1Monat nach MIFA-Börsengang-unterschiedliches Echo
Seite 1 von 46 Neuester Beitrag: 25.04.21 01:31 | ||||
Eröffnet am: | 11.06.04 12:55 | von: moya | Anzahl Beiträge: | 2.147 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 01:31 | von: Silkevhwia | Leser gesamt: | 221.155 |
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Der erste Monat des Fahrradherstellers MIFA FW1.ETR an der Börse ist von Finanzexperten unterschiedlich bewertet worden. "Das Wichtigste war, dass es überhaupt geklappt hat", sagte ein Analyst am Freitag in Frankfurt mit Blick auf den ersten gelungenen Börsengang seit eineinhalb Jahren. Angesichts des gesunkenen Aktienkurses sagte ein Aktienhändler jedoch: "Wenn das Papier danach unter den Ausgabekurs fällt, ist der Börsengang nicht geglückt".
(Zitat, Zitat!)
Buchwert Ende 2012 (28 Mio.) minus Verlust 2013 (28 Mio.) = Null
Richtig?
Nach § 92, Satz 1 Aktiengesetz wäre Verlustanzeige geboten, und Mifa sollte schnellstmöglich eine ao. HV einberufen.
Solange der Firma nicht ordentliches neues Eigenkapital zufließt, bleiben die Interessen der Eigentümer (Aktionär/innen) und Gläubiger (Anleiheinhaber/innen) diametral gegenüber gesetzt.
Und dass die Leute über eine Woche lang nicht herausrücken, wie es nach der Ablehnung des Schuldenschnitts weitergehen soll, zeigt, wie groß die Not und wie teuer guter Rat ist. Kein gutes Zeichen.
Dann kann Mifa nur noch über die Absatzmenge überleben, indem man das Volks-Ebike herstellt, müsste also weiter auf kosten der Shareholder-Falue die Produktion ausbauen - Vorausgesetzt, der Aktienkurs hat einen steigenden Trend, denn sonst kauft niemand die neuen Aktien...
MfG
Und wie sieht es aus mit der Liquidität bei Mifa? Die Firma lebt von der Hand in den Mund. Barmittel im Verhältnis zu kurzfristigen Schulden immer sehr niedrig. Das Working Capital ist stark rückläufig (Ende 2012 nur noch 15 nach zuvor etwa 47 Mio.). Ende Q3 2013 natürlich günstiger (weil Schulden aus Lieferungen und Leistungen – kurzfristig – durch die Erlöse aus der Anleihe getilgt werden konnten, und die Anleihe langfristig ist). Der Grundstücksverkauf schafft etwas Luft, aber mit 648 Tsd. Euro im Jahr sind die Leasebackkosten auch nicht von Pappe. Und die Kosten für Facility Management (Gebäude) trägt sowieso weiter Mifa.
Von der (nicht ehrlichen) Bilanz Ende September waren laut Quartalsbericht gut die Hälfte der Passiva verzinsliche Finanzverbindlichkeiten. Schuldendienst für die Hälfte davon mit 7,5% (auf 25 Mio. also 1,875 Mio.); für die andere Hälfte sicherlich wenigstens 5% (also 1,25 Mio.). Zusammen 3,125 Mio. im Jahr plus Mietzinsen macht das schon 3,75 Mio. – wo soll das Geld bei dem schlechten operativen Cash Flow (2012 minus 15,5 Mio.) denn herkommen?
"Zur Absicherung der langfristigen Zinsänderungsrisiken hat die MIFA AG zum 30. September 2013 insgesamt zwei Zinsswaps über tilgungsfreie Volumen von TEUR 5.000 bzw. TEUR 6.000 abgeschlossen, bei denen die MIFA AG Festzahler ist und den 3-Monats-Euribor erhält. Ein Swap begann am 31. Mai 2010 und hat eine Laufzeit bis zum 31. März 2015 (Festzinssatz 2,28 %, beizulegender Zeitwert TEUR -174; 31. Dezember 2012: TEUR -275). Der andere Zinsswap wurde am 31. August 2010 abgeschlossen. Er hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Die Eckdaten sind wie
folgt: Festzinssatz: 2,02 %, beizulegender Zeitwert: TEUR -38 (31. Dezember 2012 TEUR -74).
Ferner hatte die MIFA AG einen Floor über TEUR 5.000 abgeschlossen. Er hatte eine Laufzeit vom 2. Dezember 2008 bis 2. September 2013 (Strike-Rate 3,79 %, beizulegender Zeitwert: war zum 31. Dezember 2012: TEUR -137). Im dritten Quartal 2013 bestand weiterhin ein Cap (2012: zwei Caps) mit einem Gesamtvolumen in Höhe von TEUR 5.000 (31. Dezember 2012: TEUR 5.000 und TEUR 4.000). Er hatte einen Laufzeitbeginn am 2. Dezember 2008 und ist am 2. September 2013 ausgelaufen. Der zweite Cap war bereits am 28. Juni 2013 ausgelaufen. Die Eckdaten waren wie folgt: Festzinssatz 5,5 % und 5,45 %, beizulegende Zeitwerte zum 31. Dezember 2012: TEUR 0 und TEUR 0.
Weiterhin hat die Gesellschaft in den ersten neun Monaten bis zum 30. September 2013 fünf (2012: vier) Devisentermingeschäfte über den Kauf im Nominalwert in Höhe von TUSD 14.000 (2012: TUSD 9.000) zu Absicherungskursen von 1,3205 bis 1,3505 (2012: Kurse von 1,3020 und 1,3090) abgeschlossen. Die Devisentermingeschäfte aus 2012 sind zwischen dem 31. Januar und 28. März 2013 ausgelaufen. Die aktuellen Devisentermingeschäfte sind auf den 31. März 2014 terminiert. Der beizulegende Zeitwert beträgt TEUR -206 (31. Dezember 2012: TEUR-46).
...
Das Nettoergebnis aus der Bewertung der derivativen Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert per 30. September 2013 beträgt TEUR 113 (Gewinne); (erste neun Monate 2012: TEUR 671 (Verluste)). Die Änderungen der beizulegenden Zeitwerte sind auf Veränderungen der Marktbedingungen zurückzuführen. Wesentliche Zeitwertänderungen aufgrund des Ausfallrisikos der Kontraktpartner bestanden nicht."
Wozu hat Mifa überhaupt Devisentermingeschäfte in US-Dollars gemacht?
Und wieso wurden seit Anfang 2012 439 Tsd. Euro Rückstellungen (nicht Pensionen betreffend) gewinnsteigernd aufgelöst?
Und warum steigt die Vorratsquote in der Bilanz auf 71%, während von Abwertungen auf deren Nettoveräußerungswert ausdrücklich abgesehen wird?
Fragen über Fragen - auf das Sondergutachten der Wirtschaftsprüfer darf man/frau gespannt sein. Sollte das nicht im Juni präsentiert werden?
Warum sich im Mai plötzlich ein Bilanzloch auftat, das rund 28% der Bilanzsumme ausmacht, hat den Anlegern bislang niemand erklärt. Es wurde doch offenbar massiv gegen gesetzliche Normen oder buchhalterische Usancen verstoßen. Seit der letzten Unternehmensmeldung sind vier Wochen vergangen. Wirtschaftsprüfer und Aufsichtsräte haben versagt.
Wenn morgen noch gemeldet wird, man habe "versehentlich" in der Vergangenheit die Vertriebs- oder Verwaltungsgemeinkosten aktiviert, würde mich das auch nicht mehr wundern.
(Meldung von MIFA August 2013)
„Nahezu alles, was hier an Maschinen arbeitet, ist gebraucht."
(Aussage von Peter Wicht im September 2012)
F&E-Quote 2011: 0,0%
F&E-Quote 2012 (durch Grace): 0,24%
Wer an der falschen Stelle spart, kann als Industrieunternehmen in Deuschland nicht überleben.
Wie man in der Branche knackige Ergebnisse liefert, hat Derby-Cycle vorgemacht. Nach Stückzahlen liegen sie gleichauf mit Mifa, Revenue zweieinhalb mal so stark. Für die Niederländer (die sollen was von Fahrrädern verstehen, habe ich mir sagen lassen) waren sie ein ungleich attraktiverer Kaufkandidat. Aus dem Geschäftsbericht 2011/2012:
// KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
in EUR Anhang 2011/12 2010/11
Umsatzerlöse (15) 263.700.150 235.462.578
Verminderung (Erhöhung) des Bestands an fertigen oder unfertigen Erzeugnissen (16) -3.465.672 9.304.220
Gesamtleistung 260.234.478 244.766.798
Materialaufwand (17) 179.438.530 169.998.688
Personalaufwand (18) 34.059.412 29.487.082
Abschreibungen (19) 1.848.908 1.174.135
Sonstige Erträge (20) 2.575.768 2.159.511
Sonstige Aufwendungen (21) 31.640.526 26.645.911
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 15.822.871 19.620.494
Ergebnis aus Finanzanlagen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden 27.971 0
Zinserträge 27.443 64.069
Zinsaufwendungen 1.739.466 1.779.378
Finanz- und Beteiligungsergebnis (22) -1.684.052 -1.715.309
Ergebnis vor Steuern 14.138.819 17.905.185
Steueraufwand (23) 4.308.180 6.720.756
Konzernjahresüberschuss 9.830.640 11.184.429
Ergebnis je Aktie verwässert und unverwässert (24) 1,31 1,49
04.07.2014 / 15:25
http://www.finanznachrichten.de/...glaeubiger-am-23-juli-2014-016.htm
Eine Werbung für Mittelstandsanleihen ist das aber nicht gerade.
Und dann immer der verlogene Satz: "Die MIFA legt Wert darauf, dass die Interessen der Anleihegläubiger im Rahmen dieses Konzepts sachgerecht vertreten werden."
Enteignung = sachgerechte Interessenvertretung. Das hat doch was!
An der miesen Liquidität würde der Schuldenschnitt noch nichts ändern, immerhin das Eindampfen der Bilanzsumme erleichtern. Welche Antrittsgelder und Bezüge erhält eigentlich Utz Claassen? Ein reiner Freundschaftsdienst wird es nicht sein, und natürlich soll er mehr bekommen als die bisherigen Aufseher.
Die sollten eigentlich noch Geldstrafen für's jahrelange Weggucken bekommen!
Deshalb wird er ziemlich schnell erkennen: Ohne frisches Eigenkapital kommen die Mifahrräder nicht mehr ins Rollen. Gegenüber Gläubigern und Aktionären sollte Mifa allmählich mal reinen Tisch machen:
- welche Abschreibungen 2013?
- wie sind die Vorräte richtig bewertet?
- wer hat die Fehler zu verantworten?
- wie sehen die Zahlen 2011 und 2012 wirklich aus?
- welche Rolle spielt die Erfurter Niederlassung der Mittelrheinschen Treuhand?
- was ist von 2014 zu erwarten?
- wann ist mit Insolvenz zu rechnen?
- wo bleibt das Sondergutachten?
Im Falle der Insolvenz sind Gläubiger jedenfalls besser dran als Aktionäre.
Die Anleihebesitzer sollten auf keinen Cent verzichten, solange es keine erkennbare Eigenkapitalquote gibt.
http://www.bondguide.de/topnews/...im-fokus-rena-mifa-sanders-penell/
DGAP-News: MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG / Schlagwort(e): Anleihe MIFA: Anleihegläubiger stimmen Beschlussgegenständen im Rahmen der Präsenzversammlung mehrheitlich zu
23.07.2014 / 14:08 ...[...]
http://www.finanznachrichten.de/...ersammlung-mehrheitlich-zu-016.htm
Aber sowas ist halt immer eine Wahl zwischen Pest und Cholera.
Entweder sofort pleite oder (zähneknirschend) Einbußen hinnehmen und die CHANCE auf eine Rettung / Abwendung Totalverlust.
Also da muss man ja zwangsläufig den Beschlüssen zustimmen.
Ich find es aber auch für das Unternehmen und die Mitarbeiter an sich positiv, dass wieder ein wenig Hoffnung mehr da ist.