Achtung Politiker, Abwanderung auf Rekordhoch!
„Immer mehr junge Leute kehren Deutschland den Rücken. Mit 145 000 Fortzügen hatten wir im vergangenen Jahr seit 1954 die höchste registrierte Abwanderung von Deutschen zu verzeichnen“, sagte DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun der Zeitung „Die Welt“ am Montag. Weit mehr als die Hälfte der deutschen Emigranten seien jünger als 35 Jahre. „Darunter sind viele qualifizierte und hoch motivierte Köpfe“, sagte Braun. „Das ist ein Alarmzeichen.“
Schlechte Standortbedingungen
Eine zentrale Ursache für die Abwanderung sei, dass andere Länder oft bessere Standortbedingungen hätten als Deutschland. Die hohen Steuern und Sozialabgaben, ein nahezu undurchlässiger Arbeitsmarkt und „Defizite in der Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur“ bildeten im Vergleich zu europäischen Nachbarstaaten erhebliche Standortnachteile.
„Deutschland muss deshalb endlich seine Strukturprobleme anpacken und so für qualifizierte Fachleute ein möglichst attraktiver Standort sein“, forderte Braun."
Unsere Politiker treiben uns doch alle dazu, mit Hartz IV, Anti - Rauchergesetzen, Bundestrojaner und Co. Die Wirtschaft mit Niedriglöhnen, am besten wie in Indien, tut den Rest dazu. In deutschen Unternehmen geht es nur noch um Rekordgewinne und Gewinnmaximierung, eine soziale Verantwortung kennt man nicht mehr!
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Wer keine Angst vor dem Teufel hat , Braucht auch keinen Gott!!
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Die Zahl derer, die - ausgestattet mit internationaler Erfahrung - zurückkehren, ist ebenfalls gestiegen.
OK. Jammern belebt das (Subventions)Geschäft. Aber für die Arbeitsbedingungen sind vor allem die Arbeitgeber zuständig. Vielleicht müssen sie den guten Leuten einfach genau so viel bieten, wie die Konkurrenz um die guten Köpfe im Ausland, anstatt die Politik anzujammern.
Gruß BarCode
Gruß BarCode
Begann nicht auch das Ende der DDR mit einer „Abstimmung mit den Füßen“? Ist zunehmende Abwanderung ohnehin schon knapper Bevölkerungsschichten ein Teil des Preises, der für eine falsche und unbelehrbare Politik zu zahlen ist?
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alles etwas mehr vermischt und zusammenwächst(was zusammen gehört). Wir sind doch alles Europäer....
hier würde mich mal interessieren wieviel einwanderer es gibt. Steigt oder fällt
die Zahl?
Was die Qualifizierten angeht: Per Saldo ist die Abwanderung leicht höher als die Zuwanderung/die Rückkehrerquote. Ich hab die Zahlen mal irgendwo gepostet.
Das Problem: Wir bilden zu wenig Hochqualifizierte aus. (Da geht es nicht um Eliten. Die werden inzwischen durchaus gefördert. Mehr um die Breite, also den Mittelbau). Da schmerzt jeder der geht, auch wenn es sich in einem freizügigen Umfeld im Rahmen des Erwartbaren hält.
Wir haben eben eine Phase schlechter wirtschaftlicher Bedingungen hinter uns und die Wunden sind noch spürbar. Insbesondere am Arbeitsmarkt. 3,5 Mio. sind eben inmmer bnoch ne Menge. Das hat über die Jahre auf die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung gedrückt. Und die öffentliche Hand war von den Sozialkosten ausgeblutet. Da sind die Bildung und die Infrastruktur zu kurz gekommen. Da müssen wir uns jetzt halt rausschaffen...
Gruß BarCode
automatisch.
Außerdem ist ja nun auch nicht so als wäre deutschland das Paradis auf erden.
Viele Polen z.B. gehen lieber in Irland,Schweiz, England oder Skandinavien arbeiten.
Unter Europäern sehe ich keine großen Integrationsprobleme.
Bis Mitte 2007 war ich auch drauf und dran auszuwandern - wg. der raucherfreundlichen Gesetze ;-)
Im Ernst:
Der überwiegende Anteil der Unternehmen in Deutschland sind Mittelständler. Wer behauptet, dort gäbe es keine soziale Verantwortung, hat leider keine Ahnung vom Innenleben der Wirtschaft und lässt sich vor einen Meinungskarren spannen! Die Auswanderungswelle liegt wohl eher in der Psyche der Leute begründet als das man ihn anhand von Fakten belegen könnte!
Der CDU-Politiker verwies auf den Beschluss auf der Kabinettsklausur in Meseberg, die Zuwanderung von Fachkräften in zwei eng begrenzten Bereichen zu erleichtern. Für Elektro- und Maschinenbauingenieure aus den osteuropäischen EU-Staaten soll der Arbeitsmarkt zum 1. November geöffnet werden. Auch sollen ausländische Studenten mit deutschem Abschluss künftig hierzulande drei Jahre lang ihren Beruf ausüben können. Grindel betonte: „Ich bin gegen jede weitere Ausdehnung.“
CDU: „Keine zusätzlichen Regelungen“
Auch der CDU-Arbeitsmarktexperte Ralf Brauksiepe verwies auf die Vereinbarungen von Meseberg. „Wir brauchen keine zusätzlichen Regelungen aus Europa“, sagte er. Der CDU-Europaparlamentarier Elmar Brok gab zu bedenken, dass arme Staaten durch die Abwerbung ihrer Spezialisten geschwächt würden.
Ähnlich unterstrich der FDP-Innenexperte Hartfrid Wolff, Maßnahmen für die Zuwanderung von Hochqualifizierten seien Sache der Nationalstaaten. Eine Einigung im Ministerrat der EU sei aufgrund der Einstimmigkeit ohnehin unwahrscheinlich. Wolff forderte stattdessen für Deutschland die Einführung eines Punktesystems zur Anwerbung von Fachkräften.
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1. Die Zahl 145.000 in Nr. 1 stimmt schonmal nicht. Abgewandert sind 155.000 Deutsche. 145.000 waren es 2005. Angaben über Qualifikation und Gründe hat das Bundesamt in seiner Meldung nicht gemacht (nicht machen können, da bisher noch nicht ermittelt).
2. Reingekommen sind 2006 103.000 Deutsche. Der Saldo beträgt also -52.000. 2005 lag er bei 17.000. Unter den 103.000 waren 2006 nur noch 7.000 Spätaussiedler. (o5: 31.000)
3. Noch kurz zu Ausländern: 2006 sind 558.000 ausländische Personen nach Deutschland zugezogen, das waren 4% weniger als im Vorjahr. Damit setzte sich die seit 2001 anhaltende Tendenz einer rückläufigen Zuwanderung ausländischer Personen fort. Die Zahl der Fortzüge blieb mit 484.000 Personen gegenüber 2005 konstant. Insgesamt reduzierte sich der Wanderungsüberschuss ausländischer Personen von 96.000 Personen im Jahr 2005 auf rund 75.000 Personen im Jahr 2006 (– 22%).
(Der größte Teil des Kommens und Gehens von Ausländern spielte sich innerhalb der EU ab.)
Wir halten fest: Der Abwanderungssaldo von Deutschen ist von 2005=-17.000 auf 2006=-52.000 gestiegen. Über deren Qualifikation oder gründe ist nichts bekannt.
Und Deutschland hat immer noch über 82 Mio. Einwohner.
Gruß BarCode
Der Abwanderungssaldo allein ist wenig aussagefähig. Es ist naheliegend, daß diejenigen, die es im Ausland nicht geschafft haben, eine größere Neigung zur Rückkehr verspüren, als die, die es geschafft haben. Man soll daraus keinen schnellen Vorwurf konstruieren - Auswanderung ist verdammt schwer. Und viele Auswanderer, vor allem die Unqualifizierten, gehen sicherlich mit sehr irrealen Vorstellungen ins Ausland. Man muß sich nur mal die Fernsehsendungen zu dem Thema angucken, die zur Zeit in Mode sind. Da wimmelt es von Traumtänzern. Also nochmal: Der Saldo ist weitgehend nichtssagend. Entscheidend ist die Qualifikation. Und da gibt es wohl wenig Datenmaterial.
In meiner engeren Verwandschaft gibt es allein zwei derartige Fälle. Die Motivation war in beiden Fällen nicht primär der Wunsch nach höherem Einkommen, sondern der Wunsch, sich beruflich freier entfalten zu können - was dann allerdings in beiden Fällen auch zu höherem Einkommen führte. Die Enge, die die Leute aus Deutschland forttreibt, ist gar nicht so leicht zu beschreiben. Da ist das Gefühl, ständig durch Vorschriften eingeengt zu werden, das Gefühl, daß in anderen Ländern Entscheidungen einfacher und schneller getroffen werden, daß das Fortkommen stärker von der Leistung als von Beziehungen abhängt, daß einem vom wirtschaftlichen Erfolg seines Handelns in anderen Ländern mehr bleibt, und vieles mehr. Das erscheint oft diffus, aber es führt eben bei vielen doch zu einer ausreichend starke Motivation zur Auswanderung.
Gesundbeten hilft da nicht. Statt dessen sollten wir uns fragen, wie es dazu gekommen ist, und dann vielleicht etwas ändern.