578563 Was ist mit Fresenius los ?
Seite 13 von 13 Neuester Beitrag: 01.07.20 10:04 | ||||
Eröffnet am: | 11.03.09 10:40 | von: frankkassel | Anzahl Beiträge: | 308 |
Neuester Beitrag: | 01.07.20 10:04 | von: KonzRTwins | Leser gesamt: | 141.360 |
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Die Kapitalerhöhung deutet halt entweder darauf hin, dass das Management eine dringende Handlungsnotwendigkeit sieht oder eine Vorsichtsmaßnahme trifft, weil man glaubt, dass man sowieso schon wieder in höheren Bewertungssphären ist. Beides nicht besonders positiv.
Fresenius zählt zu den relevanten globalen Playern und ist nach wie vor günstig. Gerade im Branchenveegleich werdet ihr schwer jemanden finden der eine geringere Ausschüttung in Relation EBITDA Cashflow hat... und Nein, außergewöhnlich hoch sind sie auch nicht verschuldet... Ein dynamischer Verschuldungsgrad von knapp vier ist absolut i. O. Gerade bei dem ordentlichen Wachstum Un den Perspektiven
Habe hier, bei ING, Renault und Kraft Heinz die Tage weiter zu gekauft.
So long....
Hierbei handelt es sich ja um eine x-beliebige Mini-Kapitalimaßnahme im Zuge des Aktienoptionsplan. Also Ruder von den beiden vorherigen Beiträgen bzgl. KE zurück ;)
Allerdings bleibe ich beim Rest bei meiner Meinung.
1) FMC ist maßgeblicher Treiber von Fresenius, aber Fresenius hält nur etwas über 30% an FMC. Hier ist man zudem sehr abhängig vom Nordamerika-Geschäft, dass durch Corona vermutlich negativ beeinflusst wird.
2) Helios und die Krankenhäuser haben enorme Nachholeffekte auf dem Papier, aber Corona wird hier gepaart mit künftigen zusätzlichem politischen und versicherungstechnischem Druck weiter stark und Margendruck leiden
3) Vamed sehe ich mancherorts nur als Mittel zum Zweck diesen Margendruck schön zu rechnen bzw zu organisieren und gleichzeitig Projekte und Digitalisierung (projektbasiert) durchzuführen bzw. einzuführen
4) Kabi gefällt mir, ist aber operativ in der gleichen Situation wie FMC.
Insgesamt gilt: In Nordamerika wird das besonders wichtige Geschäft gemacht. Man muss vieles jetzt transferieren nach Asien, um Sales und Profite auszubauen, obwohl gleichzeitig wird nirgendwo so abkassiert wie in den USA. Ergo bleiben Effizienzgewinne + Risiken. Ja, Wachstumspotenzial ist da. Aber so euphorisch wie mancher Journalist oder Börsenexperte bin ich da nicht und betrachte das Geschäft dann auch lieber ohne Helios. Daher würde ich im Zweifel lieber nur in Kabi und FMC investieren, wobei das nur in FMC möglich ist.
Dass man nur 30% an FMC hat, liegt an der Kapitalintensitivität von FMC, deshalb hat man damals sie an die Börse gebracht. Dafür gehört Kabi vollständig zu Fresenius. Kabi finde ich auch interessanter und ist ein ordentlicher Wachstumstreiber.
Fresenius ist in allen Sparten profitabel, profitiert von einem langfristigen Dialysetrend und mit Kabi von sehr vielen Trends in Krankenhäusern. Sowie in Deutschland und Spanien konsolidieren sie den Krankenhausmarkt.
Die Risiken des amerikanischen Gesundheitsmarkts halte ich für ziemlich übertrieben.
Die des spanischen & deutschen schon für realistischer, aber auch noch zu managen. Denn egal was passiert: Bei Enteignungen gewinnt Fresenius (Cash), bei Senkung der Fallpauschalen gewinnt Fresenius Marktanteile wegen der Skaleneffekte, bei Erhöhung der Fallpauschalen gewinnt Fresenius sowieso.
Aufgrund des Wachstums aber auch der Problematik von Goodwill und M&A sehe ich Fresenius konservativ bei einem KGV von 16-18 (20 ist mMn auch denkbar, aber nicht mehr konservativ). Das wäre ein Kurs von 54-61€. Und dann hat man einen angenehm wachsenden Gesundheitskonzern mit 5-7% Umsatzwachstum, 6-8% Gewinnwachstum und aktuell 2% Dividende. Finde ich ist ein guter Deal.
Deine folgende These finde ich sogar falsch!
"Bei Enteignungen gewinnt Fresenius (Cash), bei Senkung der Fallpauschalen gewinnt Fresenius Marktanteile wegen der Skaleneffekte, bei Erhöhung der Fallpauschalen gewinnt Fresenius sowieso"
Bei Enteignungen gibt's gerade mal Entschädigungen auf Marktniveau. Da werden dann noch Kosten kommen, ggf. Carve-Outs, etc.
Bei Senkung von Fallpauschalen musst du mir erklären wie Fresenius dann gewinnen soll? Meinst du durch Skaleneffekte, weil Konkurrenz verschwindet? Glaube ich nicht. Im Gegenteil: Es wird ggf. weniger auf Qualität gesetzt an manchen Orten und es entsteht zunehmender Wachstumsdruck.
Also seit 2015/2016 hat Fresneius eine gute operative Performance hingelegt. Die größten Probleme sehe ich persönlich in regulatorischen Eingriffen (vor allem USA). Den großen Konkurrenzdruck sehe ich persönlich nicht so. Von den 3 Kernsparten sind 2 in oligopolistischen Situationen.
Natürlich sind Enteignungen unschön. Aber das Marktniveau ist kein schlechter Preis für ein Unternehmen, das nicht sehr viel teurer als der Buchwert notiert. Dazu bezweifle ich stark, dass wir in Deutschland z.B. Enteignungen sehen werden bzw. rechne ich damit, dass Deutschland und Spanien gut genug verstehen, dass sie sich damit in den Fuß schießen.
Die Senkung von Fallpauschalen in Deutschland ist ein extrem unrealistisches Szenario. Was ich nur damit sagen wollte, sollte es zu diesem Szenario kommen, dann verschärft sich der Druck im Krankenhausgewerbe extrem. Fresenius ist eher ein Profiteur dieses Drucks. Es ist kein komplett negatives Szenario für Fresenius, im Gegensatz zu anderen Krankenhäusern, die keine Synergien in der SC erreichen können. Andererseits würde Fresenius von einer (deutlich wahrscheinlicheren) Erhöhung überdurchschnittlich profitieren.
Die negativen Szenarien, die für Fresenius ausgemalt werden, sind einfach extrem übertrieben. Das zeigt auch die operative Entwicklung. Ich sehe hier einfach nur eine extreme Unterbewertung (ähnlich wie bei CVS) und ich denke hier wird man sehr deutliche Überrenditen langfristig machen können.