Anti-Abhör-Handys


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Eröffnet am:23.12.02 13:05von: Luki2Anzahl Beiträge:1
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23.12.02 13:05
Anti-Abhör-Handys
Geschützt telefonieren
Die Chiffriermaschine Enigma diente im zweiten Weltkrieg zur Verschlüsselung geheimer Nachrichten. Ein danach benanntes Handy soll unerlaubtes Mithören von Telefongesprächen durch verschlüsselte Übertragung verhindern. Das von der Firmengruppe Beaucom entwickelte und von Aral Mobilfunk Partner KMT vertriebene Krypto-Handy gleicht bis auf die Verschlüsselungs-Taste einem normalen GSM-Handy.


Das Krypto-Handy Enigma soll beispielsweise Industrie-Spionen das Leben schwer machen.


Um Gespräche verschlüsselt übertragen zu können, braucht es als Gegenstelle ebenfalls ein Enigma-Gerät. Nach Eingabe der Rufnummer drückt man statt der Ruftaste auf die Schlüssel-Taste. Das Enigma öffnet daraufhin einen GSM-Datenkanal zur Gegenstelle und authentifiziert sich mittels eines auf einer speziellen NetKey-Card gespeicherten Schlüsselpaars. Nach erfolgreicher Authentifikation ermitteln die Handys aus den auf der NetKey-Card gespeicherten Daten einen so genannten Session-Key aus bis zu 1038 Möglichkeiten. Der Session-Key sorgt für die laut Hersteller abhörsichere Verbindung und gilt jeweils nur für ein Telefonat. Nach Herstellerangaben ist der Inhalt eines verschlüsselten Telefonats selbst mit den leistungsfähigsten Großrechnern nicht zu entschlüsseln. Das Verschlüsselungsverfahren soll die Sprachqualität des Handys nicht beeinträchtigen.

Für sichere Telefongespräche zwischen Enigma-Handys und dem Festnetz gibt es Geräte unter dem Namen LineCrypt, die zwischen Telefon, Fax oder Anlage und ISDN-Buchse geschaltet werden. Jedes LineCrypt-Modul enthält ebenfalls eine NetKey-Card mit einem eigenen Schlüsselpaar. Normalerweise kann jedes Handy oder LineCrypt-Gerät mit jeder Enigma-Gegenstelle verschlüsselt kommunizieren. Auf Wunsch lassen sich aber auch geschlossene Benutzergruppen einrichten, in denen nur registrierte Krypto-Telefone funktionieren. Zum Jahreswechsel soll das Enigma für rund 3200 Euro zu haben sein, die NetKey-Card mit einem gültigen, im Trust-Center der Deutschen Telekom zertifizierten Schlüsselpaar kostet 50 Euro.

Der Messgeräte-Hersteller Rohde und Schwarz (www.sit.rohde-schwarz.com) hatte im vergangenen Jahr ein ähnliches Krypto-Handy auf der Basis eines Siemens S35i vorgestellt, das mangels einer NetKey-Card und den dazugehörigen Schlüsseln jedoch nicht zu den Geräten der Enigma-Serie kompatibel ist. Das TopSec-Handy kostet 2300 Euro.

In Deutschland darf theoretisch jeder die Handys erwerben und einsetzen, doch ist in manchen Ländern der Einsatz der Verschlüsselungstechnik ausdrücklich verboten. Als erster Nutzer des TopSec GSM gilt übrigens der deutsche Innenminister Otto Schily; er bekam zur Markteinführung 2001 ein Gerät aus der Vorserie geschenkt. (em)


Q: http://www.heise.de/mobil/artikel/2002/12/20/enigma/



luki 2  

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