3U TELECOM Interview
Seite 1 von 3 Neuester Beitrag: 12.07.04 12:11 | ||||
Eröffnet am: | 15.06.04 10:12 | von: Aktienvogel7. | Anzahl Beiträge: | 59 |
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Henning Wagener von AC Research führte folgendes Interview mit Herrn Udo Graul, dem Vorstandsvorsitzenden der 3U TELECOM AG:
AC Research: Guten Tag, Herr Graul. 3U erwirtschaftete im abgelaufenen ersten Quartal 2004 einen Umsatz von 17,36 Millionen Euro. Gleichzeitig sank allerdings das Nachsteuerergebnis im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum von 1,33 Millionen Euro auf -1,09 Millionen Euro. Wie ist dieser deutliche Ergebnisrückgang zu erklären?
Graul: Im 1. Quartal 2004 konnte 3U noch nicht wieder die gewohnte Margenstärke erreichen. Die erforderliche Restrukturierung im Rahmen der Integration von OneTel hat das Ergebnis noch einmal stark belastet. Im Bereich der Organisation sind bei OneTel zusätzliche Restrukturierungsmaßnahmen erforderlich geworden. Zusätzliche Kosten sind im Wesentlichen durch die komplette Neustrukturierung des Managements entstanden. Wir haben bei OneTel von Anfang Januar bis Ende April eine externe Beratungsgesellschaft eingesetzt. Das war zwar teuer, hat sich aber gelohnt. Die Integration ist zwischenzeitlich abgeschlossen und wir verfügen hier mittlerweile über ein hervorragendes eigenes Managementteam. Die Firma befindet sich wieder auf Wachstumskurs.
Hinzu kommt, dass sich der Einsatz neuer Produkte wegen technischer Schwierigkeiten beim Lieferanten der Systemtechnik verzögert hat. Dies und eine Bereinigung des Kundenportfolios bei OneTel haben letztlich dazu geführt, dass insgesamt die Ergebnisse des 1. Quartals hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind.
AC Research: Rechnen Sie für das laufende zweite Quartal und darüber hinaus mit weiteren Ergebnisbelastungen durch OneTel?
Graul: Die zusätzlichen Restrukturierungsmaßnahmen bei OneTel sind abgeschlossen, werden allerdings das zweite Quartal noch einmal leicht belasten. Ab dem zweiten Halbjahr 2004 sollte 3U seine alte Margenstärke wieder erreicht haben.
Ab dem zweiten Quartal 2004 wird LambdaNet im 3U-Konzern konsolidiert. Im Jahr 2003 hat LambdaNet einen Umsatz von 54,2 Mio. Euro erzielt. Der Umsatz für das Jahr 2004 wird sicher deutlich niedriger ausfallen. Im zweiten Quartal 2004 werden bei LambdaNet auf jeden Fall die Nachwirkungen des vorläufigen Insolvenzverfahrens spürbar sein und das Gesamtergebnis deutlich belasten.
AC Research: Ist unter diesen Umständen und vor dem Hintergrund der Erstquartalszahlen das bisherige Umsatzziel von 100 Millionen Euro und das Ertragsziel von 10 Millionen Euro für die Festnetzsparte im laufenden Geschäftsjahr überhaupt noch erreichbar?
Graul: Wir gehen davon aus, dass das hinter der ursprünglichen Planung zurückliegende erste Quartal voraussichtlich bereits im Laufe des aktuellen Geschäftsjahres kompensiert werden kann, so dass das Jahresziel 2004 für die Festnetzsparte mit 100 Mio. Euro Umsatz und 1 Euro Gewinn pro Aktie weiter Bestand hat.
Die geplante Zielerreichung wird gestützt durch:
– Start der Produktoffensive im Juni
– Wachstumsschub durch Kooperation mit Quelle
– Eintritt in den Markt der Internettelefonie
– Abschluss der OneTel-Integration
Unsere Produktoffensive, die in Kürze startet, ist die Basis für das organische 3U-Wachstum. Technische Probleme haben zu einer Verzögerung geführt, so dass die Maßnahmen erst Mitte dieses Jahres starten und nicht, wie ursprünglich vorgesehen, bereits zu Beginn des Jahres.
Das bedeutet aber nicht, dass 3U generell ein Problem hat, Wachstum zu generieren. Wir sind davon überzeugt, dass die neuen Produkte und Services für Endkunden und Wiederverkäufer einen entscheidenden Beitrag zur Ausweitung des Geschäfts leisten werden. Ab Mitte des Jahres wird Quelle ihren Kunden einen eigenen Festnetztarif, 'powered by 3U', anbieten. Dabei handelt es sich um ein Preselectionangebot speziell für Quelle-Kunden. 3U übernimmt die komplette Abwicklung. Quelle wird damit Wiederverkäufer von 3U. Unter anderem durch diese Kooperation erwarten wir einen entscheidenden Wachstumsschub im 2. Halbjahr. Darüber hinaus bahnen sich derzeit weitere Kooperationen an.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir zwar gegenüber unseren ursprünglichen Planungen durch die technisch bedingten Verzögerungen Terrain verloren haben, dieses aber wieder wettmachen können. Der starke Erfolg unseres Wiederverkäuferprodukts bestätigt die Richtigkeit unserer Entscheidung, maßgeschneiderte Produkte speziell für diesen Markt zu entwickeln.
Ein ganz wichtiges Anliegen ist es mir, zu verdeutlichen, dass durch die Verzögerung bei der Einführung neuer Produkte die ursprünglich daraus erwarteten Umsatz- und Ergebnisbeiträge nicht wegfallen, sondern zeitversetzt wirksam werden.
Weiteres zusätzliches Wachstum wird erzeugt durch Produktangebote, die sich unter anderem aus der Kombination von Telefonie und Internet ergeben. Mit der Übernahme von LambdaNet ist 3U in der Lage, bereits in Kürze innovative Services zu interessanten Preisen anzubieten. Das sind nicht nur technische Spielereien, sondern Angebote, die den Kunden einen handfesten Vorteil bieten.
AC Research: Sie haben Anfang April die LambdaNet Communications AG übernommen. Können Sie kurz darstellen, was das Unternehmen eigentlich macht?
Graul: LambdaNet ist ein namhafter IP-Infrastrukturprovider und verfügt über eines der modernsten IP-basierten Netze in Deutschland bzw. Europa mit Anbindung an die USA. LambdaNet stellt ihren Kunden die Infrastruktur für die IP-Dienste bereit und ist damit selbst ein Teil des Internet.
Der Bereich IP-Infrastruktur ist ein Zukunftsmarkt mit sehr guten Wachstumsaussichten. Die Internet-Technologie ermöglicht die rasante Einführung moderner Anwendungen. Dahin geht der Trend. Die Nachfrage nach IP-Kapazitäten wird sich künftig weiter erhöhen. Der Mehrwert für 3U ergibt sich durch die Eröffnung eines weiteren attraktiven Geschäftsfeldes in einem Zukunftsmarkt und damit der Schaffung einer zweiten wichtigen Umsatz- und Ertragssäule.
Zusätzlich wird das Potential von 3U durch diese Investition enorm erweitert, da durch die Kombination von TK- Geschäft und IP-Infrastrukturgeschäft eine optimale Basis entsteht. So können wir eine breite Angebotspalette innovativer Produkte und Services generieren und zu interessanten Preisen anbieten. Es entstehen also zusätzlich große Wachstumschancen für unser Unternehmen.
AC Research: LambdaNet wurde erst kürzlich aus der vorläufigen Insolvenz geführt. Können Sie bereits abschätzen, wie viele Kunden LambdaNet infolge der vorläufigen Insolvenz verloren hat?
Graul: Natürlich waren die Kunden durch das vorläufige Insolvenzverfahren darüber verunsichert, wie es mit LambdaNet weitergeht und einige sind abgesprungen. Mit der Übernahme durch 3U steht LambdaNet aber wieder auf festen Füßen, was für das Vertrauen der Kunden sehr wichtig ist. LambdaNet wird mit dem IP-Markt wachsen. Wir versuchen natürlich verlorene Kunden wieder zurückgewinnen. Insgesamt müssen natürlich die Nachwirkungen des vorläufigen Insolvenzverfahrens jetzt erst einmal überwunden werden.
AC Research: Im Jahr 2003 erwirtschaftete LambdaNet bei einem Umsatz von 54,2 Millionen Euro ein EBITDA von 16,7 Millionen Euro. Am ehesten vergleichbare börsennotierte Unternehmen wie QSC oder Broadnet Mediascape erreichen bislang bei weitem nicht diese Ertragsstärke. Wodurch wurde die hohe Ertragskraft von LambdaNet ermöglicht?
Graul: LambdaNet ist nicht direkt mit den in Ihrer Frage genannten Firmen zu vergleichen. Richtig ist es, das alle Firmen IP-Dienste anbieten. Der Hauptunterschied zu den genannten Firmen liegt jedoch darin, dass LambdaNet nicht Endkunden angebunden hat, sondern Industriekunden, wie Telefongesellschaften, Internet Service Provider und große Unternehmen. LambdaNet ist die Basis für andere Firmen, die ihrerseits Endkunden bedienen. Das EBITDA war 2003 noch unbelastet von den Vorgängen um die vorläufige Insolvenz Anfang 2004.
AC Research: Wie konnte es in diesem Zusammenhang zu der vorläufigen Insolvenz von LambdaNet kommen?
Graul: Die vorläufige Insolvenz von LambdaNet war das Ergebnis von Unstimmigkeiten zwischen den ursprünglichen Anteilseignern und Banken, in deren Folge die nicht unbeträchtlichen Bankguthaben von LambdaNet eingefroren wurden, wodurch eine kurzfristige Zahlungsunfähigkeit hervorgerufen wurde. Die Übernahme durch 3U wurde möglich, weil zuvor eine Investorengruppe LambdaNet aus der vorläufigen Insolvenz herausgeführt hat. Die Bankverbindlichkeiten wurden zum größten Teil zurückgeführt und die Firma wurde mit frischem Kapital ausgestattet.
AC Research: Wie lange wird es Ihrer Meinung nach dauern, bis LambdaNet seine alte Ertragskraft wieder erreicht hat?
Graul: Wir denken, dass das ab 2006 der Fall sein wird.
AC Research: Wann können Sie konkrete Planzahlen für LambdaNet für das laufende Geschäftsjahr 2004 bekannt geben.
Graul: Es ist geplant diese im Zuge der Veröffentlichung der Zahlen für das 2. Quartal bekannt zu geben.
AC Research: Bei welchem Kurs wäre Ihrer Meinung nach die 3U-Aktie derzeit fair bewertet?
Graul: Die Beantwortung der Frage nach einer fairen Bewertung der 3U-Aktie möchte ich gerne den Analysten und Investoren überlassen.
Die eingetretene Verzögerung bei der Einführung neuer Produkte und der erhöhte Integrationsaufwand bei OneTel haben unsere Entwicklung im ersten Halbjahr beeinträchtigt. Gleichzeitig aber sind durch den Einstieg in das IP-Geschäft neue Wachstumschancen entstanden und im Festnetzbereich zeigt die Kooperation mit Quelle, dass wir auf Wachstumskurs sind. Wenn die ersten Auswirkungen unserer Initiativen sichtbar werden, sollte auch der Aktienkurs wieder Fahrt aufnehmen.
AC Research: Vielen Dank für dieses Interview, Herr Graul.
MARKT/"Großer Sprung" von 3U Telecom
Auf den Sprung von 3U Telecom in der Rangliste der Deutsche Börse AG per Ende Juni verweisen Marktteilnehmer. In der Marktkapitalisierung liegt das Unternehmen nun auf Platz 18 nach Platz 45 und in der Liquidität auf Platz 23 nach 24. Damit erfüllt das Unternehmen die "Fast-Entry-Bedingungen" für einen möglichen außerordentlichen Aufstieg in den TecDAX, die Entscheidung darüber liegt nun beim Arbeitskreis Indizes der Deutsche Börse AG. Das Unternehmen hat auf der letzten HV am 13. Mai das Kapital aus Gesellschaftsmitteln stark erhöht, Grund war die Übernahme von LambdaNet. Schwächstes TecDAX-Mitglied ist derzeit FJH mit Platz 53 in der Marktkapitalisierung. +++Herbert Rude
Dow Jones Newswires/5.7.2004/hru/rz
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News - 05.07.04 17:01
AKTIE IM FOKUS: 3U sehr schwach - Keine TecDAX-Aufnahme
FRANKFURT (dpa-AFX) - Berechnungsfehler bei der Erstellung der neuen TecDAX-Rangliste der Deutschen Börse sowie seit einiger Zeit kursierende negative Nachrichten haben am Montag für kräftige Verluste bei der Aktie des Telekomunternehmens 3U gesorgt. Bis 16.45 Uhr gab die Aktie um 10,24 Prozent auf 8,15 Euro nach.
"Eine falsche Berechnung hatte die Aktie zuvor zum Fast-Entry-Kandidaten für den TecDAX gemacht. Die fehlerhafte TecDAX-Rangliste ist dann jedoch von der Deutschen Börse zurückgenommen worden", sagte Aktienstratege Klaus Stabel vom Wertpapierhandelshaus ICF Kursmakler. 3U werde nun doch nicht außerplanmäßig in den TecDAX aufgenommen.
Das Unternehmen habe am 15. Juni eine Kapitalerhöhung in das Handelsregister eintragen lassen, die erst am morgigen Dienstag wirksam werde. "Für jede derzeit vorhandene Aktie gibt es zusätzlich vier neue", sagte Stabel. Der Kurs je Aktie werde sich entsprechend verringern, also rein rechnerisch bei einem Stand von derzeit 8,15 Euro dann nur noch 1,63 Euro pro Stück betragen. "Das aber ist von der Deutschen Börse übersehen worden", sagte Stabel. Die Folge sei gewesen, dass die Aktie auf der aktuellen Indexrangliste beim Faktor Marktkapitalisierung nach Streubesitz fälschlicherweise von Platz 45 auf Platz 18 hochgesprungen sei. "Beim Börsenumsatz zugleich von Platz 24 auf 23 gestiegen, wäre sie, wenn Berechnungen so gestimmt hätten, zum 'Fast Entry' in den TecDAX berechtigt gewesen und hätte FJH rausgedrängt", sagte Stabel.
Index-Experte Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg sah das ähnlich. "Die Gesellschaft hatte eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln vorgenommen und nicht von außen neues Geld erhalten. Es werden Gratisaktien ausgegeben und das bedeutet, dass der Wert der einzelnen Aktie entsprechend sinken wird."
Die kräftigen Verluste der Aktie an diesem Tag wurden am Markt aber auch noch mit weiteren Problemen begründet. So habe der Vorstandschef in der vergangenen Woche "seinen Hut genommen, was sehr negativ gesehen wird", sagte ein Marktbeobachter. Zudem würden schwache Quartalszahlen erwartet. Vor rund sechs Wochen noch hatte das Papier des Telefonservice-Anbieters bei rund 16 Euro gelegen./ck/she
Quelle: dpa-AFX
Name Aktuell Diff. Vortag % Börse
3U TELECOM AG Inhaber-Aktien o.. 8,30 -9,29% XETRA
FJH AG Inhaber-Aktien o.N. 9,85 +0,00% XETRA
TecDAX Performance-Index 570,51 -0,06% XETRA
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06.07.2004 - Am Dienstag wird ein Aktiensplitt bei den Papieren von 3U Telecom wirksam. Das Unternehmen erhöht das Kapital aus Gesellschaftsmitteln und emittiert je 3U-Aktie vier weitere. Jeder Aktionär hat also statt einer Aktie dann fünf im Depot. Entsprechend verringert sich der Kurs der Aktie. Mögliche Gerüchte von einem Aktiencrash, die bei solchen Gelegenheiten immer durch die Aktienboards im Netz geistern, sind also Nonsens.
Kein Gerücht ist dagegen der deutliche Kursverfall der Aktie auf zuletzt 8,25 Euro. Wir hatten uns bereits zu deutlich höheren Kursen sowie mit deutlichem Gewinn aus der Aktie verabschiedet und auch in der letzten Ausgabe des 4investors weekly noch einmal vor einem Neuengagement gewarnt. Charttechnisch ist das Papier stark angeschlagen, trifft aber nun im Bereich zwischen 7,25 und 8 Euro auf eine Vielzahl von Unterstützungen (Kursangaben sind nach dem Split entsprechend zu bereinigen!!!). Angesichts der überverkauften Lage könnte sich der Aktienkurs in diesem Bereich stabilisieren. Ein spekulativer Trade auf eine Kurserholung ist aber als extrem risikoreich einzustufen.
Aus fundamentaler Sicht sind Neuengagements nämlich weiter nicht gerechtfertigt, solange die Umstände um den überraschenden Abgang des 3U-Chefs Udo Graul ungeklärt sind. 3U übt sich hier, bis auf die üblichen Floskeln, in vornehmer Zurückhaltung. Bei den Anlegern wurde eine Menge Vertrauen eingebüßt, was man nur durch gute Unternehmenszahlen wieder wettmachen kann. Gerade hier enttäuschte 3U aber zuletzt. Es würde nicht erstaunen, wenn auch das zweite Quartal unter den Erwartungen bleibt.
3U Telecom AG (Frankfurt: UUU, WKN: 516790): LambdaNet Communications, Tochtergesellschaft der 3U Telecom AG, einem deutschen Anbieter von Telefondiensten, hat mit dem TV Sender RTL Television für die Laufzeit von zwölf Monaten einen Vertrag über die Bereitstellung von IP/MPLS-Datenverbindungen geschlossen.
Der IP/MPLS basierte Datenkommunikationsservice (LambdaNet-Data-Link) ermöglicht dem TV Sender, Videoschnitte mit flexiblen Übertragungsraten zwischen den einzelnen RTL Regionalstudios und der Hauptsendezentrale zu übertragen. Dabei sorgt ein nutzungsabhängiges Tarifmodell dafür, dass nur die tatsächlich vom TV-Sender genutzten Übertragungskapazitäten berechnet werden.
3U Telecom offeriert in Deutschland Telefon Services im offenen Call-by-Call-Verfahren (ohne Anmeldung) und im Preselection-Verfahren an. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Servicerufnummern an. (nab)
3U TELECOM sei im Verhältnis 4:1 gesplittet worden. Investoren, die beim Lesen des Kurszettels einen Schock bekommen hätten, könnten nun aufatmen -aber nur für kurze Zeit. Denn die Gerüchte um die Marburger würden nicht abreißen. Der Konzern habe Anfang April die 90%-Mehrheit am Glasfaserspezialisten Lambdanet übernommen. Angeblich solle für den Deal die einst mit 44 Millionen Euro gut gefüllte Kasse zum Großteil geplündert worden sein. Über den Kaufpreis sei offiziell noch nichts bekannt.
Kenner von Lambdanet würden meinen, dass in der Bilanz rund 25 Millionen Euro an Verbindlichkeiten geschlummert hätten, die nun zum Teil auf den Marburger Anbieter von Call-by-Call-Gesprächen übergehen könnten. Am 16. August würden die Halbjahreszahlen Aufschluss über die Kassenlage geben. Der wohl missratene Deal würde auch das Ausscheiden von Vorstands-Chef Udo Graul Ende Juni begründen. Die Experten seien der Meinung, dass das Vertrauen in den Marburger-Konzern dahin sei und das weitere Verluste drohen würden.
Daher raten die Experten von "EURO am Sonntag" die Aktie von 3U TELECOM zu verkaufen.