Atomausstieg: "Überhaupt kein Problem"
Berlin - Die FDP forciert nach dem miserablen Abschneiden bei den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg einen Kurswechsel in der Atompolitik. Die Liberalen wollen erreichen, dass die acht vorübergehend abgeschalteten Atommeiler endgültig stillgelegt werden. Dazu strebe seine Partei einen Konsens mit den Betreibern an, kündigte Generalsekretär Christian Lindner am Dienstag in Berlin an. Eine Übertragung von Reststrommengen auf jüngere Meiler solle es nicht geben.
Vorbild der Gespräche mit den Atom-Konzernen sollen die von Rot-Grün geführten Konsensgespräche des Jahres 2000 sein, erklärte Lindner. Die Verhandlungen sollen möglichst bald stattfinden. Lindner sprach sich für eine sofortige Vereinbarung mit der Atomindustrie aus, in der die Abschaltung der AKW verbindlich festgeschrieben wird. Jetzt müsse "rasch Rechtssicherheit" geschaffen werden.
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Willkommen bei den Ausstiegsparteien. Denkblockaden waren in den letzten Jahren nix. Jetzt aber glaubhaft Leben rein bringen.
Es geht um Zukunft gestalten und da ist es sinnvoll zügig wieder konstruktiv zu werden und nicht nur lange Brücken in den St. Nimmerleinstag zu bauen.
Spielräume für Differenzen, wie die Zukunft auszusehen hat, gibts genug.
Angesichts der nuklearen Katastrophe im japanischen Kernkraftwerk Fukushima will Regierungschef Naoto Kan den Ausbau erneuerbarer Energien in seinem Land forcieren. "Saubere Energien wie Sonnenkraft und Biomasse" müssten zu einer "Hauptsäule eines neuen Japans" werden, sagt Kan. Das Unglück von Fukushima müsse Japan "eine Lehre" sein. Japan deckt etwa ein Drittel seines Energiebedarfs aus Atomstrom und ist zudem stark von Ölimporten aus dem Nahen Osten abhängig
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Noch nicht der Ausstieg, aber erst mal das Ruder rumreissen. Der Weg beginnt immer mit dem ersten Schritt.
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Die neuen Kalten Krieger
28.03.2011, 12:07 UhrRöttgen und Lindner beerdigen die Atompolitik von Union und FDP - doch es geht nicht um Natur, sondern Macht: Sie benutzen die Nuklearangst, um die Parteiführung an sich zu reißen und neue Bündnisse auszuloten.
Seit der Atom-Katastrophe in Japan ist in Deutschland nichts mehr, wie es war. Die Erschütterungen vor der Küste Japans und der Gau im Atomkraftwerk Fukushima haben in der Bundesrepublik politische Erschütterungen ausgelöst, die die Koordinaten des politischen Systems verschoben haben: Seit in Japan die Meiler explodieren, beeilen sich in Deutschland alle Politiker, der Atomkraft so schnell wie möglich den Rücken zu kehren.
Merkel, Seehofer, Söder, Mappus - mit atemberaubender Geschwindigkeit wenden sich ihre einstigen Befürworter von der Technologie ab. Es scheint als lieferten sie sich plötzlich einen Wettlauf, wer der grünste Politiker in Deutschland ist, um beim Wahlvolk zu punkten.
Doch die Gunst der Wähler ist nicht das, was den Führungsspitzen von Union und FDP am meisten Sorge bereiten sollte. Viel bedenklicher ist für die Parteigranden, dass sich im Wettlauf um die schnellste Abkehr von der Atomkraft zwei besonders hervortun: Umweltminister Norbert Röttgen und FDP-Generalsekretär Christian Lindner. Sie sind die Hoffnungsträger ihrer Parteien, potentielle Nachfolger von Angela Merkel und Guido Westerwelle. Und sie benutzen die Atomdebatte, um die Macht an sich zu reißen. Damit kommen die Schockwellen aus Japan erst wirklich in den Parteizentralen von Union und FDP an.
Röttgen und Lindner kann es nicht schnell genug gehen. Gleich am Morgen nach der Wahlniederlage preschte Röttgen vor und forderte einen schnelleren Atomausstieg, als ihn die Kanzlerin will: "Jetzt geht es darum zu zeigen, dass man schneller aus der Kernenergie raus kann“. Die Union müsse dies zu ihrem Projekt für die nächste Zeit machen. Nach einer solchen Wahlniederlage könne man nicht so weitermachen wie bisher. Klingt da ein neuer Führungsanspruch an?
Wer zwischen den Zeilen lesen will, kann ihn schon erkennen. Denn Röttgen sagte auch, dass er die CDU-Chefin Angela Merkel nach der Wahl nicht als beschädigt ansehe. Und betonte süffisant: Sie habe diesen Kurs in der Energiepolitik als CDU-Vorsitzende ja eingeleitet - eine verklausulierter Schuldzuweisung, denn bekanntlich führte ihr Zickzackkurs ja genau zur historischen Wahlniederlage, für den auch sie damit die Verantwortung trägt.
FDP-Generalsekretär Lindner versucht gar nicht erst, in der Atomfrage mit solchen verbalen Feinheiten zu operieren. Seine Partei befindet sich nach den verlorenen Wahlen nun in einer "Existenzkrise", wie ihr ehemaliger Vizevorsitzender Gerhart Baum sagt. Die Angst vor dem Machtverlust ist nach der Debakel-Wahl in der FDP noch größer als in der Union, daher sind auch die Angriffe auf die Parteispitze härter.
Und dann noch 2 weitere Seiten.....
On renewables, over the next five years, China plans to build at least 70GW of new wind farms and 5GW of new solar farms. These are increases of 225% and 715% over 2010 figures, respectively, but we can expect 2015 numbers to exceed even these. Of the RMB 5 trillion public and private investment in new energy by 2020, renewables and grid investments take the largest shares: wind ($230 billion), smart grid ($210 billion) and solar ($30 billion). In 2010, China’s total clean energy asset investment stood at $51 billion, the highest in the world and more than a fifth of the world’s total $243 billion investment.
aus
http://switchboard.nrdc.org/blogs/bfinamore/..._years_of_clean_e.html
Die ältesten Anlagen haben nach Expertenansicht keine ausreichend dicken Hüllen für einen solchen Absturz. Eine Nachrüstung würde sich kaum lohnen. Deshalb könnten die derzeit für die Zeit des Moratoriums der Regierung abgeschalteten AKW für immer stillgelegt werden. Bundesumweltminister Norbert Röttgen lehnte allerdings eine Vorfestlegung ab. "Am Ende ist die Politik gefragt", sagte er. Sie müsse auf Basis der Expertise sowie der Haltung in der Gesellschaft entscheiden.
Die Kommission habe einen Anforderungskatalog für die AKW verabschiedet, sagte Wieland. Dabei würden auch "terroristische Einwirkungen" berücksichtigt, ebenso naturbedingte Ereignisse, höhere Wasserstände, ein Staudammbruch, Erdbeben, Trockenheit, niedrigere und höhere Temperaturen. Ferner werde geprüft, ob bei einem längeren Ausfall der Stromversorgung die Meiler gekühlt werden könnten. Sieben Expertenteams der Gesellschaft für Reaktorsicherheit würden die einzelnen Bereiche bei den Anlagen prüfen.
Brüderle widerspricht Lindner
Führende Politiker in FDP und Union fordern das endgültige Aus für die alten Atomkraftwerke, die im Zuge des Moratoriums vom Netz genommen wurden. Die Bundesregierung betonte dagegen, es bleibe dabei, dass Entscheidungen erst zum Ende des dreimonatigen Moratoriums Mitte Juni getroffen würden. Vor allem FDP-Generalsekretär Christian Lindner hatte für Furore gesorgt, weil er forderte, die sieben abgeschalteten AKW nicht mehr ans Netz zu nehmen. Lindner räumte im "Handelsblatt" ein, dass dies "eine große Kraftanstrengung für die gesamte Volkswirtschaft bedeutet" und zu einem Anstieg des Strompreises führen könnte. Er verteidigte aber seinen Vorstoß zur Stilllegung alter Meiler. "Politische Führung sollte Ängste ernst nehmen. Sonst verliert sie irgendwann ihren Führungsanspruch", sagte er.
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle widersprach seinem Generalsekretär und trat auf die Bremse. Er sagte der "Bild"-Zeitung: "Die Energiewende muss zügig kommen, sie muss aber machbar und sicher sein. Wir wollen so schnell wie möglich ins Zeitalter der Erneuerbaren Energien. Aber wir müssen den Menschen ehrlich sagen: Ohne neue Leitungen wird es nicht gehen. Und vermutlich auch nicht zum Nulltarif."
Schwarz-Gelb streitet
.....usw. ...
Oder E.on-Chef Johannes Teyssen, wie er im Auto entnervt den Radiosender wechselt, wenn mal wieder debattiert wird, ob man denn jetzt bis 2020, 2017 oder doch schon bis 2015 aussteigen soll.
Die Katastrophe von Fukushima hat Deutschlands Atomkonzerne in eine neue Umlaufbahn geschleudert: an den Rand des politischen Universums. Es ist kalt dort. Und einsam.
Die Regierung ist weit weg von den Energiebossen. Sie hat jetzt andere Probleme: eine Viertelmillion Menschen, die an einem Wochenende gegen ihre Atompolitik demonstrieren. Wahlen, die verloren gehen. Eine Länderregierung, in der die Grünen den Ministerpräsidenten stellen.
Die Lobbyabteilungen der Konzerne müssen jetzt rasch Gegendruck aufbauen.
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Da könnte auch der eine oder andere ariva-User zur Zeit auf der Gehaltsliste stehen.....
Der Wettstreit der Wendehälse der Regierungsparteien CDU und FDP gefährdet das Ende der Kernkraft, meint StZ-Autorin Bärbel Krauß.
Von Majid Sattar und Joachim Jahn
03. April 2011 2011-04-03 19:02:49
Die Bundesregierung strebt vor dem Hintergrund der Wahlniederlagen nach der japanischen Atomkatastrophe ein Bündnis für eine Energiewende an. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte der Zeitung „Bild am Sonntag“, sie setze alles daran, „diesen Weg zusammen mit einer breiten Mehrheit der Bürger“ zu gehen. Sie will dazu Anfang Mai mit Vertretern von Kirchen, Umweltorganisationen und Gewerkschaften sprechen. Im Juni sollen Gespräche mit den Oppositionsfraktionen folgen.
Umweltminister Röttgen (CDU) kündigte in der Zeitschrift „Spiegel“ an, sich um einen „gemeinsamen Kurs“ mit SPD und Grünen zu bemühen, „im besten Fall sogar einen nationalen Energiekonsens“ zu finden. Es gebe nun die Chance, „binnen weniger Monate den Atomkampf zu beenden, der die Republik über Jahrzehnte gespalten hat“. Der Vorsitzende der Unionsfraktion, Kauder, sagte der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, „wir müssen so schnell wie möglich auf Kernkraftwerke verzichten“, ein sofortiger Ausstieg sei indes eine Illusion (siehe Unions-Fraktionsvorsitzender Volker Kauder: „Wir müssen nachdenken“).
Ethik-Kommission tagt
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Die Nuklearkatastrophe in Japan trübt die Perspektiven für EdF und Areva erheblich
Für viele AKW-Betreiber sind nach Fukushima schwierige Zeiten angebrochen. (Bild: Keystone/Martin Ruetschi)
Frankreichs Nuklearbranche stehen schwierige Zeiten bevor. Die Exportaussichten für die Branche sind getrübt, und zugleich drohen den Unternehmen teure Nachbesserungen zur Erhöhung der Sicherheit.
Gerhard Bläske, Paris
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Milliarden-Pläne auf Eis gelegt
Dass sich die Exportaussichten für Frankreichs Nuklearbranche eintrüben würden, ist schon länger klar. Italien hat die Pläne, mit französischer Hilfe vier Atomkraftwerke zu bauen, auf Eis gelegt. Es gilt als wahrscheinlich, dass sich die Italiener in einer Volksabstimmung gegen die Atomkraft aussprechen. Die Schweiz hat ihre Pläne ebenfalls eingefroren, und nun hat auch Grossbritanniens Vize-Premier Nick Clegg die Atomvorhaben in Frage gestellt. Das träfe Areva und die EdF, die dort gleich mehrere Anlagen bauen wollen, hart. Selbst in den USA und in anderen Ländern dürften grosse Hoffnungen fehl am Platz sein. Überall hat die EdF Milliarden investiert, um von der erwarteten weltweiten Renaissance der Atomkraft zu profitieren.
Nun droht Ungemach sogar im eigenen Land, wo die EdF 58 Atomanlagen betreibt, die mehr als drei Viertel des Stroms liefern. Während die Regierung zunächst Konsequenzen aus dem Unfall ausschloss, musste sie nun eingestehen, man könne nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Premierminister François Fillon ordnete eine Überprüfung aller Anlagen an.
Unfall nicht ausgeschlossen
Bei einer Anhörung vor dem Parlament wollte der Chef der Nuklearaufsicht, André-Claude Lacoste, einen schweren Atomunfall selbst in Frankreich nicht ausschliessen. Ausserdem empfiehlt er der EdF, den im Bau befindlichen Druckwasserreaktor (EPR) im normannischen Flamanville vorerst nicht weiterzubauen, um teure Nachbesserungs-Arbeiten zur Erhöhung der Sicherheit zu vermeiden. Das Projekt ist ohnehin mehrere Jahre in Verzug, ebenso wie der Bau eines anderen EPR in Finnland, bei dem laut Lacoste ebenfalls Nachbesserungen verlangt werden könnten. Schon nach bisheriger Einschätzung wird das Vorhaben mit 5 Mrd. € fast doppelt so teuer wie ursprünglich erwartet. Pläne für den Bau eines zweiten französischen EPR dürften jedenfalls auf Eis gelegt werden.
Da die Nuklearaufsicht auch bei den Altanlagen «alles überprüfen» will, drohen der EdF nun erhebliche Mehrkosten. Ohnehin kritisierte die Nuklearaufsicht Wartungsmängel und den verspäteten Austausch von Komponenten durch die EdF. Unabhängig davon ging Frankreich 1999 beim südwestfranzösischen Atomkraftwerk Blayais, das infolge einer Überschwemmung unter Wasser stand, nur knapp an einer Katastrophe vorbei. Die Anlage im elsässischen Fessenheim schliesslich, nahe der deutschen und Schweizer Grenze, befindet sich in einem erdbebengefährdeten Gebiet. Mehrere Schweizer Kantone fordern die Schliessung des ältesten französischen Atomkraftwerks, das auch in Deutschland auf scharfe Kritik stösst.
usw....
Und Deutschland hat Technologien zu bieten, um die Investitionen in andere Kanäle zu lenken.
Schieberegler nützen...
Sie nennen es Hysterie
Jodtabletten sind hierzulande nicht ausverkauft, und auch von Auswanderungen ist nichts bekannt. Wohl aber will eine Mehrheit der Deutschen die Atomkraftwerke abschalten - aus gutem Grund. Über Fukushima und die Deutschen, die sich gerade wie sehr vernünftige Menschen verhalten.
Von Frank Schirrmacher
[...]
Als 1986 Tschernobyl explodierte, verschob sich die Debatte sofort, und vor allem dank Franz Josef Strauß, in eine Debatte zwischen links und rechts. Dort der Sowjetkommunismus mit seiner maroden Ideologie und Schrotttechnik, hier der Westen mit seiner technologisch-ökonomischen Intelligenz. Jetzt verschiebt sie sich zu einer Art Nationalpsychologie: Dort die Japaner mit ihrer angeblichen Gelassenheit, hier die Deutschen mit ihrem exaltierten Seelenleben.
Aus der Artikulation eines politischen Willens eine Krankheit des Kopfes zu machen: Da setzt ein fast mittelalterliches Verfahren zur Abwehr eines Weltbildwandels ein.
[...]
http://www.faz.net/s/...9695C9160AC8D5C493~ATpl~Ecommon~Scontent.html
weiter: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/...kraft-in-der-falle-1.1081153
Sicherheit und gesellschaftliche Akzeptanz – diese beiden Aspekte sollen am Ende des dreimonatigen Atom-Moratoriums im Sinne der schwarz-gelben Bundesregierung geklärt sein. Und so haben nun, wenige Tage nach der Reaktorsicherheitskommission, auch die 17 Mitglieder der von Bundeskanzlerin Angela Merkel einberufenen Ethikkommission zur Energiepolitik mit ihren Beratungen begonnen.
In der Kommission sind ehemalige Politiker, Wissenschaftler und Kirchenvertreter vertreten. Nach Angaben Merkels sollen sie bis Ende Mai Vorschläge vorlegen, wie eine "schlüssige Energiewende hin zum Zeitalter der erneuerbaren Energien" vollzogen werden kann. Das Ziel sei eine "Energiewende mit Augenmaß" bei einer gleichzeitig "endlichen und möglichst kurzen Laufzeitdauer".
Dazu soll das Gremium auch Einblick in die Ergebnisse der technischen Sicherheitsüberprüfung der Atomkraftwerke erhalten, die von der Reaktorsicherheitskommission bis Mitte Mai erarbeitet werden sollen. Die Ethikkommission müsse dann entscheiden, "wie mit den Risiken aus der Atomenergie auch verantwortlich umgegangen werden kann", sagte Merkel.
usw....
Zwar könnte man Strom aus Wasserkraft von Norwegen beziehen, aber niemand will das Umspannwerk haben. (Keine große Anlage). Größere Masten würden für die Durchleitung von größeren Strommengen aus den Windparks aus dem Norden benötigt. Das Vorhaben ist nicht durchsetzbar, das Landschaftsbild würde Schaden nehmen.
Auch in Oberbayern hat der große Solarpark keine Chance auf Durchsetzung, weil Anwohner Unterschriftslisten gesammelt haben. Hauptargument ist, das Landschaftsbild würde geschädigt.
Usw, usw., in jedem dieser Beispiele fanden sich tausende von Projekt-Gegnern. Fazit: Alternative Energien ganz klar Ja, aber nicht vor meiner Haustüre!
Der eine meinte sogar, man sollte das Zeug nach Afrika bauen.... Hammer!
(Wasserkraft? Viel Spaß beim Flüsseverlegen)
In Deutschland ist nichts mehr durchsetzbar, sehr zur Freude der Atom-Lobby. Die sind nämlich der lachende Dritte, wenn hier nichts mehr vorwärts geht.
Siemens? Korruption? Das war in der Vergangenheit ein großes Thema und beschäftigt noch ein Gericht. Und nun kommt heraus, dass zwischen 2002 und 2005 bei Areva NP ein zweistelliger Millionenbetrag auf ausländische Konten transferiert worden sei - für schwarze Kassen. Aus denen wurden mutmaßlich Schmiergelder bezahlt, um im Ausland an Aufträge zu kommen, vermutet die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth. Am Dienstag schwärmten sieben Staatsanwälte und mehr als 100 Polizeibeamte aus: Razzia in 31 Büros und Privatwohnungen, überwiegend in Bayern und der Tschechischen Republik. Betroffen waren auch die Erlanger Areva-Zentrale und ein Firmenarchiv in Offenbach.
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Die üblichen Gepflogenheiten der Atom-Mafia. Korruption, Bestechung, Vorteilsnahme. Für Aufträge macht man alles, auch in bestimmte Länder mit radikal abgespeckten Sicherheitsstandards bauen usw. usf....
Das sind die Leute, von denen man das Wohlergehen abhängt....
Zwei Dieselgeneratoren mussten zur Unterstützung hinzugeschaltet werden. Der Zwischenfall sei jedoch nicht weiter bedenklich gewesen, teilten RWE und das hessische Umweltministerium mit.
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Wenigstens hat der Diesel funktioniert.
Bedenkt man, dass der gelernte Physiker als Vorsitzender des "Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen" (WBGU) zugleich Chef-Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in allen Klimafragen ist, legt Schellnhuber mit der neuen Studie "Welt im Wandel" die Latte für die in den nächsten Monaten zu treffenden Entscheidungen der Koalition sehr hoch. Das Kollegium verlangt nicht weniger als einen kompletten Umbau der Energieversorgung in Deutschland und das mehrheitliche Einverständnis der Gesellschaft mit dieser Revolution.
Die Empfehlungen, die Schellnhuber und Co. an die Bundesregierung adressieren, sind kein Schnellschuss im Schatten der japanischen Tragödie. Der Beirat arbeitet seit mehr als einem Jahr an dem Gutachten. .....
Versteckte Studie
Unbequeme Wahrheit für Brüderle
Im Wirtschaftsministerium hatte man sich wohl auf die Studie gefreut. Der Arbeitsauftrag lautete zu untersuchen, wie schnell sich der Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben lässt, ohne gravierende Probleme zu verursachen. Den Zuschlag erhielten die beiden Institute Consentec und r2b Energy Consulting, die als kompetent und politisch neutral gelten.
Vermutlich erhoffte sich Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP), dass die Antwort negativ für die Erneuerbaren ausfallen würde. Als aber die fachlich aufwändige 277-Seiten-Untersuchung im Juni 2010 vorlag, war das Gegenteil war der Fall.
Die Studie mit dem sperrigen Titel „Voraussetzungen einer optimalen Integration erneuerbarer Energien in das Stromversorgungssystem“ (Download siehe unten) kommt zum Schluss, dass sich bis 2020 etwa 40 Prozent des Stroms in Deutschland ohne gravierende Probleme mit Öko-Strom-Kraftwerken erzeugen lassen – sogar, wenn gleichzeitig die Kernkraftwerke entsprechend des alten Atomausstiegs nach und nach abgeschaltet werden. Die Bundesregierung geht von mindestens 30 Prozent Öko-Strom-Anteil im Jahr 2020 aus, im Energiekonzept vom Herbst werden rund 35 Prozent veranschlagt.
Grün geht auch günstig: Brüderle dürfte diese Botschaft überhaupt nicht gefallen haben. Prinzipiell ist er, was den Ausbau der Erneuerbaren angeht, skeptisch und warnt vor hohen Kosten für Verbraucher und Industrie. Im Sommer 2010 focht er zudem den Streit über die Laufzeitverlängerung mit dem Umweltministerium aus. Brüderle setzte sich durch – auch mit dem Argument, es brauche eine technologische Brücke, bis Erneuerbare die Lücken füllen könnten. (ecki: Lügenpack, er hatte diese Studie vorliegen und hat gegen die erkenntnisse aus seinem Haus argumentiert, tief im Hintern der Spendenden Lobby)
Im Giftschrank verschwunden
Also verschwand die unbequeme Studie in der Schublade.
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Gestern habe ich wa sinteressantes auf Phoenix gehört. Wegen des Moratoriums sind ja aktuell der Großteil der Meiler abgeschaltet. Das müssen wir über Importe ausgleichen. Allerdings importieren wir lediglich 2.5 MW. Das entspricht der Leistung eines AKWs. D.h., dass der Rest dieses Stromes in Deutschland gar nicht gebraucht wird, sondern exportiert.
Von Andreas Mihm, Berlin
08. April 2011 2011-04-08 20:37:29
Die in der Bundesregierung für Energiepolitik federführenden Ministerien für Wirtschaft und Umwelt haben sich auf „sechs Punkte für eine beschleunigte Energiewende in Deutschland“ geeinigt. Dabei handelt es sich um einen umfangreichen Katalog von Vorschlägen, um den Anteil erneuerbarer Energien und das Stromnetz zügig auszubauen und die Energieeffizienz, vor allem mittels Sanierung von Wohngebäuden, zu verbessern. Um das zu erreichen, werden schnellere Genehmigungen und mehr staatliche Förderung verlangt.
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Radikale Wende des Energieverbandes
In einer radikalen Wende seiner Energiepolitik hat der Spitzenverband der Deutschen Energiewirtschaft, der Bundesverband der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft, sich für einen Ausstieg aus der Kernenergie bis zum Jahr 2020 ausgesprochen. Hauptgeschäftsführerin Hildegard Müller sagte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Die im BDEW organisierte Energiewirtschaft spricht sich aus für den schnellen und vollständigen Ausstieg aus der Kernenergienutzung bei Sicherstellung von Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Bezahlbarkeit bis 2020, spätestens aber entsprechend den Vorgaben des Ausstiegsbeschlusses von 2002, also 2022 bis 2023.“
Hamburg - Das Reaktorunglück in Japan hat einiges bewegt, was Atomlobbyisten gar nicht recht sein kann. So verordnete die EU-Kommission sämtlichen europäischen AKW einen Stresstest. In Deutschland sind Teams aus Kerntechnikern, Physikern, Ingenieuren und Ökologen ausgeschwärmt, um für jedes Kernkraftwerk einen Fragekatalog abzuarbeiten, der eines beantworten soll: Wie sicher sind unsere AKW wirklich?
Und nun noch das: In den USA sind interne Dokumente der amerikanischen Atomaufsichtsbehörde NRC (Nuclear Regulatory Commission) bekannt geworden. Sie legen offen, dass innerhalb der Behörde kein Konsens herrscht: Mitarbeiter äußern klipp und klar Zweifel, ob Amerikas Kernkraftwerke wirklich ausreichend vor drohenden Gefahren geschützt sind.
Dabei war es NRC-Chef Greg Jaczko selbst, der erst vor einer Woche im Energieausschusss des Repräsentantenhauses lauthals verkündete: "Amerikas Atomanlagen sind sicher." Einen US-Ausstieg aus der Kernkraft schloss Jaczko kategorisch aus.
Doch nun hat die angesehene US-Organisation Union of Concerned Scientists (UCS), die sich mit Atomsicherheit befasst, Papiere veröffentlicht, die das Vertrauen der Bevölkerung in die NRC schwer erschüttern dürften: Aus ihnen wird ersichtlich, dass einige NRC-Kerntechniker Zweifel hegen, und zwar genau an der Stelle, die Amerikas wunden Punkt symbolisiert: Die Ingenieure glauben nicht, dass die sogenannten "B.5.b-Maßnahmen" wirksam genug sind - das sind Sicherheitsmaßnahmen, die nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 angepasst wurden.
"Selbst führende NRC-Experten sind sich nicht mehr so sicher"
usw...
Mal wieder alle verarscht.....
In ihrem Zehn-Punkte Sofortprogramm schlägt die Initiative verschiedene Maßnahmen vor, mit denen die Bundesregierung den Verbrauch in Deutschland deutlich senken könnte. Die Kosten für die Maßnahmen belaufen sich laut der Studie auf 11,64 Milliarden Euro, mehr als die Hälfte davon trägt der Staat, der Rest soll von Unternehmen und Bürgern kommen. Die eingesparten Energiekosten sollen diese Ausgaben aber mehr als ausgleichen: 19,3 Milliarden Euro spare Deutschland durch das Programm - jährlich.
Allein im Stromsektor könnten etwa durch den Austausch alter Pumpen, bessere Gebäudedämmung und effizientere Beleuchtung jährlich 68,3 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom bis 2020 eingespart werden. Das entspreche in etwa der Jahresproduktion der besagten zehn Atomkraftwerke.
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Aber AKW-Fans meinen ja, Atomausstieg hieße nur Atomstrom im Ausland einkaufen. Gegen geistige Beschränktheit ist schwer argumentieren.