wir haben eine Blase am Anleihemarkt. Aber es ist keine, die in den nächsten zwölf Monaten platzen dürfte. Am Ende aber wird unsere Erfahrung sein: Das vermeintlich Sichere, die Staatsanleihen, war eben nur vermeintlich sicher.
Wöhrmann: Es gibt ganz sicher einen Trendwechsel: Ohne Risiko kann kein Geld mehr mit Anleihen verdient werden. Ich sehe im Moment aber noch keine Blase am Anleihemarkt. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen kann durchaus in den nächsten zwölf Monaten drei Prozent erreichen, binnen fünf Jahren fünf Prozent.
Wie richten Sie ihre Portfolios konkret aus?
Bosomworth: Ich glaube eben nicht an die Inflation, und deshalb halten wir auch noch einen Anteil an Bundesanleihen mit längerer Laufzeit. In den meisten Peripheriestaaten sind wir deutlich untergewichtet. Das kann sogar bedeuten, dass wir in einzelnen Ländern überhaupt keine Positionen haben. Als Beimischung setzen wir dafür auf Anleihen aus Schwellenländern sowie hochwertige Unternehmensanleihen. Auch ausgewählte mit Forderungen unterlegte Anleihen, sogenannte Asset Backed Securities halten wir als Beimischung für interessant.
Wöhrmann: Wir unterscheiden nach Investoren. Privaten empfehlen wir Sachwerte wie Aktien und inflationsgeschützte Anleihen. Große Institutionelle werden aufgrund der Auflagen weiter auch Bundesanleihen und ähnlich ausfallsicherere Papiere halten. Beiden raten wir zu kurzen Laufzeiten. Südeuropa-Bonds aus Griechenland, Irland und Portugal gehören zu kleinen Teilen ebenfalls dazu. Bei griechischen Anleihen haben wir kurze Anleihen mit einer Laufzeit bis zu drei Jahren und Bonds mit langen Laufzeiten, in deren Kurs ein Haircut bereits enthalten ist. Spannend sind Anleihen global aktiver Unternehmen mit Geschäft in Schwellenländern, zunehmend auch Unternehmen aus diesen Ländern.
Vorndran: Wir versuchen in der Euro-Zone Staatstitel zu meiden und weichen auf Unternehmenstitel wie Nestlé oder Coca Cola aus. Solche Unternehmen werden eher solvent bleiben als Staaten. Wichtig ist die Streuung nach Ländern und Währungen. Ein Viertel der Gelder sollte in Anleihen von Ländern stecken, die mit ihrer Bonität und ihrer Rückzahlungswilligkeit über alle Zweifel erhaben sind. Dazu zählen wir Australien, Neuseeland, Chile, Norwegen, die Schweiz, Dänemark und Finnland. Unsere Privatkunden investieren schon jetzt stark in Sachwerte, in Wohnimmobilien, Aktien, und in Gold als Ersatzwährung.
Die Teilnehmer des Frankfurter Gesprächs (von links): Stefan Homburg, Andrew Bosomworth, Asoka Wöhrmann, Philipp Vorndran.
Die Teilnehmer des Frankfurter Gesprächs:
Andrew Bosomworth (45) leitet das Portfoliomanagement bei der Fondsgesellschaft Pimco. Bevor der Volkswirt im Jahr 2001 zu Pimco kam, war er Portfoliomanager und Volkswirt bei der Europäischen Zentralbank. Davor handelte er Zinsswaps bei bei Merrill Lynch und startete seine Karriere bei der staatlichen neueseeländischen Finanzagentur. Pimco verwaltet weltweit 913 Mrd. Euro, davon 122 Mrd. Euro in Europa.
Professor Stefan Homburg (49) lehrt seit 1997 am Institut für Öffentliche Finanzen an der Leibniz Universität Hannover und betreibt gleichzeitig ein Steuerberatungsbüro. Mit 29 Jahren wurde er an der Universität Bonn Deutschlands jüngster Professor. Später wechselte er zunächst nach Magdeburg. In der Politik war er unter anderem Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesfinanzministerium.
http://www.handelsblatt.com/finanzen/boerse-maerkte/_b=2676737,_p=12,_t=ftprint,doc_page=0;printpage
Philipp Vorndran (48) ist Kapitalmarktstratege beim unabhängigen Kölner Vermögensverwalter Flossbach & von Storch. Bis Ende 2008 arbeitete der Betriebswirt bei der Credit Suisse Gruppe, unter anderem als Chefstratege von Credit Suisse Asset Management. Seine Karriere startet er bei der Bank Julius Bär. Flossbach & von Storch betreut Kundenvermögen im Wert von 3,5 Mrd. Euro.
Asoka Wöhrmann (45) verantwortet als Mitglied der Geschäftsführung das Rentenfondsmanagement der DWS. Dort begann er 1998 als Fondsmanager für Internationale Anleihen und wurde später unter anderem Leiter des Währungsgeschäfts. Der Volkswirt promovierte in Magdeburg, wo er auch vier Jahre lang lehrte. Die DWS betreut weltweit ein Vermögen von 262 Mrd. Euro, davon 173 Mrd. Euro in Europa.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,724248,00.html
Dies steht über kurz oder lang auch den anderen Schuldenstaaten inkl. USA bevor.
Im Eingangsposting vermutete ich:
Die Hyperliquidität 2.0 könnte 2010 damit enden, dass den Staaten das Geld ausgeht. Hauptgrund dürfte sein, dass Käufer von (bzw. Auktions-Bieter für) Staatsanleihen ... nicht mehr bereit sind, eine Schulden-Sause ohne realistische "Geld-zurück-Garantie" zu finanzieren... Am Ende ... dürften die Zweifel überwiegen, ob die Anleihen bei Fälligkeit von den strauchelnden Staaten überhaupt noch bedient werden können.
Dazu ein Artikel aus der heutigen "Die Welt":
In Wahrheit geht es um viel mehr als den Euro. Wenn sich die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union in dieser Woche zum Krisengipfel in Brüssel treffen, steht die Einheit Europas auf dem Spiel. Und diese Einheit lässt sich langfristig nicht allein durch eine gemeinsame Währung garantieren. Soll Europa eine Zukunft haben, in der ein vergleichbares Maß an Wohlstand angenommen werden kann mit all seinen Annehmlichkeiten bis hin zur Alterssicherung, dann braucht es ein neues ökonomisches Denken, ein neues Wachstumsmodell.
Vermutlich wird darüber nicht gesprochen werden. Wieder einmal dürfte es wohl allein darum gehen, kurzfristig eine Lösung zur Befriedigung der Finanzmärkte zu finden. Mit einer solchen Politik haben sich die Staats- und Regierungschefs seit dem Ausbruch der Finanzkrise vor zwei Jahren immer wieder ein wenig Zeit erkauft.
Die Schuldenkrise aber ist geblieben. Versursacht wurde sie durch Banken, die auf fast schon kriminelle Art und Weise riesige Immobilienblasen finanzierten, mit hochriskanten Finanzprodukten handelten und dann mit Milliarden schweren Rettungspakten der Steuerzahler vor den Folgen ihres eigenen Tuns, sprich vor ihrem Untergang gerettet werden mussten.
Seither sind die Banken fein raus, die Lage der Nationalstaaten aber, die all die Schulden und faulen Papiere auf sich genommen haben, ist katastrophal. Genau genommen hat sich die Krise also noch ausgeweitet....
http://www.welt.de/debatte/article11618183/...ll-ist-gescheitert.html
Sogar den USA droht Zahlungsunfähigkeit, wenn nicht schnellstens die Schuldenobergrenze von 14,3 Mrd. aufgestockt wird. Obama/Geithner würden iebend gern weiter prassen, doch die Reps bremsen aus. Das Hin und Her um die Erhöhung (die letztlich eh kommen wird) ist Teil des Pokerspiels.
Die US-Hedgefonds und Zockerbanken haben die Rohstoffe inzwischen erneut auf Blasenhochs gehievt - viele Rohstoffe stehen fast so hoch wie am letzten Top in 2008, als Öl (WTI) bis 147 Dollar hochschoss und kurz darauf die Weltwirtschaft lahmlegte. Und wie damals erhöht die EZB als Reaktion auf die importierte Inflation auch heute wieder die Zinsen, obwohl auch dies bremsend wirkt.
Besonders für die PIIGS sind die Zinserhöhungen Gift. Die EZB steckt jedoch in einer Zwickmühle. Erhöht Trichet die Leitzinsen nicht, könnte die Rohstoff-Inflation ins Galoppieren geraten. Auch China bremst mit laufenden Zinserhöhungen.
Perverserweise fällt der Dollar (bzw. steigt EUR/USD), wenn die EZB die Zinsen erhöht. Die steigende Zinsdifferenz zum Dollar gibt den Dollar-Carrytradern, die im gleichen Atemzug den Dollar shorten und Rohstoffe hochkaufen, weiteres Oberwasser: Sie können dann Rohstoffe NOCH höher kaufen, die EZB registriert NOCH mehr inflation, erhöht die Eurozinsen NOCH weiter usw. - ein Teufelskreis.
Ob Spanien mit seiner 20,5 % Arbeitslosen-Quote und verordnetem Sparzwang weitere Zinserhöhungen aushält?
http://www.welt.de/wirtschaft/article13100399/...al-Dominoeffekt.html
In den Worten ist ein Gefühl der Erniedrigung zu spüren, und in Markaris‘ anschließendem Giftpfeil, er sehe bei Bundeskanzlerin Angela Merkel ein „evangelisches Bestrafen wollen“, da ist fast Wut zu spüren, genau wie bei den Empörten auf der Straße, nur gebildeter. (WELT)
Wenn man bedenkt dass die Griechen als Bilanztrick sogar Prostitution und Geldwäsche in ihr BIP einrechnen, wird daraus sogar eine Methode zur Verringerung der Schulden gemessen an der Wirtschaftsleistung.
Die Einnahmen von Schmugglern, Geldwäschern und Prostituierten sollen das Wachstum ankurbeln und das Haushaltsdefizit in Schach halten. (Manager Magazin)
Leider scheitert dieser Bilanztrick daran, dass die Kanzlerin gar kein Geld verlangt, sondern welches verschenkt (12 Mrd. für zwei Monate), vermutlich weil sonst die Nachfrage zu gering wäre. Das umgekehrte Vorzeichen könnte aber auch als fiese Masche Merkels gewertet werden, als Mittel um die griechischen Männer in ihrer Männlichkeit ultimativ in Frage zu stellen...
Fazit: Niemand kann besser Domino als die Griechen und niemand besser Domina als Merkel, was auch der deutsche Steuerzahler immer stärker zu spüren bekommt.
Wir sind bei den Staatsschulden inzwischen an dem bemerkenswerten Punkt angelangt, an dem sowohl der US-Dollar als auch der Euro ihren Status als solide Währung verloren haben. Das ist mMn der Preis für den einseitigen Bailout der (Ver-)Zockerbanken auf Kosten der Steuerzahler.
Hätte man die US-Zockerbanken 2008 (Subprime-Krise) und die EU-Zockerbanken 2010/2011 (PIIGS-Krise) pleite gehen lassen, wäre den Staaten das jetzt anlaufende Schulden-Fiasko erspart geblieben. Inzwischen läuft auf fast globaler Ebene, was ab 1990 in Japan gelaufen ist.
Zu diesen Schieflagen kam es, weil die Staaten indirekt von Finanzmagnaten regiert werden, denen das eigene Hemd näher ist als die (kollektive) Hose. Sie zogen es vor, sich bei den Bailouts selber schadlos zu halten ("Sozialisierung von Verlusten"), statt das kollektive Wohl der Staaten, die sie aussaugten, im Blick zu behalten. Das ist Parasitentum pur - und eine extreme Form "unternehmerischer Verantwortunglosigkeit".
Dies gilt nicht nur für USA und die dortige Subprime/Kredit-Krise (Crash 2008), sondern auch für die Eurozone und die hiesige "Subprime-Staatenkrise" in den PIIGS (Crash 2011), die inzwischen sogar Schwergewichte wie Italien erfasst hat.
Der Bailout der bankrotten Eurozonen-Staaten durch die EZB ist das Äquivalent zur US-Bankenrettung 2008 durch Finanzminister (und Ex-Goldman-Boss) Hank Paulson.
04.08.2011, 22:25
Intervention der Zentralbank
Märkte treiben EZB zu Verzweiflungstat
Anleger sind in Panik - das zwingt auch die Europäische Zentralbank zum Handeln: Sie kauft wieder Staatsanleihen aus Krisenstaaten. Damit beruhigt die EZB die Märkte aber kein bisschen - im Gegenteil. von André Kühnlenz Frankfurt und Peter Ehrlich Brüssel
Die heftigen Turbulenzen an den Märkten haben den Euro-Währungshütern erneut die ungeliebte Rolle als Retter in der Not aufgezwungen. Erstmals seit März kaufte die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag wieder Staatsanleihen aus Krisenstaaten. Zudem kündigte EZB-Chef Jean-Claude Trichet großzügige Liquiditätsspritzen für Banken an.
Die EZB ist bereits die dritte wichtige Notenbank innerhalb von zwei Tagen, die auf die Krisensignale reagiert. Dies zeigt, wie ernst die Währungshüter weltweit die Lage einschätzen. Die Schweizer Nationalbank und die Bank of Japan hatten zuvor beschlossen, gegen die starke Aufwertung ihrer Währungen vorzugehen.
Ungeachtet der Zentralbankintervention setzte sich der Ausverkauf an den Märkten fort. Der DAX verlor 3,4 Prozent, womit das Minus seit Dienstag vergangener Woche bereits bei 13 Prozent liegt. Der deutsche Aktienindex sackte auf 6414 Punkte ab - unter das Tief nach der Japan-Katastrophe.
Alle drei großen Indizes an der Wall Street schlossen mehr als vier Prozent im Minus. Der Dow Jones hatte zum Handelsschluss 500 Punkte verloren - und damit alle in diesem Jahr erzielten Gewinne abgegeben.
Hintergrund sind Konjunktursorgen und die anhaltende Schuldenkrise in Europa und den USA. Trotz der Beschlüsse der Euro-Staaten vom Juli befürchten viele Marktteilnehmer nun, dass Spanien und Italien ihr Schuldenproblem nicht in den Griff bekommen. Das Misstrauen in der Finanzindustrie ist wieder so stark, dass sich selbst gesunde Banken nur noch widerwillig gegenseitig Geld leihen.
Details zum Anleihekauf der EZB nannte Trichet nicht. Allerdings hat die Notenbank nur Papiere aus Irland und Portugal erworben. Ein Aufkauf von Bonds anderer Staaten sei nicht geplant (haha, A.L.), meldete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen geldpolitischen Insider.
Anleger reagierten enttäuscht: Der Zinsaufschlag Italiens gegenüber zehnjährigen Bundesanleihen stieg um 0,21 Prozentpunkte, der Spaniens um 0,13 Prozentpunkte. Die Zinsen beider Länder liegen bei mehr als sechs Prozent - Sätze, die für die Länder auf Dauer nicht tragbar sind. Der Euro rutschte um mehr als ein Prozent ab.
Der EZB-Chef räumte ein, dass der Vorstoß der Zentralbank intern umstritten ist. "Die Entscheidung ist mit großer Mehrheit, aber nicht einstimmig gefallen", sagte Trichet in Frankfurt. Nach Informationen der Financial Times stellte sich unter anderem die Bundesbank gegen die Anleihekäufe. Die EZB fürchtet, dass sie damit indirekt die Verschuldung von Staaten finanziert, was ihr verboten ist.
Auf dem Euro-Gipfel hatten die Staaten beschlossen, dass der Rettungsfonds EFSF künftig bereits gehandelte Anleihen auf dem sogenannten Sekundärmarkt aufkaufen darf. (Das entspricht QE in USA - A.L.) Der Fonds sollte damit die Rolle der EZB übernehmen, die seit Frühjahr 2010 Bonds erwirbt. Das Ziel der Notenbank war es gewesen, das Programm allmählich auslaufen zu lassen. Allerdings wird es noch Monate dauern, bis die Beschlüsse in den Parlamenten der Euro-Staaten verabschiedet sind.
Dies sei die Erklärung dafür, dass die Zinsaufschläge für Italien und Spanien derart stiegen, sagte Paul Mortimer-Lee, Chefanleihestratege der Bank BNP Paribas. "Das sind exakt die Umstände, unter denen die Flexibilität der Notenbank zur Überbrückung genutzt werden sollte."
Ein weiterer Grund für die Marktunruhe ist die Befürchtung der Investoren, dass der 440 Mrd. Euro starke Rettungsschirm nicht ausreicht. Die EU-Kommission brachte daher eine Aufstockung ins Gespräch. Kommissionschef José Manuel Barroso schrieb in einem Brief an die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone, man müsse gemeinsam "über eine Verbesserung der Effektivität" nachdenken. (Wie soll man bei Insolvenz die Effektivität steigern? - A.L.)
Die Bundesregierung kritisierte den Vorschlag. Die Kommission sei für die EFSF nicht zuständig, zudem habe es wenig Sinn, die Debatte zwei Wochen nach dem Gipfel neu zu eröffnen, sagte ein Sprecher von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU).
Die EZB kündigte an, den Banken am nächsten Mittwoch für sechs Monate so viel Geld zu leihen, wie sie wollen. Der Leitzins blieb bei 1,5 Prozent.
Quelle: FTD
Der einfache Bürger der Geld hat ist auch bei Inflation besser dran als einer der kein Geld oder Schulden hat. Privatbürger kriegen doch heutzutage keinen Kredit mehr der im Zins unter der Inflationsrate liegt.
"Tatsächlich wachsen die Unsicherheiten dort, wo moderne Volkswirtschaften am empfindlichsten sind, nämlich in den Geld- und Kreditmärkten. Die Bankaktien in Europa und den USA erleiden zurzeit die größten Verluste, größer noch als vor dem Zusammenbruch der Bank Lehman Brothers. Der Interbankenzahlungsverkehr scheint erneut fast völlig zum Erliegen zu kommen. Bei Lehman war es „nur“ eine Bank, die das Weltfinanzsystem an den Rand des Abgrunds gebracht hat; jetzt ist eine ganze Asset-Klasse in Verruf geraten, nämlich die bisher als vollkommen sicher geltenden Staatsanleihen. Diese wurden bisher nie als potenziell gefährdete Kredite angesehen. Jetzt steht mit der offenen Rückzahlungsfähigkeit das Staatsfinanzierungskonzept in den Währungsräumen von Euro und Dollar auf dem Prüfstand. Die Gefährdung des Finanzsystems ist um entsprechende vieltausendfache Faktoren höher als im Herbst 2008 nach Lehman."
http://www.handelsblatt.com/politik/international/...ein/4583944.html
Merz ist allerdings selber von Interessen geleitet:
http://www.ariva.de/...A_Baeren_Thread_t283343?page=3502#jumppos87558
Schuldenkrise:
Stark warnt Euro-Staaten vor trügerischer Sicherheit
"Kein Land ist wirklich sicher": Kurz vor seinem Rücktritt hat der EZB-Chefvolkswirt in einem Zeitungsinterview eindringlich vor der Dimension der Schuldenkrise gewarnt. Damit heizt er die Debatte um die Euro-Rettung weiter an.
In der europäischen Schuldenkrise kann sich nach Einschätzung des Chefvolkswirts der Europäischen Zentralbank (EZB) Jürgen Stark kein Land in Sicherheit wiegen. "In der aktuellen Situation ist kein Land wirklich geschützt", sagte er der "Irish Times". Stark, der als sehr stabilitätsorientierter Geldpolitiker gilt, war am Freitag von seinen Positionen bei der EZB zurückgetreten. Allerdings bleibt er noch im Amt, bis ein Nachfolger gefunden ist.
Das Interview gab Stark nach Angaben der Zeitung nur wenige Stunden bevor er seinen Rücktritt ankündigte. Zwar nannt er "persönliche Gründe" für seine Entscheidung, es gilt aber als sicher, dass der Ökonom wegen der unterschiedlichen Standpunkte bei den Anleihekäufen der EZB das Handtuch wirft.
Stark bezog seine Warnung auf die Gefahr, dass Länder plötzlich von Kapitalmarkt abgeschnitten werden könnten wie beispielsweise Griechenland. "Das kann auch größeren, hoch entwickelten Volkswirtschaften passieren." Zudem unterstrich er, dass die europäischen Regierungs- und Staatschefs kein Land aus dem Währungsraum drängen wollten. Allerdings dürfe finanzielle Hilfe nur unter bestimmten Bedingungen gewährt werden, da ansonsten die Solidarität überspannt werde. "Solidarität kann niemals eine Einbahnstraße sein."
Der scheidende Chefvolkswirt (ich dachte der wär ein Mann ;-)) hatte sich in dem Interview vor allem auf die Situation in Irland bezogen und das Land zu noch größeren Sparanstrengungen aufgefordert. "Wir erkennen völlig an, was die Regierung bereits getan hat, um die staatlichen Löhne zu korrigieren", sagte Stark. "Es gibt aber noch mehr Spielraum." In anderen Ländern, die das hoch verschuldete Irland durch Milliarden-Hilfen vor der Pleite bewahrt haben, seien die Löhne "deutlich niedriger". Irland hat die Löhne für seine Staatsbediensteten seit 2008 um durchschnittlich 14 Prozent gesenkt.
Mit seiner Rücktrittsankündigung heizte Stark die Diskussion um den Zustand der Schuldenstaaten noch einmal an. Bislang galt stets die Aussage, dass der europäische Rettungsschirm EFSF ausreicht, um die Probleme der Staaten zu beheben. Inzwischen aber auch eine Pleite Griechenlands wird nicht mehr ausgeschlossen. Dementsprechend gilt der Abgang Starks als weiteres Indiz für das Ausmaß der Uneinigkeit im Umgang mit Griechenland.
"Starks Rückzug könnte von den Finanzmärkten als ein weiteres Anzeichen für die wachsende Enttäuschung über den Euro in Deutschland gesehen werden", zitiert die Nachrichtenagentur Bloomberg Julian Callow, den Chefvolkswirt Europa bei Barclays Capital. "Das könnte die Beteiligung Deutschlands bei weiteren Rettungspaketen komplizieren." Ähnlich klingen die Sätze von Jacques Cailloux, dem Chefvolkswirt Europa der Royal Bank of Scotland: "Es sieht so aus, als ob Deutschland sich auf einen Ausfall vorbereitet. Eine gewisse Ermüdung setzt ein. Deutschland könnte Vorreiter sein oder andere Länder könnten sich ebenfalls darauf vorbereiten."
Die deutsche Regierung arbeitet nach Informationen von Nachrichtenagenturen bereits an einem Plan, mit dem deutsche Banken geschützt werden sollen für den Fall, dass Griechenland die Bedingungen für das Rettungspaket nicht erfüllen kann und es zu einem Zahlungsausfall kommt. An den Anleihemärkten wird derzeit ebenfalls wieder stärker mit einem Auseinaderbrechen der Euro-Zone und einer Pleite Griechenlands gerechnet. So stiegen die Renditen der Bonds aus den Krisenstaaten an, während die für deutsche Anleihen sinken.
Unterdessen kristalisiert sich immer mehr heraus, dass der Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen Nachfolger des scheidenden EZB-Chefvolkswirts werden könnte. Mit dem niederländischen Finanzminister Jan Kees de Jager und dem EZB-Vizepräsidenten Vitor Constancio hat er bereits zwei prominente nichtdeutsche Unterstützer.
De Jager sagte, Asmussen sei erfahren auf dem Feld der Finanzwirtschaft und kenne die Eurozone und ihre Akteure in- und auswendig. "Die niederländische Regierung hatte immer eine ausgezeichnete Arbeitsbeziehung mit Herrn Asmussen, und wir vertrauen darauf, dass er die Arbeit von Herrn Stark fortsetzen wird", sagte de Jager. Constancio bezeichnete ihn als für das Amt geeignet.
Ungeachtet des Rücktritts von Stark will Bundesbank-Präsident Jens Weidmann seine Arbeit im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) fortsetzen. "Ich sehe keinen Grund dafür, Stark zu folgen", sagte Weidmann am Montag in Basel zu Journalisten. "Ich spüre, dass dies meine Überzeugung gestärkt hat, in der EZB für geldpolitische Stabilität und die Unabhängigkeit der Zentralbank zu arbeiten." Finanzmarktakteure sagten, eine der wichtigsten Fragen für Asmussen sei, wie er sich in Fragen der Anleihekäufen positioniert, gegen die Weidmann und Stark vehement opponieren. [Als Ja-Sager wäre er wohl genehm - A.L.]
http://www.ftd.de/politik/konjunktur/...cher-sicherheit/60103165.html
Danach, in 2008/2009, wurden die verzockten Banken mit Geldern aus den jeweiligen Staatskassen gerettet.
Dies (und andere Gründe) führte 2010 und 2011 weltweit zu wachsenden Schieflagen in den Staatsfinanzen - mit wachsender Pleitegefahr. In USA stehen mehrere Bundesstaaten auf der Kippe. In Europa stinken die PIIGS. Japan pfeift mit 230 % Schulden/BIP-Quote auf dem letzten Loch.
2012 dürfte nun das Jahr der Zentralbanken werden. Sie müssen nun die verzockten Staaten (EZB, USA) bzw. in GB und Japan ihren verzockten Staat ausbailen.
Man muss sich daher - in die Zukunft blickend - fragen, wer 2013 die verzockten Zentralbanken ausbailt?
Handelsblatt: Herr Fels, die Konjunktur ist eingeknickt, vor allem in Europa. Hat die Politik noch Mittel, um die Wirtschaft zu beleben?
Joachim Fels: Die Fiskalpolitik nicht mehr, aber die Geldpolitik. Die Überschrift über dem Jahr 2012 wird lauten: „Schleusen auf, Teil 2“. 2009 haben die Zentralbanken mit extremen Leitzinssenkungen und einer darüber hinaus gehenden Lockerung eine neue Depression verhindert, doch 2011 haben sie die Zügel wieder angezogen. Nun hat sich die Konjunktur weltweit abgekühlt, die Inflation ist gesunken und es wird Zeit für eine neue Lockerung, sowohl in den Schwellenländern als auch in den Industriestaaten.
www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/...st-der-himmel/6116412.html
Die Überschrift im Handelsblatt lautet bezeichnenderweise:
"Die Grenze für EZB-Staatsanleihenaufkäufe ist der Himmel"
Verschwiegen wird, dass danach der EZB die Hölle droht...