Atomkraftwerke oder besser Politiker abschalten?
Ja ja - ich mach mir meine Welt wie es mir gefällt. Wer meint, die Wahrheit zu haben, muss andere Meinungen gar nicht mehr wahrnehmen. Die anderen sind ja alle Lügner und Betrüger. Selbst ist man quasi eine Vereinigung von Gläubigen - so was wie die katholische Kirche oder die kommunistischen Parteien.
Du glaubst also mehr den Behauptungen des Umweltministeriums, dass aus Wendehälsen ähm "Experten" besteht, die an ihren gutbezahlten Posten hängen?
Was Herr Röttgen wohl macht, wenn er nicht wiedergewählt wird und nicht mehr in den Bundestag einziehen darf??
Und ansonsten habe ich schon lange bemerkt, dass die achso trendigen Abschaltbefürworter keine Argumente haben.
Vermutlich ist das mit Niederlande sogar ein neuer Trend. Das Atomgeschäft und die Arbeitsplätze werden einfach ins unmittelbare Ausland verlagert (natürlich in Grenznähe),
um den Strom von dort aus nach Deutschland zu exportieren.
Kein Geld mehr für die Förderung alternativer Energien, keine neuen Investitionen in Gaskraftwerke oder in Windräder und ähnliches.
Die Betreiber schalten ganz ab und bieten dann die Exporte aus dem Ausland an.
Dann heißt es entweder importieren oder im Dunkeln sitzen...
Man sollte also RWE, EON und Co. nicht ganz so verarschen. Schließlich ist der Strommarkt auch auf europäischer Ebene liberalisiert.
Punkt 2 ist, dass es eben davor um die seitens RWE Power getätigte Aussage zum Sicherheitsrisiko der über das Moratorium hinausgehenden Abschaltung von Biblis B ging, die - um damit Karlchen anzusprechen - in diesem (Streit)Punkt keiner Kommission unterlag, sondern firmeninterne Aussagen sind, dass man die neuen Brennelemente noch weiter betreiben müsse, bevor man sie dann nach einem halben Jahr oder Jahr im Abklingbecken einlagern kann. Alleine das widerspräche nämlich den allgemeinen Sicherheitsanforderungen an ein AKW!
Punkt 3 ist, dass ich grundsätzlich die Atomexperten, die nun innerhalb der kompletten Kommission in Bezug auf die allgemeine Sicherheitsüberprüfung der 17 Meiler zusammen kam, und in ihrer Quantität 100 (!) Atomexperten umfasste, doch durchaus geneigt bin, sie in ihrer Gänze als unabhängig zu bewerten.
Schon strange, deine Stringenz in der Argumentation.
Aus:
http://www.n-tv.de/politik/...ffenbar-vor-dem-Aus-article3352396.html
Wieland räumte allerdings ein: "Es gibt keine Anlage, die komplett überall Level 3 erreicht. Es gibt auch, glaube ich, keine Anlage, die durchgängig Level 2 erreicht."
Sagt der Chef der Kommission. Durchgehend level 1 reicht für weiterbetrieb. Die 4 Hütten die man mit ner Cessna umschmeissen kann, schaltet man aber ab. Das war Sicherheit 0.
Die Folgerung nur die allermurkigsten 4 Reaktoren abzuschalten ist eine politische Entscheidung.
...aber das meine ich mit nur der halben Wahrheit (und kritisiere ich im Kern bei deluxxe und Karlchen), wenn ich sage, dass man sich seine Welt so malt, wie man sie mag. Denn die Aussagen, die du in #134 anführst sind ebenfalls unvollständig. Und zwar:
Die Prüfung habe Klarheit über die spezifischen unterschiedlichen Risiken der einzelnen Meiler ergeben, sagte Röttgen. Manches Kraftwerk erfülle in einzelnen Prüfbereichen die höchsten Sicherheitsanforderungen (Level 3), in anderen dagegen nur die niedrigsten (Level 1). Die Prüfung habe aber kein Argument geliefert, weswegen man in Deutschland aus sicherheitsrelevanten Gründen «Hals über Kopf» aus der Kernenergie aussteigen müsse. Es bleibe aber bei dem Ziel eines schnellstmöglichen Ende der Atomkraft. Das Akw Biblis ist vorübergehend stillgelegt. Der RSK-Vorsitzende Rudolf Wieland sagte: «Es gibt keine Anlage, die komplett überall Level 3 erreicht. Es gibt auch, glaube ich, keine Anlage, die durchgängig Level 2 erreicht.» Er räumte ein, dass die Untersuchungen wegen der Kürze der Zeit - seit April hatten 100 Atomexperten die Meiler untersucht - unvollständig seien. An vielen Stellen gebe es noch Untersuchungsbedarf.
Ein Widerspruch liegt keineswegs vor! "Strange hin Stringenz" her.
Ich stelle die Möglichkeit einer technischen Vorhaltung NICHT in Frage (schließe sie also nicht aus, auch wenn ich daran nicht glaube),
nur verurteile ich diese Möglichkeit nicht, dass der Konzern auschließlich wirtschaftliche Aspekte im Blick hat und nicht sicherheitstechnische. Die Motivation könnte ich nachvollziehen, wenn es so wäre.
Du hingegen schließt von vornherein technische Aspekte aus, du bist dir als Außenstehender mehr als sicher, unterstellst RWE, das es nur ein Vorwand sei, um wirtschaftliche Interessen zu verfolgen und verurteilst diese.
Das ist der Unterschied zwischen uns.
Zeitpunkt: 17.05.11 17:58
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Unterstellung - einer Doppel-ID
Dass die sicherheitstechnische Motivation allerdings keine sicherheitstechnische Motivation sein DARF, weil das gegen die Auflagen der Betreibung spräche, (weil egal wie alt oder neu die Brennstäbe sind, man MUSS die Möglichkeiten der Einlagerung ins Abkühlbecken technisch bieten können, leuchtet dir Schlaubischlumpf nur nicht so ganz ein.
...und was wirtschaftliche Aspekte und Interessen des RWE Konzerns anbelangt, so musst du mir glaube ich dahingehend keine Vorhaltungen machen, denn derartige flimmern mir in koonfidentem Ausmaße fast täglich über meinen Monitor *lach
So, du Kasper vor dem Herrn, nun lass ich dich aber mit deinem Thread hier alleine, bevor du noch weitere so herausragende Unterschiede zwischen uns festmachst.
Das heißt, die Brennstäbe bleiben im Reaktor und erzeugen Hitze, die nicht ausreichend über ein Abklingbecken gekühlt werden (zumindest ist dort das Risiko von Überhitzung höher).
Bei einem endgültigen Aus müssen scheinbar die frischen Brennstäbe aus dem Reaktor genommen werden. Aber die Möglichkeit ist nicht zwingend eine Auflage zum Betreiben eines Kraftwerks:
http://www.hr-online.de/website/rubriken/...tandard_document_41533439
Sonst hätte man von vornherein keine Erlaubnis zum Betreiben bekommen....
Je höher desto besser.....
"Gegenwärtig zählt Deutschland hinsichtlich der Strompreise zu den teuersten Ländern innerhalb der EU und liegt weit über dem EU-Durchschnitt......"
http://www.steckdose.de/strompreisentwicklung.html
Aus deinem Link:
"[...] Im Jahr 2008 belief sich der durchschnittliche Nettostrompreis in der EU auf 0,1211 Euro pro Kilowattstunde. Zu dieser Zeit lag Deutschland in Hinblick auf den Strompreis leicht oberhalb des Durchschnitts im oberen Mittelfeld. In den Jahren darauf hat sich das Bild gewandelt. Denn in 2009 und 2010 hat es in der Bundesrepublik zahlreiche Preiserhöhungen gegeben. In dem meisten anderen europäischen Ländern ist der Strompreis hingegen nicht derartig angestiegen. Gegenwärtig zählt Deutschland in hinsichtlich der Strompreise zu den teuersten Ländern innerhalb der EU und liegt weit über dem EU-Durchschnitt. Grund hierfür ist unter anderem auch die Zusammensetzung der Strompreise. In Deutschland liegt der Anteil der Steuern am Strompreis bei 41 Prozent, im EU-weiten Durchschnitt hingegen nur bei 26 Prozent."
Übrigens haben die BuRe und deren Expertenkommissionen errechnet, dass bei einem Ausstieg die Strompreiserhöhung pro Jahr bei ungefähr 0,84 - 1,67% pro kWh liegt. Viel Spaß beim rechnen http://www.ariva.de/forum/...tomausstiegskosten-hyperventilier-438778
Klar, wir haben trotz billigen Atomstroms schon jetzt rekordverdächtig hohe Preise durch das Gesetz zur Förderung regenerativer Energien.
Aber das reicht noch nicht. Der Strompreis muss unbedingt noch teuerer werden, damit wir Weltmeister werden können. Also schalten wir billligen Atomstrom ab und satteln beim EEG noch etwas drauf. Dann sollte es schon klappen mit dem Strompreis-Supergau.
Ab mitte März verkündete Greenpeace jede Stunde Supergau, Katastrophe, HIER und JETZT...
In Deutschland waren die Geigerzähler ausverkauft, nicht in Tokio.
Ok, die Menschheit, speziell die Deutschen geilen sich halt einfach gern an mediengetriebenen Katastrophen auf.
Als erprobte Romantiker liebäugeln wir Deutschen natürlich mit dem grünen Idyll, mich eingeschlossen.
Und selbstverständlich darf der Saft aus der Steckdose nicht mehr als 20 Cent/kw kosten- und Windräder/ Biogasanlagen nur im Nachbardorf....
Tokio. Die radioaktive Belastung rund um die Atomruine von Fukushima weitet sich immer mehr aus. Erstmals fanden die Behörden in der nordöstlichen Präfektur Miyagi weit außerhalb der Sperrzone deutlich überhöhte Strahlenwerte in Weidegras.
Die Experten fanden rund 60 Kilometer nördlich des zerstörten Atomkraftwerks eine Belastung des Grases, die das Fünffache des erlaubten Grenzwertes überschritt. Ein Kilogramm der Probe war mit 1530 Becquerel Cäsium belastet, wie Behördensprecher Inao Yamada sagte. Gesetzlich erlaubt seien in Japan für die Fütterung von Milchkühen maximal 300 Becquerel.
Der Fundort liegt deutlich außerhalb der 20-Kilometer-Sperrzone um das AKW Fukushima, die um den Unglücksort eingerichtet wurde. Diese Zone darf nur mit staatlicher Sondergenehmigung und unter Sicherheitsauflagen betreten werden. Auch einige Orte außerhalb dieser Zone wurden bereits gesperrt.
Am Mittwochabend (Ortszeit) betraten Arbeiter auch den havarierten Reaktor 3. Ziel sei die Einschätzung der Schäden nach der Wasserstoff- Explosion wenige Tage nach Erdbeben und Tsunami am 11. März. AKW-Betreiber Tepco wurde in diesem Zusammenhang erneut wegen seiner Informationspolitik kritisiert. Die Atomaufsichtsbehörde sei erst am Donnerstag über das Betreten von Reaktor 3 unterrichtet worden. Tepco habe sich entschuldigt, hieß es. Beim Betreten von Reaktor 2 hätten die Arbeiter am Mittwochmorgen keine größeren Schäden an der Technik gefunden.
Erdbeben, Tsunami und die Katastrophe von Fukushima haben die Wirtschaft des Landes schwerer als erwartet getroffen. In den Monaten Januar bis März sei das auf das Jahr hochgerechnete Bruttoinlandsprodukt um 3,7 Prozent eingebrochen, teilte die Regierung auf Grundlage vorläufiger Daten mit. Damit sei die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal wesentlich schlechter ausgefallen als erwartet. Volkswirte hatten zuvor einen Rückgang um 1,8 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorquartal sank das BIP den Angaben zufolge um 0,9 Prozent.
Im April hat sich zudem die Zahl der ausländischen Touristen in Japan massiv verringert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank sie auf 296 000, das entspricht einem Minus von 62,5 Prozent, teilte der japanische Tourismusverband mit. Aus Südkorea, dem wichtigsten Markt für den japanischen Tourismus, kamen 63 700 Touristen (minus 66,4 Prozent). Im vergangenen Jahr waren 8,6 Millionen Touristen aus dem Ausland nach Japan gekommen - so viele wie nie zuvor.
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/politik/...ch-aus;art1157828,969480
Das Land wird schleichend vergiftet.
Am Tag 1 ist durch das Erdbeben die Kernschmelze eingetreten, nicht durch den Tsunami. Also du immer am abwiegeln warst, war der Super-Gau schon passiert.
Es wird wieder weltweit mehr "natürliche" Hintergrundstrahlung geben, vor der sich dann der nächste Atomunfall abzuheben hat.