Aumann wohin geht die reise ?
https://www.kba.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/...550D5D41.live21302
Heute wurden in der EU die Zölle für chinesische E-Autos beschlossen. Es bleibt abzuwarten, was dies für Auswirkungen haben wird. Mit Sicherheit wird China mit Gegenmaßnahmen kommen, was mgw die Situation der deutschen OEMs auf dem chinesischen Markt - gerade bzgl. der derzeit schwachen Position bei E-Autos verschlechtern wird.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...er-schwaeche-110026407.html
Es wird wirklich Zeit, dass die deutschen OEMs in Sachen wettbewerbsfähige E-Autos aufs Tempo drücken - im besonderen Entwicklung und Markteinführung von Modellen zu erschwinglichen Preisen für die breite Masse.
Weltweit befindet sich der E-Automarkt weiter im Wachstum, wenn auch ein wenig abgeschwächt. EV volumes geht für 2024 mittlerweile nur noch von rd. 16,5 Mio aus, ein voraussichtlicher Zuwachs von 16 %.
Kurs aktuell: 11,44 € (L&S, - 0,35 %)
Gründe hinsichtlich Insolvenz geben ein wenig Aufschluss mit welchen Themen auch Aumann konfrontiert sein dürfte.
Ich geh mal von folgemdem Szenario aus, also dann knapp 20% sinkendem Auftragsbestand. Ob das dann auch zu 20% Umsatzrückgang in 2025 führen wird (würde etwa 55-60% Gewinnrückgang bedeuten), wird davon abhängen, ob sich die Lage in der Branche im 1.Halbjahr 2025 bessert.
Ich bin noch nicht überzeugt, ob es so heftig kommt. Aumann‘s Kunden (im besonderen die dt. OEMs ) werden an der Preisschraube drehen - anstatt hohe Strafen an die EU zu zahlen. Die Volumina werden im kommenden Jahr deutlich steigen. Das dürfte dann auch wieder die Investitionen bei den OEMs befeuern.
Allerdings glaube ich, dass das mindestens noch ins 1.Halbjahr 2025 hinein schwierig mit neuen Aufträgen bleiben wird. Deshalb gehe ich schon stark von mindestens 15-20% Umsatzeinbruch aus. In gewisser Weise wäre es mir sogar recht, wenn sich Umsatz aus 2024 ins neue Jahr verschiebt, damit der Einbruch nicht zu stark ausfällt, also beispielsweise lieber 300 Mio statt 320 Mio in diesem Jahr, und dann nächstes Jahr dafür 270 Mio statt 250 Mio. Dann hätten wir 2024 wahrscheinlich rund 1,20 € EPS statt 1,30-1,35 €, aber dafür nächstes Jahr auch nur einen kleineren Rückgang auf 0,75 € statt 0,65 €.
Aber letztlich wahrscheinlich fast egal. Geht insgesamt um die Einordnung dieser konjunkturellen Delle bzw. der Verunsicherung im deutschen/europäischen Automarkt durch die Anleger. Wer das als Delle über 3-4 Quartale betrachtet (wie ich) sieht das natürlich anders als jemand, der das als jahrelanges Grundsatzproblem betrachtet.
Damals ist der Kurs ja auch auf 10-11 € gefallen. Auftragsbestand war damals etwas niedriger, aber Auftragseingang in Q2/Q3 etwas höher als heute. Insofern doch nichts besonderes, dass die Aktie mal wieder auf das Niveau fällt. Allerdings haben wir heute natürlich erstens höheren Cashbestand und zweitens höhere Zinseinnahmen. Letztere dürften einen Teil des zu erwartenden Gewinnrückgang kompensieren.
Wobei man halt nie weiß, wie der Markt, also die Gesamtheit der Anleger psychologisch auf stark fallende Umsätze/Gewinne reagieren. Die Bewertung des Unternehmens ist eigentlich schon jetzt bei 11 € sehr niedrig, aber das scheint die Anleger heutzutage gar nicht mehr zu interessieren. Man geht nur nach News. Und wenn die schlecht sind, verkauft man. Eigentlich völlig absurd, aber so einfach ist es heutzutage.
Und Auftragseingang bin ich skeptischer als du Katjuscha, Q3/Q4 sehe ich eher bei 30-35 mio als bei 60-65.
In der Branche sollte man Auftragseingänge aber eh nie anhand einzelner Quartale bewerten. Das kann ja von einem Quartal aufs Andere schnell mal von 40 Mio auf 90 Mio und umgekehrt gehen.
Deinem anderen Gedankengang kann ich zwar folgen, aber man muss ja auch die Entwicklung betrachten. 2020/21 machte man heftige Verluste. Dass man dann nicht für 2022 bei 4% Marge gleich anfing hohe Dividenden auszuschütten, kann ich gut verstehen, zumal man zwei mal dann ein ARP durchgezogen hat. 2023/24 waren es immerhin mehr als 3% des Grundkapitals. Plus Dividende kommt man auf 5%, die den Aktionären zugute kamen. Wobei ich nicht weiß ob man die zurückgekauften Aktien einziehen will. Ist dazu etwas bekannt?
Jedenfalls glaub ich schon dass es einen Unterschied machen wird, wenn man nun bald 10 € Cash pro Aktie ausweist, selbst bei halbierter Marge gegenüber 2024, im Vergleich zu den Vorjahren, die doch stark vom Coronaeinbruch gekennzeichnet waren. Und MBB wird auch mitgeredet haben, was bezüglich Kapitalallokation gemacht wird. Die wollten vielleicht aus nachvollziehbaren Gründen temporär niedrige Kurse.
Die Frage ist halt, zu was das beim Aktienkurs noch führen soll. Ein Kurs von 9-10 € würde nichts anaderes bedeuten als Bewertung auf Netcash. Das heißt, der Markt würde dann unterstellen, dass Aumann in den kommenden 5-10 Jahren keine Gewinne mehr macht. Ob das realistisch ist, soll jeder selbst beurteilen.
Ich denk aber auch, dass wir zumindest noch Kurse von 10,0-10,3 € sehen könnten. Man kennt ja die Kurzschlussreaktion an den Börsen, wenn eine sehr schlechte News kommt. Im Fall von Aumann beispielsweise ein Q3 Auftragseingang (wie von Pleitegeier99 vermutet) von nur noch 30-35 Mio €. Dann wird der Markt erstmal geschockt reagieren. Aber ich bin mir sicher, MBB und Aumann würden solche Kurse sofort zu massiven Käufen nutzen.
In den ersten 6 Monaten dieses Jahres liegt er schon bei 130 Mio.!
2021 gingen Aufträge in Höhe von 169 Mio. ein. Egal wie schlecht es dieses Jahr noch läuft, wird dieser Wert dieses Jahr überschritten.
Nicht berücksichtigt ist der nach wie vor sehr hohe Auftragsbestand.
Das derzeitige Kursniveau ist nur zu rechtfertigt, wenn das Verbrennerverbot wieder abgeschaft wird.
Erstaunlich, dass MBB noch kein Angebot für sämtliche ausstehenden Aktien unterbreitet hat. Wofür braucht aumann den Kapitalmarkt?
Der Markt befürchtet nach dem schwachen Q2 Auftragseingang, dass sich das verstärkt im 2.Halbjahr fortsetzt, daher der Auftragestand am Jahresende 25% tiefer steht als ein Jahr zuvor, und Aumann dadurch nächstes Jahr 20-30% Umsatz verliert. Ist aus meiner Sicht sogar sehr wahrscheinlich. Das wird dann zu mindestens 60% Gewinnrückgang führen.
Die Frage ist aber was halt eingepreist ist. Bei 10-11 € sind im Grunde jahrelang nur noch 220-240 Mio Umsatz bei EPS von 20-30 Cents eingepreist. Der Markt könnte trotzdem erstmal auf KGV von 30 geschockt reagieren, wenn der Auftragseingang weiter schrumpft. Aber so schlimm wie in den von dir genannten Jahren 2016-2020 wird es hoffentlich nicht kommen. Aber manch Anleger befürchtet halt vielleicht genau das, weil er die zwei Jahre 2023/24 nach Corona als Sonderkonjunktur empfindet. Da war in den Vorjahren vieles liegengeblieben, was dann an Aufträgen an Aumann abgearbeitet wurde. Jetzt ist halt die entscheidende Frage, wie das 2025 und Folgejahre auf welchem Umsatzniveau weitergeht.
Eine Kaufprämie ist auch bereits wieder im Gespräch. Dadurch dass zum Teil bereits deutlich die Preise nach unten gezogen worden, ist die Nachfrage sprunghaft angestiegen. Ich habe die Tage gelesen, dass die Bestellungen beim ID3 bereits um 25% gestiegen sind. In 2025 wird hier in Europa eine „Preisschlacht“ erwartet.
Meiner Einschätzung nach können es sich die deutschen OEMS in Sachen Kapazitätsausweitung gar nicht leisten, lange auf der Investitionsbremse zu bleiben. Mit Sicherheit steht in der 2. Jahreshälfte erneut ein Kapazitätsproblem und in der Folge Lieferschwierigkeiten an. Ich denke, dass die Automobilhersteller kein Interesse haben, Strafzahlungen an die EU zu leisen.
Auch stark sinkende Batteriekosten (größter Kostenblock beim BEV) werden in naher Zukunft dafür sorgen, dass die Preise für E-Autos weiter runter kommen.
https://www.goldmansachs.com/insights/articles/...-50-percent-by-2025
Schade ist wirklich, dass die IR-Kommunikation bei Aumann mangelhaft ist.
Für mich ist ein wichtiger Indikator, dass bei Aumann keine grössere Delle zu erwarten ist, dass weiter rd. 50 Stellenanzeigen (davon rd. 15 Ausbildung /Studium) auf deren Website zu finden sind. Wäre es wirklich so schlimm, würde sicher ein Einstellungsstopp verhängt worden.
In rd. 3 Wochen gibt es vllt ein wenig Klarheit.
Kurs aktuell: 10,65 € (L&S, - 1,11 %)
Aber mal vereinfacht gefragt ... Wenn du von höherer Nachfrage nach E Autos spätestens im 2.Halbjahr 2025 ausgehst, müsstest du dann nicht Aktien von Automobilherstellern kaufen statt deren Maschinenzulieferern?
Ich mein, es kann ja sein, dass die Automobilhersteller jetzt gar kein Kapazitätsproblem mehr haben, weil sie eben unter anderem von Aumann in 2023 und 2024 die entsprechenden Maschinen geliefert bekommen haben, und nun können sie größere Nachfrage auch bedienen. Und Aumann hatte möglicherweise eine Sonderkonjunktur, aber jetzt erstmal 2-3 schlechtere Jahre vor sich.
Ist nur meine vereinfachte Sichtweise. Vielleicht kannst du mich da ja aufklären.
„ 10.10.2024 BMW Group mit deutlichem BEV-Wachstum in einem anspruchsvollen Marktumfeld“
Bei BMW kommt ja die Umstellung auf die neue Klasse. Hierfür wurden im Laufe dieses Jahres großteils die Gebäude erstellt und fertiggestellt. Der komplette dazugehörige Maschinenpark für Elektromotoren und Batteriemontage steht noch aus. Einfach hier im Jahr mal zurückblättern.
Bin kein Brancheninsider, dass es vllt für einzelne Marken der VW-Gruppe oder auch bei Mercedes - um nur mal die großen zu nennen - eine Sonderkonjunktur gegeben hat, kann ich nicht ausschließen. Aber keine 2- 3 Jahre. Wenn überhaupt, dann vllt 6 - 12 Monate. Ganz verpeilt sind die alle nicht. Kann mir nicht vorstellen, dass hier Maschinenenparks bei den OEMs stehen, die über mehrere Jahre nahezu ungenutzt vor sich hin“ gammeln“. Auch da wird der Just in Time-Ansatz verfolgt.
Übrigens, ich schätze Dr. Mang den CEO von MBB. Von ihm stammt die Aussage „Aumann mit exponentiellem Wertsteigerungspotential durch marktführenden Position in wachsenden Märkten“ (HV 2024 von MBB Ende Juni, Präsi Seite 6).
Erschreckend ist welch fatale Fehler der Beteiligten über die Jahre begangen wurden. All die Jahre wurden hier fette Gewinne eingefahren. Und jetzt wird seitens der deutschen OEMs hier auf hohem Niveau gejammert. Um die Versäumnisse zu korrigieren, müssen die OEMs die kommenden 2 - 3 Jahre halt ein paar Federn lassen. Um Existenzen von Aumann‘s Kunden dürfte es nicht gehen, ist zumindest meine Meinung. Tempo in Sachen konkurrenzfähiger BEV-Modelle und damit meine ich vor allem Verteidigung der über Jahre erarbeiteten Marktanteile - gerade bezüglich der im Hochlauf befindlichen BEVs. Diesbezüglich wurden deutsche OEMs in China nahezu vom Markt „ gefegt“.
Die Frage dürfte erlaubt sein, was haben denn die Top Manager der deutschen OEMs, die Politik in Brüssel und Berlin als auch die ganzen Lobby-Verbände etc. all die Jahre getan?
https://www.n-tv.de/politik/...ch-nicht-verloren-article25313978.html
https://www.arte.tv/de/videos/114573-026-A/mit-offenen-karten/
https://www.br.de/fernsehen/das-erste/sendungen/...eutschland100.html
„Das Urteil des CATL-Chefs über die neuen Wettbewerber aus Europa ist schonungslos hart. „Ich spreche mit vielen Chefs europäischer Batteriehersteller darüber, warum sie keine guten Produkte machen können“, sagte Zeng. „Weil sie das falsche Konstruktionskonzept haben, zweitens die falschen Prozesse, drittens die falsche Ausrüstung. Wie sollen sie da eine Großserienfertigung hinbekommen?“ Die Europäer machten „fast alle Fehler zusammen“.
… Quelle: FAZ
Schlusskurs Freitag auf Xetra: 10,12 € (+ 1,00 %)
„Insgesamt hat die Wachablösung in der Autoindustrie aus Sielaffs Sicht längst stattgefunden. „Die Technologie der deutschen Autos ist nicht auf dem Level, das die chinesischen Autos haben.“ Der größte Unterschied sei die Batterie. „Sie können damit in China mittlerweile 800 Kilometer fahren“.
Dazu jetzt noch der Knall in der Ampel, politisch selten so spannende Tage erlebt. Ich würde die Aktie hier nicht mit der Kneifzange anfassen selbst wenn man unter Nettocash liegen würde. 14.11 gibts dann die nackten Zahlen, wobei die kaum noch schölimmer werden können als ich erwarten würde.