1 600 gefallene US-Soldaten im Iraq


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Neuester Beitrag: 06.12.07 12:43
Eröffnet am:09.05.05 10:26von: börsenfüxleinAnzahl Beiträge:2.605
Neuester Beitrag:06.12.07 12:43von: danjelshakeLeser gesamt:79.596
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18298 Postings, 8647 Tage börsenfüxleintsts

 
  
    #1576
05.11.06 14:45
Bagdad (Reuters) - Die irakische Polizei hat nach Angaben des Innenministeriums am Samstag mehr als 50 Aufständische getötet.

Bei einem Einsatz zur Befreiung von 40 Geiseln im Südosten der irakischen Hauptstadt sei es zu heftigen Gefechten zwischen den Sicherheitskräften und Rebellen gekommen, sagte ein Ministeriumssprecher. Es seien aber keine Geiseln gefunden worden. Das US-Militär wollte sich nicht zu den Vorfall äußern, da US-Truppen nicht beteiligt gewesen seien. Mit über 50 Getöteten wäre dies eine der höchsten Opferzahlen bei Kämpfen in den vergangenen Monaten.


 

79561 Postings, 9158 Tage Kickyein politischer Feuersturm gegen Rumsfeld

 
  
    #1577
05.11.06 18:49
morgen wird The Army Times der Military Times Media Group eine Anti-Rumsfeld-Ausgabe bringen:egal wer die Wahl gewinnt,Rumsfeld muss gehen.Seine Strategie habe nichts erreicht,er habe die Verbindung zu den leitenden Militärs verloren.Und dies nachdem letzte Woche Bush öffentlich Rumsfeld den Rücken gestärkt hat und meinte, er habe einen grossartigen Job getan
Now it has been revealed that the Military Times Media Group, which publishes the army newspaper The Army Times, is to print an anti-Rumsfeld editorial tomorrow.'Regardless of which party wins [the mid-term elections on 7 November] the time has come, Mr President, to face the hard bruising truth: Donald Rumsfeld must go,' it will conclude.The editorial criticises Rumsfeld for being out of touch both with top military figures and a US public that is increasingly anti-war. 'His strategy has failed, and his ability to lead is compromised. And although the blame for our failures in Iraq rests with the Secretary, it will be the troops who bear its brunt,' the editorial will say.Its timing is likely to damage Republican credibility on Iraq even further just 24 hours before Americans go to the polls. It comes after Bush publicly backed Rumsfeld last week and praised the Defence Secretary for doing a great job.(the guardian heute)  

18298 Postings, 8647 Tage börsenfüxleinwieder 3 US-Soldaten ums Leben gekommen

 
  
    #1578
06.11.06 09:54
Montag, 06. November 2006, 09:41 UhrIrak:

3 US-Soldaten von Aufständischen getötet

Aufständische haben in der westirakischen Anbar-Provinz drei US-Soldaten getötet. Wie das US-Militärkommando in Falludscha mitteilte, starben sie bei drei verschiedenen Attacken.
 

18298 Postings, 8647 Tage börsenfüxlein2 US-Soldaten bei Helikopter Absturz getötet

 
  
    #1579
06.11.06 15:41
BAGHDAD (Reuters) - Two U.S. soldiers were killed when a helicopter crashed in Salahaddin province north of Baghdad on Monday, the military said.

"No activity fire was observed in the area at that time," a U.S. statement said, adding that the crash was under investigation.

There was no further information on the cause of the crash or the exact location.

The province of Salahaddin, whose capital is Saddam Hussein's hometown of Tikrit, was put under curfew on Sunday morning to avoid violence sparked by the death sentence issued against the former Iraqi president on Sunday.



Earlier on Monday the military said two marines and a soldier were killed at the weekend in the western Anbar province, where U.S. forces are battling Sunni insurgents that include al Qaeda Islamists.

The latest deaths brought the total American military death toll since the invasion of March 2003 to 2,836.

In October, 105 deaths were the highest monthly toll in nearly two years, drawing renewed attention to the losses in the middle of campaigning for elections that could cost U.S. President George W. Bush's Republicans control of Congress.

 

18298 Postings, 8647 Tage börsenfüxleinUS-Militärs fordern Rückzug (orf)

 
  
    #1580
07.11.06 08:58
Hunderte US-Militärs fordern Rückzug aus dem Irak

Mehrere hundert US-Militärs haben sich durch Unterzeichnung einer Petition an den US-Kongress für einen Rückzug aus dem Irak eingesetzt. Die Organisatoren wiesen gestern darauf hin, dass sie die Petition im Jänner dem Kongress vorlegen wollen. Zugleich riefen sie dazu auf, bis dahin weitere Unterschriften zu sammeln.

"Im Irak zu bleiben bringt nichts"
"Als ein patriotischer Amerikaner, der stolz ist, seinem Land in Uniform zu dienen, rufe ich meine politischen Vertreter im Kongress auf, den unverzüglichen Rückzug aller amerikanischen Militärs und Stützpunkte aus dem Irak zu unterstützen", heißt es in dem Appell.

"Im Irak zu bleiben bringt nichts, es ist Zeit für die US-Truppen heimzukehren." Der Aufruf wird von mehreren Anti-Kriegsorganisationen mitgetragen.
zurück  

18298 Postings, 8647 Tage börsenfüxleinschon wieder 19 Tote US-Soldaten in den ersten

 
  
    #1581
1
07.11.06 14:34
November-Tagen...


U.S., British troops killed (CNN)

The U.S. military said a Baghdad-based soldier was killed by a roadside bomb on Monday, bringing the death toll among U.S. troops this month to 19. A British soldier was killed in an attack Monday on a base in the southern city of Basra, the first British casualty this month.

The U.S. military said this month's casualties included two lieutenant colonels, among the highest ranking soldiers to die in Iraq since the 2003 invasion.

Lt. Col. Eric J. Kruger, 40, was killed Thursday by a roadside bomb along with Lt. Col. Paul J. Finken, 40, and Staff Sgt. Joseph A. Gage, 28. All three men were riding in a Humvee in eastern Baghdad.

Fighting was also reported between gunmen and U.S. soldiers in the western city of Ramadi, a center of pro-Saddam sentiment among the former Sunni ruling class. Police and the military said they had no word on casualties.

 

18298 Postings, 8647 Tage börsenfüxleinSpiegel

 
  
    #1582
11.11.06 15:25
Vier Strategien gegen das Irak-Desaster

Die US-Kongresswahlen waren eine Volksabstimmung über Bushs Irak-Politik - mit einem klaren Ergebnis: Amerika braucht dringend eine neue Strategie. Sofort abziehen? Mehr Soldaten schicken? SPIEGEL ONLINE zeigt die Optionen und Schlüsselfiguren.


Berlin - "Frische Ideen" in Sachen Irak seien jetzt gefragt, sagte George W. Bush nach der Niederlage, die die Wähler ihm und seiner Partei am Dienstag bei den Kongresswahlen verpasst haben. Zuvor hatte er wochenlang davon schwadroniert, dass "Kurs gehalten werden muss" und höchstens die Taktik, aber nicht die Strategie geändert werden darf - nun dagegen steht die Irak-Politik breit zur Debatte.

Die Machtübernahme der Demokraten im Kongress bedeutet vor allem, dass Bush nun vermehrt nach Lösungen für die Krise suchen muss, die das Gefallen der Opposition finden. Zwar ist die Außenpolitik theoretisch seine Domäne, doch kam bei der Wahl zu deutlich der Wählerwille zum Ausdruck: So wie bisher darf es im Irak nicht weitergehen. Oberbefehlshaber Bush muss sich um Ausgleich bemühen. Ohne das Okay von Nancy Pelosi und Harry Reid, den Demokraten-Führern in Repräsentantenhaus und Senat, geht künftig nichts mehr in Sachen Irak.


Welchen Weg wird die US-Politik aber wählen, um das Debakel an Euphrat und Tigris einzudämmen? Um den Schaden für die eigenen Truppen so gering wie möglich zu halten - und zugleich so viel Glaubwürdigkeit wie möglich zu bewahren? Der Rücktritt von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, der neben Bush die Hauptverantwortung für die Krise trägt, wirkt wie ein erstes Zugeständnis des Präsidenten an die Demokraten. Die Kür von Robert Gates zum Nachfolger und Bushs erstes Treffen mit Pelosi sind Zeichen der Annäherung. Klar ist: Rumsfeld hat sich gegen eine Änderung der Strategie gesperrt - Gates dagegen ist Mitglied der Iraq Study Group um Ex-Außenminister James Baker. Diese wird voraussichtlich am 7. Dezember ihre Empfehlungen vorstellen und einige Änderungen vorschlagen, das steht fest.

Der Irak ist in einem dramatischen Zustand. Al-Qaida & Co. machen nicht nur den US-Soldaten, sondern auch den irakischen Zivilisten das Leben zur Hölle. Die Regierung in Bagdad ist schwach. Doch wie viel Sinn hat es, sie unter Druck zu setzen, wenn sie am Ende darüber stürzt? Schließlich ist sie demokratisch legitimiert. Immerhin besteht in den USA Einigkeit, dass die irakische Armee und Polizei besser trainiert werden müssen - um das Machtvakuum zu füllen, wenn die US-Armee abzuziehen beginnt. Wie schnell aber können die USA überhaupt abziehen? Oder müssen sie zwischenzeitlich sogar mehr US-Soldaten stationieren - um die Machtübergabe zu erleichtern und den Aufstand der Militanten ein für allemal zu zerschlagen?

Mindestens genauso groß ist das Problem, wie die USA mit der drohenden Dreiteilung des Irak umgehen sollen. Im Norden herrschen die Kurden über einen de facto unabhängigen Staat - im Süden streben die Schiiten Ähnliches an. Das sunnitische, Öl-arme Zentrum fällt zurück. Kann man dieses Auseinanderstreben konstruktiv nutzen - oder droht dadurch ein Bürgerkrieg?

Aus all diesen Fragen müssen Demokraten und Republikaner, Kongress und Präsident jetzt einen neuen Plan für den Irak zusammenstellen. Erste Trends sind erkennbar. SPIEGEL ONLINE stellt die Strategen vor und die Strategien - und schätzt ein, wie wahrscheinlich ihre Umsetzung ist: Klicken Sie auf die Grafik.

 

79561 Postings, 9158 Tage KickyAl-Qaida will Weisses Haus in die Luft jagen

 
  
    #1583
11.11.06 17:11
Purported Al-Qaida in Iraq Audio Recording Says 12,000 Fighters Mobilized

By VOA News
10 November 2006

An audio recording, purported to be from al-Qaida in Iraq, says the group has mobilized 12,000 fighters in Iraq.

On that recording, the head of the group, Abu Hamza al-Muhajir, sharply criticizes President Bush and says the insurgents are making gains in Iraq.

He says the fighters will not rest until they have blown up the White House in Washington. The authenticity of the message, made available on the Internet Friday, could not be immediately verified.

Also today, the U.S. military announced the deaths of five more American service members in Iraq. Four of the five deaths were from combat-related injuries.

On Thursday, Iraqi Health Minister Ali al-Shemari estimated that 150,000 civilians and police have been killed in the war since the March 2003 U.S.-led invasion.

An approximate death toll from the war has been a topic of debate, with estimates ranging from tens of thousands to hundreds of thousands.

The British journal, Lancet, published a study last month that estimated some 655,000 Iraqis have died as a result of the war. But President Bush dismissed the report, saying he and U.S. and Iraqi officials do not believe that figure is credible.

Some information for this report was provided by AP.global security news  

79561 Postings, 9158 Tage Kickybaldiger Rückzug aus dem Irak?

 
  
    #1584
1
12.11.06 18:39
Führende Politiker der Demokratischen Partei in sprachen sich dafür aus, den Rückzug der US-Armee aus dem Irak innerhalb der nächsten vier bis sechs Monate zu beginnen. Das Volk habe sich "drastisch, überwältigend und haushoch" für einen Kurswechsel im Irak ausgesprochen, sagte der demokratische Abgeordnete Carl Levin am Sonntag dem Fernsehsender ABC.Levin soll im Januar Vorsitzender des Streitkräfteausschusses im Repräsentantenhaus werden. Er fügte hinzu, das militärische Engagement der USA im Irak sei "nicht endlos".Der demokratische Senator Joe Biden, der seinerseits wieder Vorsitzender des Senatsausschusses für Außenbeziehungen werden soll, stimmte ebenfalls im Sender ABC dem Zeitraum von vier bis sechs Monaten zu. Weiterhin sagte er, der neu gewählte Kongress werde Druck auf die irakische Führung ausüben, die Einkünfte aus der Ölförderung gerecht zu verteilen, den Staat föderal zu organisieren und mit den Milizen zu verhandeln.  

25551 Postings, 8591 Tage Depothalbiererdas wird nix, seoit wann haben politiker in dem

 
  
    #1585
12.11.06 22:21
land was zu entscheiden.

das geht da noch 43-5 jahre weiter.

außerdem sind noch nicht genug leichen nach hause gekommen...  

79561 Postings, 9158 Tage KickyBlair wird mit Irakausschuss telefonieren

 
  
    #1586
12.11.06 22:35
Der britische Premierminister Tony Blair wird nach Angaben einer Sprecherin am Dienstag über Video-Schaltung mit den Mitgliedern des Irak-Ausschusses sprechen. Die Tageszeitung The Guardian berichtete, Blair werde Washington zu Gesprächen mit Syrien und dem Iran auffordern. Zur Entschärfung der Krise im Nahen Osten werde er außerdem auf eine Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts dringen.
http://observer.guardian.co.uk/world/story/0,,1945874,00.html
Australien und Großbritannien sind sich nach Angaben des australischen Premierministers John Howard einig, dass ein Abzug ihrer Truppen aus dem Irak derzeit nicht absehbar ist. Howard sagte in Canberra, er habe mit Blair am Telefon über die Lage im Irak gesprochen. Wie lange der Einsatz dort dauern werde, könne man derzeit nicht sagen.

Die anhaltende Gewalt im Irak kostete am Wochenende erneut Dutzende Menschen das Leben. Allein bei einem Selbstmordanschlag in Bagdad wurden am Sonntag nach Polizeiangaben mindestens 35 Menschen getötet und fast 60 zum Teil schwer verletzt. Der Attentäter hatte sich offenbar unter die Menschen gemischt, die sich vor dem Rekrutierungsbüro versammelt hatten, und dann den an seinem Körper befestigten Sprengstoff gezündet. Am Samstag überfielen Bewaffnete auf einer Fernstraße bei Bagdad eine Reisegruppe und töteten zehn Menschen, 50 wurden verschleppt.
Zuvor fand die Polizei 75 tote Körper ,davon 25 von Kugeln durchlöcherte  in verschiedenen Stadtteilen und 50 hinter der Provincial Electricity Company in Bagdad.4 Briten wurden in einem Patrouillenboot in Basra getötet  

79561 Postings, 9158 Tage KickyKosten des Krieges im Irak aktualisiert

 
  
    #1587
15.11.06 12:38

6506 Postings, 8504 Tage Bankerslastskrupellos

 
  
    #1588
2
20.11.06 11:15
Irak: Sprengstoff in Puppe - Drei Kinder getötet
In der Sunniten-Enklave Howeidscha wurden am Sonntag drei kinder durch einen Sprengstoffanschlag getötet.
In einer Puppe war Sprengstoff platziert. Die Bombe detonierte erst, nachdem ein Kind die Puppe berührte. Neben den drei Toten wurde ein weiteres Kind verletzt.
Vor der Detonation der Bombe wurden bewaffnete Männer in der betreffenden Straße beobachtet.
 

79561 Postings, 9158 Tage KickyKissinger hält den Sieg im Irak für unmöglich

 
  
    #1589
21.11.06 15:51
Wie AP am Sonntag berichtete, hat der frühere US-Außenminister Henry Kissinger in einem Fernsehinterview des britischen Senders BBC keinen Zweifel daran gelassen, daß er einen "Sieg" im Irak mittlerweile für nicht mehr möglich erachtet.

"Wenn Sie mit 'militärischem Sieg' eine irakische Regierung meinen, die eingesetzt werden kann und deren Einfluß sich über das ganze Land erstreckt, die den Bürgerkrieg unter Kontrolle bringt und religiös motivierte Gewalt unter Kontrolle bringt - in einem Zeitraum, in dem die politischen Prozesse der Demokratien dies unterstützen werden - ich glaube nicht, daß das möglich ist", sagte er.

Kissingers klarer Standpunkt - auch wenn er sich außerdem gegen einen sofortigen Abzug aus dem irak aussprach - kommt zu einem Zeitpunkt, da der britische Premierminister Tony Blair in einem Interview des Fernsehsenders Al-Jazeera offen zugegeben hat, daß der Krieg gegen den Irak eine "Katastrophe" ist. Blairs Aussage wurde durch den Versuch seines Sprechers, diese herunterzuspielen, sicherlich nicht abgemildert. "Er glaubt nicht, daß eine demokratisch gewählte Regierung im Irak eine Katastrophe ist, er glaubt nicht, daß daß es eine Katastrophe ist, Saddam losgeworden zu sein, aber er gibt zu, daß daß es Schwierigkeiten gibt und er versucht nicht, sie herunterzuspielen", so Blairs Sprecher.
wie aus gut unterrichteter Quelle verlautet  

112127 Postings, 7754 Tage denkideeZahlreiche Tote bei Angriffen auf Sunniten

 
  
    #1590
25.11.06 11:18
Vergeltung für Anschläge auf Schiiten in Bagdad?

Zahlreiche Tote bei Angriffen auf Sunniten

Offenbar als Vergeltung für die verheerenden Anschläge auf das Schiiten-Viertel Sadr-City in Bagdad haben Bewaffnete mehrere sunnitische Moscheen in Brand gesetzt und mindestens 30 Menschen getötet. Auch Wohnhäuser seien angezündet worden. "Sie haben mit Panzerfäusten auf die Moscheen geschossen und aus Maschinengewehren gefeuert", berichteten Augenzeugen.

In Sadr-City griffen nach Angaben eines Polizeisprechers militante Schiiten sechs sunnitische Gläubige an. Sie seien mit Benzin übergossen worden und bei lebendigem Leib verbrannt. Ein in der Nähe stehender irakischer Militärposten habe nicht eingegriffen. Aus Sadr-City wurden zudem Raketen auf ein sunnitisches Nachbarviertel abgefeuert. Daraufhin habe auch ein US-Hubschrauber eingegriffen und sei in Gefecht mit den Angreifern verwickelt worden, berichteten Augenzeugen.

Auch wieder Anschläge gegen Schiiten[Bildunterschrift: Ganze Straßenzüge in dem von zwei Millionen Menschen bewohnten Sadr-City wurden von den Autobomben zerstört.]
Neue Anschläge richteten sich aber auch wieder gegen Schiiten. In Tal Afar im Norden des Landes rissen Selbstmordattentäter 22 Menschen mit in den Tod. 26 weitere wurden verletzt. Ein Attentäter brachte ein Auto zur Explosion, ein anderer zündete nach Angaben der Polizei einen Sprengstoffgürtel. Ziel war ein Markt in einem von Schiiten bewohnten Viertel. Die Stadt in der Nähe der syrischen Grenze war eine Zeit lang Hochburg sunnitischer Extremisten.

Unterdessen stieg die Zahl der Toten durch die Anschläge vom Donnerstag im Schiiten-Viertel Sadr-City auf 215. Es war die schwerste Anschlagsserie in Bagdad seit 2003. Die irakischen Regierung verlängerte die Ausgangssperre auf Samstag.

Al Sadr droht mit RegierungsaustrittGrafik: Schiitenführer Al Sadr bei seiner Freitagsansprache]
Der militante Schiitenführer Moktada al Sadr forderte die Führung der Sunniten in seinem Freitagsgebet auf, das Ende der Angriffe auf Angehörige seiner Glaubensrichtung zu befehlen. Zugleich äußerte Al Sadr, dessen Mehdi-Armee das Sadr-Viertel dominiert, die Hoffnung, dass die zwei Millionen Einwohner des Stadtteils ihren Zorn zügeln könnten. Der Geistliche rief seine Anhänger in einer vom Fernsehen übertragenen Erklärung zum Widerstand gegen die US-Truppen im Irak auf. Deren Anwesenheit sei die Wurzel aller Probleme.

Die Partei Al Sadrs drohte als Reaktion auf die Anschlagsserie mit ihrem Austritt aus Regierung und Parlament. Als Bedingung für die Fortsetzung der Zusammenarbeit nannte der Abgeordnete Kussai Abdul Wahab die Verbesserung der Sicherheitslage. Außerdem müsse Ministerpräsident Nuri al Maliki auf ein geplantes Treffen mit US-Präsident George W. Bush in der nächsten Woche in Jordanien verzichten.

[Bildunterschrift: Schiiten protestieren bei einem Trauerzug in Sadr-City gegen die Anschläge des Vortags]  

112127 Postings, 7754 Tage denkideeMindestens 15.000 zusätzliche Soldaten nötig

 
  
    #1591
1
29.11.06 09:39
Marines: Mindestens 15.000 zusätzliche Soldaten nötig

US-Geheimbericht zeichnet düsteres Bild der Lage im Irak
Steigende Kriminalität, zunehmende Aufstände und eine verarmte Landbevölkerung, die - aus Angst vor zunehmendem iranischen Einfluss - immer mehr mit Al Kaida sympathisiert: Ein geheimer US-Militärbericht zeichnet ein düsteres Bild der Lage in der irakischen Provinz Al Anbar, das so gar nicht mit den offiziellen Einschätzungen übereinstimmt.

Von Linda Staude, WDR-Hörfunkkorrespondentin Washington

Die Einschätzung ist düster, sie widerspricht allen öffentlichen Äußerungen von höchster Stelle über die Fortschritte im Irak, und sie ist natürlich top secret. Ein als geheim eingestufter Bericht der US-Marines kommt zu dem Schluss, dass der Kampf gegen den Terror in der westirakischen Provinz Al Anbar nicht gewonnen werden kann. Zumindest nicht mit militärischen Mitteln.

Die "Washington Post" zitiert in ihrer jüngsten Ausgabe ein Mitglied des militärischen Geheimdienstes mit den Worten: "Die Probleme steigender Kriminalität, zunehmender Aufstände und dem Mangel an jeder Kontrolle über den Landstrich sind immer noch dieselben." Eine Verbesserung habe es nicht gegeben. Allein seit dem 1. September sind in Al Anbar mindestens 90 amerikanische Soldaten ums Leben gekommen, die Angriffe auf die Zivilibevölkerung sind zwischen Februar und August dieses Jahres um fast 60 Prozent gestiegen.

Sunniten wollen iranischen Einfluss zurückdrängen
Die Bevölkerung der Provinz lasse sich immer stärker mit dem Terrornetzwerk Al Kaida ein, heißt es in dem Bericht weiter. Zum einen, weil staatliche Institutionen fast vollständig zerfallen sind und nicht mehr funktionieren. Zum anderen, weil die überwiegend sunnitischen Bewohner auf diese Weise den gefürchteten und wachsenden Einfluss des Iran auf ihr Land untergraben wollen.

Während etwa die Baker-Kommission offenbar darüber nachdenkt, mit dem Iran und auch Syrien über eine Zusammenarbeit beim Kampf gegen das blutige Chaos im Irak zu reden, berichtet das Militär über zunehmende Hinweise auf ihren destabilisierden Einfluss. Laut "New York Times" wird etwa die Miliz des radikalen Schiitenpredigers Muktada al Sadr massiv von der libanesischen Hisbollah unterstützt - auf Vermittlung Teherans. Bis zu 2000 irakische Milizionäre sind demnach im Libanon ausgebildet worden. Außerdem habe Hisbollah Ausbilder in den Irak geschickt, schreibt das Blatt unter Berufung auf einen hohen Geheimdienstoffizier weiter.

Marines fordern mindestens 15.000 zusätzliche Soldaten
Diese Berichte unterscheiden sich dramatisch von der Einschätzung, die General Abizaid erst Anfang des Monats vor dem Kongress geliefert hatte. Damals hatte der Top-Militär am Golf sich noch optimistisch gegegeben und gesagt, dass die Zahl der amerikanischen Truppen vor Ort für einen Erfolg ausreiche. Colonel Peter Devlin, der Autor des Fünf-Seiten-Reports über Al Anbar kommt zu einem anderen Ergebnis. Die sunnitische Minderheit im Irak ist verarmt, muss täglich um ihr Überleben kämpfen und lebt in Furcht vor Pogromen durch die schiitische Mehrheit, schreibt er laut "Washinton Post". Und neben finanzieller und humanitärer Hilfe fordert er auch mehr Truppen: 15 bis 20.000 zusätzliche Soldaten allein in der westirakischen Provinz, falls es überhaupt noch eine Chance auf Frieden und Normalität dort geben soll.
[Bildunterschrift: Ein fast schon alltägliches Bild in Teilen Iraks: Ein bei einem Bombenschlag zerfetzer Kleinbus in Bagdad.]
 
Angehängte Grafik:
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18298 Postings, 8647 Tage börsenfüxleinRumsfeld schlug kurz vor "seinem Ende"

 
  
    #1592
1
03.12.06 09:40
noch umfassenden Strategiewechsel vor....


Rumsfeld schlug radikale Veränderung der Irak-Strategie vor (spiegel)

Rückzug aus umkämpften Gebieten, Streichung von Aufbauhilfe, Abbau von Standorten - der noch amtierende US-Verteidigungsminister Rumsfeld hat kurz vor den Kongresswahlen einschneidende Veränderungen der Irak-Strategie erwogen. Sie stehen in direktem Gegensatz zur offiziell vertretenen Politik der Bush-Regierung.

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New York - Zwei Tage vor seinem Rücktritt Anfang November hat US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld in einem internen Papier Änderungen in der Irak-Strategie angeregt. Dies berichtet die "New York Times". In seinem Memorandum schrieb Rumsfeld: "Meiner Ansicht nach ist es Zeit für eine größere Anpassung (der Strategie)". Was die US-Truppen gegenwärtig im Irak machten, "funktioniert nicht gut genug oder nicht schnell genug". Die Vorschläge des Ministers zur Umgruppierung oder Reduzierung der Truppen entsprächen zum Teil den Ideen der schärfsten Kritiker des Weißen Hauses, schrieb das Blatt.


REUTERS
Verteidigungsminister Rumsfeld: Abzug aus "verwundbaren Positionen".
Rumsfeld vertrat nach außen stets die Linie, die gegenwärtige Politik im Irak stur beizubehalten. Nur eine Woche vor der Fertigstellung seines Memorandums am 6. November hatte er in einem Rundfunkinterview zum Irak noch erklärt: "Ich glaube, wir machen gute Fortschritte, was die Sache des Verteidigungsministeriums angeht."

In dem von der Zeitung veröffentlichten Memorandum schlägt Rumsfeld vor, gemeinsame Ziele der USA und der irakischen Regierung in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Sicherheit öffentlich festzulegen. Der Aufbau der irakischen Sicherheitskräfte sollte durch bessere Ausrüstung und mehr Ausbildung beschleunigt werden.

Das US-Militär sollte sich auf schnell verfügbare Spezialkräfte konzentrieren und sich von "verwundbaren Positionen" in Bagdad und weiteren Städten in andere Teile des Irak oder nach Kuweit zurückziehen. Einen ähnlichen Plan hatte der demokratische Abgeordnete John P. Murtha vertreten. Ihn hatte das Weiße Haus entschieden zurückgewiesen.

In einer anderen Option schlug Rumsfeld vor, die Zahl der US-Stützpunkte von 55 auf fünf zu vermindern. Für Sicherheit sollten die US-Soldaten nur in solchen Provinzen sorgen, die dies ausdrücklich wünschten. Kooperative Städte müssten mit Aufbauhilfe belohnt und "schlechtes Verhalten" mit Entzug der Hilfe bestraft werden. Der Verteidigungsminister regte zudem an, mit einem "bescheidenen Truppenabzug" zu beginnen, um den Irakern klar zu machen, dass sie selbst mehr Verantwortung übernehmen müssten.


Donald Rumsfeld: Stationen einer Karriere
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Rumsfeld vermied es jedoch, einen Termin für einen Abzug der amerikanischen Truppen aus dem Irak zu nennen. Um einen Politikwechsel in der Öffentlichkeit gut zu verkaufen schlug der Minister vor, die Erwartungen bei den Bürgern zu dämpfen: "Wir sollten sagen: Für welchen neuen Ansatz die USA sich auch entscheiden, wir machen es als einen Versuch. Dies gibt uns die Möglichkeit, einen aderen Kurs einzuschlagen, falls nötig, und damit nicht zu 'verlieren'".

US-Präsident George W. Bush hatte am 8. November nach der verheerenden Niederlage der Republikaner bei den Kongresswahlen den früheren CIA- Direktor Robert Gates als Nachfolger Rumsfelds nominiert. Bis zur für Ende Dezember erwarteten Bestätigung durch den Senat führt Rumsfeld weiter das Pentagon.

Michael O'Hanlon, ein militärpolitischer Analyst des Brookings Instituts, erklärte, die Veröffentlichung des Memorandums unterminiere jeden Versuch von Präsident Bush, den gegenwärtigen Kurs im Irak zu verteidigen. "Wenn der scheidende Verteidigungsminister, der Hauptacrhitekt vom Bushs Politik sagt, sie sei fehlgeschlagen, erhöht das den Druck auf Bush ganz wesentlich", zitiert ihn die "Washington Post".

 

4420 Postings, 8770 Tage Spitfire33Stellt Euch vor es ist Krieg und niemand

 
  
    #1593
03.12.06 10:07
geht hin.

Amerikaner sind leidensfähig bei der Reduzierung ihres menschlischen Materials, sprich der Ausrottung ihrer Töchter und Söhne.

Aus Vietnam nichts gelernt, sie werden auch aus dem Irakkrieg nichts lernen.

Was für ein Elend.  

112127 Postings, 7754 Tage denkideeBush zeigt Unzufriedenheit mit Lage im Irak

 
  
    #1594
05.12.06 11:31
Treffen mit Schiitenführer al Hakim in Washington

Bush zeigt Unzufriedenheit mit Lage im Irak
In einem Gespräch mit einem der einflussreichsten schiitischen Politiker im Irak hat US-Präsident George W. Bush seine Unzufriedenheit über die Lage im Irak geäußert. Das Gespräch mit Abdel Asis al Hakim wurde von Experten als Signal gewertet, dass Bush für die USA eine aktivere Rolle in der Bekämpfung der religiös bedingten Gewalt in dem Golfstaat anvisiert.

Bush sieht Notwendigkeiten
Zudem werden dem US-Präsidenten in zwei Tagen die Vorschläge der unabhängigen Expertenkommission, der so genannten Baker-Gruppe, über einen möglichen Strategiewechsel im Irak vorgelegt. Nach Berichten der "New York Times" wird die Kommission einen schrittweisen Truppenabzug ab 2007 vorschlagen, ohne einen konkreten Zeitplan zu nennen. Einer der Vorsitzenden dieser Kommission ist der frühere US-Außenminister James Baker.

[Bildunterschrift: Abdel Asis al Hakim bei Präsident George W. Bush]
Bush erklärte nach dem Treffen, er habe mit Hakim über die Notwendigkeit gesprochen, dass gewählte Volksvertreter und führende Personen der Gesellschaft die Extremisten im Irak zurückweisen müssten. Letztere hätten es sich zum Ziel gesetzt, den Aufschwung der jungen Demokratie zu stoppen. "Ich habe ihm gesagt, dass wir nicht zufrieden sind mit der Geschwindigkeit des Fortschritts im Land und dass wir die Arbeit mit einer souveränen Regierung im Irak fortsetzen wollen, um unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen", sagte Bush.

Al Hakim: US-Truppen müssen härter durchgreifen
Hakim warnte die Nachbarländer des Irak, sich nicht in die Probleme des Landes einzumischen. Die Regierung sei entschlossen, die Gewalt zu bekämpfen. Irakische Angelegenheiten sollten jedoch von Irakern gelöst werden, sagte Hakim. Er forderte allerdings ein härteres Durchgreifen der US-Truppen im Irak gegen extremistische Attentäter.

Der Politiker ist Vorsitzender des Obersten Rates der Islamischen Revolution im Irak (Sciri). Sie wurde 1982 in Iran gegründet und gehört zur Vereinigten Allianz, einer Gruppe schiitischer Parteien, die im irakischen Parlament die Mehrheit stellt. Hakim soll über sehr gute Kontakte zu Iran verfügen. Zu dem bewaffneten Zweig der Sciri, den Badr-Brigarden, sollen auch Todesschwadronen gehören, die Anschläge auf Sunniten im Irak verüben. Die Gruppe bestreitet dies.

Für Januar ist ein Treffen Bushs mit Iraks sunnitischem Vizepräsidenten Tarek al Haschemi anberaumt, teilte das Weiße Haus mit.

 
Angehängte Grafik:
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79561 Postings, 9158 Tage KickyWe are not winning the war sagt Aussenminister

 
  
    #1595
05.12.06 18:27
in Spe  Robert Gates, President George W. Bush's nominee to replace Donald Rumsfeld as US defence secretary, has said the United States is not winning the war in Iraq.
"What we are now doing is not satisfactory," he said.
Mr Gates also came out against an attack on Iran, except as an "absolute last resort", and said he would not support a strike against Syria, warning that these moves could spark a regional war.
http://www.telegraph.co.uk/news  

79561 Postings, 9158 Tage KickyGates :könnte einen Flächenbrand geben

 
  
    #1596
05.12.06 19:05
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/.../AR2006120500152.html
Gates heute beim Hearing vor dem Senat als Kandidat des Präsidenten für den Aussenministerposten nahm kein Blatt vor den Mund und meinte ,gegenwärtig würde die USA-Armee nicht den Krieg gewinnen.Es könne einen Flächenbrand im Irak geben,wenn nicht eine neue Strtegie den Rutsch der Nation in das Chaos verhindern könne

Robert M. Gates, President Bush's nominee to be the next secretary of defense, told a Senate confirmation hearing today that "all options are on the table" in dealing with the situation in Iraq, and he said he does not believe that U.S. forces currently are winning the war there.Appearing before the Senate Armed Services Committee, Gates said in his opening remarks that he is "open to a wide range of ideas and proposals" in Iraq, and he pledged to consult urgently with military leaders, combatant commanders in the field and members of Congress, among others, if confirmed.He warned that the war in Iraq risks provoking a "regional conflagration" unless a new strategy can arrest the nation's slide toward chaos. He called the status quo there unacceptable and said Iraq would be his "highest priority."  

112127 Postings, 7754 Tage denkideeBaker fordert Truppenabzug aus dem Irak

 
  
    #1597
07.12.06 07:59
Ex-Außenminister James Baker (l.) verlangt den Abzug aller Kampfbrigaden aus dem Irak bis 2008. (Foto: Reuters)

Baker fordert Truppenabzug aus dem Irak
Kommission schlägt Neuorientierung des Einsatzes vor

Washington - Die überparteiliche Baker-Kommission hat in ihrem Abschlussbericht eine schonungslose Analyse der Irak-Politik von US-Präsident George W. Bush gezogen und eine grundlegende Neuorientierung verlangt. Wenn sich die Lage im Irak weiter verschlechtere, drohten "der Kollaps der irakischen Regierung und eine humanitäre Katastrophe", heißt es in dem in Washington vorgestellten Bericht.

Die Kommission unter Vorsitz von Ex-Außenminister James Baker warnt in dem Gutachten davor, dass sich die Irak-Krise zu einem Regionalkonflikt auswächst, in dem das Terrornetzwerk El Kaida einen "Propagandasieg" erringen könnte. Bush sagte zu, die Empfehlungen der Kommission gründlich zu prüfen.

Diplomatischer und militärischer Strategiewechsel

In ihrem Bericht schlägt die Baker-Kommission einen diplomatischen und militärischen Strategiewechsel vor. Die irakische Regierung solle verstärkt unter Druck gesetzt werden: Sollte die Regierung keine "substanziellen Fortschritte" in Bezug auf Sicherheit und nationale Versöhnung machen, sollten die USA ihre politische, militärische und wirtschaftliche Unterstützung reduzieren, empfiehlt die Kommission.

Als militärisches Ziel benannte das Gremium, im ersten Quartal 2008 "alle Kampfbrigaden aus dem Irak abzuziehen", die nicht für notwendige Schutzaufgaben benötigt werden. Statt auf Kampfaufgaben sollten sich die verbleibenden US-Soldaten auf die Ausbildung der irakischen Armee konzentrieren.

Gespräche mit Syrien und Iran aufnehmen

Auch in der Diplomatie legt die Kommission dem Weißen Haus eine Abkehr von der bisherigen Politik nahe. Die US-Regierung müsse Gespräche mit den Regionalmächten Syrien und Iran aufnehmen. Beide Länder verfügten “über die Fähigkeit, die Ereignisse im Irak zu beeinflussen“.

Das Weiße Haus wirft beiden Ländern vor, die Gewalt im Irak zu schüren, und lehnt direkte Gespräche bislang ab. Im größeren regionalen Rahmen sei ein "neues und anhaltendes Engagement" der Vereinigten Staaten im israelisch-palästinensischen Konflikt nötig, urteilte die Kommission.

Gefahr einer humanitären Katastrophe droht

Sollten die USA im Irak scheitern, drohen nach Einschätzung der Kommission "ernsthafte Auswirkungen“. Das außenpolitische Ansehen der USA sei in Gefahr: "Die weltweite Geltung der USA könnte abnehmen“, warnt die Kommission. "Die Lage im Irak ist ernst, und sie verschlechtert sich“, heißt es in dem Bericht.

"Ein Abgleiten ins Chaos könnte den Kollaps der irakischen Regierung und eine humanitäre Katastrophe auslösen.“ Zu den denkbaren Folgen zähle, dass "die Nachbarländer intervenieren, die Zusammenstöße zwischen Sunniten und Schiiten sich ausweiten, die El Kaida einen Propagandasieg erringt und ihre Einsatzbasis ausweitet“.

Bush: Einige interessante Vorschläge

Bush sprach von einem "Bericht, der einige wirklich sehr interessante Vorschläge enthält, und wir werden jeden Vorschlag ernst nehmen und rechtzeitig handeln.“ Die Empfehungen der Kommission bezeichnete er als "drastische Lagebeurteilung“. Ex-Außenminister Baker betonte bei der Vorstellung des Berichts in Washington, dass es sich bei den Empfehlungen seiner Kommission nicht um eine "Zauberformel“ handele

Allerdings sei klar, dass die gegenwärtige Politik nicht weiterführe: "Wir empfehlen keine Lösung nach dem Motto: ’Wir halten Kurs.’ Diese Option ist nicht mehr praktikabel.“ Die Empfehlungen der vom Kongress eingesetzten Kommission sind nicht bindend.

Irak: Kritik an Empfehlungen

Im Irak stießen die Vorschläge auf Kritik. Die Drohung, dass die USA ihre Unterstützung für die Regierung in Bagdad einschränkten, sei "ungerecht“, sagte der Parlamentsabgeordnete Mahmud Othman. "Die USA sehen sich als Besatzungsmacht, und als solche tragen sie laut Genfer Konventionen für das Land Verantwortung.“ Bassim Ridha, ein Berater von Ministerpräsidfent Nuri el Maliki, sagte: „Wir brauchen die Unterstützung der USA, um voranzukommen.“ (mo/AFP)
 
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129861 Postings, 7676 Tage kiiwiiWas sagte Gates gestern wirklich ?

 
  
    #1598
07.12.06 11:37
http://zettelsraum.blogspot.com/


07.12.06

Was sagte Gates gestern wirklich? Sie werden überrascht sein ...

Gestern berichtete Spiegel online: "Der designierte Verteidigungsminister Robert Gates hält es unter den gegebenen Umständen im Irak für ausgeschlossen, den Krieg zu gewinnen." Sat1 meldete unter der Überschrift "Rumsfeld- Nachfolger gibt Irak- Sieg auf" über die Aussage von Gates vor dem Verteidiungsausschuß des Senats dies: "Die USA werden seiner Ansicht nach den Krieg im Irak nicht gewinnen." Und News.ch wußte zu berichten, Gates habe "die Frage, ob die USA den Krieg im Irak gewinnen könnten, mit einem 'Nein' beantwortet".

Die Überschrift zu dieser Meldung von News.ch lautet (jedenfalls im Augenblick): "Robert Gates soll Aussenminister werden". Und so wahr wie diese Überschrift ist auch das, was die drei zitierten Medien - und viele andere, vielleicht im Gefolge von Agenda Setters wie Spiegel Online - über die Aussage von Gates vor dem Verteidigungsausschuß des US-Senats berichten.


Gestern, als diese Meldungen herumgeisterten, habe ich vergeblich versucht, im Web das Wortprotokoll der Anhörung zu finden. Inzwischen ist es zugänglich, unter anderem bei der International Herald Tribune.

Und wie zu vermuten - Gates hat keineswegs gesagt oder auch nur angedeutet oder impliziert, daß die USA den Krieg nicht gewinnen werden, daß sie ihn nicht gewinnen können, daß ein Sieg unter den gegebenen Umständen ausgeschlossen ist.

Im Protokoll gibt es drei Passagen, in denen Gates zu diesem Punkt Stellung nimmt, und zwar in Beantwortung von Fragen der Senatoren Levin, McCain und Inhofe. Ich zitiere diese Passagen und füge jeweils meine Übersetzung hinzu:

   LEVIN: (...) Mr. Gates, do you believe that we are currently winning in Iraq?
   GATES: No, sir.

   LEVIN: (...) Herr Gates, glauben Sie, daß wir im Augenblick im Irak siegreich sind?
   GATES: Nein, Sir.

   MCCAIN: (...) I'd like to follow on just what Senator Levin said. We are not winning the war in Iraq. Is that correct?
   GATES: That is my view, yes, sir.
   MCCAIN: And therefore, the status quo is not acceptable?
   GATES: That is correct, sir.

   MCCAIN: (...) Ich möchte gern an das anknüpfen, was Senator Levin gesagt hat. Wir sind nicht dabei, den Krieg im Irak zu gewinnen. Stimmt das?
   GATES: Das ist meine Sicht, ja, Sir.
   MCCAIN: Und deshalb kann der jetzige Zustand nicht hingenommen werden?
   GATES: Das stimmt, Sir.

   INHOFE: (...) ... you were asked the question, "Are we winning in Iraq?" General Pace was asked that question yesterday. He said, no, we're not winning, but we're not losing. Do you agree with General Pace?
   GATES: Yes, sir, at this point.

   INHOFE: (...) ... Ihnen wurde die Frage gestellt: "Sind wir dabei, im Irak zu gewinnen?" Dem General Pace wurde gestern diese Frage gestellt. Er sagte, nein, wir sind nicht dabei, zu gewinnen, aber wir sind auch nicht dabei, zu verlieren. Stimmen Sie mit General Pace überein?
   GATES: Ja, Sir, in diesem Punkt.



Es ging also bei allen drei Dialogen um die momentane militärische Situation im Irak. Jeder, der Englisch versteht, kann das dem Protokoll entnehmen. Es wurde nicht gefragt "Can we win?" oder "Will we win?", sondern "Are we winning?"; und beim ersten Dialog wurde das sogar noch durch "currently" unterstrichen - momentan, gegenwärtig, im Augenblick also.

Folglich zog auch Senator McCain aus der bestätigenden Antwort von Gates den Schluß, daß die gegenwärtige Situation (der status quo) nicht hingenommen werden kann. Nicht hingenommen werden kann, so ist zu ergänzen, damit es nicht am Ende zu einer Niederlage kommt.

Und folglich stimmte Gates der Aussage von General Pace zu, man sei nicht am Gewinnen, aber auch nicht am Verlieren.


Auch aus dem übrigen Protokoll der Anhörung geht zweifelsfrei hervor, daß Gates es keineswegs für ausgeschlossen hält, den Krieg zu gewinnen. Ich empfehle allen, die die Zeit dafür aufbringen können, dieses Protokoll zu lesen. (Das Blättern geht schneller, wenn man die Version in 3 Spalten wählt oder gleich die Druckversion). Hier als Kostprobe ein Abschnitt aus Gates' einleitender Stellungnahme:

   Developments in Iraq over the next year or two will, I believe, shape the entire Middle East and greatly influence global geopolitics for many years to come. Our course over the next year or two will determine whether the American and Iraqi people, and the next president of the United States, will face a slowly, but steadily improving situation in Iraq and in the region, or will face the very real risk, and possible reality, of a regional conflagration. We need to work together to develop a strategy that does not leave Iraq in chaos, and that protects our long-term interests in and hopes for the region.

   Die Entwicklungen im Irak in den nächsten ein bis zwei Jahren werden, glaube ich, den ganzen Mittleren Osten prägen und für viele weitere Jahre die globale Geopolitik bestimmen. Unser Kurs über die nächsten ein oder zwei Jahre wird darüber entscheiden, ob das amerikanische und das irakische Volk - und der nächste Präsident der Vereinigten Staaten - sich einer langsam, aber stetig verbessernden Situation im Irak und in der Region gegenübersehen werden, oder ob sie sich der sehr realen Gefahr eines Flächenbrands gegenübersehen werden, der möglicherweise zur Realität wird. Wir müssen zusammenarbeiten, um eine Strategie zu entwickeln, die den Irak nicht im Chaos hinterläßt und die unsere langfristigen Interessen in dieser Region und unseren Hoffnungen für sie bewahrt.


Man vergleiche das mit den eingangs formulierten Meldungen (und vielen seither; gerade eben hat die Tagesschau wieder gemeldet, laut Gates "sei der Irak-Krieg nicht zu gewinnen") - und man weiß, was man von diesen Medien zu halten hat.

Mit anderen Worten, da hat es gestern mal wieder laut gequakt. Freilich quakt es diesmal - anders als bei den Enten, die ich kürzlich ein wenig geröstet habe - nicht nur aus Hamburg. Sondern es war ein Gequake allüberall zu vernehmen. Jedenfalls im Alten Europa.


Es geht hier natürlich auch um ein Problem des Übersetzens:

Die entscheidende Formulierung lautet We are currently not winning in Iraq.

Also, grammatisch, Present Progressive. Das bedeutet jedenfalls nicht die Vorhersage, daß der Krieg verloren gehen werde, oder gar die kategorische Behauptung, er könne nicht mehr gewonnen werden; so, wie das von den zitierten Medien wiedergegeben wurde. Gates hat eben nicht gesagt We will not win in Iraq oder We cannot win in Iraq.

Ich habe übersetzt, daß "wir im Augenblick nicht siegreich sind", daß - bei dem anderen Zitat - "wir nicht dabei sind, zu gewinnen". Man könnte auch übersetzen: "wir gegenwärtig nicht auf der Siegesstraße sind" oder "der Krieg nicht in Richtung Sieg läuft"; dergleichen.

You are winning oder you are losing - das sagt der Boxtrainer seinem Schützling zwischen den Runden. Er beschreibt damit die Punktewertung, so wie sie im Augenblick ist. Die aktuelle Situation, den momentanen Trend.

Er sagt dem Boxer aber damit natürlich nicht: Du wirst gewinnen. Oder: Du wirst verlieren. Oder gar: Du kannst nicht gewinnen.


Er teilt ihm mit, wie die Dinge stehen, damit er sich darauf einrichten kann: Er ist auf der Verliererstraße, also muß er sich anstrengen, eine bessere Taktik versuchen.

Genau das hat Gates mit seiner Äußerung in Bezug auf den Irak-Krieg ausgedrückt.

Daß Medien - aus einem unverantwortlichen Journalismus heraus und/oder aufgrund mangelnder Kenntnis des Englischen - ihm das Wort im Mund herumdrehen und ihm zuschreiben würden, er hätte den Krieg für nicht gewinnbar erklärt - das hätte er vielleicht antizipieren können.

Vielleicht übersteigt dieses Maß an Chuzpe, oder auch dieses Ausmaß sprachlicher Unfähigkeit, aber auch das, was sich selbst ein alter Fahrensmann aus der CIA ausmalen konnte.



.
MfG
kiiwii

P.S.: "Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle Unrecht haben" (B.R.)
 

112127 Postings, 7754 Tage denkideeZahlreiche Tote und Verletzte in Bagdad

 
  
    #1599
12.12.06 10:02
Anschläge im Irak

Zahlreiche Tote und Verletzte in Bagdad

Bei einem Anschlag im Zentrum der irakischen Hauptstadt Bagdad hat ein Selbstmordattentäter etwa 50 Menschen mit in den Tod gerissen. Nach jüngsten Angaben der irakische Sicherheitskräfte wurden bis zu 150 Menschen verletzt. Nach Angaben irakischer Sicherheitskräfte ereignete sich das Attentat am frühen Morgen während des Berufsverkehrs auf dem belebten Tajaran-Platz im Stadtteil Rusafa. Mitten in einer Menge wartender Gelegenheitsarbeiter sprengte sich der Attentäter in einem Fahrzeug in die Luft. Danach seien Schüsse zu hören gewesen.

Wenig später explodierte eine zweite Autobombe auf dem Tajaran-Platz. Der Anschlag galt offenbar einer Polizeipatrouille. Verletzt wurde dabei niemand.

Es ist in diesem Jahr bereits der vierte Anschlag auf dem Platz, auf dem sich vor allem schiitische Tagelöhner in der Hoffnung auf einen Job einfinden.

 
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112127 Postings, 7754 Tage denkideeWenig Neues nach dreitägigen Irak-Beratungen

 
  
    #1600
14.12.06 14:02
Wenig Neues nach dreitägigen Irak-Beratungen

Gesucht wird: Ein Ausweg aus dem Kriegsdesaster

Recht deutliche Kritik des US-Präsidenten an den Empfehlungen der Baker-Kommission und ein vernehmbares "weiter so" aus dem Weißen Haus: Auch nach einer dreitägigen Irak-Konferenz ist unklar, wie eine neue US-Strategie aussehen könnte. Und ob es überhaupt eine geben wird.

Von Carsten Schmiester, ARD-Hörfunkstudio Washington

 [Bildunterschrift: Mehr Truppen statt Truppenabzug? US-Präsident Bush nach der Irakkonferenz ]
"Wir geben nicht auf. Die Folgen wären zu schwerwiegend, würden wir den Irak Extremisten überlassen, die Amerika und dem irakischen Volk schaden wollen." So klang George W. Bushs Fazit am Ende seiner dreitägigen Irak-Beratungen mit Regierungsmitgliedern, außenstehenden Experten und zuletzt mit Generälen und dem scheidenden Verteidigungsminister Donald Rumsfeld. Gesucht wurde - und wird offenbar noch immer - ein Ausweg aus dem Kriegsdesaster.

Truppenverstärkung statt Abzug?
Die Lage ist unterdessen noch komplizierter geworden. Saudi-Arabien droht Berichten zufolge im Fall eines amerikanischen Abzuges damit, die Sunniten im Irak in ihrem Kampf gegen die Schiiten zu unterstützen. Und im Gegensatz zur überparteilichen Irak-Kommission verlangen zumindest einige in der Armee die Verstärkung der US-Einheiten, nicht den Beginn ihres Abzuges. Mittendrin steht der Präsident, der sich weiter nicht nur gegen den Rat vieler Fachleute stemmt, sondern auch gegen die weiter zunehmende Anti-Kriegsstimmung im eigenen Land.

Deutlicher als je zuvor hat er wesentliche Empfehlungen der Irak-Kommission kritisiert: "Ich habe einige Vorschläge bekommen, die zu unserer Niederlage führen würden. Ich lehne Ideen ab wie den voreiligen Rückzug oder die Einstellung der Hilfe für die irakische Regierung." Dabei lässt er weiter offen, was er den Amerikanern voraussichtlich Anfang Januar als neue Irak-Strategie präsentieren will - nur soviel: "Es wird eine politische Strategie sein, die effektiv ist."

Druck aus Saudi-Arabien
 Grafik: US-Vizepräsident Cheney und der saudische König Abdullah Ende November in Riad]
Die Armee kann die Aufgabe nicht alleine lösen, dazu braucht es auch eine wirksame Politik. Hier hatte Vizepräsident Dick Cheney vorgeschlagen, nicht länger zu versuchen, die Sunniten im Irak in die schiitisch beherrschte politische Führung des Landes einzubinden - was die sunnitischen Saudis offenbar extrem beunruhigt und sie angeblich dazu gebracht hat, Washington mit der Aufrüstung ihrer Glaubensbrüder zu drohen. Bush wollte davon nichts wissen: "Ich glaube, die Saudis wollen eine Regierung, die Frieden bringt - eine Regierung der Einheit. Das ist in ihrem Interesse."

Auch wenn der Präsident sich erneut weigerte, den angekündigten Wandel der Irakpolitik zumindest in Grundzügen anzudeuten, bislang spricht nichts für einen tatsächlichen Kurswechsel. Aus dem Weißen Haus ist kaum etwas Anderes zu hören als ein entschlossenes "weiter so". Und das heißt: Der selbst von einigen Generälen als nicht gewinnbar bezeichnete Kampf gegen den Widerstand im Irak dürfte weitergehen, womöglich sogar mit mehr und nicht weniger US-Truppen.

"Unser Irak-Einsatz ist nicht unendlich"
Was prompt auf den entschlossenen Protest kritischer Demokraten wie Senator Carl Levin stieß: "Unser Irak-Einsatz ist nicht unendlich. Nicht die Iraker, wir entscheiden, wie lange unsere Truppen bleiben. Wenn wir das der Führung in Bagdad sagen, sollte sie das beeindrucken." Und es sollte sie davon überzeugen, so Levins Plan, dass sie nicht irgendwann einmal selbst für Sicherheit im Land sorgen muss - sondern schnellstmöglich.

 
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