Arcandor AG Kursziel 40 €+x
Seite 33 von 247 Neuester Beitrag: 07.12.09 22:56 | ||||
Eröffnet am: | 02.07.07 17:42 | von: MikiTanaka | Anzahl Beiträge: | 7.174 |
Neuester Beitrag: | 07.12.09 22:56 | von: Akermann | Leser gesamt: | 817.795 |
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nach Moeglichkeiten. Eventuell kurz traden.
Schon mal überlegt, warum die Karstadt-Immobilien nun wieder zum Verkauf stehen? Die Käufer - u. a. Goldman-Sachs und die Deutsche Bank - haben offenbar Sorgen, dass es zu Mietausfällen kommen könnte. Arcandor ist ja der einzige Mieter. Wenn Arcandor pleite geht, wäre dies - so die FTD unten - "für die Arcandor-Vermieter eine Katastrophe".
In diesem Fall darf man der Analyse von Goldman-Sachs vermutlich Glauben schenken. Wenn GS die Immobilien verkauft, sollten Aktionäre ebenfalls über einen Verkauf nachdenken.
Trotz fallender Preise
Arcandor-Immobilien wieder am Markt
von Meike Schreiber (Frankfurt) und Katja Wilke (Hamburg)
Einst nahmen unter anderem Goldman Sachs und Deutsche Bank Arcandor die Karstadt-Warenhäuser ab. Nun stehen sie wieder zum Verkauf. Hintergrund: Mit Abstand größter Mieter ist Arcandor. Und der Konzern hatte erst am Montag eine dringend benötigte Kapitalspritze bekommen.
Die Krise des Essener Touristik- und Handelskonzerns Arcandor hat die Bemühungen der Karstadt-Immobilien-Besitzer verstärkt, sich von Teilen des Immobilienpakets wieder zu trennen. Dem Vernehmen nach stehen bis zu ein Drittel der Objekte zur Disposition - darunter kleinere, weniger rentable Warenhäuser, aber auch Parkhäuser und angehängte Bürogebäude. Wie in informierten Kreisen verlautete, hatte man bereits vor der Zuspitzung der Krise geplant, Teile des Pakets weiterzuverkaufen: "Jetzt steigt aber der Druck zur Portfolio-Optimierung", hieß es.
Nach langen Verhandlungen hatte Arcandor am Montag durch eine Kapitalerhöhung eine dringend benötigte Finanzspritze bekommen. Eine Insolvenz des Konzerns wäre für die Arcandor-Vermieter eine Katastrophe, denn die Arcandor-Tochter Karstadt ist der einzige Mieter in den Warenhäusern. Das Immobilienportfolio besteht insgesamt aus 164 Objekten. Arcandor hatte vor knapp zwei Jahren seine Immobilien in ein Gemeinschaftsunternehmen mit der US-Investmentbank Goldman Sachs eingebracht. Der Konzern war damals hoch verschuldet und benötigte Liquidität.
Besitzer der Immobilien sind heute mit 51 Prozent Whitehall, ein Immobilienfonds von Goldman Sachs, sowie ein Konsortium aus der Deutsche-Bank-Tochter Rreef, dem italienischen Immobilienunternehmen Pirelli Re, der Generali und der Borletti Group. Das Konsortium hatte im März 49 Prozent an der Immobiliengesellschaft Highstreet erworben. Der Gesamtwert der Transaktion belief sich auf 4,5 Mrd. Euro.
Ein Verkauf im derzeitigen Marktumfeld dürfte jedoch kein Leichtes sein. Angesichts der Finanzkrise sind die Immobilienpreise auch in Deutschland gefallen. Dies dürfte die Karstadt-Vermieter davon abhalten, die Häuser in einem Block zu verkaufen. Wahrscheinlicher ist ein kleinteiliger Verkauf. Die betroffenen Gesellschaften wollten sich am Mittwoch nicht äußern.
Die Hamburger Projektmanagementgesellschaft ECE, die bereits an Standorten des insolventen Warenhausunternehmens Hertie Interesse gezeigt hatte, hat auch auf einzelne Karstadt-Häuser ein Auge geworfen. Derzeit laufen allerdings noch keine Gespräche mit den Eigentümern.
Aus der FTD vom 02.10.2008
Geb Dir teilweise recht.Immobilienkrise und
so und fuer die Vermieter waers schwierig.
Koennten natuerlich auch nur versuchen an bares zu kommen und sich auf die sichere Seite zu begeben. Alles halt nur Spekulationen und nicht sicher. Da wir nicht mehr Hintergruende haben koennen
wir alles Moegliche interpretieren. Also sehe ich die Information neutral. Mahnt zur Vorsicht aber nicht mehr.
Dein "neutral" kann ich daher nicht nachvollziehen.
doch nicht, wo genau die Problematik liegt.
Man kann sich hier schnell auf einen Irrweg begeben. Da ich zu wenig weiss, bewerte ich so etwas nicht, dann kann ich
auch nicht falsch bewerten.
auch nichts die Oppenheimer.
Arcandor hat leider verloren. Ich hoffe daß das wieder besser wird :-)
Gruß Michael
vorm abknicken. Fuer uns zu riskant LIFO
Prinzip. Last in first out. Ich schau ob ich
etwas anderes finde.
und die Analzysten auch nicht, wussten wir ja schon vor langer Zeit.
Aber wieso eine Frau Schickedanz über Monate hinweg der Vernichtung
ihrer Investition nur zusieht und dann zum völlig falschen Zeitpunkt
so gut wie zum historischen Tiefstkurs verkauft, dass begreife ich nicht.
So blöde kann doch kein Gross-Investor sein ?
Und Frauen sollen doch sowieso besser an der Börse agieren !?
Das macht einfach alles keinen Sinn !
Frau Schickedanz hielt bis vor kurzem ein Aktienpaket von ca. 53,3%. Das kann man nicht mal so über die Börse handeln.
Frau Schickedanz hat ihr Aktienpaket kreditfinanziert. Auf Grund des dramatischen Einbruchs des Aktienkurses muss Sie an die Bank verkaufen.
Da Sal. Oppenheim nicht abschreibt, sondern in großem Maße einsteigt, sollte es auch ein tragfähiges Sanierungskonzept geben, ansonsten hätte wahrscheinlich die Bank die Beteiligung abgeschrieben.
Vorausgesetz Frau Schickedanz hielt vorher 53,3% der Anteile, wird sie nach dem Verkauf von jetzt 14,5% und später noch einmal 5%, 33,8% halten.
Sal. Oppenheim wird dann bis zu 29,5% halten und ggf. einen Platz im Aufsichtsrat übernehmen. Die Bank übernimmt Initiative, um die Firma wieder auf Kurs zu bringen.
Am Ende profitieren alle, die Bank und die Aktionäre.
Das ist doch ziemlich klar, was da passiert ist. Arcandor wollte neue kreditlinien, und die verhandlungen habe sich ja als schwierig herausgestellt, villeicht auch nur mutwillig von den banken verzögert. Sal. op. wollte aktien von arcandor und hat diese zu einem sauguten preis bekommen (ca. 70 millionen stück) erstens durch die kapitalerhöhung zu 2,60 euro und zweitens durch madeleine zu 1,90, weil die der gesagt haben, wir finanzieren nur, wenn du uns einen teil aktien zu dem preis gibst.
Stellt euch mal vor, die hatten die 70 millionen aktien an der börse gekauft, wo dann der kurs hingegangen wäre. Das war quasi ein win win geschäft. Sal. op. hat total günstige aktien und für madeleine gibt es die möglichkeit, das die aktien die sie noch hat bald wieder zu einem vernünftigen kurs gehandelt werden.
meine meinung muß nicht richtig und die meinung anderer anleger sein und ist niemals eine kauf oder verkaufempfehlung!!!!Quelle: http://www.pr-inside.com/de/...nheim-benennt-vertreter-im-r843894.htm
so Boersenkursmittelwert Montag. Denke war ein perfides Spiel.
Chart achten boes erwischt haben. Denke,
der Montag wird kein guter Boersentag. Also besser zu schaun.
DJN: HRE kämpft um ihre Existenz
Von Madeleine Winkler und Andreas Kißler
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Hypo Real Estate (HRE) kämpft nach
der Absage des Rettungspaketes um ihre Existenz. Der Rettungs-
plan für den Münchner Immobilienfinanzierer war überraschend
gescheitert, nachdem mehrere Finanzinstitute ihre Zusage einer
Beteiligung an der Bürgschaft über 35 Mrd EUR nicht mehr auf-
recht hielten. Das teilte die HRE am Samstag abend in einer
Erklärung mit. Die Gruppe prüfe nun "die daraus drohenden
Konsequenzen für die Einheiten des Konzerns", hieß es weiter.
Es werde nach "alternativen Maßnahmen" gesucht, berichtet die
Nachrichtenagentur AFP.
"Wir sind augenscheinlich in einer schwierigen Situation",
so ein Sprecher zu Dow Jones Newswires am Samstag. Die HRE
könne nur annehmen und hoffen, dass die beteiligten Parteien
sich des Ernstes der Situation bewusst sind. Immerhin hätten
die Großaktionäre der HRE bereits versichert, zur Unter-
stützung zur Verfügung zu stehen. Das Unternehmen kündigte an,
nach alternativen Maßnahmen werde gesucht.
Vor der HRE-Mitteilung hatten mehrere Zeitungen bereits be-
richtet, dass der Rettungsplan ins Wanken geraten sei. Die
Nachrichtenagentur AFP erfuhr in Berlin, dass sich der Finanz-
bedarf des Instituts statt über die zugesagten 35 Mrd EUR allein
bis Jahresende auf bis zu rund 50 Mrd Euro belaufen könne.
Bis Ende 2009 sei demnach sogar von einem Finanzbedarf von bis
zu 100 Mrd EUR die Rede. Die "Welt am Sonntag" hatte am Samstag
vorab berichtet, die Deutsche Bank habe festgestellt, dass die
Refinanzierung unzureichend sei. Die Deutsche Bank wollte sich
zum HRE-Komplex nicht äußern.
Welche Konsequenzen die Bundesregierung aus dem neuen Sachverhalt
zieht, ist noch völlig offen. Der Bund ist von der HRE laut
Finanzministerium nicht vorab über die neue Sachlage in Kenntnis
gesetzt worden und will die Konsequenzen nun prüfen. "Wir sind
vor der Ad-Hoc-Mitteilung nicht informiert worden", sagte der
Sprecher von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück am Samstag
zu Dow Jones Newswires.
"Wir müssen nun die Fakten zusammentragen, um intern zu sehen,
welche Bedeutung diese haben", erklärte Steinbrücks Sprecher
Torsten Albig. Dies werde aber wohl erst am Sonntag geschehen.
Steinbrück und seine engsten Mitarbeiter befänden sich auf dem
Rückweg vom Gipfeltreffen zur Finanzkrise in Paris. Aus Finanzkreisen
hieß es unterdessen, offenbar seien "nicht richtige Zahlen zur
Grundlage" der Angaben der Hypo Real Estate gemacht worden.
Die Hypo Real Estate war durch Liquiditätsprobleme ihrer in
Irland ansässigen Tochter Depfa in Schwierigkeiten geraten. Der
Bund hatte zugesagt, bei der Bürgschaft für HRE Garantien in
Höhe von mehr als 26 Mrd EUR zu übernehmen. Für die übrigen
8,5 Mrd EUR sollten die Banken bürgen.
"Staat und Regierung müssen jetzt klotzen"
5. Oktober 2008, 02:22 Uhr Matthias Graf von Krockow, Chef der Kölner Privatbank Sal. Oppenheim, fordert zur Bekämpfung der Finanzkrise einen "europäischen Rettungsschirm" unter deutscher Führung: "Dann haben wir von einem auf den anderen Tag Ruhe"
Obwohl auch Graf Krockow das Ende der Krise noch nicht abzusehen vermag, investierte er vor wenigen Tagen Millionen in den schwer angeschlagenen Arcandor-Konzern. In der Krise gebe es auch Chancen, sagt der Bank-Chef. Er will ebenso an Arcandors Ertragsperle Thomas Cook festhalten wie an dem Konzernchef Thomas Middelhoff - und er will einen Bankvertreter in den Aufsichtsrat von Arcandor entsenden.
Welt am Sonntag:
Die Finanzkrise nimmt kein Ende. Was muss passieren?
Matthias Graf von Krockow:
Wir brauchen ganz schnell einen europäischen Rettungsschirm, möglichst unter Führung der größten Volkswirtschaft: Deutschland. Die Staaten müssen Garantien für das Finanzsystem mit dem Interbankenverkehr und die Kunden- und Spareinlagen übernehmen, wie immer das im Detail dann auch ausgestaltet werden mag. Einzelne nationale Notaktionen führen nicht mehr zum gewünschten Ergebnis. Es muss sehr schnell passieren, wir können nicht auf die Amerikaner warten. Es ist ernst, die Zeit der Konjunktive ist vorbei.
Wer soll diesen Schirm bezahlen?
Krockow:
Eine Staatsgarantie kostet erst mal kein Geld. Wenn es richtig gemacht wird, wird dies auch keinen Cent Steuergelder kosten. Denn dieser Schirm wird dazu führen, dass wieder Vertrauen einkehrt und sich die Märkte beruhigen. Dann haben wir von einem auf den anderen Tag Ruhe. Der Schirm wird sogar dafür sorgen, gigantische Steuerausfälle zu verhindern.
So einfach geht das?
Krockow:
Wir haben eine Liquiditätskrise, aber zum Glück noch keine Rentabilitätskrise. Aber wenn der Himmel einstürzt, sind alle Spatzen tot. Das heißt, auch die guten, rentablen Unternehmen würden vom Strudel mitgerissen werden, und genau das darf nicht passieren. Es gibt noch Werte im Markt und auf den Bankbilanzen, nur gibt es derzeit keine Preise dafür. Das ist ein zusätzliches großes Problem. Auch das könnte unter dem Rettungsschirm gelöst werden.
Was ist mit dem Einlagensicherungsfonds der Banken?
Krockow:
Er ist für einzelne Unfälle konzipiert worden. Aber nicht für eine Massenkarambolage, wie wir sie derzeit sehen.
In der Not ruft der Banker nach dem Staat. Können Sie das Unverständnis der Bürger verstehen?
Krockow:
Ich kann vieles verstehen. Es hat Verfehlungen gegeben. Manager haben unverzeihliche Fehler gemacht, und diejenigen muss man nicht unbedingt weiter beschäftigen. Wir können sogar auf die eine oder andere Bank verzichten. Das Banksystem kann nur bei geordneten Rahmenbedingen funktionieren. Es muss jedoch etwas geschehen. Dafür ist die Krise viel zu weit fortgeschritten, ganze Volkswirtschaften stehen auf dem Spiel. Es geht um die Absicherung der Rahmenbedingungen.
Also doch der Ruf nach dem Staat?
Krockow:
Der Staat lebt von unser aller Steuern, auch von den Steuern der Industrie und der Banken. Deshalb hat er auch die Verpflichtung, unser marktwirtschaftliches System zu schützen. Eine systemische Krise erfordert auch systemische Lösungen. Die jetzt notwendigen Hilfeleistungen zu unterlassen, heißt, an dem Ast zu sägen, auf dem wir alle sitzen. Staat und Regierung dürfen nicht kleckern, sondern müssen jetzt klotzen. Jetzt geht es nicht in erster Linie um die Frage, wer schuld ist, sondern darum, das Überschwappen der Krise auf die Realwirtschaft zu verhindern. Diese Gefahr wird von vielen noch unterschätzt.
Die Amerikaner haben nicht eingegriffen, als Lehman Brothers zu stürzen begann. War das ein Fehler?
Krockow:
Ja, es war ein großer Fehler, Lehman nicht zu retten. Die Folgen werden wir noch lange zu spüren bekommen. Die globale Vernetzung der Finanzwelt ist zu weit fortgeschritten, als das so etwas ohne Folgen bleiben könnte.
Befürchten Sie, dass deutsche Banken fallen?
Krockow:
Es ist zu früh, Entwarnung zu geben. Dass die Bundesregierung der Hypo Real Estate zur Seite gesprungen ist, war aber auf jeden Fall eine richtige Entscheidung. Aber noch einmal: Solche Einzelaktionen müssen schnell in eine konzertierte Aktion einmünden, sonst ist der nächste Fall schon programmiert.
Was sollte der Anleger jetzt mit seinem Geld tun?
Krockow:
Er sollte auf jeden Fall den Großteil seines Pulvers noch trocken halten. Aber er kann schon an der Börse nach Gelegenheiten schauen, da gibt es einige.
Wie lange wird die Krise dauern?
Krockow:
Unmöglich zu sagen. Die nächsten Tage sind entscheidend. Aber selbst im besten Fall, wenn schnell eine Lösung gefunden wird, brauchen wir mindestens ein bis zwei Jahre, bevor wir von einer Normalisierung der Märkte sprechen können.
Was muss sich nach der Krise ändern?
Krockow:
Wir brauchen eine verstärkte Bankenaufsicht, und zwar eine weltweit harmonisierte. Die Anreizsysteme innerhalb der Banken müssen weg von der kurzfristigen Perspektive. Aber diese Party ist ohnehin schon vorbei. Bei uns im Hause gibt es zwar Boni, aber keine für kurzfristige Renditen.
Sollten Banker stärker in die Haftung genommen werden?
Krockow:
Es könnte tatsächlich nicht schaden, wenn Manager stärker für ihr Tun verantwortlich gemacht werden könnten. Wir, die Leiter der Bankgeschäfte bei Sal. Oppenheim, sind persönlich haftende Gesellschafter, das heißt: Wir haften mit allem, was wir haben, notfalls auch mit dem Privatvermögen. Und es gibt uns seit sieben Generationen. Die Krise sollte auch dazu führen, dass Banken künftig vorsichtiger agieren und nicht mehr so hohe Risiken nehmen.
Weniger Risiko? Sie sind gerade mitten in der Finanzkrise bei Arcandor eingestiegen. Das Unternehmen kämpft ums Überleben.
Krockow:
Arcandor ist für uns eine Riesenchance. Wir sind dort nicht eingestiegen, um Geld zu verlieren, ganz im Gegenteil. Nach unserer Einschätzung übersteigen die Chancen die Risiken bei Weitem. Steigt der Kurs nur um einen Euro, bedeutet das eine Wertsteigerung von rund 250 Millionen Euro, bei einem Kurs von vier Euro entspricht das einer Marktkapitalisierung von einer Milliarde Euro. Und das kommt uns als großen Anteilseignern ebenso zugute wie den Kleinaktionären. Unsere Interessen sind identisch.
Sind Sie auch eingestiegen, weil Sie seit Langem geschäftliche Beziehungen zur Hauptaktionärin, Frau Schickedanz, pflegen?
Krockow:
Das ist eine rein unternehmerische Entscheidung. Und sie hatte nichts mit Frau Schickedanz zu tun, obwohl ich sie sehr schätze.
Sie soll bei Ihnen verschuldet sein.
Krockow:
Nebenan in meinem Büro hängt das Edikt Friedrichs des Großen über das Bankgeheimnis. Danach müssen wir unser Wissen "als das größte Geheimnis mit in die Grube nehmen". Daran halten wir uns.
Wollen Sie bei Ihren angestrebten rund 29 Prozent von Arcandor bleiben, oder ist noch eine Aufstockung geplant?
Krockow:
Wir sehen uns damit in einer komfortablen Situation.
Ist Arcandor für Sie eine Finanzbeteiligung, oder werden Sie aktiv ins Geschäft eingreifen?
Krockow:
Wir werden eng mit dem Vorstand zusammenarbeiten, um dem Unternehmen zu helfen. Wir bieten unsere Unterstützung an.
Auch im Aufsichtsrat?
Krockow:
Darüber führen wir Gespräche. Wenn es Interesse gibt, steht unser persönlich haftender Gesellschafter Friedrich Carl Janssen für den Aufsichtsrat von Arcandor zur Verfügung. Er ist nicht nur unser oberster Risikomanager, sondern auch ein exzellenter Kenner der Branche. Er war unter anderem Vorstand der Kaufhof Holding AG.
Übernimmt er den Vorsitz?
Krockow:
Das entscheidet der Aufsichtsrat.
Immerhin bekommt Vorstandschef Thomas Middelhoff ja einen guten Sparringspartner.
Krockow:
Wenn Sie es so nennen wollen. Aber Middelhoff macht einen sehr guten Job.
Er hat ein schlechtes Image.
Krockow:
Zu Unrecht. Er denkt unternehmerisch, ist visionär, hat Ideen und kann überzeugen.
Aber seine Glaubwürdigkeit an den Märkten hat gelitten, weil er einige Versprechungen nicht einhalten konnte.
Krockow:
Ohne Thomas Middelhoffs Arbeit gäbe es dieses Unternehmen wahrscheinlich schon lange nicht mehr. Middelhoff ist nicht das Problem, er ist die Lösung.
Und welche neuen Vorgaben hat er bekommen?
Krockow:
Es sind keine neuen Vorgaben notwendig. Arcandor ist sehr gut ausgerichtet mit seiner Drei-Säulen-Struktur. Selbstverständlich wurden Fehler gemacht, selbstverständlich gibt es Probleme. Aber die Chancen überwiegen deutlich.
Wo sehen Sie die Chancen?
Krockow:
Die Grundausrichtung stimmt, das ist das Wichtigste. Ich bin sicher, dass die Warenhäuser in Zukunft wieder Geld verdienen werden. Der Versand hat vor allem in Osteuropa, im Internet oder mit dem Shoppingcenter HSE24 glänzende Aussichten. Und Thomas Cook ist eine Perle.
Behalten Sie die Perle denn? Vom Unternehmen kamen dazu zuletzt eher verwirrende Signale - die auch zum Kurssturz führten.
Krockow:
Selbstverständlich gehört Thomas Cook auf Dauer zu Arcandor. Wir sind eine langfristig ausgerichtete Bank. Ein Zerschlagungskonzept ist nicht im Sinne unseres langfristigen Engagements bei Arcandor. Wir verfolgen ein Werterhaltungs- und Wertsteigerungskonzept, wie vom Vorstand vertreten und von uns unterstützt.
Und welches Konzept verfolgen Sie bei Continental? Sie halten einen großen Teil der Aktien, die die Familie Schaeffler weiterreichen musste. Sie sind Conti-Großaktionär.
Krockow:
Darüber kann man nichts sagen, bevor das Bundeskartellamt entschieden hat. Im Übrigen sehen wir uns nicht als Großaktionär. Ähnlich wie bei Arcandor bieten wir unsere Hilfe auf einem Weg an, den wir für richtig halten.
Wer trägt denn das Risiko für diese geparkten Aktien? Sal. Oppenheim oder Schaeffler?
Krockow:
Da darf ich wieder auf Friedrich den Großen verweisen. Aussagen dazu fallen unter das Bankgeheimnis.
Was Sie Ihre Engagements bei der IKB oder der IVG gekostet haben - fällt das auch darunter? Beide Investitionen wollen nicht recht zur von Ihnen gepredigten Vorsicht vor dem Risiko passen
Krockow:
Man muss die Relationen sehen. Wir gehen nur Risiken ein, die wir uns auch leisten können. Insgesamt übertreffen die Gewinne aus unseren eigenen Beteiligungen die Verluste bei Weitem. Das gilt auch für die beiden genannten Unternehmen. Mit der IKB funktioniert der Kundenaustausch übrigens auch weiterhin hervorragend. Wir bieten die Vermögensverwaltung und die IKB das Kreditgeschäft unseren jeweiligen Kunden sehr erfolgreich an. Das ergänzt sich hervorragend.
Es gibt Kritiker, die behaupten, Sie kümmerten sich wie ein Private-Equity-Unternehmen mehr um diese eigenen Beteiligungen als um die Vermögensentwicklung der Kunden.
Krockow:
Das ist nicht der Fall. Wir empfehlen unseren Kunden nichts, worin wir auch nicht selbst investieren. Das ist ein Gleichklang der Interessen. Im Gegensatz zu Private-Equity-Unternehmen sind wir langfristig ausgerichtet, haben realistische Renditeerwartungen und spekulieren nicht auf kurzfristige Profite. Mit Private Equity haben wir nur gemein, dass wir uns an Unternehmen beteiligen und dann versuchen, die inhärenten Werte sichtbar zu machen und zu steigern. Die Kunden erwarten dieses Co-Investment. Wenn die Bank mit eigenem Geld in ein Unternehmen einsteigt, ist das ein gutes Signal des Vertrauens in diese Investition auch für unsere Kunden, die auch gern an dem erwarteten Erfolg teilhaben können.
Im ersten Halbjahr dieses Jahres hat Ihr Ergebnis bereits unter der beginnenden Finanzkrise gelitten. Was wird 2008 für ein Jahr für Sal. Oppenheim?
Krockow:
Wir werden am Jahresende ein gutes Ergebnis vorlegen. Eines, das weit besser ist, als man es nach dem Halbjahresergebnis erwarten konnte. Viele Kunden kommen gerade jetzt in der Krise zu uns und vertrauen uns ihr Geld an. Bei uns gilt der Grundsatz: Liquidität vor Rentabilität. Wir haben halt - anders als andere Institute - nichts von dieser vergifteten Suppe gelöffelt. Wir sind natürlich auch tangiert von den schwachen Märkten - etwa, indem wir derzeit keine Börsengänge mehr begleiten können, weil es keine gibt. Insgesamt aber werden wir Privatbanken gestärkt aus der Finanzkrise hervorgehen.
Das Gespräch führte Hagen Seidel
Auf die Banken kommt ein neues Problem zu: Firmen wie General Motors und Goodyear nehmen ihre revolvierenden Kreditlinien in Anspruch - nicht, weil sie das Geld brauchen, sondern um einer Finanzierungskrise vorzubeugen. Die Finanzbranche ist alarmiert.
ZUM THEMA• Folgen der Finanzkrise: Regierungen pumpen Milliarden in Dexia (http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/...082.html)• Marktturbulenzen: Irland springt für Einlagen der Banken ein (http://www.ftd.de/politik/international/...en-ein/420110.html)• Fieberhafte Verhandlungen: Paulson sucht Rettung für Rettungsplan (http://www.ftd.de/politik/international/...gsplan/420044.html)• Gescheiterter Rettungsplan: "Ein weiterer 11. September für die Börse" (http://www.ftd.de/politik/international/...%F6rse/420049.html)• Folgen für den Bundesetat: Hypo-Rettung gefährdet Haushaltsziele (http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/...027.html)• Überlebensfähigkeit von Geldinstituten: Banken unter Generalverdacht (http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/...026.html)• Diesen Artikel jetzt anhören
Banken weltweit sind in Nöten. Die Finanzinstitute müssen heftige Wertberichtigungen auf ihre Portfolien vornehmen, sie misstrauen sich gegenseitig, ihre Refinanzierung stockt, viele von ihnen müssen gestützt oder von größeren Rivalen geschluckt werden. Jetzt taucht ein neues Problem auf: Große Unternehmen ziehen aus Angst vor einer Knappheit an Barmitteln ihre vor der Krise ausgehandelten Kreditlinien - und verschlimmern die Probleme der Banken noch.
Allein in den vergangenen Tagen nahmen der Autohersteller General Motors (GM), der Reifenfabrikant Goodyear, die American-Airlines-Muttergesellschaft AMR, der Flugzeugleasinganbieter International Lease Finance Corp (ILFC), der Kreditkartenkonzern First Data Corp. und andere Firmen wie Service Master, Pinnacle Foods, Fairpoint Communications und Jarden sogenannte Revolver-Kredite in Anspruch. Das hat nichts mit Schusswaffen zu tun, sondern es handelt sich um Konten, die ausschließlich im Minus geführt werden und durch feste Raten getilgt werden. Der Großteil dieser Kreditlinien wurde in den Jahren 2002 bis 2006, also vor den aktuellen Turbulenzen, ausgehandelt. Nach Angaben des Shared National Credit Survey der US-Aufsichtsbehörden belief sich das noch nicht genutzte Revolver-Volumen bei den Banken vor einem Jahr auf 1400 Mrd. $.
Corporate America: Angst vor der Kreditklemme Braucht dringend Liquidität: General-Motors-Chef Richard Wagoner
Die Unternehmen reagieren damit auf eine mögliche Kreditklemme, den ausgetrockneten Markt für kurzfristige Wertpapiere wie Commercial Paper und die Schieflage einiger Geldmarktfonds wie beispielsweise des Reserve Primary Funds in den Vereinigten Staaten. Das Grundproblem: Viele Kanäle der kurzfristigen Refinanzierung sind für die Industrie- und Dienstleistungsfirmen verstopft. Um weiter ihre Tagesgeschäfte betreiben und die Gehälter bezahlen zu können, ziehen sie nun ihre Kreditlinien. Für Chris Taggert, Analyst bei dem Researchhaus Creditsights, ist das eine defensive Strategie: "Angesichts des Timings und der außergewöhnlichen Größe muss das so interpretiert werden. Das ist der Unsicherheit auf den Finanzmärkten geschuldet." Taggert spricht von einem "Funding Blitzkrieg".
Das Volumen ist erheblich und sorgt auch an den Börsen für Nervosität. GM teilte am 20. September mit, eine Kreditlinie von 3,5 Mrd. $ zu ziehen - was am folgenden Montag zu einem Einbruch des Aktienkurses um 11,5 Prozent führte, weil die Investoren das als Zeichen eines bevorstehenden Bankrotts werteten. GM-Vorstandschef Rick Wagoner verteidigte die Entscheidung: "Die Situation auf den Kreditmärkten war außerordentlich. Wir hielten es deshalb für angebracht, die Kreditlinien zu nutzen." Auch ausländische Töchter des Konzerns handeln so: So nahm die koreanische GM Daewoo 2 Mrd. $ von der Korea Development Bank auf.
Noch größer fiel das Volumen bei der Leasinggesellschaft ILFC aus. Die Tochter des in Schieflage geratenen Versicherungskonzerns American International Group (AIG) nahm am Tag des Notfallkredits für die Mutter Kreditlinien von 6,5 Mrd. $ in Anspruch. Die Begründung: "Das Unternehmen unternimmt diesen Schritt, um mit dieser Liquidität fällige Commercial Paper zurückzuzahlen." Reifenhersteller Goodyear zog 600 Mio. $ und teilte mit: "Der Geldmarktfonds Reserve Primary Fund zahlt fürs erste nichts mehr aus. Das war der Anlass."
Citigroup und Bank of America betroffen
Kursinformationen + Charts
18,35 USD-18,44 %[-4,15] • 1T• 5T• 1M• 3M• 6M• 1J• 5J
CITIGROUP INC...18,35 USD-18,44 % BANK OF AMERIC..34,48 USD-5,20 % JPMORGAN CHASE..45,90 USD-7,92 % MORGAN STANLEY..23,92 USD3,06 %
Weltweit schrieben sie im Zuge der Kreditkrise rund 520 Mrd. $ ab. Die Sätze auf dem Interbankenmarkt sind auf historischen Hochs, was das große Misstrauen der Institute untereinander widerspiegelt. Ziehen die Unternehmen ihre Kreditlinien, reißt das weitere Löcher in die Bilanz.
Besonders betroffen in den Vereinigten Staaten sind die Citigroup, die rund 471 M
Neue Krisen-Dimension
von Martin Weiss In einer historischen Woche brach der deutsche Leitindex um mehr als vier Prozent ein. Am Ende der Woche standen nur noch knapp 5800 Punkte auf der Tafel.
Zugegeben, es hatte bereits weitaus schlechter ausgesehen. Zwischenzeitlich fiel das wichtigste deutsche Kursbarometer gar in den Bereich um 5650 Punkte.
US-Indizes in Schieflage
Zweifelsohne kamen die deutschen Aktien in Relation zu den amerikanischen glimpflich" davon. Der marktbreite S&P500 brach mit dem größten Wochenverlust seit September 2001 um fast zehn Prozent ein. Der Dow Jones erlitt am Montag den größten Punkt-Verlust der Geschichte, im Wochenvergleich um mehr als sieben Prozent. Dabei handelt es sich um den größten Verlust auf Wochenbasis seit mehr als sechs Jahren.
Antwort des Marktes
Möglicherweise erleben wir ja bereits diesen Montag die wirkliche Meinung des Marktes über das 700-Milliarden-Rettungspaket der US-Regierung. Einen kleinen Vorgeschmack hat es ja bereits am Freitag gegeben. In weniger als drei Stunden kollabierte der Dow Jones um fast 500 Punkte. Nur am Rande sei erwähnt, dass in der einen Woche sage und schreibe 1000 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung verschwanden.
Deflations- und Depressionsalarm
Aus heutiger Sicht ist die Gefahr groß, dass das Pendel eher in Richtung Schuldenkollaps, Kreditkontraktion, sprich Deflation umschlägt. Und zwar bis zu dem Tag, an dem die Verantwortlichen letztlich die Druckerpresse auf Hochtouren laufen lassen mit einer möglichen Hyperinflation als Folge. Zunächst befinden wir uns in einer deflationären Abwärtsspirale, die zu einer globalen Rezession, vielleicht sogar einer sehr, sehr harten Weltwirtschaftkrise führen wird.
Zusammenbruch des Baltic Dry Index
Äußerst aufschlussreich ist insofern der Blick auf den Baltic Dry Index als Konjunktur-Frühwarnsystem. Der Index registriert die Frachtraten für trockene Massengüter auf den 25 wichtigsten Hochseerouten der Welt. Unter anderem gehören dazu Kohle, Eisenerz, Getreide, Schrott und Bauxit. Allein im September 2008 kollabierte der Index um mehr als 50 Prozent. Gemessen vom Allzeithoch viertelte sich der Index.
- Die Arbeitslosigkeit sinkt.
- Die Unternehmen verzeichnen Gewinne.
- Damit wird auch Weihnachtsgeld gezahlt.
Und mit ein bisschen weniger Angst der Banken könnten wir eine florierende Weltwirtschaft haben und uns auf ein schönes Weihnachten freuen.
Nicht kurzfristige Gewinne, sondern nachhaltiges Wirtschaften sollte die Devise der Banken und Wirtschaft in der Zukunft sein.
Mit Verlaub, tradet was ihr seht, nicht was ihr hofft. Nichtsdestodennoch göne ich euch jeden einzelnen ertradeten Cent (auch und gerade mit Arcandor)!
Bai Arcandor verstehe ich dn Kommentar von H. v. Krackow so, dass er keine andere Wahl hat, als Big T. zu stützen ( mangels Alternative). Wenn er ihn jetzt "verbrennt", und keine Alternative/ Ersatz anbietet, geht der Kurs in den Keller.
Was mich aufregt ist, dass Big T. bis jetzt auf Tauchstation gegangen ist.
Der Laden säuft ab und der Kapitän hat schon seine private Rettungsinsel klar gemacht ( Abfindung, Altersversorgung, Fahrer usw.
Es ist ein Sch... aufsichtsrat in dem Verein.
Spätestens kurz vor Veröffentlichung des jahresergebnisses ( lt. Homepage Ende Januar 2009) knallt es
und der laden fliegt euch um die Ohren.
Rette sich wer kann