Atomkraft ist wieder im Kommen!
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Eröffnet am: | 12.11.04 08:48 | von: Parocorp | Anzahl Beiträge: | 4 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 09:51 | von: Christinauyx. | Leser gesamt: | 2.470 |
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24. Oktober 2004, 02:16, NZZ am Sonntag | ||||
Bürgerliche unterstützen AKW-PlänePräsidenten der FDP und SVP sprechen sich für neues Atomkraftwerk ausWeil ein Versorgungsengpass droht, wächst in der Schweiz der politische Support für den Bau eines neuen Atomkraftwerkes. | ||||
Pascal Hollenstein Lanciert hatte die Debatte der zurücktretende Chef der Aare-Tessin für Elektrizität (Atel), Alessandro Sala: Die Schweiz brauche bis ins Jahr 2025 ein neues Atomkraftwerk, die Planung müsse jetzt beginnen, sagte Sala im April. Diese Woche nun legten die Bernischen Kraftwerke BKW nach: Die «Option Kernenergie» sei für die Zeit nach der altersbedingten Abschaltung des Atomkraftwerks Mühleberg «offen zu halten», sagte BKW-Direktionspräsident Kurt Rohrbach. Die BKW wenden sich damit gegen die Berner Regierung, die keinen nuklearen Ersatz für Mühleberg will. Auf nationaler Ebene findet der BKW-Vorstoss Zustimmung bei den Bürgerlichen. Dass die Debatte um ein neues AKW lanciert werde, sei gut, sagt FDP-Präsident Rolf Schweiger: «Ich glaube, dass die Kernenergie Zukunft hat.» Auch die Mehrheit in seiner Partei sei dem Strom aus dem Atom gegenüber «positiv eingestellt», das hätte die Debatte über die jüngste Moratoriums-Initiative gezeigt. SVP-Präsident Ueli Maurer wird deutlicher: «Wir haben die Atomenergie nie verteufelt. Die Partei wäre für den Bau eines neuen Kernkraftwerks.» Atomenergie sei CO2-neutral, die Vorräte an fossilen Brennstoffen wie Gas darüber hinaus abnehmend. «Es gibt», sagt Maurer, «in der Schweiz auf absehbare Zeit keine Alternative zur Kernenergie.» Die politische Unterstützung freut die Strombranche. «Wir begrüssen es, dass jetzt endlich diskutiert wird», sagt Hansjörg Ruh von der Vereinigung für Atomenergie. «Es muss dringend eine Debatte über die Energieperspektiven der Schweiz nach dem Ende der bestehenden Reaktoren stattfinden», fordert Anton Bucher vom Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen. «In den nächsten zwei Jahren brauchen wir handfeste Ergebnisse.» Warum die Eile? Michel Kohn, der als ehemaliger Atel-Chef das AKW Gösgen gebaut hat, rechnet vor: Die ältesten Atomkraftwerke der Schweiz, Mühleberg und die beiden Blöcke von Beznau, wurden um 1970 in Betrieb genommen. Bei der 50-jährigen Betriebsdauer müssen sie um das Jahr 2020 vom Netz. Wenn man die dann entstehende Versorgungslücke von gegen 1100 Megawatt kompensieren wolle, müsse man in den nächsten zwei, drei Jahren entscheiden, da für Bau, Planung und Bewilligung inklusive Referendum 15 Jahre einzurechnen seien. Es sei deshalb kein Wunder, dass «jetzt die Versuchsballone steigen. In den Planungsstäben der Stromwirtschaft wird bereits gearbeitet», sagt Kohn. Zumeist spielen sich die Vorarbeiten hinter verschlossenen Türen ab. Ein Strategiepapier des Stromkonzerns Axpo ist so geheim, dass es nicht einmal der Pressesprecher zu Gesicht bekommt. Immerhin ist Folgendes zu erfahren: Der Bericht aus der Feder von Hans Rudolf Gubser, ehemaliger Leiter der Nuklearen Division der Axpo, umfasst drei Bundesordner und einen Laufmeter Anhänge. Vor einem Monat hat ihn der Strategieausschuss des Verwaltungsrates - bestehend aus SVP- Nationalrat Christian Speck, der Zürcher FDP-Regierungsrätin Dorothée Fierz und dem Glarner FDP-Regierungsrat Pankraz Freitag - beraten. Ob dabei ein Vorentscheid für den Ersatz der Axpo-AKW in Beznau gefallen ist, bleibt ein gut gehütetes Geheimnis. Im europäischen Kontext wäre ein Entscheid pro AKW nichts Exotisches. Seit Finnland vor einem Jahr den Bau eines Europäischen Druckwasser-Reaktors (EPR) beschlossen hat, erlebt die Kernenergie eine Renaissance. Im Vordergrund steht die Suche nach CO2-neutraler Energie. Angesichts steigender Öl- und Gaspreise ist Atomkraft aber auch kommerziell attraktiv. «Vor fünf Jahren hat niemand über Atomstrom gesprochen, aber jetzt ist das Thema auf dem Tisch. Europas Stromverbrauch wächst kontinuierlich, und es gibt nicht viele Alternativen», sagte im August die EU-Kommissarin für Energie, Loyola de Palacio. Einen Monat zuvor hatte Premier Tony Blair verkündet, es gebe keinen Weg, der an der Atomkraft vorbei führe. Diese Woche hat die Electricité de France den Bau eines Druckwasserreaktors in der Normandie beschlossen. Den Bau eines solchen Reaktors mit 1600 Megawatt Leistung favorisieren auch Schweizer Experten, denn der EPR könnte Mühleberg, Beznau I und II ersetzen und weitere 500 Megawatt liefern. Idealerweise, so die Branche, würde man den neuen Reaktor dort bauen, wo die Infrastruktur besteht: in Mühleberg oder Beznau. Enthusiastisch verkündete der Aargauer CVP- Präsident Theo Vögtli vor einem Monat: «Ja, wir brauchen Beznau III.» |
10.11.2004 - 15:52 Uhr |
FR/Regierung will Areva im 1. Halbjahr 2005 teilprivatisieren |
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die vorhandenen Uranvorkommen werden in ca. 20 Jahren erschöpft sein - die Stromerzeuger in Deutschland haben sich nicht umsonst auf die Abschaltung der AKWs eingelassen ...
Ab das Ende auf 20 Jahre anzusetzen, ist mehr Wunschtraum als Realität.
Seite den 90ern gibt es ja auch schon kein Erdöl mehr.