12.000 citi zu 1,05
HEUTE ist Freitag, ein Tag an dem Amerikaner ihre Positionen glattstellen, ALSO Vorsicht ist angesagt...
Allen viel Erfolg und schönes WE.
Ein Kommentar aus dem Equity Weekly der Erste Group von Ronald-Peter Stöferle
http://derstandard.at/?url=/?id=1234509395177
Moderation
Zeitpunkt: 13.03.09 22:31
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Strohfeuer oder Trendwende?
Soll noch einer behaupten mit der Citigroup-Aktie ließe sich kein Geld verdienen: Vier Citigroup-Manager haben unmittelbar vor der überraschenden Bekanntgabe von CEO Vikram Pandit, man habe in den ersten beiden Monaten 2009 profitabel gearbeitet, hohe Aktienpositionen gekauft.
Aufsichtsratsmitglied Roberto Hernandez beispielsweise erwarb am 2. März sechs Millionen Aktien zu einem Durchschnittskurs von 1,25 US-Dollar je Aktie. Wenige Tage später folgte die Ankündigung von Pandit und die Aktie explodierte bis auf über 1,80 US-Dollar. Daraus ergibt sich für Hernandez ein Buchgewinn von satten 3,9 Millionen US-Dollar.
Nun stellt sich natürlich die Frage, inwieweit die Spekulanten bereits davon wussten, dass eine derart positive Meldung veröffentlicht werden würde. Warten wir ab, ob hier eine Untersuchung der Wertpapieraufsichtsbehörde SEC eingeleitet werden wird.
Deutlich wichtiger ist aber die Frage, inwieweit die Ankündigung des Citigroup-CEOs, die vergangenen beiden Monate seien der beste Quartalsstart seit dem dritten Quartal 2007 gewesen, tatsächlich eine Trendwende bedeuten könnte?
Und mit kurzfristig meine ich einen Zeitraum bis zu einem Jahr. Vernünftiger ist es, zu schauen, was der wohl beste Investor aller Zeiten, Warren Buffett, aktuell zum Aktienmarkt zu sagen hat!
Eins vorweg: Auch Buffett kann keine Wunder vollbringen. Auch Buffett macht Fehler. Wenn Sie das ganze letzte Jahr über dem Rat von Buffett gefolgt wären, hätten Sie 31,8 Prozent verloren. Das ist sicher kein Grund zur Freude, aber Fakt ist auch, dass Sie damit immer noch sieben Prozent besser gewesen wären als der Gesamtmarkt (S&P 500).
Und genau darum geht es letztlich: Die Benchmark konstant Jahr für Jahr zu schlagen. Alles andere ist unrealistisch. Buffett schafft dieses Kunststück schon seit mehreren Dekaden. Der Aktienkurs seines Unternehmens, Berkshire Hathaway, ist in den letzten 20 Jahren um 687 Prozent gestiegen, der S&P 500 dagegen nur um 68 Prozent. Buffett war also zehnmal so gut wie der Markt.
Das Schöne daran ist, dass Buffett trotz seines unvorstellbaren Erfolges immer bescheiden geblieben ist. Er zahlt sich selbst jährlich ein Gehalt von nur 100.000 US-Dollar, wohnt immer noch im selben Haus in Omaha, Nebraska, das er 1958 für 31.500 US-Dollar gekauft hat, bevorzugt einen alten grauen Anzug gegenüber Designerklamotten und will 85 Prozent seines Vermögens, nämlich 30 Milliarden US-Dollar, der Wohltätigkeitsstiftung von Bill Gates vermachen.
Für uns als Investoren hat das "Orakel aus Omaha", wie Buffett eigentlich unpassenderweise genannt wird, noch eine wichtige Eigenschaft: Er bezieht klar Stellung zu seiner Anlagestrategie und gibt Fehler unumwunden zu.
*Die Buffett-Beichte 2008
So habe er beispielsweise Aktien des Ölkonzerns ConocoPhillips nahe der Höchstkurse des Ölpreises gekauft, was sich als schwerer Fehler erwiesen hatte. Noch weit schwerer schlugen bisher fehlgeschlagene Wetten auf Index-Derivate des S&P 500, des britischen FTSE 100 und des Euro Stoxx 50 zu Buche. Die Derivate laufen jedoch bis 2019, so dass genug Zeit bleibt, dass Indizes wieder über die für Buffett maßgeblichen Stände zum Zeitpunkt des Kaufs steigen können.
Buffett findet deutliche Worte für seine Fehler: "Während des letzten Jahres habe ich einige dumme Transaktionen getätigt bzw. solche unterlassen, die ich tätigen hätte sollen. Bei Letzteren habe ich Daumen gelutscht als neue Fakten an die Öffentlichkeit kamen, anstatt mein Denken zu überprüfen und sofort zu handeln", sagte er beim Jahrestreffen der Berkshire-Aktionäre in seiner gewohnt selbstironischen Art, die viele Aktionäre so sehr zu schätzen wissen.
Was hat nun dazu geführt, dass Buffett trotzdem besser als der Markt abgeschnitten hat? Zum einen sein breit diversifiziertes Portfolio exzellenter Einzelunternehmen. Die gut performenden Versicherungsaktien, insbesondere GEICO haben die extrem schwache Entwicklung von Finanzaktien wie Wells Fargo wieder ausgeglichen. Zugleich erhielt er über Dividenden und andere Gewinnbeteiligungen zusätzliche Einnahmen und musste nicht börsengelistete Investments weniger stark abschreiben.
Auch wenn er zugibt, dass es besser gewesen wäre, die eine oder andere Aktienposition zu verkaufen, trat er zuletzt als Käufer am Markt auf. Nicht zuletzt seine spektakuläre Beteiligung an der Investmentbank Goldman Sachs sorgte für Aufsehen. Buffett setzt damit auch das um, was er selber predigt:
*Was Buffett rät
Sei gierig, wenn andere ängstlich sind und sei ängstlich, wenn andere gierig sind. Das ist seit jeher sein Credo und macht eines klar: Buffett kauft aktuell Aktien, er verkauft sie nicht. Wenn andere ihre Positionen angstgetrieben auf den Markt werfen, schlägt Buffett zu.
Beim Investieren gehe es nicht darum, Anerkennung und Beifall von den Massen zu ernten. Das sei sogar eher kontraproduktiv, weil Beifall das Hirn ruhig stelle, es behäbig mache. Damit sei es weniger aufnahmefähig für neue Fakten und schwerlich in der Lage bereits gezogenen Schlussfolgerungen noch einmal zu überprüfen. Hüten Sie sich vor Investment-Aktivitäten, die Ihnen sofort Applaus einbringen. Die wirklich großartigen Schritte werden normalerweise von Gähnen begleitet.
Nicht ganz neu, aber aktueller denn je ist sein Rat, nur das zu kaufen, was man auch verstehe. "Die jüngsten Ereignisse haben gezeigt, dass bestimmte Vorstände mit großen Namen bei großen Finanzinstitutionen unfähig sind, das Risiko, das mit riesigen, komplexen Derivateportfolien einhergeht, zu managen." Erneut selbstironisch ergänzt er: "Da können sie mich und Charlie (gemeint ist sein langjähriger Partner Charlie Munger; Anm. d. Verf.) übrigens mit einschließen."
Schließlich widerspricht er der Aussage, der Markt habe immer Recht. Jahrelang wurden Risiken unterschätzt, jetzt würden sie überschätzt und entsprechend heftig sind die Ausschläge bei den Prämien, die dafür bezahlt werden müssten.
Rückblickend werde in den Finanzgeschichtsbüchern nicht nur von der Internet-Bubble in den späten 90er-Jahren, oder der Immobilienblase zu Beginn der 2000er-Jahre gesprochen werden, sondern auch von einer weiteren Übertreibung: Die U.S. Staatsanleihen-Blase von Ende 2008 werde in ferner Zukunft als fast genauso außergewöhnlich betrachtet werden.
Was meint Buffett damit? Nun, er selbst sagt, vor ein paar Jahren wäre es noch undenkbar gewesen, dass die Renditen für Unternehmensanleihen mit gutem Rating oder für Kommunalanleihen derart hoch sein könnten und gleichzeitig risikolose Staatsanleihen fast eine Nullrendite bringen.
Oder noch deutlicher ausgedrückt: Die Flucht der Anleger in Sicherheit ist in dieser Dimension fast einmalig. Die allermeisten Anleger wollen überhaupt kein Risiko mehr eingehen und flüchten sich deshalb in Anleihen. Die dadurch entstandene Anleihen-Blase wird bald platzen und Aktien werden wieder steigen.
Sei gierig, wenn andere Angst haben! ;-))))